Hi, ich leite ein kleines SW-Entwickler Team und verzweifle langsam mit meinen Mitarbeitern. Mit einem Mitarbeiter gibt es schon lange Probleme, arbeitet unsauber, hält sich oft nicht an Anweisungen und arbeitet Stundenmäßig eher zu wenig als zu viel. Dazu gab es auch schon einige Gespräche, ich habe es aber mit der Zeit aufgegeben mich darüber zu beschweren. Eigentlich sollte der schon längst gekündigt werden, aber seit mein Chef festgestellt hat, wie schwierig es ist neue Leute zu bekommen, bekommt dieser Kollege sogar wieder Gehaltserhöhungen. Der zweite Mitarbeiter bleibt zwar auch mal länger, versackt aber auch ganz gerne mal auf ein Schwätzchen irgendwo in der Firma, auch dann, wenn jemand eigentlich auf ihn wartet oder ein Meeting eingetragen ist, noch dazu arbeitet er sehr unorganisiert und selbst wenn er mal was aufschreibt, vergisst es doch wieder. Ich kann zwei Stunden mit ihm reden und wenn ich die Erkenntnisse nicht dokumentiere und ihm hinterhertrage, sind sie verloren. Noch dazu möchte er gerne Verantwortung übernehmen, wenn er sie dann aber bekommt bleibt das wieder liegen und er möchte doch lieber was Anderes machen. Und dann habe ich noch zwei neue Junior Entwickler, beide mit weniger als 6 Monate Erfahrung. Da fehlt halt sehr stark das KnowHow und auch ein bisschen das Engagement. Meinem Chef ist das alles ziemlich Egal, der packt nur Projekt für Projekt oben drauf und erwartet, dass das alles funktioniert. Als wir deutlich weniger zu tun hatten und nur zu zweit waren, hat das noch sehr gut funktioniert, da wir beide sehr Eigenverantwortlich gearbeitet haben. Aber vor eineinhalb Jahren ist der Kollege gegangen und ich blieb und habe das Team aufgebaut. Offiziell bin ich auch nur LeadEntwickler, aber eigentlich bin ich noch Teamleiter, Projektleiter und Entwickler. Ja und gefühlt halt noch Kindergärtner. Mein Chef ist, wenn überhaupt dann nur einen Tag in der Woche im Büro und überlässt somit alles mir. Wobei ich ihm genauso hinter her rennen muss für irgendwelche Entscheidungen oder Informationen die zur Umsetzung benötigt werden. Zum Entwickeln komme ich aber auch nur noch abends oder am Wochenende, weil das für mich so gut wie unmöglich ist, wenn andauernd jemand was von mir will. Deshalb bin ich auch aktuell bei ca. 50h die Woche, unbezahlt versteht sich, war aber auch schon schlimmer. Nerviger ist, dass ich noch mehr als die Hälfte von meinem Vorjahresurlaub habe und gerade Projektbedingt wieder keinen nehmen kann. Mich stresst das ganze immer mehr, andere, echte Teamleiter, hier im Unternehmen meinen das sei normal und eben der Preis für die Führungsposition. Ich kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass es überall nur Entwickler ohne Eigenverantwortung und ohne Arbeitsorganisation gibt. Vermutlich wäre ich auch schon weg hier, aber leider musste ich damals mein Studium abbrechen und habe nach kurzer Pause eine Ausbildung absolviert, ich bin also nicht so wahnsinnig qualifiziert. Meine Option wäre also nur, woanders wieder nur als Entwickler anzufangen, was ich aber nicht wirklich möchte und was auch schlechter bezahlt wird, denn aktuell bin ich mit knapp 60k gar nicht so schlecht dabei. Erwarte ich zu viel von den Leuten, oder habe ich einfach nur Pech?
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Verschoben durch Moderator
> Erwarte ich zu viel von den Leuten, oder habe ich einfach nur Pech?
Du kommst einfach zu spät oder zu früh, das ist das Problem.
Ups, da ging was schief, das sollte in das "Ausbildung, Studium & Beruf" Unterforum :(
Erstmal den Mitarbeitern klare Anweisungen geben, wann was fertig zu sein hat. Dieses genau dokumentieren. Abzeichnen lassen. Bei Ablauf der Frist einfordern. Stand dokumentieren. Abzeichnen lassen. Eventuelle Nacharbeiten besprechen, terminieren und dokumentieren. Deutliche Fehlleistungen deutlich und verständlich anmahnen. Beim dritten Mal komplette Dukomentation an den Chef mit der Bitte um Problembehandlung. Auch dieses dokumentieren. Bei nicht frist-/auftragsgerechter Abgabe den Chef auf einen ordnungsgemäß dokumentierten Entwicklungsablauf hinweisen. Nach dem dritten Mal ist er so genervt, daß er DICH als Sündenbock rausschmeisst.
Das kommt halt davon wenn man Führungspositionen mit Halbleitern besetzt.
Torben K. schrieb: > Das kommt halt davon wenn man Führungspositionen mit Halbleitern > besetzt. Warum beleidigst du JürgenW?
Mike B. schrieb: > Erstmal den Mitarbeitern klare Anweisungen geben, wann was fertig zu > sein hat. "Finden Sie den Fehler ! Bis morgen !" Bei so einen Chef kündigt man doch gerne.
Torben K. schrieb: > Das kommt halt davon wenn man Führungspositionen mit Halbleitern > besetzt. Das sind halt die Probleme, wenn man seine Leute nicht im Griff hat und keinen Stand und keine Akzeptanz. Wer selber schwach ist, kann nicht führen. Das sage ich so allgemein, weil ich denke daß dieser thread wohl auch ein Trollinger sein könnte.
Michael B. schrieb: > Mike B. schrieb: >> Erstmal den Mitarbeitern klare Anweisungen geben, wann was fertig zu >> sein hat. > > "Finden Sie den Fehler ! Bis morgen !" > > Bei so einen Chef kündigt man doch gerne. wenn die Ansage in diesem Tonfall und dauerhaft mit diesen knappen Terminen kommt und man sich GUTEN GEWISSENS keine Schlamperei vorzuwerfen hat (weil man sich selbst eingestehen muss, dass man tatsächlich 40% der Zeit beim Kollegen schwätzen geht und noch 30% im inet rumsurft) DANN ja, aber nur dann.
Softwareentwickler schrieb: > Das sage ich so allgemein, weil ich denke daß dieser thread wohl auch > ein Trollinger sein könnte. Könnte?
Leider nicht sonderlich exotische Situation. Führungsposition klingt immer gut, ist aber am Ende auch nur ein neuer Job mit seinen eigenen Schattenseiten. Mach doch mal ein (seriöses) Führungsseminar. Generell würde ich empfehlen, sich nicht in das "Privatleben" der MA auf Arbeit einzumischen. Lass sie zielrorientiert arbeiten, nicht zeitorientiert. Und die Ziele werden vorher vereinbart und dann gibt es eine klare Aufgabentrennung und einen Abgabetermin. Und dann wird das Team zusammengerufen und besprochen was lief und was nicht. Der soziale Druck wird die Leute zumindest etwas motivieren, sich anzustrengen. Was ich auch mache, ist dass ich mir von den MA, bzw. den Teamleitern, einen Plan zukommen lasse, was die diese Woche so machen. Damit vermeidet man relativ schnell, dass einer nur Freizeit schiebt und beschäftigt tut. Was die neuen MA angeht, richte Ihnen im Teil der AZ ein Trainingsprogramm ein, wo sie sagen sollen, mit was sie sich beschäftigen wollen / Du sagst was sie lernen sollen (konkrete Ziele! Nicht "mal mit Sprache X beschäftigen"). Das motiviert sie, gibt ihnen das Gefühl was zu lernen und vermeidet, dass sie über zu lange Zeit nur Scheisse in die laufenden Projekte einbauen.
Dial schrieb: > Softwareentwickler schrieb: > >> Das sage ich so allgemein, weil ich denke daß dieser thread wohl auch >> ein Trollinger sein könnte. > > Könnte? Wen interessiert Eure behinderte Trollphobie? Wenn Ihr denkt, jemand trollt, dann antwortet halt nicht. So füttert ihr nur und trollt selber.
