Für ein Modellbau/Design Projekt will ich Edelstahl oder Stahlrohre verbinden. Jeweils 4 6mm oder 8mm Rohre treffen sich an einem Punkt (aus verschiedenen Winkeln). Die Verbindung muss nicht viel aushalten (+/- Eigengewicht von der Konstruktion) und auch kein durchgängiges Rohr ergeben. Als Elektroniker dachte ich spontan ans Löten, mit guten Flussmitteln usw. gehen die tollsten Dinge zusammen. Ich würde die Rohrenden im passenden Winkel schneiden um nur kleine Spalte zu haben, die eigentliche Verbindung soll dann die Lötnaht übernehmen. Welche Ausrüstung brauche ich dafür? Eine kurze Internetsuche sagt Hartlöten mit Lötbrenner (Lötlampe reicht nicht, MAPP Gas soll gut gehen?) und Silberlot oder Messinglot. Stahl oder Edelstahl soll beides problemlos sein? Schreibt mir mal ein paar Tipps dazu, besonders welche Lote und Flussmittel gut gehen! Bekommt man für <100€ einen guten Lötbrenner? Für eine Profi-Lösung (für so Kleinkram wohl ein WIG Gerät?) habe ich leider nicht die Möglichkeiten, ich muss mich auf Gas beschränken.
Aus welchem Grunde nimmst du kein normales Schweissgerät für die Stahlrohre?
Mein Altvorderer hat Edelstahl immer mit Silberlot und einfachem Kartuschenbrenner hartgelötet.
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>Aus welchem Grunde nimmst du kein normales Schweissgerät für die >Stahlrohre? Wahrscheinlich darum: >4 6mm oder 8mm Rohre Ich würde ebenfalls Silberhartlot mit geeignetem Flussmittel und als Brenner z.B. sowas nehmen: http://www.hornbach.de/shop/Turboloetbrenner-CFH-LM-1750/920309/artikel.html 8 mm Rohre sollte der noch problemlos hartlöten können
Hallo, Edelstahl lässt sich sehr gut hart löten. Es führt die eingebrachte Wärme aber schneller wieder ab als normaler Stahl. Silberlot ist die bessere Wahl, kostet aber mehr als normales Messinglot. Silberlot hat einen niedrigeren Schmelz- und Arbeitspunkt als Messinglot. Ein guter Gasbrenner geht, wenn die Flamme sich auf einen verhältnismäßig kleinen Punkt zentrieren lässt. Also kein Brenner, der streut wie eine Gießkanne. Grüße und gutes Gelingen
Hallo, Nachtrag: Das meiste Silber- oder Messinglot ist bereits mit einem geeigneten Flussmittel ähnlich wie bei Schweißelektroden umhüllt. Klempner und einige Schlossereien haben so etwas. Baumarkt hat Apothekenpreise.
> Das meiste Silber- oder Messinglot ist > bereits mit einem geeigneten Flussmittel > ähnlich wie bei Schweißelektroden > umhüllt. Wobei das mMn Mist ist. Mit einem getrennten Flussmittel kann man viel besser dosieren, nachdosieren und genau die Stellen bestreichen, an denen es nötig ist. Preiswerter ist es auch noch. > Klempner und einige Schlossereien haben > so etwas. Baumarkt hat Apothekenpreise. Der örtliche Werkzeughandel hier hat auch einzelne Stäbe in allen möglichen Variationen für wenig Geld. Ich würde wohl auch Hartlöten und Silberlot verwenden, habe aber auch alles Passende vor Ort. Wegen Löter schrieb: > Die Verbindung muss nicht viel aushalten wäre Weichlöten eventuell auch eine preiswerte Option.
> Welche Ausrüstung brauche ich dafür?
Es sei noch erwaehnt das sich Edelstahl auch gut weichloeten laesst wenn
man das richtige Flussmittel hat. Man kann es dann ganz normal mit dem
Loetkolben loeten.
Das ist natuerlich mechanisch nicht so stabil, aber vielleicht reicht es
ja.
