Hallo allerseits :) Ich stehe derzeit vor einem kleinen Problem und hoffe, mir kann eventuell hier jemand aushelfen. Es geht um Folgendes: Meine Aufgabe ist es, eine Sorte Hallsensoren definiert "durchzumessen". Diese haben einen Messbereich von +-70mT. Ich muss also bei jedem Sensor den Messbereich einmal durchlaufen und dokumentieren. Das stellt auch so weit alles kein Problem dar, allerdings tue ich mich etwas schwer die nötige Flussdichte zu erzeugen. Meine Überlegung war es, einen Ferritringkern zu schlitzen und den Sensor in den Luftspalt einzubringen. Errechnet habe ich: NI=70mT/(µ0*µr/le + µ0/lL)=556 mir le=20 und lL=10 (Ich verwende folgenden Ringkern: http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/13c0/0900766b813c0cbd.pdf) Leider scheint es, als ginge der Ringkern bereits bei wenigen 100mA in Sättigung (Hallsensor ca. zu 20-30% ausgesteuert), so dass ich den Strom ab diesem Punkt überproportional erhöhen muss um noch eine nennenswerte Aussteuerung zu erreichen. Woran könnte das liegen? So weit ich in Erfahrung bringen konnte Sättigen Ferritringkerne bei ~200mT ?! Jetzt bin ich am überlegen, einen Eisenpulverkern zu verwenden, habe aber so meine zweifel, ob ich noch ausreichend viele Windungen drauf bekomme. Als Randbedingung sei erwähnt, dass ich bisher mit einer Spannung von 5V arbeite und versuche 2A nicht zu überschreiten. Von ersterem lässt sich jedoch abweichen. Was sind eure Meinungen dazu? Habe ich überhaupt richtig gerechnet? Mir ist beim aufschreiben klar geworden, dass ich vermutlich mit mm für le und lL hätte rechnen müssen :S Vielen Dank im Voraus! Ich hoffe, jemand hier kann etwas Licht in mein dunkles Unwissen bringen :D Mfg Karl G.
Was heisst denn definiert durchmessen? Nimm doch einfach einen Dauermagneten, 70mT sollten kein Problem sein. Dann mache den Abstand einstellbar und fahre den Bereich durch. Zum Vergleich braeuchtest Du aber noch ein Referenzmessinstrument. Mark
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Karl schrieb: > Als Randbedingung sei erwähnt, dass ich bisher mit einer Spannung von 5V > arbeite und versuche 2A nicht zu überschreiten. Nur keine Angst vor Strom. Der beißt nicht, solange er ungehindert fließen kann. Wie wäre es für das Magnetfeld mit einem Helmholtz-Spulenpaar https://de.wikipedia.org/wiki/Helmholtz-Spule
Hey :) Vielen Dank, für die schnellen Antworten und Ideen!! Die mechanische Variante mit Dauermagnet fällt leider weg. Das hat verschiedene Gründe: 1. Magnete altern 2. Nichtlinearität des Feldes im Bezug zum Abstand 3. Meine Schaltung ist so weit schon fertig :D Letzteres ist auch der Grund, warum ich nicht über die 2A möchte. Dann bräuchte ich eine andere H-Brücke und Treiber etc.. Die Helmholz-Spule hatte ich so weit garnicht auf dem Schirm. Wie gesagt, mit Spulen habe ich eigentlich nicht viel am Hut. Vielen Dank für die Idee!