Nein, ist leider kein Trollthread :( Das Problem mit der fehlenden Akzeptanz ist sicher da, hängt auch damit zusammen, dass ich die Positionen alle nicht offiziell bekomme. Aktuell werde ich damit vertröstet, dass wir erst noch zwei Leute mehr brauchen bevor er eine Teamleiterposition rechtfertigen kann. Die schlechte bzw. nicht vorhandene Arbeitsorganisation wird halt auch von meinem Chef so vorgelebt. Eigentlich passen die alle ganz gut zusammen, nur ich passe da nicht rein. Ich habe sehr viel Eigenverantwortung und die Arbeit hat einen sehr hohen Stellenwert für mich. Und wenn der Kunde mich am Freitag Abend anruft und was nicht läuft dann mache ich auch das Wochenende durch auf der anderen Seite ruft aber auch schon der Chef Sonntags bei mir an wenn was nicht funktioniert.
rkweök schrieb: > Dial schrieb: >> Softwareentwickler schrieb: >> >>> Das sage ich so allgemein, weil ich denke daß dieser thread wohl auch >>> ein Trollinger sein könnte. >> >> Könnte? > > Wen interessiert Eure behinderte Trollphobie? Also meine Trollphobie ist nicht behindert. Im Gegenteil: Die ist voll entwickelt. Nebenbei: Die Wortwahl deines Beitrages (aka sprachliche Entgleisung) deutet darauf hin, dass du Probleme mit einem bestimmten Personenkreis hast. Geht wohl nicht anders bei dir?
> Eigentlich passen die alle ganz gut zusammen, nur ich passe da nicht > rein. Alles wird wieder gut! Thread kann geschlossen werden.
Dial schrieb: >> Eigentlich passen die alle ganz gut zusammen, nur ich passe da > nicht >> rein. > > Alles wird wieder gut! Thread kann geschlossen werden. ???
JürgenW schrieb: > Dial schrieb: >>> Eigentlich passen die alle ganz gut zusammen, nur ich passe da >> nicht >>> rein. >> >> Alles wird wieder gut! Thread kann geschlossen werden. > > ??? Jürgen - Du bist hier im falschen Film. Da gibts - gerade bei diesen Themen mehr Streu als Weizen und daher - Such Dir eine Weiterbildung zu diesem Thema, irgend ein Coaching oder so ohne das Deine NDAs verletzt werden und kläre so Deine Probleme und Kompetenzen. Dein Fall ist kein Einzelfall PS: wenn der Chef eh schon kapiert hat daß er keine guten Leute bekommt wird er - wenn Du ihm die Rute ins Fenster stellst das Du gehst wenn sich da nix verändert - vielleicht was verändern. Soll er sonst halt selber schauen wie er mit dem zurecht kommt wenn dann keine Person als Sündenbock dazwischensteht. Grüße MiWi
Hört sich an, als wäre das ein gemütlicher Laden, nur du machst Stress ;) Vielleicht selber mal einen Gang zurückschalten, ums Technische kümmern und die Personalverantwortung den machen lassen, der auch die Autorität dafür hat.
Was du da beschreibst ist eher der Normalzustand, SW-Entwickler sind halt eigenartig. Du kannst nur die beiden Junior-Entwickler passend Formen und hoffen gute Leute in 1-2 Jahren zu haben. Habt ihr kein SCM, wo auch Open issues, defects und change requests als item eingestellt werden können, wo du den Punkt jemanden zuweisen kannst (mit Auftretenswahrscheinlichkeit, Gefährdung, betroffene Komponenten, Zieltermin und Verantwortlicher)? Dann halte das auf dem laufenden und tracke das bei einem wöchentlichen Meeting. Wenn Termine realistisch gewählt trotzdem nicht gehalten werden kann, MUSS das plausibel begründet werden. Kommt das öfter vor -> Chef in CC. Weiß dein Chef von deinen Extra-Schichten insbesondere am WE? Ich würde das nicht als selbstverständlich durchgehen lassen, besonders dann nicht, wenn die anderen keinen Finger zu viel krümmen.
Mike B. schrieb: > Bei nicht frist-/auftragsgerechter Abgabe den Chef auf einen > ordnungsgemäß dokumentierten Entwicklungsablauf hinweisen. Entwicklungsabläufe... strukturiertes Arbeiten... ein System zum Arbeiten... vorhersehbare Aufgaben... klare Rollen und Zuständigkeiten... in die Arbeit zu kommen und zu wissen was zu tun ist... Man darf ja ja wohl noch träumen. Und nicht vergessen: Es sind immer die Mitarbeiter schuld. Die schludern ja so schlimm alle. Und gehorchen auch nie. "Hündchen, mach sitz jetzt". "Ach nein, mach fass". "Nein, mach platz". Ja was denn jetzt?
Dial schrieb: >> Das kommt halt davon wenn man Führungspositionen mit Halbleitern >> besetzt. > Warum beleidigst du JürgenW? Ich beleidige ihn doch nicht, ich sage lediglich, dass er wohl kein Führungscharakter ist. Führungspositionen werden gerne mit konformen Personen besetzt, keiner mag Gegenwind. Nur sind das in den seltensten Fällen die Alphatiere, die vor allem durch Charakter das Rudel hinter sich haben. Ist halt wie in der Natur: Dort zeigt auch mal der Dackel dem Wolf wo der Frosch die Locken hat.
JürgenW schrieb: > Mich stresst das ganze immer mehr, andere, echte Teamleiter, hier im > Unternehmen meinen das sei normal und eben der Preis für die > Führungsposition. Die haben recht - leider. Das ist dein Job! Stellt sich nur die Frage, wie schlimm das wirklich ist, entweder du bist in einem Saftladen, dann hilft nur die Flucht, oder du bist als Teamleiter nicht geeignet. Ich höre von dir nur Klagen, aber keine Idee zur Lösung!
Du hast ein ärgerliches Problem: formale Verantwortung aber keine formale Zuständigkeit. Da wirst Du Dich nur mit dem Ist-Zustand abfinden können. Du kannst probieren einfach informell den Chef zu spielen, so geht Dein Chef ja mit Dir um, als seist Du der Anführer des Haufens. Nutze aber auf jeden Fall, jede Gelegenheit, wo was nicht gut läuft, dazu, Deine Beförderung durchzusetzen. Wenn das alles nur beim Gelaber von Seiten der Oberen bleibt gibt's nur zwei Alternativen: den Dummen spielen oder gehen.
Falls Du kein Vampir bist: Schau' doch mal morgens in den Spiegel. Vielleicht siehst Du den Schuldigen, der Misere, ja gerade dort. Normalerweise reichen etwas Ahnung, ein bisschen Menschenkenntnis UND GANZ KLARE UND EINDEUTIGE ANWEISUNGEN, aus. Gerade letzteres hilft in allen Richtungen. Dem Mitarbeiter, weil es ihn in die Pflicht setzt, andernfalls rückzufragen. Dir, weil es hilft genau nachzufragen: Warum...? Kannst Du das Ganze noch mit sinnvollen Fristen versehen, sollten Fragen zu diesem Bereich auch ausgeschlossen sein. Auch hierdurch setzt Du den Empfänger deutlich in die Pflicht Dir zu sagen: "Das ist zu kurzfristig" und verhindert NACH deren Ablauf die Antwort: "Die Zeit war zu kurz". Sollte keine vernünftige Regelung möglich sein, so solltest Du Dich nach einer "anderen Herausforderung" umsehen. Und zwar bevor Du an allem schuldig bist.
JürgenW schrieb: > Projektleiter und Entwickler. > Ja und gefühlt halt noch Kindergärtner. Mein Chef ist, wenn überhaupt > dann nur einen Tag in der Woche im Büro und überlässt somit alles mir. > Wobei ich ihm genauso hinter her rennen muss für irgendwelche > Entscheidungen oder Informationen die zur Umsetzung benötigt werden. Der Fisch stinkt wohl doch immer vom Kopf her. Jan H. schrieb: > und die Personalverantwortung den machen lassen, der auch die Autorität > dafür hat. und dafuer bezahlt wird! wendelsberg
Wie managt ihr eure Projekte eigentlich? Liest sich bisher wie "Wir wurschteln so vor uns hin" an. Gut ihr habt ein paar Faule dabei, dann noch ein paar Greenhorns, da hilft auch das beste Projektmanagmentkonzept nix aber da musst du eindeutig deinem Chef auf die Füsse treten, so wird das nix, das muss dem auch klar werden, sonst schmeisst der dich immer weiter mit Projekten zu und es wird nicht besser. Notfalls doch wechseln, bevor man rausfliegt, das ist nämlich absehbar. Die Arschkarte wirst du angeheftet bekommen wenn das so weitergeht und es wird erfahrungsgemäss so weitergehen wie es ausschaut und der Chef lernresistent ist und das sind sie meistens.
