Nabend! Werden Nixie-Röhren in einer Schaltung statisch angesteuert und das nicht durch obsolete ICs, so wird ja meist eine Schaltung aus je einem Basisvorwiderstand und einem Transistor MPSA42 verwendet. Meine Frage lautet: Kann ich nicht eigentlich an die Basen der Transistoren direkt das (5V-)Steuersignal anlegen und die Emitter zusammenschalten, um anschließend mit allen Emittern über einen Widerstand nach Masse zu schalten? Kleines - grobes - Beispiel: Mein Steuersignal hat 5V. An Basis-Emitter-Strecke fallen 0,6V ab, wenn der Transistor durchschaltet. Also fallen über dem gemeinsamen Widerstand zwischen Masse und allen Emittern 4,4V ab. Verwende ich nun EINEN 2,2kOhm-Widerstand je Röhre, stellt sich bei hoher Stromverstärkung ein Röhrenstrom von etwa 2mA ein, und das relativ unabhängig von der Versorgungsspannung, weil ich eine mittelmäßige Stromquelle gebaut habe. Nachteilig ist der höhere Spannungsabfall über der Kollektor-Emitter-Strecke, der zu entsprechend höherer Verlustleistung führen wird. Bei 2mA und 100V Brennspannung bei 180V Versorgungsspannung (recht extreme Werte) ergäbe das 160mW, bei 3mA 240mW. Eventuell für ganz kleine SMD-Transistoren zu viel. So spare ich den Anodenwiderstand und alle bis auf einen Emitterwiderstand bei weitgehend spannungsunabhängiger Stromkonstanz, ich kann also die Versorgungsspannung soweit herasetzen, wie es mir möglich ist, um den Verbrauch zu minimieren (habe in meiner Nixie-Uhr auf dem Schreibtisch etwa 140V eingestellt - reicht bei meinen IN-12). Jedenfalls meine Frage: Läuft das so und kann man damit tatsächlich zehn Widerstände sparen?
Mark schrieb: > Läuft das so Na ja, du hast die Verlustleistung dann in den Transistoren und nicht im Vorwiderstand, musst also pro Röhre 10 Bauteile vorhalten, die alle quasistatisch den Verlust in Wärme loswerden könnten, statt nur einem nicht so temperaturempfindlichen. Bei 2.5mA Anodenstrom noch kein Problem, bei 10mA schon eher.
Die Einschränkung hab ich ja genannt. IN-18 lassen sich damit wohl nicht so stressfrei ansteuern. Habe aber gerade einen Haufen IN-1 bestellt, die laut Datenblatt mit 2,5mA betrieben werden. Müssten sich aber auch mit 2mA oder 1,5mA betreiben lassen. Jedenfalls spart das derbe Platz auf der Platine und erscheint mir recht intelligent, wenn die Transistoren das ohnehin hergeben.
Mark schrieb: > Jedenfalls spart das derbe Platz auf der Platine Als Grobmotoriker darfst du 0805 verwenden, stört kaum. 0603 verschwinden sozusagen im Leiterzug. Auch 0402 oder 0201 kannst du verwenden, die muss man dann schon suchen. Platzproblem glaub ich einfach nicht.
Idee zur Verbesserung der Transistorbelastung (wohl nur bei höheren Strömen nötig): Doch noch einen Anodenwiderstand einbauen. Die Zündspannung bleibt dann ausreichend hoch, wenn kein Strom fließt, und wenn welcher fließt, übernimmt dieser Widerstand den meisten Spannungsfall und der Transistor nur noch 5 -- 20 Volt. Ein Bauteil mehr pro Röhre, das man nur bei höheren Strömen braucht. So wären auch 10mA machbar, wenn man richtig dimensioniert. Also müsste das ja funktionieren. Bleibt die Frage, wieso das vorher noch keiner gemacht hat. Das hat mich so skeptisch gemacht.
Mark schrieb: > Bleibt die Frage, wieso das vorher noch keiner gemacht hat. Na ja, früher gab es 74141, da kam der eine Widerstand halt an die Anode.
H.Joachim S. schrieb: > Platzproblem glaub ich einfach nicht. Gut. Platzproblem eher weniger. Aber wenn man darauf verzichten kann, ohne dass es die Funktion beeinträchtigt, warum sollte man das nicht tun? Dann spart es eben nur ein bisschen Platz, ein bisschen Geld (okay, verschwindend gering) und ein bisschen Zeit. Aber wenn es keine Nachteile gibt?
Michael B. schrieb: > Mark schrieb: >> Bleibt die Frage, wieso das vorher noch keiner gemacht hat. > > Na ja, früher gab es 74141, da kam der eine Widerstand halt an die > Anode. Aber heute wird es fast immer so gemacht. Nur aus Gewohnheit weil man ja alle Transistoren mit Basisvorwiderstand ansteuert?
Mark schrieb: > Michael B. schrieb: >> Mark schrieb: >>> Bleibt die Frage, wieso das vorher noch keiner gemacht hat. >> >> Na ja, früher gab es 74141, da kam der eine Widerstand halt an die >> Anode. > > Aber heute wird es fast immer so gemacht. Nur aus Gewohnheit weil man ja > alle Transistoren mit Basisvorwiderstand ansteuert? Ein Nachteil ist wohl der MPSA42 nur 6V Emitter-Base Breakdown Voltage hat. Da ist man bei 5V Ansteuerung ja schon recht nahe dran.
Hallo, sowohl TPIC6B595 als auch ULN2803 eignen sich zum Ansteuern von Nixies wenn die Differenz von Brenn- und Löschspannung nicht zu groß ist. Die 74141 begrenzen bei 60V, obige ICs bei 50V. Die Röhren bekommen ihren Anodenwiderstand und speziell die '595 sparen Portpins. Panaplex SP353, IN-12 und IN-2 laufen damit ohne Probleme. Gruß aus Berlin Michael
Heiko G. schrieb: > Ein Nachteil ist wohl der MPSA42 nur 6V Emitter-Base Breakdown Voltage > hat. Da ist man bei 5V Ansteuerung ja schon recht nahe dran. 4,4V / 6V = 75% Nix mit nahe dran.
Die 5V Versorgung von TTL wurde ja absichtlich so gewählt, dass UBEreverse kein Problem darstellt. Man darf halt keine mit 12V versorgten CD4028 nehmen.
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