Hallo! Welche Steilheit hat ein BF245C? Ich finde diese Größe leider nicht im Datenblatt. Viele Grüße
Übersetze "Steilheit" mal in die Fachsprache, am besten englisch.
Danke! Steilheit (Verstärkungsmaß) wird bei Röhren oft in mA/V angegeben. Ist mS das gleiche (bedeutet es Millisiemens?)?
In dem Bild auf Seite 8 unten links ist die Steilheit |yfs| als Funktion von Id abgebildet. Natürlich ist das eine typische Kurve. Abweichungen sind möglich. https://www.mikrocontroller.net/attachment/287821/BF245abc.pdf
:
Bearbeitet durch User
Ah, dann bezieht sich die Steilheit auf die Leitfähigkeit der SD-Strecke, nehme ich an. R = U / I S = I / U Kann man bei der Sourceschaltung über die Steilheit in etwa ausrechnen, welcher Rd (Drainwiderstand) welche Audio-Vechselspannungs-Verstärkung bringt? Also z.B. der FET hat eine Steilheit von 2 mS, der Rd beträgt 10k und die Ub beträgt 9V... Wie groß ist die AC-Spannungsverstärkung? (z.B. in einer NF-Vorstufe)
Nein. Ein Jfet ist im Prinzip eine spannungsgesteuerte Stromquelle. Die Steilheit S ist die Verstärkung des Transistors. S = dI/dUgs = delta_Id/delta_Ugs Die erzielbare Spannungsverstärkung v mit RL als Lastwiderstand am Drain ist v = S*RL Dabei habe ich den Ausgangswiderstand rd des JFets als unendlich angenommen. Genaugenommen liegt der praktisch parallel zu RL und reduziert die Spannungsverstärkung.
Tom schrieb: > auf die Leitfähigkeit der > SD-Strecke, nehme ich an. Nein, das hat mit Widerstand im eigentlichen Sinn nichts zu tun. Die Steilheit ist definiert als Änderung von I_D pro Änderung von V_GS bei konstanter V_DS. Die Steilheit kann man auch aus den Ausgangskurven ablesen. Erster Arbeitspunkt A: V_DS = 8V, V_GS = -0.5V. V_DS wird konstant gehalten und man variiert V_GS etwas um den Arbeitspunkt herum, von -1V bis 0V. Die sich ergebende Änderung von I_DS ist ungefähr 4mA. Bei B sehen die Werte anders aus. Tom schrieb: > Kann man bei der Sourceschaltung über die Steilheit in etwa ausrechnen, > welcher Rd (Drainwiderstand) welche Audio-Vechselspannungs-Verstärkung > bringt? Wenn man mit der Schaltung in dem Arbeitspunkt landet, für den die Steilheit gilt, und wenig aussteuert (Kleinsignalbereich), schon (wie von Helmut erwähnt). Mit Deinen Beispielwerten und den BF245C-Kurven geht das nicht sinnvoll. Im 2. Anhang ist eine Lastgerade (Googlewort zu dem Thema) mit 12V und R_D=1k, das war besser zu malen. Die Verstärkung (Änderung der Drainspannung bei Änderung der Gatespannung) ist in den Arbeitspunkten C und D sehr unterschiedlich. In einem Arbeitspunkt mit R_D=10k wäre die Verstärkung noch viel geringer, weil man bei sehr negativen V_GS-Kurven landet und die V_GS=.. Kurven zum negativen hin immer enger zusammenliegen. d.h. die Steilheit wird geringer.
Dankesehr Tom2 für die gute und anschauliche Erklärung! Vielleicht sollte ich mal sagen, was ich machen will. Habe vor einiger Zeit einen Gitarren-Röhrenverzerrer aus einem Buch nachgebaut, der für meinen Geschmack und mit meiner E-Gitarre/Verstärker wirklich SEHR gut klingt. Er enthält 3x 1/2 ECC83 und einige RC-Glieder zur Frequenzaufbearbeitung. Weil man 420V-Geräte schlecht mit sich rumschleppen kann, kam mir die Idee, das ganze noch mal mit 3 jFETs statt drei Trioden aufzubauen (dann hätte man ein handliches Bodentreter-Effektgerät). Wenn man die Drain-Widerstände so gewählt bekommt, dass die Verstärkung der einzelnen FETs ähnlich ist wie die der Triodenstufen, wäre es einen Nachbau-Versuch wert. Man müsste dann natürlich noch die Werte der restlichen Rs, Cs und Potis anpassen. Ein FET ist selbstverständlich keine Triode und der Sound ist deswegen sicher nicht exakt reproduzierbar, aber testen würde ich es in jedem Fall gerne.