DevEloper schrieb: > Liest sich bisher wie "Wir wurschteln so vor uns hin" an. Klingt für mich auch so. Das Verhalten der Mitarbeiter kann bedeuten, dass sie aufgegeben haben, weil man sie einfach nicht vernünftig arbeiten lässt. Kritisiert man ständig an ihnen herum (klingt auch aus dem Beitrag von JürgenW), dann kündigen sie eben irgendwann innerlich.
Jan H. schrieb: > Hört sich an, als wäre das ein gemütlicher Laden, nur du machst > Stress > ;) > > Vielleicht selber mal einen Gang zurückschalten, ums Technische kümmern > und die Personalverantwortung den machen lassen, der auch die Autorität > dafür hat. Bester Beitrag im Thread! JürgenW, warum stresst du dich eigentlich so rein? Das ist doch selten dämlich. Auch noch am Wochenende unentgeltlich arbeiten usw. käme mir niemals in den Sinn. Und dann das Ganze für die paar Kröten (knapp 60k), ist echt nicht normal. Das verdienen doch wahrscheinlich fast schon die Greenhorns ohne jegliche Verantwortung. Wenn du so weitermachst, wirst du doch nur als nützlicher Idiot ausgebeutet. Sofort zu kündigen ist die einzige Lösung für dich, um da herauszukommen.
Ich habe die einfachste und effektivste Lösung für die Misere: Die Mitarbeiter die nicht spuren, bekommen von Dir und dem Chef eine Abmahnung. Da ich nicht glaube, dass sich einmal eingeschliffene Verhaltensweisen ändern lassen, gibt es noch die 2. und 3. Abmahnung. Ab dem Zeitpunkt können diese inkompetenten Mitarbeiter gekündigt werden und stattdessen können zwei oder mehrere ambitionierte Jungingenieure eingestellt werden, die sich profilieren wollen und auf jeden Fall liefern. Wenn man ein Problem mit allzu menschlichem Dilemma lösen will, muss man einfach mal ganz unsentimental sein.
I_solve_problems schrieb: > Wenn man ein Problem mit allzu menschlichem Dilemma lösen will, muss man > einfach mal ganz unsentimental sein. Bizzar.
Wir haben Scrum als Projektmanagementmethode. Dabei schätzen wir gemeinsam unsere Userstories und danach nimmt sich die jeder je nach Dringlichkeit vom Board und bearbeitet diese. Ich weise keine Aufgaben zu, das muss jeder Eigenverantwortlich machen, genauso wie das kommunizieren wenn es nicht rund läuft oder man die vorher geschätzten Zeiten überschreitet. Die Abmahnung auf der hier gerade rumgeritten wird, gab es, weil nachweislich mehrere Monate nicht die vertragliche Arbeitszeit erbracht wurde, obwohl das behauptet wurde (ca. 20% weniger). War aber auch nicht in meinem Team. Bei uns kommt ein Senior Entwickler auf 55k, ein Einsteiger bewegt sich so um die 38-42k je nach Vorwissen. Mehr wurde übrigens auch nicht gefordert, zumindest nicht in den Bewerbungen die mir vorgelegt wurden. Warum ich mich so stresse? Weil man mir die Verantwortung übertragen hat, wenn auch nicht formal, aber zu mir kommen andere Abteilungen wenn es nicht läuft und bei mir rufen auch die Kunden an. Wenn irgendwas eskaliert stehen die Leute immer gleich bei mir oder werden an mich verwiesen. Ja, das sollte mich dann vielleicht nicht belasten, tut es aber, das kann ich leider nicht abschalten.
Ich stell mal die These in den Raum: "SCRUM ist Schuld!" Den sowas: JürgenW schrieb: > Wir haben Scrum als Projektmanagementmethode. Dabei schätzen wir > gemeinsam unsere Userstories und danach nimmt sich die jeder je nach > Dringlichkeit vom Board und bearbeitet diese. Ich weise keine Aufgaben > zu, das muss jeder Eigenverantwortlich machen, ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Führt zu diesem: JürgenW schrieb: > noch dazu arbeitet er sehr unorganisiert und selbst wenn er mal was ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ > aufschreibt, vergisst es doch wieder. Ich kann zwei Stunden mit ihm > reden und wenn ich die Erkenntnisse nicht dokumentiere und ihm > hinterhertrage, sind sie verloren. SCRUM basiert vie auf mündlichen Absprachen die nun mal unverbindlicher sind als schriftlich fixierte Entwicklungspläne. 1) Macht Eure daily scrum meetings verbindlicher und organisierter, legt ein schriftliches Meetingprotokoll an "Meeting Minutes" in dem die nächsten Punkte und Termine als "open issues" festgehalten werden. In jedem meeting werden die open issues abgecheckt. 2) Spec-Erklärungen wie specs generall sollte man immer schriftlich festhalten. Das wird eigentlich als Entwicklungsbegleitenden Dokumentation nach ISO -9001 so gefordert und SCRUM ist nicht dazu gedacht Qualitätsstandards auszuhebeln. 3) Projektplan mit Abschlussterminen dick rot im Wandkalendar notieren und jedem meeting betonen wieviel Zeit noch bis dahin bleibt und darauf hinweisen das es bezüglich Urlaub gut/schlecht ausschaut. MfG,
JürgenW schrieb: > Wir haben Scrum als Projektmanagementmethode. ROFL Irgendwo habe ich dazu mal den Satz gelesen: "Wer zügig weit kommen will macht einen Dauerlauf und keine kurze Sprints." Scrum lohnt sich nur für die, die ihr Geld damit verdienen das anderen als Heilsbringer zu verkaufen! Wahrscheinlich noch nicht allzulange eingeführt, dass die älteren Entwickler so einen Scheiß nicht wirklich mitmachen ist klar, also machen sie nur noch Dienst nach Vorschrift.
JürgenW schrieb: > Wir haben Scrum als Projektmanagementmethode. Ich bin ein SCRUM-Fan, aber man braucht dafür sowohl die richtige Organisation, die richtigen Kunden und ein motiviertes, leistungsfähiges Team. Für mich hört sich das nicht so an, als wäre das bei euch gegeben.
Der Andere schrieb: > Wahrscheinlich noch nicht allzulange eingeführt, dass die älteren > Entwickler so einen Scheiß nicht wirklich mitmachen ist klar, also > machen sie nur noch Dienst nach Vorschrift. Seit gut sieben Jahren, es gibt kaum noch Entwickler die es hier ohne Scrum kennen. Funktioniert in den anderen Teams ja auch ganz gut.
Ich beobachte auch ähnliche Fälle wo jemand der ach so intensiv auf eine Führungsposition gedrängt hat, später nur noch jammert. Eine Führungsposition ist eben wesentlich mehr als Entwicklerstelle, man wird menschlich/führungstechnisch viel mehr herausgefordert. Hier gilt es: nicht nur 60K kassieren sondern auch beweisen dass du für diese Stelle geeignet bist. Beim Lesen deines Textes habe ich das Gefühl dass dir eher eine ruhige Entwicklerstelle liegt als das ständige Auseinandersetzen mit den Mitarbeitern. Folgende Punkte fallen mir auf: 1. Was bedeutet "er macht zu wenig Stunden"? Macht er etwa weniger als im Arbeitsvertrag vereinbarte 35/40 Stunden? Du musst bedenken dass er in einem Angestelltenverhältnis ist und muss nicht dauerhaft Überstunden schieben, denn das wäre das Zeichen für falsche Projektplanung und wäre letzendlich juristisch auch angreifbar. 2. Du hast es richtig beschrieben: "Teamleiter, Projekleiter und Entwickler" in einer Position. Das ist eben der Preis der Neoliberalisierung dass hier praktisch 3 Stellen in eine gequetscht wurden um "Kosten zu sparen" wie die BWL-ler das bezeichnen. So wie es aussieht kommst du nicht ums Gespräch mit dienem Chef rum, rede mit deinem Chef dass du zu allen drei Aufgaben nicht kommst, dass du in irgendeiner Weise entlastet wirst. 3. Ihr MÜSST ein System einführen wo ihr eure Vorhaben und Ergebnisse dokumentiert, das muss auch nicht unbedingt ideologischer Blödsinn wie SCRUM sein sondern ein einfaches System mit Nachverfolgung/Dokumentationsmöglichkeiten sein, das reicht völlig aus. Gruß.