Karl schrieb: > Errechnet habe ich: > NI=70mT/(µ0*µr/le + µ0/lL)=556 > mir le=20 und lL=10 le ist im DB mit 60mm angegeben - spielt aber keine große Rolle. Ansonsten stimmt das schon, aber diese Lehrbuchbeispiele gehen von einem kleinen Luftspalt mit vernachlässigbarem Streufluß aus. Die Flußdichte Bl im Luftspalt wird als identisch mit der Flußdichte Bk im Kern angenommen. Er kann bei Bl=70mT also noch nicht sättigen ;-P Durchflutung Θ für Bl=0,1T und deinen Kern aus N87(?) mit µr=µi=2200; ll=10e-3m; lk=le-ll=50e-3m [1] ergibt sich zu Hl=Bl/µ0; Hk=Bk/(µ0*µr); Θl=Hl*ll; Θk=Hk*lk Θ=Θl+Θk=796A+1,8A=798A Aus der Innenfläche des Kerns, zur Hälfte mit einem Drahtdurchmesser von dcu und dem Füllfaktor fcu bewickelt, ergibt sich die maximal mögliche Windungszahl N=552 -> 500 (bei di=14,8mm; fcu=0,5; dcu=0,315mm), und damit der benötigte Strom I=Θ/N=1,6A. Die Berechnung der Drahtlänge und damit des Widerstandes hab ich FEMM überlassen. Auch wenn eine 2D-Simulation nicht perfekt ist - der Streufluß in der Bildtiefe wird nicht abgedeckt, weshalb auch ca. 94mT erreicht werden - zeigt sie doch einige deiner Probleme: * der Streufluß ist bei deinem Luftspalt nicht vernachlässigbar d.h. die Flußdichte im Kern muß auch diese abdecken. * das Feld im Luftspalt ist nicht homogen d.h. deine Prüflinge müssten sehr exakt ausgerichtet werden * es wird mit der Auswahl der Drahtstärke bzw. Abfuhr der Wärme schwierig Die Sättigung ist, zumindest bei statischem Feld, nicht so sehr das Problem (es gibt genügend geeignete Materialien), sondern ein zum Luftspalt passender Kern mit wesentlich größerem Querschnitt - zumindest direkt am Luftspalt. Als Extrembeispiel ein Ringkern für Trafos (80mmx50mmx25mm, 100VA) mit angeflanschten Polschuhen (LS=0.1mm) und 0,5mm Wicklung. Die Stromstärke hab ich nicht neu berechnet. Da der Eisenweg nicht groß ins Gewicht fällt, ergibt sich auch so ein Bl=93mT. Das die Wicklungswiderstände annähernd identisch sind ist Zufall. Karl schrieb: > Letzteres ist auch der Grund, warum ich nicht über die 2A möchte. Dann > bräuchte ich eine andere H-Brücke und Treiber etc.. Deutet das auf auch auf höhere Frequenzen hin oder ist die Schaltung nur zum Umpolen? > Die Helmholz-Spule hatte ich so weit garnicht auf dem Schirm. Mit max. 2A und 5V werden die 70mT nicht zu erreichen sein. [1] µi aus http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/13c0/0900766b813c0cbd.pdf Hysteresekurve aus http://en.tdk.eu/blob/528882/download/4/pdf-n87.pdf
Ich wuerd zum lokalen Trafobauer gehen, und einen Netz-Ringkern mit Spalt bestellen. Dh ohne Sekundaerwicklung. Und dann die Spannung mit einem Variac einstellen.
cidra schrieb: > Er kann bei Bl=70mT also noch nicht sättigen ;-P Aber er kann nichtlinear werden. P.S.: Karl schrieb: > Die mechanische Variante mit Dauermagnet fällt leider weg. Das hat > verschiedene Gründe: > 1. Magnete altern > 2. Nichtlinearität des Feldes im Bezug zum Abstand > 3. Meine Schaltung ist so weit schon fertig :D Zu 3.) Offenbar nicht fertig, da es nicht funktioniert. ZU 1. und 2. Wenn du davor Angst hast, solltest du Ferrite meiden, denn auch sie haben Temperaturkoeffizient, und die Feldinhomogenität bei einem kleinen Ringkern ist sicher schlimmer als bei einem grossen Ringmagnet in einiger Entfernung.
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Wenn Netzspannung zur Verfügung steht, kann man die Helmholtzspule auch damit betreiben und unstabilisiert z.B. den Bereich +/-100mT durchfahren. Die aktuelle Feldstärke am Meßort erfährt man über die Strommessung oder eine Induktionsspule und ein bischen Opampschaltung.
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