Hallo! Es geht um das Löten von Lochrasterplatinen. Vorweg: ich habe mich natürlich schon erkundigt welche Drähte es zum Löten gibt, Kupferlackdraht, verzinnter Kupferdraht/Silberdraht, Fädeldraht usw. Ungebildet wie ich war, habe ich bis jetzt immer Litzen verwendet, einfach an den Enden abisoliert und angelötet. Für kleine und einfache Platinen funktioniert das ja halbwegs, obwohl es manchmal schon ein krampf war. Nun würde ich gerne mal eine etwas (für mich) größere Platine löten aber habe nur normalen Kupferdraht 0,5mm durchmesser hier. Reicht so ein Draht oder sollte ich doch lieber verzinnten Kupferdraht kaufen? (Gäbe es bei Conrad: 0,4mm 90m 12€). Ich habe schon einige Beiträge im Forum gefunden wo über Kupferlackdraht geflucht wird, deswegen würde ich diesen nicht in Betracht ziehen. Bezüglich Löten hätte ich auch noch eine Frage: Wie handhabt man GND und VCC am besten? diese werden ja an unterschiedlichsten Stellen bnötigt. Mit nicht isoliertem Draht kann ich die Leitungen ja nicht kreuzen.
Ich verwende immer lötbaren Lackdraht, da kann man schön alles kreuz und quer legen ohne sich über Kurzschlüsse Gedanken machen zu müssen. Sicherlich ist das verzinnen manchmal etwas nervig, finde es aber weniger nervig als das ständige Abisolieren. Ist sicherlich auch Gemackssache. GND und VCC führe ich je nach bedarf auch als Silberdraht oder Litze aus.
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Ich verwende etwas dickeren verzinnten Kupferdraht (Ca. 1mm Durchmesser) , davor mit 2 Zangen gerade ziehen und du hast schöne gerade Leiterbahnen auf deiner Platine und wenn du sauber arbeitest könnte man es am Ende sogar fast verkaufen ;)
Hans Herbert schrieb: Bereits verzinnter Kupferdraht ist einfacher zu löten, aber 90m dünner 0.4er zu 12 EUR erfüllt ja den Straftatbestand des Wuchers. > Wie handhabt man GND und VCC am besten Sternförmig vom Abblockkondensator am Stromversorgunbgeingang. Zumindest wenn es wichtig ist. Ansonsten parallel führen, längs zwischen DIL ICs hindurch (dort sind ja 2 Lötpunktreihen frei) und gelegentlich einen 100nF Abblockkondensator einlöten. > Mit nicht isoliertem Draht kann ich die Leitungen ja nicht kreuzen. Doch, natürlich, normalerweise unten auf der Lötpunktseite geführt, kann man überall wo man es braucht eine blanke Drahtbrücke wie ein Bauelement (Widerstand) setzen um über Leitungen drüberzuspringen.
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Hans Herbert schrieb: > Vorweg: ich habe mich natürlich schon erkundigt welche Drähte es zum > Löten gibt, Ich nehme immer Lötdraht. Die anderen Alternativen bringe ich mit meinem Kolben nicht zum Schmelzen.
Danke für die Antwroten. Abgesehen von Conrad finde ich leider nirgends in der Nähe verzinnten Kupferdraht, und nur deswegen möchte ich nicht bestellen. @Harald Wilhelms, ich meinte Draht, nicht Lötzinn ^^ ich weiß dass man dazu auch Lötdraht sagt.
http://www.amazon.de/efco-22-200-04-Silberdraht/dp/B0043DXICC/ref=pd_sim_201_3?ie=UTF8&dpID=41-Zgotl-cL&dpSrc=sims&preST=_AC_UL160_SR160%2C160_&refRID=0Z8915W826X8K6ZRYATY So eine Rolle reicht mir seit 5 Jahren.. Wenn es sich überbrückt kommt ein stück Schrumpfschlauch drauf.
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Für mich gibt es nichts besseres als die Fädeltechnik. Das Entflechten und Ätzen ist mir für Einzelschaltungen viel zu aufwändig. Im Anhang ein zufälliges Beispiel.