Naja SCRUM, wenn die Truppe nix taugt, hilft auch SCRUM nicht weiter, damit gings dann nur geordneter in den Abgrund. Schliess dich mit Teamleitern aus anderen Abteilungen kurz wie die das gebacken bekommen ob dort strenger durchgegriffen wird oder genauso lasch, was die an evt. an Schulungen bekommen haben wie gewisse Dinge beim ihrem Chef durchsetzen und was da "schon alles ging". Meine Ferndiagnose nach dem Blick in die Glaskugel: Ihr habt ein Personalproblem. Die Leute taugen nix, deshalb bekommt ihr nicht mehr Projekte gebacken. Neues wirst du so schnell nicht bekommen, da hilft dann nur eines: Hart durchgreifen damit die mal aufwachen und wer nicht spurt bekommt den Wink mit dem Zaunpfahl, gleichzeitig die Leute schulen vielleicht kannst du ja ein paar Schulungen beim Chef rausleiern wie andere schon vorschlugen. Mach ihm klar dass du mit den Leuten die Menge an Arbeit nicht gebacken bekommst, weder zeitlich noch in zufriedenstellender Qualität. Das wird er vermutlich auch einsehen, er hat ja selber schon gemerkt, dass sich kein fähige Personal auftreiben lässt. Wenn dein Chef selber Druck von oben bekommt und da nicht viel machen kann dann bleibt alles beim alten. Gegenüber den Faulenzern musst du in Zukunft einen anderen Ton anschlagen, sonst tanzen sie dir auf der Nase rum. Wenn die ihre Ziele dauernd nicht einhalten oder dauernd woanders Kaffee saufend die Zeit Verquatschen muss das Konsequenzen für die haben. Mach ne Versammlung, verklickere denen die neuen Regeln und die Konsequenzen, sprich alte Vergehen Einzelner gar erst nicht an. Wer in Zukunft negativ auffällt bekommt nen Dämpfer, sie wurden vorgewarnt. Da gibts dann nix mehr zum rausreden und diskutieren. Wenn das ein grösserer Laden ist evt. mit dem Betriebsrat kurzschliessen, was da überhaupt rechtlich machbar ist, sonst schiesst der später quer und du stehst wieder als Lachnummer da, deshalb ist auch der Rückhalt durch deinen Chef wichtig. Eigentlich ist das dessen Aufgabe, so ein Schlendrian hätte der längst erkennen und beseitigen müssen. So jetzt muss ich erst mal meine Truppe zusammenscheissen, damit die nicht wieder aufmüpfig werden ...;)
JürgenW schrieb: > Seit gut sieben Jahren, es gibt kaum noch Entwickler die es hier ohne > Scrum kennen. > Funktioniert in den anderen Teams ja auch ganz gut SCRUM blendet die Probleme der Projekjtführung komplett aus, in dem es auf Selbstorganisation aka "Selbstführung" setzt. Der Projektleiter wird komplett seiner Führungsmittel beraubt. Das kann man machen wenn das Team SCRUM-fähig ist also jedes Mitglied sich selbst führen/organisieren kann. Das ist in Deinem Team offensichtlich nicht der Fall. Also muss man es dennen beibringen oder auf Führung durch den Projektleiter setzen. In einer SCRUM-Schulung wird Selbstführung nicht vermittelt - es nützt also keine Schulung des Teams. Was helfen kann ist es einen "Alten Hasen der weis wie der Fuchs läuft" ins Team zu setzen und drauf zu setzen das die Rockies sich die Tricks abschauen. Gegebenfalls muss der Projektleiter die Rolles des Alten Hasen übernehmen. Alternativ die Rolle des Fuchses damit die Junghasen aus Überlebensdruck mit dem Lernen anfangen.
JürgenW schrieb: > Hi, > ich leite ein kleines SW-Entwickler Team und verzweifle langsam mit > meinen Mitarbeitern. Mensch, dann mach halt was anderes!
DevEloper schrieb: > So jetzt muss ich erst mal meine Truppe zusammenscheissen, damit die > nicht wieder aufmüpfig werden ...;) He, he, da wo du gerade sitzt kannst du niemanden anscheissen ;) PS: Erwischt ;)
DevEloper schrieb: > So jetzt muss ich erst mal meine Truppe zusammenscheissen, damit die > nicht wieder aufmüpfig werden ...;) Wa? Ok, ich übersetze: Du mußt jetzt zu deinen Chefchen und Männchen machen!
Es ist schwer von der Ferne eine Diagnose zu betreiben. Ich habe einige Teams und Firmen schon gesehen und eigentlich lassen sich immer alle Probleme auf 3 Gründe runterbrechen: - Führungsschwäche/Managmentschwäche (beinhaltet auch den Chef oder das Einmischen der höheren Hierachie) - Projektplanung/Prioritäten/Arbeitsplanung - Mitarbeitermotivation Leider sind in der Praxis alle 3 Gründe meist voneinander abhängig bzw. beeinflussen sich gegenseitig. Du als Teamleiter solltest Deinen Mitarbeiter den Rücken freihalten damit sie ihre Arbeit machen können. Entscheidungen von Deinem Chef müssen an Dir abblocken, Meetings auf ein Minimum reduziert werden. Bürokratie auch auf ein Minimum definieren. Prioritäten sollten sich nicht zu häufige verschieben. Dem Chef oder dem Vetrieb auch mal aufzeigen dass zuerst die verkauften Projekte abgearbeitet werden müssen. Es gibt nichts nervigeres als wenn man immer wieder aus der Arbeit rausgerissen wird. Dazu kann man auch Teamregeln erstellen. Z.B. offene Tür = kommunuikationsbereit, geschlossene Tür = bitte Ruhe. Oder man legt feste Zeiten fest, z.B. 9-11 und 13-15h konzentrietes Arbeiten ohne EMail und Telefon. Man kann auch je nach Projektphase feste Wochenpläne umsetzen, z.B. Mo: Meetings, Bürokratie, Lasten-/Pflichtenhefte, Di-Do. konzetriertes Entwickeln und Fr: Dokumentation, Bürokratie, Teambesprechung. Zur Mitarbeitermotivation gehört auch ein vernünftiges Arbeitsumfeld. Die meisten denken dass Geld die Hauptmotivation ist, aber meist bringt es mehr wenn der MA das richtige Arbeitswerkzeug hat. Das fängt beim PC an, geht weiter über Softwarelizenzen bis hin zum Schreibtisch, Licht, Kugelschreiber, Schulung, etc. Sicherlich gibt es einige Kollegen die Dienst nach Vorschrift machen wollen und einen 9-5 Job suchen. Aber in vielen Fällen waren diese Kollegen mal motiviert und wollten was erreichen. Finde heraus warum diese Motivation weg ist. In manchen Fällen kann es privat begründet sein, aber häufig kommt die Demotivation von einem der oben genannten Gründen. Finde erstmal heraus was Deine Mitarbeiter motivieren würde zuverlässiger zu Arbeiten. Das kann man im Einzelgespräch, Teamgespräch oder beim Flurfunk herausfinden. Vielleicht nicht sofort, aber wenn Deine Mitarbeiter Vertrauen zu Dir aufbauen sollte das klappen. Wenn Du das weißt dann überzeuge Deinen Chef dass es günstiger ist einen MA 1 Woche auf Schulung zu schicken als ihn monatelang rumorgeln zu lassen. Oder dass 1 Blume im Büro den MA glücklich mach, oder dass sich 3 Kollegen nicht eine Softwarelizenz teilen können.....
Vielleicht noch eine Anmerkung zu dem Kollegen der Verantwortung übernehmen will: Führen heißt auch interessante Aufgaben abzugeben und auch mal die Rosinen an seine Mitarbeiter verteilen.
Freddy schrieb: > Führen heißt auch interessante Aufgaben abzugeben und auch mal die > Rosinen an seine Mitarbeiter verteilen. Richtig, was man zu diesem Aspekt noch hinzufügen kann: die Überschrift "Unfähiges Team oder Normalzustand" scheint eigene Fehler auszuschließen. Hier muss Herr Projekt/Teamleiter einsehen auch wenn man viel mehr arbeitet als andere ist man von Fehlern in Mitarbeiterführung nicht frei. Was man hier besser machen bzw. besser organisieren kann, steht schon mehrfach im Thread erwähnt.
Schwacher Chef, schwacher Teamleiter und starke Mitarbeiter ("schwach" und "stark" im Sinne von Durchsetzungsfähig). Mein Tipp: Nutze die Wochenenden zum Bewerbungen verschicken.
Bimbo schrieb: > Schwacher Chef, schwacher Teamleiter und starke Mitarbeiter > ("schwach" und "stark" im Sinne von Durchsetzungsfähig). > Mein Tipp: Nutze die Wochenenden zum Bewerbungen verschicken. Bessere Idee: Die starken Mitarbeiter zum Chef machen!
