Hallo, habe von eine Bekannten ein Labornetzteil bekommen. Möchte das Gerät jetzt Verkaufen und mir dann ein Kleineres holen. Auf dem Gerät klebt ein Aufkleber "Keine Kalibrierung". Jemand ne Ahnung wo ich das teil Kalibrieren lassen kann und ob sich das lohnt? In wiefern wirkt sich das auf den Preis aus? Was würdet ihr theoretisch dafür Zahlen (Kalibriert und Unkalibriert)? Das Gerät ist ein Konstatnter SLP 240-40. Schon etwas Älter aber gut in schuss. Lg. philmue95
wer kalibriert denn Konstanter/Labornetzteile? wenn überhaupt hänge ich kalibrierte Messgeräte ran
:
Bearbeitet durch User
Ich würde einfach den Aufkleber abmachen. Vielleicht war der Aufkleber beim Erstbesitzer vorgeschrieben für alles, was eine Anzeige hat, aber nicht kalibriert ist (und auch nicht sein muss). Z. B. als Erinnerung, die Spannung mit etwas kalibriertem zu messen, wenn es drauf ankommt.
Ich denke auch, dass der Aufkleber nur der Erinnerung dienen sollte, dass die Anzeige alles andere als genau ist was ich bei einem Labornetzteil auch erwarte. Auch bei meinem Labornetzteil ist die Anzeige grad mal auf ~1% genau... ±10 mV (bzw. ± 5 mA). Wenn ich es genauer wissen will hänge ich mein Multimeter dran.
:
Bearbeitet durch User
Das mit dem Aufkleber verhält sich vermutlich anders: In einem Unternehmen, dass ISO zertifizierrt ist dürfen Produkte (Elektronikprodukte) aus der Serie nur mit kalibrierten Netzteilen / Messintrumenten betrieben o. vermessen werden. D.h. diese Geräte müssen mit einem Aufkleber versehen werden aus denen hervorgeht ob das Gerät kalibiert ist. Auch Geräte ohne Kalibrierung dürfen unter bestimmtnen Umständen benutzt werden, man muss es halt nur klar erkennen können ob das Gerät kalibiert ist oder nicht.
An deiner Stelle würde ich das Gerät behalten. Es ist ein wirklich hochwertiges Gerät, das immer noch im Handel ist und neu uber 2000,- Euro kostet. Das würde ich auf keinen Fall auf dem Gebrauchtmarkt zum Billigpreis verschleudern.
Epoxyd H. schrieb: > In einem Unternehmen, dass ISO zertifizierrt ist dürfen Produkte > (Elektronikprodukte) aus der Serie nur mit kalibrierten Netzteilen / > Messintrumenten betrieben o. vermessen werden. Hö? Wo kann man denn das nachlesen? Hast du da einen Tipp für mich. Arbeite nämlich selbst in einem ISO-Zertifizierten Betrieb aber bei uns sind längst nicht alle Netzteile/Messinstrumente kalibriert bzw. gekennzeichnet, dass sie nicht kalibriert sind (alle unsere kalibrierten Geräte sind jedoch gekennzeichnet, dass sie kalibriert sind und auch wann sie wieder kalibriert werden müssen)
Michael K. schrieb: > Hö? Wo kann man denn das nachlesen? Hast du da einen Tipp für mich. > Arbeite nämlich selbst in einem ISO-Zertifizierten Betrieb aber bei uns > sind längst nicht alle Netzteile/Messinstrumente kalibriert Das hängt wohl eher davon ab, welche Regeln der Betrieb sich selbst gegeben hat. ISO-9000 schreibt keine konkreten Regeln vor, sondern die Unternehmen erstellen selbst ein Regelwerk wie Produkte entwickelt, produziert, repariert oder getestet werden. Die Zertifizierer prüfen doch nur ob diese Regeln Sinn machen und eingehalten werden. Das ist doch nur eine Gelddruckmaschine für nix, wenn ich sehe wie bei uns die Zertifizierungen ablaufen.
@sylaina Ich kann dir das nicht sagen wo das steht. Das machen bei uns andere. Aber ich kenne dieses Vorgehen auch schon von einem anderem Unternehmen bei dme ich gearbeitet habe.