Und wenn man die Fädelkämme weglässt, kann man mit Fädeltechnik sogar ziemlich hohe (niedriger zweistelliger MHz-Bereich) Signalfrequenzen verwenden.
Hans Herbert schrieb: > habe ich bis jetzt immer Litzen verwendet, Ganz schlechte Idee, da sich die Einzeladern an den Enden gern mal selbständig machen. Als isolierter Draht eignet sich Wrap-Draht AWG30 sehr gut. Etwas teurer, aber gibts dafür teilweise in allen Regenbogenfarben (TME, Segor, ...). Vorteil gegenüber Lackdraht der Fädeldraht-Klasse: Man findet die Verbindungen nachher auch wieder. Der Fädeldraht ist dafür zu dünn. Und die Kämme sind geradezu eine Garantie für Übersprechen zwischen den Drähten. Beispiele dafür: https://www.mikrocontroller.net/attachment/50196/JD500392__1024_x_768_.jpg https://www.mikrocontroller.net/attachment/50200/1802_unten.jpg (unten) https://www.mikrocontroller.net/attachment/50201/1802_oben.jpg (oben)
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Hans Herbert schrieb: > Mit nicht isoliertem Draht kann ich > die Leitungen ja nicht kreuzen. Doch. Wenn der nicht zu dünn ist, dann kannst du den über eine kreuzende Leitung drüber biegen. Das zweite Beispiel aus voriger Liste zeigt einige solche Fälle, besonders im Bereich der 2 oberen VCC/GND-Streifen. Wenn du allerdings überwiegend mit Blankdraht verbindest, dann brauchst du ziemlich viel Platz zwischen den Komponenten für die Verbindungen. Mit isoliertem Draht geht es dichter. Mein Prinzip: Erst die VCC/GND Verbindungen mit verzinntem Draht legen. Danach - wenn es sich aus der Sache ergibt - dicht nebeneinander liegende Verbindungen mit dünnem verzinntem Draht legen. Rest mit Wrap-Draht. Zu viel Ordnung schadet. Parallele Kabelbündel neigen zum Übersprechen, besonders bei steilflankigen Signalen. Chaos ist besser.
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A. K. schrieb: > Zu viel Ordnung schadet. Parallele Kabelbündel neigen zum Übersprechen, > besonders bei steilflankigen Signalen. Chaos ist besser. Das ist im Prinzip richtig, hängt aber von der Anwendung ab. Auf dem gezeigten Board werden 8 analoge Temperaturen gemessen und einige digitale Signale verarbeitet, die nur statisch ausgewertet werden und nicht auf Flanken reagieren. Kritische Sinale kann man leicht getrennt verlegen. Ich habe bisher endlos viele Schaltungen so gebaut und noch keine Probleme gehabt. Werde aber in Zukunft kritische Signale gesondert behandeln.
Hans Herbert schrieb: > Reicht so ein Draht oder sollte ich doch lieber verzinnten Kupferdraht > kaufen? (Gäbe es bei Conrad: 0,4mm 90m 12€). Das ist zu teuer. Geh' in einen Bastelladen oder zur nächsten Drogeriekette mit Bastelabteilung. Da ist das billiger und taugt genauso gut. Für feinere Sachen Fädel- oder Lackdraht. Die gibt's aber nicht im Bastelladen.
Danke an die rege Beteiligung am Thread und die Beispiele. @Fabian danke für den Link, leider kostet es mit Versand (nach AT) knappe 9€ :( Da wäre der Meterpreis bei Conrad günstiger. @A.K. ich finde Litzen sind außerdem auch etwas umständlich, vor allem für sehr kurze Verbindungen. Ich hatte da immer Probleme den Draht zu befestigen während dem Löten. Das stelle ich mir mit Kupferdraht leichter vor, da er sich in die gewünschte Form biegen lässt. @Lochrasterfan, einfach einen beliebigen Siblerdraht verwenden? Habe hier schon öfter gelesen dass es sich bei Silberdraht/versiblerten Draht eigentlich nur um verzinnten Kupferdraht handelt. Ich habe mal die Schaltung die ich demnächst Löten werde angehängt, ist noch nicht ganz fertig, Spannungsversorung und A/D-Anschlüsse fehlen noch. Die roten Verbidnungen (bis auf die mit Pfeilen) sind die Brücken.