JürgenW schrieb: > leider musste ich damals > mein Studium abbrechen und habe nach kurzer Pause eine Ausbildung > absolviert, ich bin also nicht so wahnsinnig qualifiziert. Woran es vermutlich liegen dürfte... Vermutlich sind deine Mitarbeiter eher höher qualifiziert als Du u. Du spielst den Leithammel, wobei Du hinsichtlich Mitarbeiterführung ebenfalls nicht gerade überqualifiziert sein dürftest. Entweder Du lernst schwimmen oder Du steigst besser aus diesem Pool.
Consultant schrieb: > Bessere Idee: Die starken Mitarbeiter zum Chef machen! O_o hast du mal den ersten Post gelesen? Nur weil jemand trotzig faul ist und daher auf alles scheißt, sollte man ihn noch lange nicht zum Chef machen...eher im Gegenteil.
Uiii... wenn die starken Mitarbeiter trotzig, faul, und ignorant sind kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Firma gradewegs in die Wand faehrt. Also.. nicht zickig tun, und Abspringen.
@Freddy Da sind viele Dinge dabei, die hier tatsächlich ein Problem sind, allerdings gibt es im Großraumbüro keine Tür. Ich weiß was die Mitarbeiter motivieren würde, damit komme ich aber nicht durch. Das mit den Lizenzen war auch schon Thema, hat mich sehr viele Nerven gekostet. Ich muss über Wochen mehrmals nachfragen bis sich da was tut. Schulungen sind bei uns nur begrenzt möglich, liegt am Budget. Das letzte mal das es eine Schulung gab, wurden danach Wunder erwartet und ich durfte mir Wochenlang anhören jener Mitarbeiter ja auf Schulung zum Thema X war und warum das jetzt immer noch so lange dauert und für was er überhaupt dort gewesen sei. Zu dem Kollegen mit der Verantwortung, der hat genau die Verantwortung bekommen die er wollte, dafür habe ich mich eingesetzt. Wohl wissend das ich ihn damit noch eine ganze Weile unterstützen muss, allerdings muss ich es ihm jetzt hinter her tragen oder doch selbst machen. Ich muss im übrigen auch noch 60% meiner Zeit für Entwicklung einplanen, ich bin eben offiziell weder Teamleiter noch Projektleiter. Ich darf Bewerbungen aussortieren und Leute zum Gespräch einladen, Gehalt verhandeln und Mitarbeiterbeurteilungen abgeben, Sprints planen, Urlaube vorgenehmigen und Kunden besänftigen. Genauso soll ich mit den Leuten unter vier Augen reden wenn es nicht klappt. Aber ich habe keine Befugnisse, ich kann nicht einfach Lizenzen bestellen oder die Prioritäten umwerfen und ich leide genauso darunter das es hier im Sommer oft mehr als 40° hat. Ja an Bewerben denke ich in letzter Zeit häufiger, wäre dann halt ein deutlicher Gehaltsverlust.
Ingenieur schrieb: > Das ist doch selten > dämlich. Auch noch am Wochenende unentgeltlich arbeiten usw. käme mir > niemals in den Sinn. Und dann das Ganze für die paar Kröten (knapp 60k), 60k, boah wäre als BWLer froh gewesen, nach mehr als 11Jahren in einer gut betuchten Firma nur 2/3 davon gehabt zu haben, in Norddeutschland (West), nicht mal unsere ältesten Kollegen hatten so viel (25Jahre dabei) ihr seit schon arg verwöhnt als Ing.s da unten im Süden kein Wunder das da die ganzen Karossen so einen Haufen Schotter kosten, für euch sind das alles Peanuts Im Norden schuftet man für dieselbe Karre wahrscheinlich 50% länger und im Osten 150%. Was für Gefälle in einem 1000*600km großen Land...
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Auch im Süden hat es versch. Regionen. Aber du musst auch bedenken dass du z.B. im Raum München unter 60k sehr alt aussiehst. Die Lebenskosten sind da nicht zu verachten. Bei uns im ländlichen Raum verdienst du vermutlich wirklich einiges mehr als im Norden. Bei uns liegt das Einstiegsgehalt als Techniker irgendwo um die 45k rum. Aber zahlst für ein Haus auch nur unter 1000€ im Monat Miete.
dilbert.com hilft erstmal in der schlimmsten Not :-P Wenn es sich nicht um einen verkappten Verleinix handeln sollte, dann gibt es nur die Lösung einen Schlipsi damit zu beauftragen. Nennt sich Abteilungsleiter und hat ebenfalls keine Ahnung von Menschenführng und Motivation, dafür meist höheres Gehalt. Die einfachste und wirkungsvollste Methode ist immer wieder persönlichen Kontakt aufnehmen und mal unverbindlich nachfragen ob's Probleme gibt bzw. man bei seinen Problemen geholfen bekommen kann. Die eine oder andere Runde Eis/Ü-Eier o.ä. helfen auch. Telefonanrufe und e-mails nerven und führen eher zum Gegenteil, genau wie Leute unter Druck setzen, unterfordern, beleidigen oder nicht für voll nehmen. Wenn das alles rein im Netz organisiert wird ist es sowieso zum scheitern verurteilt wenn da kein passender Ansprechpartner/Koordinator das managed. Und auch als Teamleiter wirst Du nicht darum herumkommen die Leute die Du führen sollst persönlich kennzulernen und ernst zu nehmen.
JürgenW schrieb: > ich bin eben offiziell weder Teamleiter noch Projektleiter. d.h. Du bist Teamkümmerer und Projektkümmerer. Aber kein Leiter. Im Grunde genommen kann man auch hier schreiben: "Love it, change it or leave it." Ganz ehrlich: 43k hatte ich 2002 und für 55k würde ich morgens nicht aufstehen. Pay peanuts get monkeys.
Was ich nicht verstehe: Du hast weder offiziell Führungsverantwortung, noch schlägt diese sich in deinem Gehalt nieder -> warum kümmerst du dich dann überhaupt um den Kram? Lass die Leute sich um die Probleme kümmern die dafür abgestellt sind und dafür bezahlt werden. Deine Aussage in Zukunft bei Problemen: "Sorry nicht meine Gehaltsklasse".
Doch, das ist hier die Gehaltsklasse, als Entwickler wäre deutlich weniger drin. AntiHeiner schrieb: > Ganz ehrlich: 43k hatte ich 2002 und für 55k würde ich morgens nicht > aufstehen. Pay peanuts get monkeys. Cyblord -. schrieb: > Was ich nicht verstehe: Du hast weder offiziell > Führungsverantwortung, > noch schlägt diese sich in deinem Gehalt nieder -> warum kümmerst du > dich dann überhaupt um den Kram? Lass die Leute sich um die Probleme > kümmern die dafür abgestellt sind und dafür bezahlt werden. Deine > Aussage in Zukunft bei Problemen: "Sorry nicht meine Gehaltsklasse". Doch natürlich schlägt sich das in meinem Gehalt nieder, ich habe das Gehalt weil ich diese Aufgaben übernommen habe 60k gibt es bei uns nicht für einen Entwickler. Andere Teamleiter mit offizieller Postion und längerer Erfahrung liegen hier bei 65k. Die Entwickler liegen hier alle zwischen 40-50k, vereinzelt mal hoch bis 55k. Hier in der Firma ist das definitiv meine Gehaltsklasse und woanders bekommt ein Entwickler auch keine 60k, vielleicht noch im Konzern mit Tarifgehalt, die Stellen sind aber auch rar und sehr begehrt.
JürgenW schrieb: > Doch natürlich schlägt sich das in meinem Gehalt nieder, ich habe das > Gehalt weil ich diese Aufgaben übernommen habe 60k gibt es bei uns nicht > für einen Entwickler. Andere Teamleiter mit offizieller Postion und > längerer Erfahrung liegen hier bei 65k. Die Entwickler liegen hier alle > zwischen 40-50k, vereinzelt mal hoch bis 55k. Hm ja etwas mau das Gehalt. Ich bin als Absolvent mit 52k eingestiegen und nach 6 Monaten hatte ich 56k. Jetzt nach 3 Jahren habe ich 67k/35h bzw. 76k/40h. Komplett ohne (Pseudo-)Führung. Für "knapp 60k" würde ich mir den Affentanz bei dir nicht antun. Dann lieber die 50k-55k nehmen und als einfacher Entwickler am Ar... lecken lassen. > Hier in der Firma ist das definitiv meine Gehaltsklasse und woanders > bekommt ein Entwickler auch keine 60k, vielleicht noch im Konzern mit > Tarifgehalt, die Stellen sind aber auch rar und sehr begehrt. Das ist doch Unsinn.