So ist es. 1.) In Firmen mit ISO9000 müssen alle Messmittel entweder regelmäßig kalibriert werden oder aber gekennzeichnet werden, dass sie nicht der Kalibrierpflicht unterliegen. Ich hab z.B. an meinem 20 €-Messschieber so einen roten Aufkleber drauf. 2.) "Kalibrieren" bedeutet nicht "Abgleichen". Beim Kalibrieren wird das Messmittel nur mit einem Normal verglichen und die Abweichung dokumentiert. Ich darf diese Diskussion jedes Jahr mit unserem Messmittelbeauftragten aus der QS (der es eigentlich wissen sollte!) führen, wenn ich einem Temperaturlogger oder HV-Tastkopf einschicken will: "Was willst denn daran kalibrieren? Da kann man doch eh nix dran verstellen...!?" - Eben! Und darum möchte ich den Messfehler wissen und ihn rausrechnen können. Find ich auch putzig, wenn immer wieder Messgeräte angeboten werden in diversen Handelsplattformen mit "frisch kalibriert". Als ob sie dadurch auch nur 1 ppm besser wären. Interessat an deinem Gerät ist, dass es einen analogen Setzeingang hat. Damit kann man es fernsteuern. @ Michael Köhler: Ja, ist wirklich so. Produktionsmittel sind kennzeichnungspflichtig bzwl. der (nicht-)Kalibrierung. Ansprechpartner ist auf jeden Fall die QS.
M.N. schrieb: > So ist es. > 1.) In Firmen mit ISO9000 müssen alle Messmittel entweder regelmäßig > kalibriert werden oder aber gekennzeichnet werden, dass sie nicht der > Kalibrierpflicht unterliegen. ganz genau und ein Labornetzteil ist kein "Messmittel" deswegen: Joachim B. schrieb: > wer kalibriert denn Konstanter/Labornetzteile? > wenn überhaupt hänge ich kalibrierte Messgeräte ran Was anderes wäre echte Spannungsnormale kalibrieren und selbst die sollte man regelmäßig mit kalibrierte Messmittel kontrollieren. Ich habe 13 Jahre in der Prüfmittelentwicklung im ISO9000 z. Betrieb gearbeitet. Labornetzteile wurden nie im Prüffeld eingesetzt, eher Konstanter und die wurden immer vor Messungen am Prüfling mit kalibrierte Messmittel überprüft. aber egal wer das für nicht "lesenswert findet" das ist so unnötig! aber wenn der Admin das toll findet, was soll man machen.
:
Bearbeitet durch User
M.N. schrieb: > Find ich auch putzig, wenn immer wieder Messgeräte angeboten werden in > diversen Handelsplattformen mit "frisch kalibriert". Als ob sie dadurch > auch nur 1 ppm besser wären. Das bedeutet doch daß die Geräte ihre Spezifikation einhalten. Finde ich vertrauenswürdiger als "Dachbodenfund kann wegen fehlender Kabel nicht testen, hat abba beim Opa noch getan".
M.N. schrieb: > @ Michael Köhler: Ja, ist wirklich so. Produktionsmittel sind > kennzeichnungspflichtig bzwl. der (nicht-)Kalibrierung. Ansprechpartner > ist auf jeden Fall die QS. Vielen Dank für diese Info, da werde ich bei uns mal Nachhorchen. Bei uns ist das nämlich definitiv nicht (bei jedem Messgerät) der Fall und ich fände es doof wenn uns erst ein "Kunde" auf diesen Mangel aufmerksam macht.
Ich kenne es auch von einem Kunden, bei dem ich mich des öfteren aufhalte, dass dort die kalibrierten Messgeräte natürlich ihr Kalibriersiegel besitzen. Neuerdings, d.h. in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit dem Besuch des ISO9000-Prüfers, sind sämtliche anderen Geräte mit einem roten Aufkleber "Kein Prüfmittel, nicht kalibriert" versehen. Das bedeutet aber nicht, dass diese Geräte zwingend defekt sein müssen. Vielfach unterlagen sie auch etliche Jahre lang der Prüfmittelüberwachung und wurden in deren Rahmen auch kalibriert. In einem Labor befinden sich z.B. drei Handmultimeter von Fluke. Nur das neueste Gerät wird dabei kalibriert. Die älteren Geräte besitzen aber noch ihre uralten Aufkleber, so dass man nachvollziehen kann, wann die letzte Kalibrierung erfolgt ist, und zusätzlich den o.a. roten Aufkleber. Interessant wird die ganze Sache dadurch, dass sich gelegentlich auch Messgeräte aus meinem Bestand bei diesem Kunden vor Ort befinden. Der Prüfmittelbeauftragte ist sich selbst nicht sicher, ob die Geräte mit o.a. Aufklebern versehenlich müssten, da sich nicht deren Prüfmittelüberwachung unterliegen. Andererseits sind die Geräte teilweise kalibriert, und zwar durch ein durch mein Unternehmen beauftragtes Kalibrierlabor sowie durch eine (nicht akkreditierte) selbst durchgeführte Kalibrierung.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.