Da kannst du durch andere Anordnung aber noch ne Menge an Brücken und Draht sparen!
Ich hebe immer die Kabelreste von diversen Gebäude Installationen auf. Speziell Verlegekabel z.B. J-Y(ST)Y 4x2x0,6/0,8, oder Netzwerk Cat-Kabel. Die Einzeladern länge ich auf 20cm ab, spanne das eine Ende in einen Schraubstock und ziehe mit einer Zange am anderen Ende bis der Draht etwa 5 mm länger ist. Somit habe ich einen schnurgeraden Draht. Einen Teil der Drähte isoliere ich vorher ab. Diese sauberen und blanken Drähte benetze ich mit in Ethanol gelöstem Kolophonium. Auch die Lochrasterplatte, sofern sie nicht vorverzinnt ist, benetze ich, nach nochmaliger Reinigung, mit gelöstem Kolophonium. Das lässt sich dann wunderbar verarbeiten. PS. Silberdraht habe ich dafür noch nie verwendet ... außer für HF Spulen im UKW Bereich.
@Anton. Dass ich Brücken sparen könnte weiß ich. Dachte aber es wäre besser vcc immer unten zu führen. Habe nicht mehr viele Möglichkeiten zum Umordnen gefunden, rxd, txd, xtal1, xtal2, oc0a, oc0b, ISP und ADC pins kann ich nicht umbelegen. (Ok ich könnte einen anderen Timer als 0 verwenden, aber das bringt auch keine wirkliche Verbesserung). @Tom69, so ein Verlegekabel hätte ich zur Hand, allerdings habe ich kein Kolophonium, geht es ohne dem auch?
Hans Herbert schrieb: > so ein Verlegekabel hätte ich zur Hand, allerdings habe ich kein > Kolophonium, geht es ohne dem auch? Kolophonium gehört in jede Elektronikwerkstatt, ohne geht's bestimmt nicht so gut. Bekommen tust du es günstig bei Pollin aber natürlich auch in der Apotheke "C"
Hans Herbert schrieb: > geht es ohne dem auch? Ja natürlich, wenn du keine alten, vergammelten Drähte verarbeiten willst. Mit Kolophonium (oder irgend einem anderen Flußmittel geht es eben etwas besser. Länger liegende Drähte mal 1cm abschneiden und dann abisoliern. Da sollte dann blankes Cu herauskommen, das auch prima lötbar ist - schließlich ist im Zinn ja eine Kolophoniumseele drin. So schön die Platine von Tom69 auch ist: mir wäre der Aufwand zu groß und Schönheitspreise gibt es selten mal :-). Ich nehme auch keine 0.5mm Fädeldraht, sondern 0.14mm oder 0.2mm. Kreuz und quer über die Platine, das gibt die kürzesten Leitungen und das geringste Übersprechen, falls das relevant sein sollte. Gerade mal die VCC- / GND-Leitungen mache ich mit dem verzinnten Cu-Draht (0.5mm, 0.7mm) und wenn der Strombedarf das erforderlich macht, auch mal mit noch dickerem.
Also die Drähte sind noch isoliert und sauber. Werde es mal ohne Kolophonium versuchen, möchte gerne dieses Wochenede schon beginnen, aber eine Dose davon werde ich mir noch besorgen. Ich hätte lediglich eine Dose Stannol Lötfett, F-SW21, dieses sollte man aber nicht im Elektronikbereich verwenden wegen der Korrosion habe ich gelesen :( Bzgl. der dünnen Fädeldrähte von 0.14mm, solche dürfen aber nur Signalleitungen verwendet werden oder? Vielleicht poste ich ein Bild vom Ergebnis falls es keinen Brechreiz auslöst.
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