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Mike B. schrieb: > ihr seit schon arg verwöhnt als Ing.s da unten im Süden Wer liest, ist im Vorteil. Der TO schreibt selbst, dass er sein Studium abgebrochen und eine Berufsausbildung absolviert hat, also Geselle ist, quasi nicht mal Techniker, so die Annahme. Also nix mit Ing., auch wenn er das Potenzial dazu hätte. Ich hatte auch mal einen Vorgesetzten, der vergleichbar war und seine Sache meist nicht schlecht machte. Fehler machte er aber auch. JürgenW schrieb: > Vermutlich wäre ich auch schon weg hier, aber leider musste ich damals > mein Studium abbrechen Cyblord -. schrieb: > warum kümmerst du > dich dann überhaupt um den Kram? Lass die Leute sich um die Probleme > kümmern die dafür abgestellt sind und dafür bezahlt werden. Deine > Aussage in Zukunft bei Problemen: "Sorry nicht meine Gehaltsklasse". Das wird nicht klappen, sondern könnte als Arbeitsverweigerung interpretiert werden. Um hier die Positionen zu konkretisieren und zu stärken, bleibt eigentlich nur Weiterbildung und dann dem Chef vorschlagen, alles ein wenig verbindlicher zu machen. Der hat schließlich auch Interessen und das zu Unterstützen wäre Zielführender als einen Konflikt zu forcieren. Die vielen guten Vorschläge braucht man aber trotzdem nicht außer Acht lassen. Mit Abmahnungen und Arbeitsanweisungen sollte man vorsichtig sein. Da kann der Schuss auch nach hinten los gehen, denn Arbeitnehmer können sich dagegen besser wehren, als wenn die nur Verbal wären. Cha-woma M. schrieb: > Du mußt jetzt zu deinen Chefchen und Männchen machen! Mit den Wölfen heulen muss nicht nachteilig sein. JürgenW schrieb: > Erwarte ich zu viel von den Leuten, oder habe ich einfach nur Pech? Dir fehlt nur Wissen und Erfahrung. Wie alt bist du, wie lange im Betrieb und wie lange mit den beschriebenen Aufgaben betraut? Ewig sollte man da nicht so in der "Schwebe" bleiben. genervt schrieb: > Ich höre von dir nur Klagen, aber keine Idee zur Lösung! Deswegen ist der TO ja hier, weil er Hilfe von der Community erhofft. DevEloper schrieb: > So jetzt muss ich erst mal meine Truppe zusammenscheissen, damit die > nicht wieder aufmüpfig werden ...;) Im Worst-Case-Fall fliegt die Scheiße an den Absender zurück. Bedenke, du bist zahlenmäßig der Unterlegenere, aber deine Fehler werden dagegen hochpotenziert weil Entscheidungen höhere Konsequenzen haben.
JürgenW schrieb: > Doch natürlich schlägt sich das in meinem Gehalt nieder, ich habe das > Gehalt weil ich diese Aufgaben übernommen habe 60k gibt es bei uns nicht > für einen Entwickler. LOL. Selber schuld. Mimimimi... > Hier in der Firma ist das definitiv meine Gehaltsklasse und woanders > bekommt ein Entwickler auch keine 60k, vielleicht noch im Konzern mit > Tarifgehalt, die Stellen sind aber auch rar und sehr begehrt. Wow... DU weisst also, dass es WOANDERS für Entwickler keine 60k gibt? Keine Ahnung, wo WOANDERS liegt (vermutlich im Ossiland), aber ich hab hier meine 70k@40h ohne Affentanz.
nemesis... schrieb: > Das wird nicht klappen, sondern könnte als Arbeitsverweigerung > interpretiert werden. Warum nicht? Da er offiziell keine lt. Funktion hat, soll er sich eine Arbeitsplatzbeschreibung geben lassen und danach handeln. Oder erstmal schauen, ob er E*er in der Hose hat.
JürgenW schrieb: > Doch, das ist hier die Gehaltsklasse, als Entwickler wäre deutlich > weniger drin. Wo ist denn "hier"? JürgenW schrieb: > Schulungen sind bei uns nur begrenzt möglich, liegt am Budget. Das > letzte mal das es eine Schulung gab, wurden danach Wunder erwartet und > ich durfte mir Wochenlang anhören jener Mitarbeiter ja auf Schulung zum > Thema X war und warum das jetzt immer noch so lange dauert und für was > er überhaupt dort gewesen sei. Was wurde denn erwartet? Wie "schnell" sollten die Mitarbeiter danach den sein? Wurde das kommuniziert im vornherein? Fachfremde Leute (z.B. Chef) haben meiner Erfahrung nach immer unrealistische Zeitvorstellung. JürgenW schrieb: > Wohl wissend das > ich ihn damit noch eine ganze Weile unterstützen muss, allerdings muss > ich es ihm jetzt hinter her tragen oder doch selbst machen. Warum musst du es machen? Hast du mit ihm im vornherein deine Erwartungshaltung erklärt? Wenn nicht, tue es jetzt. "Verantwortung bei Aufgabe XY = Erledigung der Aufgabe XY zu Termin ZZ" Termin absprechen, nicht vorgeben. Oder "Verantwortung im Aufgabengebiet XX bedeutet eigenständige Abarbeitung der Aufgaben in diesem Gebiet innerhalb LL-Wochen" Maximale Reaktionszeit gemeinsam festlegen. Ausnahmen müssen kommuniziert werden. JürgenW schrieb: > Aber ich habe keine Befugnisse,... Dem Chef zu verstehen geben, das MIT Befugnissen die Ergebnisse schneller und günstiger wären. X Wochen warten kostet die Firma X Euro. Jedes Mal, wenn du nachhaken musst, kostet es Zeit von zwei Personen. Befugnisse mit eigenen Budget nehmen deinem Chef Arbeit ab.
AntiHeiner schrieb: > JürgenW schrieb: > >> Doch natürlich schlägt sich das in meinem Gehalt nieder, ich habe das >> Gehalt weil ich diese Aufgaben übernommen habe 60k gibt es bei uns nicht >> für einen Entwickler. > LOL. Selber schuld. > Mimimimi... > >> Hier in der Firma ist das definitiv meine Gehaltsklasse und woanders >> bekommt ein Entwickler auch keine 60k, vielleicht noch im Konzern mit >> Tarifgehalt, die Stellen sind aber auch rar und sehr begehrt. > > Wow... DU weisst also, dass es WOANDERS für Entwickler keine 60k gibt? > Keine Ahnung, wo WOANDERS liegt (vermutlich im Ossiland), aber ich hab > hier meine 70k@40h ohne Affentanz. Ich bewundere deine lyrischen und empathischen Fähigkeiten. Ein weiterer unnötiger Grund, warum der Westen immer für arrogant gehalten wird. Bloß nicht erwachsen werden. ;) Gruß Migelchen
nemesis... schrieb: > Mike B. schrieb: >> ihr seit schon arg verwöhnt als Ing.s da unten im Süden > > Wer liest, ist im Vorteil. Der TO schreibt selbst, dass er sein > Studium abgebrochen und eine Berufsausbildung absolviert hat, > also Geselle ist, quasi nicht mal Techniker, so die Annahme. > Also nix mit Ing. um die 60k beneide ich schon den einfachen Gesellen, weil ich als Akademiker nicht ansatzweise an sein Gehalt kam Und wenn dann ein Ingenieur schreibt, dass er für 60k nicht mal aufstehen würde habe ich wohl doch richtig gelesen, oder?
im Übrigen war da noch das mit dem Artikel 1 des Kapitalismus "Die Märkte regeln das." Wenn die Märkte irgendwas regeln würden, würde die Entwicklungsarbeit in den Osten verlagert und für 2/3 vom West-Gehalt entlohnt werden. Dann würde es endlich die Retourkutsche sein für die Ultimaten, die hunderttausende Ossis nach der Wende serviert bekamen: "Wir übernehmen Ihr Unternehmen, aber wir bieten Ihnen weiterhin Arbeitsplätze. Sie ziehen nach Westen (mit Sack und Pack, mit Kind und Kegel) zu unserem Stammsitz im schwäbischen XYZ, oder sie kündigen. Friss oder stirb!" Aber da die Märkte, wie inzwischen allgemein bekannt, nur noch die Monopolisierung, Arbeitsplatzabbau, Kosteneinsparung und Serviceabbau regeln, wird da nix draus. Nur unsere Sesselfurzer im Bundestag haben davon noch nix mitbekommen.