Tom schrieb: > Weil man 420V-Geräte schlecht mit sich rumschleppen kann, kam mir die > Idee, das ganze noch mal mit 3 jFETs statt drei Trioden aufzubauen (dann > hätte man ein handliches Bodentreter-Effektgerät). > Im Prinzip ja. Aber ich vermute das es mit Operationsverstärker besser umsetzbar ist. Du solltest mal eine Röhrenschaltung hier herein stellen oder einen Link. > Wenn man die Drain-Widerstände so gewählt bekommt, dass die Verstärkung > der einzelnen FETs ähnlich ist wie die der Triodenstufen, wäre es einen > Nachbau-Versuch wert. > Man müsste dann natürlich noch die Werte der restlichen Rs, Cs und Potis > anpassen. > Im Prinzip ja. Man kann sicher sehen wie das Signal verzerrt wird. > Ein FET ist selbstverständlich keine Triode und der Sound ist deswegen > sicher nicht exakt reproduzierbar, aber testen würde ich es in jedem > Fall gerne. Ich denke das der Gitarrensound eher vom Endverstärker geprägt wird. mfg Klaus
Tom schrieb: > Wenn man die Drain-Widerstände so gewählt bekommt, dass die Verstärkung > der einzelnen FETs ähnlich ist wie die der Triodenstufen, wäre es einen > Nachbau-Versuch wert. > Man müsste dann natürlich noch die Werte der restlichen Rs, Cs und Potis > anpassen. > > Ein FET ist selbstverständlich keine Triode und der Sound ist deswegen > sicher nicht exakt reproduzierbar, aber testen würde ich es in jedem > Fall gerne. Da hast Du die Rechnung ohne den Durchgriff gemacht. Hier mal ein Ersatzschaltbild einer Triode aus zwei Operationsverstärkern*: http://bp1.blogger.com/_oCEpds9YoPw/SB6sf466kPI/AAAAAAAAAS4/4S3_ZstkgpU/s1600-h/RIAA_2001_Darius_explained_Blatt1_5.Mai.2008.png µ=1/D, macht den "Klang" der Triode aus, kommt vom Elektrischen Feld welches durch das Steuergitter auf den Raum zwichen Katode und Gitter greift. Für die Rechnung nimmt man das nach Barkhausen konstant an. LG *http://riaa-2001.blogspot.de/
Klaus R. schrieb: > Du solltest mal eine Röhrenschaltung hier herein stellen > oder einen Link. Sehr gerne! Das Schaltbild ist im Anhang.
OXI T. schrieb: > Da hast Du die Rechnung ohne den Durchgriff gemacht. Der aufgrund seiner gegenkoppelnden Wirkung die Triode linearisiert solange die Aussteuerung klein bleibt. Was in dem Ersatzschaltbild modelliert wird. Nur sind lineare Verstärkerschaltungen nun gerade kein Alleinstellungsmerkmal für Triodentechnik.
Mark S. schrieb: > OXI T. schrieb: >> Da hast Du die Rechnung ohne den Durchgriff gemacht. > > Der aufgrund seiner gegenkoppelnden Wirkung die Triode linearisiert > solange die Aussteuerung klein bleibt. Was in dem Ersatzschaltbild > modelliert wird. > Nur sind lineare Verstärkerschaltungen nun gerade kein > Alleinstellungsmerkmal für Triodentechnik. µ=1/D, macht den "Klang" der Triode aus, kommt vom Elektrischen Feld welches durch das Steuergitter auf den Raum zwichen Katode und Gitter greift. Für die RECHNUNG nimmt man das nach Barkhausen konstant an. LG
Mir ist außerdem aufgefallen, dass die erste Stufe um B1 herum eine Verstärkung von ca. 50 hat. Mit einem FET kommt man vermutlich kaum über eine Verstärkung von 10!?
OXI T. schrieb: > Hier mal ein Ersatzschaltbild einer Triode aus zwei > Operationsverstärkern*: > > http://bp1.blogger.com/_oCEpds9YoPw/SB6sf466kPI/AAAAAAAAAS4/4S3_ZstkgpU/s1600-h/RIAA_2001_Darius_explained_Blatt1_5.Mai.2008.png Das finde ich übrigens sehr bewundernswert! Das Verzerrungs-/Übersteuerungsverhalten der Triode wird damit aber nicht imitiert, oder?
OXI T. schrieb: > µ=1/D, macht den "Klang" der Triode aus, Erwähntest Du bereits, ändert aber nichts daran dass die Verstärkung einer Triode nicht mit deren "Klang" gleich zu setzen ist.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.