Ansonsten geht natuerlich Silberlot und Messinglot. Der Unterschied
zwischen beiden ist nicht nur die Farbe und der Preis. Silberlot fliesst
eher wie Wasser, Messinglot kann man dagegen einfacher mit der Flamme in
Position bringen. Besonders als Anfaenger waere ich mit Silberlot sehr
vorsichtig.
Olaf
Bei einem Designprojekt gehe ich davon aus, dass Du blau angelaufene Stellen vermeiden möchtest... Kommst Du da nachher zum Abschleifen noch überall wieder dran? Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass man frisch mit dem Glasradierer blank gemachte Stellen an Edelstahl gut mit dem guten alten bleihaltigen Lötzinn löten kann. Zumindest an Akkus. Sowohl NiCd als auch LiIon. Ob das an deinen Röhrchen zutrifft kann ich nicht sagen. ichbin
Löter schrieb: > Für ein Modellbau/Design Projekt will ich Edelstahl oder Stahlrohre > verbinden. Löten ist gut. Guck dir mal einen klassischen Fahrradrahmen an, der ist auch gelötet. > Welche Ausrüstung brauche ich dafür? Schamottstein als unterlage. Brille Handschuhe. Zünder, Düsennadelreiniger. Gas je nach Lot und Werkstoff. mit einem Kartuschemgas kommt man weit, besser ist jedoch 2-Gas, da muss man dann aber die Flamme selbst regulieren können. Ich habe eine Rothenberger 2-Gas Kartuschenlösung - billig angeschafft und teuer betrieben. ABER: Ich will keine Flaschen haben. Erst recht kein Acetylen. Aber ersteinmal: üben üben üben. Ein 63% Silberlot ist nicht billig. Fang mit Messingloten an Stahl an. > MAPP Gas soll gut gehen?) und Silberlot oder Messinglot. Stahl > oder Edelstahl soll beides problemlos sein? Ja > Schreibt mir mal ein paar Tipps dazu, besonders welche Lote und > Flussmittel gut gehen! Es gibt Lote für (fast) jeden Werkstoff. Zu jedem Lot kommt das passende Flussmittel. Für Stahl-XCrNi würde ich ein AF 314 Lot wählen. > Bekommt man für <100€ einen guten Lötbrenner? ja einen Kartusche bekommst du für das Geld. > Für eine Profi-Lösung (für so Kleinkram wohl ein WIG Gerät?) Ja das wäre WIG - Das lohnt sich nienicht. > habe ich > leider nicht die Möglichkeiten, ich muss mich auf Gas beschränken. Bleib beim Gas, Nichts ist universeller.
Ichbin schrieb: > Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass man frisch mit dem > Glasradierer blank gemachte Stellen an Edelstahl gut mit dem guten alten > bleihaltigen Lötzinn löten kann. Zumindest an Akkus. Sowohl NiCd als > auch LiIon. Das ist kein Edelstahl
Naja, ist der Nickel halt nicht drin, sondern drauf. Fast das gleiche :-)
Sinus T. schrieb: > > Das ist kein Edelstahl Was dann? Edelstahl ist ein Oberbegriff für Rostfreie Stähle allgemein. Und in dem verlinkten Datenblatt ist zum Bleistift gleich auf der ersten Seite von "Stainless Steel" die Rede... http://support.radioshack.com/msds/msd25-2121b.pdf ichbin
Das ist eine Tabelle mit "gefährlichen Inhaltsstoffen" mit den entsprechenden Prozentangaben und als letzte Zeile: Rest: "Stainless steel, Nickel and inert materials". Nirgendwo steht, dass die Anschlussfahnen aus Edelstahl sind.
Ichbin schrieb: > Was dann? Edelstahl ist ein Oberbegriff für Rostfreie Stähle allgemein. Was so auch nicht ganz stimmt (wenn auch landläufig gleichgesetzt). Aber tut hier nicht wirklich etwas zur Sache.