AntiHeiner schrieb: > Wow... DU weisst also, dass es WOANDERS für Entwickler keine 60k gibt? > Keine Ahnung, wo WOANDERS liegt (vermutlich im Ossiland), aber ich hab > hier meine 70k@40h ohne Affentanz. Als Geselle sollte er für 60k mal schön die Füße still halten und soviel Stiefel lecken wie er nur kann. Auch bei 50 Stunden die Woche hat er da noch Glück. Bei uns (BaWü, nicht im tiefsten Osten) könnte er froh sein mit 38k nach Hause zu gehen, aber auch nur wenn er gut ist.
Mike B. schrieb: > Wenn die Märkte irgendwas regeln würden, würde die Entwicklungsarbeit in > den Osten verlagert und für 2/3 vom West-Gehalt entlohnt werden. Wird doch viel nach Osten verlagert, man hat halt Ostdeutschland gleich übersprungern. Heutzutage wird in Polen und Rumänien entwickelt und in Tschechien getestet.
JürgenW schrieb: > Meine Option > wäre also nur, woanders wieder nur als Entwickler anzufangen, was ich > aber nicht wirklich möchte und was auch schlechter bezahlt wird, denn > aktuell bin ich mit knapp 60k gar nicht so schlecht dabei. Für 60k€ würd ich nicht so viel Verantwortung übernehmen. Sorry. JürgenW schrieb: > Bei uns kommt ein Senior Entwickler auf 55k, ein Einsteiger bewegt sich so um die 38-42k je nach Vorwissen. Nimms nicht übel. You get what you pay for. Einen fähigen Absolventen der seine Brötchen davor einige Jahre als Werkstudent verdient hat, kriegste hat nicht für einen Appel und Ei. Die kennen ihren Wert. 38k€ verdienen schon Fachinformatiker Anwendungsentwickler als Einsteigsgehalt im Süden - Akademiker müssen entsprechend mehr kosten. Aber nun gut. Ich hab auch einige male ein Vorstellungsgespräch lachend abgebrochen, als das Gehaltsangebot kam :-)
avatar schrieb: > Aber nun gut. Ich hab auch einige male ein Vorstellungsgespräch lachend > abgebrochen, als das Gehaltsangebot kam :-) GENAU DAS läuft dann unter "Fachkräftemangel".
JürgenW schrieb: > 60k gibt es bei uns nicht für einen Entwickler. Ist das dein voller Ernst? In den südlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg gibt es locker 75k für einen Entwickler, und zwar bei einer 35h-Woche. Mit Erfahrung auch entsprechend mehr. Da liegen ja Welten zwischen deinen Schilderungen und meiner Realität. Sicher, dass du über Deutschland schreibst?
Ingenieur schrieb: > Ist das dein voller Ernst? In den südlichen Bundesländern Bayern und > Baden-Württemberg gibt es locker 75k für einen Entwickler, und zwar bei > einer 35h-Woche. Wohl gemerkt ist das durchaus nach 5 Jahren in einem Unternehmen dort problemlos machbar. Eventuell einmal intern nach 3 Jahren wechseln (was durchaus auch ethisch legitim ist).
Ja ich schreibe über Deutschland, und nein ich bin kein Akademiker. Aber der größte Teil der Entwickler hier in der Firma und ich kenne die Gehälter. Ich selbst bin im Umkreis Stuttgart nach der Ausbildung mit 20k eingestiegen, das war 2006. Dort war ich nicht sehr lange, zwischen 2006 und 2010 war ich noch bei zwei anderen Firmen bis ich 2010 bei meinem jetzigen AG für 42k angefangen habe, und nein nicht als Junior, sonst wären nur 38k drin gewesen. Das ich jetzt auf 60k komme, liegt daran, das ich zwischendrin mal ordentliche Erhöhungen bekommen habe, vor allem als ich das halbe Jahr alleine war. Massive Überstunden waren allerdings bei allen meinen Arbeitgebern inklusive. Mal mit Mengenangabe (35 Überstunden im Monat) oder einfach alle abgegolten.
JürgenW schrieb: > Ich selbst bin im Umkreis Stuttgart nach der Ausbildung mit 20k > eingestiegen, das war 2006. Jetzt immer noch in der Gegend? Denn um zu Vergleichen, ist die Angabe der Region maßgeblich! Ein mir bekannter Hardwareentwickler hat bei Vector bekommt auch 60k. Allerdings hat er auch die entsprechende formale Qualifikation und fünf Jahre Erfahrung. Ich selbst bin im ländlichen Niedersachsen davon noch weit entfernt. Ebenfalls HW-Entwickler mit 3 Jahren Erfahrung.
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Dirk K. schrieb: > JürgenW schrieb: >> Ich selbst bin im Umkreis Stuttgart nach der Ausbildung mit 20k >> eingestiegen, das war 2006. > > Jetzt immer noch in der Gegend? Denn um zu Vergleichen, ist die Angabe > der Region maßgeblich! Ja, mittlerweile arbeite ich direkt in Stuttgart.
JürgenW schrieb: > Aber ich habe keine Befugnisse, JürgenW schrieb: > Genauso soll ich mit den > Leuten unter vier Augen reden wenn es nicht klappt. Dann heißt die korrekte Antwort auf so eine Forderung "Aber, aber, aber Chef, ich habe doch keine Befugnis. Was soll das den bringen?" Was ebenso in das Gesamtbild passt: JürgenW schrieb: > Offiziell bin ich auch nur LeadEntwickler, Eben, und wenn deine Leistung so ist wie hier geschildert wird das auch so bleiben und eine offizielle Beförderung zum > aber eigentlich bin ich noch Teamleiter, Projektleiter etc. wird es nicht geben. Kann das sein, dass du dir deine Position "Teamleiter" nur einbildest? > ein Chef ist, wenn überhaupt > dann nur einen Tag in der Woche im Büro und überlässt somit alles mir. > Wobei ich ihm genauso hinter her rennen muss für irgendwelche > Entscheidungen oder Informationen die zur Umsetzung benötigt werden. Deine Kollegen wissen das sicher. Also, sie wissen, dass du für den Chef nur den Clown machst. So ernst nehmen die dich dann auch. (Als Randbemerkung: Führungspersönlichkeiten entscheiden selber wenn der Chef nicht da ist oder nicht entscheiden will. Frei nach dem Motto es ist besser um Vergebung denn um Erlaubnis zu bitten.) Warum machst du nicht erst einmal deinen Job als Chef-Entwickler? D.h. du machst die technischen Ansagen und die großen technischen Entscheidungen. Wenn möglich schön klar, deutlich und verständlich in schriftlicher Form. Diese teilst du deinen Kollegen (nicht Mitarbeitern, du hast keine Mitarbeiter) freundlich mit. Ob sie sich dran halten? Scheiß egal, nicht dein Problem. Wie lange sie brauchen? Scheiß egal, nicht dein Problem. Insbesondere putzt du nicht hinter ihnen her. > Zum Entwickeln komme ich aber auch nur noch abends oder am Wochenende, > weil das für mich so gut wie unmöglich ist, wenn andauernd jemand was > von mir will. Für all ihre Problemchen die sie haben, und bei denen sie dich in ihrem Namen zu Chef senden wollen, sagst du als Chef-Entwickler freundlich "Da musst du schon selber zum Chef gehen, das kann ich nicht entscheiden.". Dann gehst du nach 40h/Woche nach Hause. Übrigens passt Lead Entwickler nicht als Rolle in Scrum. Vermutlich macht ihr gar kein Scrum, sondern nur so etwas von dem ihr behauptet es sein Scrum. Sprich, mehr oder weniger unmotiviert Post-Its beschreiben und schieben. Allerdings sehe ich dich auch nicht in der Rolle des Scrum Masters statt Chef-Entwicklers. Der Scrum Master ist am besten jemand, der wegen seiner Persönlichkeit und Kompetenz vom Team anerkannt ist und eher nebenbei, neben den Hauptaufgaben eines Scrum Masters, die Technik zusammenhält. Wenn du jedoch nicht weiter den Chef-Entwickler spielen möchtest, dann kannst du natürlich versuchen ernsthaft die Rolle eines Scrum Masters zu spielen. Bücher über die Aufgaben eines Scrum Masters gibt es genug. In der Realität geht ein Scrum Master mit einem Team durch mehrere Phasen. Nicht selten bleibt der Scrum Master in der Phase "Scrum-Mutti" stehen. D.h. er kümmert sich wie die Mutti der Kompanie um jeden Scheiß. Damit wärst du wieder am Anfang - aber mit neuem Titel. Wenn du über die Phase nicht hinauskommst ist euer Scrum-Prozess gescheitert, aber dass kann dir dann auch egal sein. > Erwarte ich zu viel von den Leuten, oder habe ich einfach nur Pech? Ach, weißt du, deine Kollegen sind vermutlich cleverer als du glaubst. Wer hat denn die Probleme? Sie offensichtlich nicht. Das heißt, du hast auch ein Problem mit deiner Einstellung gegenüber deinen Kollegen (nicht Mitarbeitern, Kollegen).