Meiner Erfahrung nach ist das wichtigste beim Hartlöten die Vorbereitung. Die Spalte sollten wirklich minimal sein, Oberflächen frisch angeschliffen. Die Teile werden nicht nur irgendwie zusammengelegt, sondern in Position fixiert. Das ist oft der kniffeligste Teil. Als Unterlage geht Schamotte, hat aber eine sehr hohe Wärmekapazität. Besser ist ein Feuerleichtstein oder ein Holzkohleblock. Zur Not tut es auch ein Yton-Stein. Diese weichen Materialien haben auch den Vorteil, dass man Stahlstifze zu fixieren der Teile rein drücken kann. Ich rate zu einem eher niedrig schmelzenden Silberlot. Bei den kleinen Röhren würde ich keine Flussmittel umhüllten Stäbe verwenden. Stattdessen Flussmittel auf die Röhren auftragen und diese langsam mit der Flamme erwärmen. Das Flußmittel kocht erst, dann blüht es auf, weil Kristallwasser entweicht. Dann schmilzt es wirklich. Erst jetzt mit dem Lot an die Verbindungen tippen. Alternativ kannst du kleine Stücke des Lots mit einer Pinzette in das aufgeblühte Flußmittel legen. Damit verhinderst du, dass zuviel Lot abschmilzt. Das Lot fließt dahin, wo es am heißesten ist. Wenn es richtig gemacht wurde, braucht man praktisch keine Nacharbeit, außer Abbeizen / Abwaschen der Flußmittelrückstände. Die Festigkeit der Verbindung reicht fast an das Grundmetall heran.
Löter schrieb: > Schreibt mir mal ein paar Tipps dazu, besonders welche Lote und > Flussmittel gut gehen! > > Bekommt man für <100€ einen guten Lötbrenner? Zum Lötbrenner: Schau mal bei Rothenberger nach. Und besorg Dir einen Lötbrenner, den Du mit stinknormalem Propangas betreiben kannst. Bekommst Du bei jedem Propangas-Vertrieb oder auch im Camping-Bereich in den kleinen 5 kg-Flaschen. Alles andere ist uninteressant. Denn es ist auch hier wie meistens: Man fängt klein an, es ufert aus und hört nie auf. :D Scheu also nicht die Investition in einen guten Lötbrenner, den Du Dein Leben lang nutzen kannst. Bei den Propangas-Flaschen bezahlst Du nur anfänglich einmalig einen Obulus. Danach wird die leere Flasche gegen eine volle getauscht und Du bezahlst nur noch die Gasfüllung. Mit Propangas erreichst Du locker die Löt-T, die Du für Silberlot brauchst. Und kauf das Silberlot auch nur in Stäben (nicht ummantelt mit Flußmittel). Flußmittel: "Spezial H" für Edelstahl (ist breiig und braun) Für andere Lötungen brauchst Du evtl. ein anderes Flußmittel: Nur "H" (ist ebenfalls breiig, aber weiß). Sind alles "alte" Degussa-Bezeichnungen, die jedoch heute Braze Tec.. heißen. ;) Früher hatte Degussa in jeder Großstadt einen Vertrieb bzw. Vertreter. Existiert so alles nicht mehr. Was aber auch nichts daran ändert, daß Degussa nach wie vor seine Produkte produziert und bzgl. sämtlicher Lote der Lieferant Nr. 1 in ganz Deutschland ist. Ist halt alles nur anders bezeichnet und wird anders vertrieben. ;) Hier bist Du bzgl. Bezugsmöglichkeit von Degussa-Produkten und Beratung in den "besten Händen": https://www.google.de/search?q=Armin+Hain+GmbH&ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=6YbwVviGDIu3UarRgLgH
Löter schrieb: > Jeweils 4 6mm oder 8mm Rohre treffen sich an einem Punkt (aus > verschiedenen Winkeln). Die Verbindung muss nicht viel aushalten (+/- > Eigengewicht von der Konstruktion) und auch kein durchgängiges Rohr > ergeben. Das ist - selbst wenn man bzgl. Hartverlötungen geübt ist - schon eine Herausforderung. :) Um das hinbekommen zu können, wirst Du eine präzise einstellbare Hilfskonstruktion bauen müssen. Anders kannst Du nämlich weder alle 4 Rohre haltern, noch das erforderliche Spaltmaß einigermaßen "hinfeilen". Oder verfügst bzw. hast Du Zugriff auf eine Stichel-Schleifmaschine? Liegen die 4 Rohre in einer Ebene?
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