Hannes J. schrieb: > Insbesondere putzt du nicht hinter > ihnen her. +1 Generell stimme ich dem Post zu. Entweder hast du die Befugnisse, Sachen zu entscheiden, oder sie sind nicht dein Problem. Für letzteres dann auch gerne wieder auf etwas Gehalt verzichten. Der Chef darf sich dann einen neuen Dummen suchen.
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Dirk K. schrieb: > Dem Chef zu verstehen geben, das MIT Befugnissen die Ergebnisse > schneller und günstiger wären. In anderen Worten: Unscharfe Verfügungsrechte erhöhen die Transaktionskosten.
Ich finde es ein wenig schade, dass die Diskussion hier in eine Art "für das Geld gehe ich nicht arbeiten" ausartet. Im obigen Teil waren ein paar gute Diskussionspunkte wo ich gerne gesehen hätte ob dies nur Einzelmeinungen sind oder generell so gesehen wird. Ich unterstelle JürgenW jetzt mal dass er seine Branche, Region, Lebenskosten, etc. kennt und sein Gehalt einschätzen kann. Wenn in dieser Region keine besseren Gehälter gezahlt werden ist dem so. Problematisch ist es nur, wenn das Gehalt so knapp ist dass sich keine geeigneten Bewerber finden. Dann zieht man nämlich nur diejenigen an die nicht woanders hin wollen oder den 9-5 Job suchen. @JürgenW Ich sehe schon dass Du die Arbeit eines Teamleiters machst. Ich würde erstmal in einem Gespräch Deine Befugnisse klären und ggf. eine Jobbeschreibung raushandeln. Mit dieser Jobbeschreibung würde ich dann ggf. auch eine offizielle Beförderung zum TL durchsetzen -ggf. sogar rückwirkend. Auch wenn Du dann offiziell mehr Verantwortung hast und näher am Rande der Klippe stehst, Du hast es dann offiziell im Lebenslauf und kannst Dich damit bewerben. Wenn Dein Chef es rückwirkend macht, hast Du noch den Vorteil dass Deine Zeit in dem Posten länger ist und es bei Bedarf nicht nach Zitronenfalter-Erfahrung (http://officehumor.de/Pin_Up_s/Abteilungsleiter.pdf) aussieht. Wenn Du schon weißt was Deine Mitarbeiter motivieren würde oder wie man denen auf den Pelz rücken kann, dann umso besser. Du hast ja das typische Radfahrersympthom, nach oben ducken, nach unten treten. Du musst nach oben was abliefern, kannst aber nicht wenn von unten Sand ins Getriebe geworfen wird. Die unten bekommst Du in der aktuellen Situation nicht in den Griff. Also da hilft nur anfüttern. Auf beiden Seiten. Sowohl den MA wie den Chef. Lösung: Du findest heraus was Deine MA erstmal motivieren können. z.B. neue, größere Monitore. Dann handelst Du mit Deinem Chef und den MA einen Deal aus. Wenn das Projekt XXX innerhalb von 60 Tagen rechtzeitig fertig gestellt wird, dann lässt der Chef die Monitore springen. Sollte das erfolgreich laufen, probierst Du es nochmal aus. Natürlich ist der Einsatz und das Benefit jetzt ein wenig größer. So 2-3 mal kann man das machen, nicht zu oft sonst wird es Erpressung. Sowohl zu Deinem Chef wie auch Du wirst von Deinen MA erpressbar. Dann sollte die Motivation steigen und Dein Chef sehen dass Du langsam die Abteilung in den Griff bekommst. Du wirst sehen, deine Befugnisse sollten dann automatisch größer werden. Ich habe beim Führen am meisten gelernt als ich 7 Jahre als Trainer im Breitensport gearbeitet habe. Als Leistungssporttrainer hast Du kein Problem die Leute zu motivieren, aber im Breitensport sind die Eltern froh die Kinder los zu sein. Nicht alle Kinder wollen den Sport auch immer machen, sind nur wegen der Freunde da oder weil Papa auch Fußball spielt. Frag Dich immer wie Du solche Kinder motivieren könntest? Gummibären kannst Du 1:1 gegen Verbesserung der Arbeitsbedingungen ersetzten. PS: Wenn Du in einem inhabergeführten Laden bist, dann ist das Einsehen beim Chef immer recht spät. Je weniger er investiert, desto mehr hat er auf dem Konto. Das Mitarbeitermotivation eine langfristige Investition ist sehen die wenigsten.
Freddy schrieb: > Ich unterstelle JürgenW jetzt mal dass er seine Branche, Region, > Lebenskosten, etc. kennt und sein Gehalt einschätzen kann. Wir reden hier über Stuttgart, dort ist das genannte Gehalt für so einen Posten unterirdisch, da gibt es keinen Interpretationsspielraum. > Wenn in dieser Region keine besseren Gehälter gezahlt werden ist dem so. Werden sie aber definitiv, dem ist also nicht so. > Problematisch ist es nur, wenn das Gehalt so knapp ist dass sich keine > geeigneten Bewerber finden. Dann zieht man nämlich nur diejenigen an die > nicht woanders hin wollen oder den 9-5 Job suchen. Richtig erkannt, genau das scheint ja nach Jürgens Aussagen auch eines der Probleme zu sein, wenn auch nicht das wichtigste.
Ingenieur schrieb: > Wir reden hier über Stuttgart, dort ist das genannte Gehalt für so einen > Posten unterirdisch, da gibt es keinen Interpretationsspielraum. > >> Wenn in dieser Region keine besseren Gehälter gezahlt werden ist dem so. > > Werden sie aber definitiv, dem ist also nicht so. Für einen Ingenieur sicher. Für einen Flachinformatiker der nicht mal den Bachelor hinbekommen hat zum Glück nicht.
Nicht alle im Raum Stuttgart arbeiten in Tariffirmen, da gibts aussenrum nen Zoo an Mittelständlern bis Kleinkrautern die nicht mehr zahlen können, weil sie die Preise direkt von ihren Kunden, den dort ansässigen Konzernen aufgedrückt bekommen, zudem herrscht eine grosse Konkurrenz. Mit seinen 60k und Tätigkeit kann er nicht meckern, da kenne ich dutzende formal besser Qualifizierte auf ähnlichen Stellen die mit weniger heim gehen oder noch mehr Stunden schieben, im Grossraum Stuttgart wohlgemerkt, dort gibts ne riesige Bandbreite beim Gehalt. Wie schon jemand sagte geht es hier nicht ums Gehalt.
Tja, liest sich als hätten alle deine Kollegen incl Chef in dir den Dummen gefunden, der alles für sie erledigt und ihnen den Arsch hinterherträgt. Warum soll ich springen, der Jürgen wrd's schon richten. Besser der als ich, es gibt sowieso keine Konsequenzen für mich. Ich würde dir empfehlen, einfach mal nein zu sagen, und nur noch das zu machen wozu du eigendlich da bist und bezahlt wirst (auch wenn dir das offensichtlich schwer fallen wird) Außerdem würde ich mir was anders suchen. Da sich dieser Zustand nie ändern wird. Ich glaub nicht, das du dort je den Teamleiter Posten bekommst. Dann wird man dir alles was momentan schiefläuft vorhalten, nach dem Motto "siehst du, hat schon damal nicht geklappt, wieso sollte es jetzt mit 1-2 neuen Mitarbeitern mehr besser funktionieren". Max
Dem Nordeutschen BWLer sollte aber klar sein, das es in Süddeutschland etwas teurer ist (Extrem: München). Die Frage ist wieviel Kaufkraft dir bleibt. Ansonsten: Wenn du es so notwendigt hast und ein so toller Hecht bist kannst du ja hier (BW) nach einem McJob suchen.
Schwanzlurch schrieb: > Ansonsten: Wenn du es so notwendigt hast und ein so toller Hecht bist > kannst du ja hier (BW) nach einem McJob suchen. Jetz genieß einfach ma deinen Urlaub.
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