Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 24V Drucker Netzteil Defekt


von Richard X. (synq1e)


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Das Netzteil ist ganz neu, am Netzteil Gehäuse ist die Aufschrift DC 
24Volt 0.5A zu lesen. Ich messe nur 8.5V Ausgangsspannung. bei der 
oberen Trafo Wicklung Richtung Ausgangsstecker messe ich 0V.
Kann ich davon ausgehen dass der IC defekt ist ?

von Fuchs (Gast)


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Richard _. schrieb:
> Das Netzteil ist ganz neu

Was ist mit der Gewährleistung?

von Richard X. (synq1e)


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das wurde mir ohne Rechnung geschenkt

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Du hast von Schaltnetzteilen keine Ahnung. Du kriegst das nicht wieder 
hin.

Man bekommt halt das, was man bezahlt. Gewährleistung auf ein geöffnetes 
Gehäuse ist auch immer schwierig.

Wechsel auf Verdacht den kleinen Kondensator an der Betriebsspannung des 
Regler-IC auf der Primärseite. Wenn es nicht daran liegt wirds mit 
Deiner Messtechnik und Erfahrung echt schwer.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Richard _. schrieb:
> Kann ich davon ausgehen dass der IC defekt ist ?

Nein. Schaltnetzteil ohne Grundlast.

Es gibt zwar auch Schaltnetzteile die ohne Last am Ausgang die Spannung 
halten, aber das sind erstens nicht alle und zweitens haben die auf der 
Ausgangsseite ein zwei Bauteile mehr und sehen nicht so nackt aus.

Belaste das Teil doch mal ein wenig und messe dann. Natürlich gehe ich 
davon aus, daß die Tests mit Gehäuse oder anderem Berührungsschutz 
erfolgen und nicht mit einer nackt und lose herumfliegenden Platine. ;-)

von Fred R. (fredylich)


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Hallo,

sehr oft sind es die Elkos. Also diesen in deinem Netzteil wechseln. 
Wichtig ist nur die Spannungsfestigkeit sollte immer => 250 Volt sein.
Die Kapazität µF kann auch zu 50% nach oben abweichen.
Es müssen auch nicht immer die teueren 105 C Typen sein wenn die 
Temperatur in dessen Umgebung gering ist.
Schon viele Schaltnetzteiche repariert. Zu 90% wahr es immer das gleiche 
Übel.

MfG

von anmerkender (Gast)


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Fred R. schrieb:
> viel Mist

Bitte ignorieren.

Fred R. schrieb:
> Schon viele Schaltnetzteiche repariert.

Hingepfuscht, nicht repariert - wenn man deinen Beitrag liest.

von fredred (Gast)


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Alles OK.
Ist nur Dumm alle repariert Geräte funktionieren immer noch.

MfG
Der Hingepfuschte

von F. F. (foldi)


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Die Unterseite ist zu klein abgebildet.

: Bearbeitet durch User
von anmerkender (Gast)


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Fred R. schrieb:
> Wichtig ist nur die Spannungsfestigkeit sollte immer => 250 Volt sein.

Ist Käse, kommt aber dem bauformbedingt (größer) geringerem ESR der 
Nutzung entgegen. Kann sich aber nicht mit dem erforderlichen LowESR 
Elko messen.

Fred R. schrieb:
> Die Kapazität µF kann auch zu 50% nach oben abweichen.

Ja.

Fred R. schrieb:
> Es müssen auch nicht immer die teueren 105 C Typen sein wenn die
> Temperatur in dessen Umgebung gering ist.

Doch, müssen es. Es geht dabei weniger um 85°C oder 105°C, sondern um 
den unterschiedlichen inneren Aufbau und den daraus sich ergebenden 
Eigenschaften wie dem ESR.

Gruß zurück

von Carsten R. (kaffeetante)


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Erst einmal das Gerät unter den vorgesehenen Bedingungen testen/messen. 
Leerlauf zählt nicht dazu. Es muß die 24 Volt unter Last bringen.

Danach könnte man überlegen ob es die Elkos sein könnten. Hier geht aber 
Einiges durcheinander. Weder müssen alle eine Spannungsfestigkeit von 
250 Volt oder mehr haben, noch müssen es 105° Typen mit Low-ESR sein. 
Die Frage ist wo und für welchen Zweck ist der jeweilige Kondensator 
verbaut.

Auch wenn es noch ungelegte Eier sind, vielleicht funktioniert das 
Netzteil ja doch wie es soll, so kann man ein zwei Sachen so nicht 
stehen lassen.

Primärseite:

Hier ist ein Elko verbaut, nicht zwei in Reihe. Also muß er die volle 
gleichgerichtete Spitzenspannung plus Reserve für Überspannung 
vertragen. Das wären bei 230 Volt AC ca 325 Volt DC nach dem 
Gleichrichter, nominal. Es sind aber Netzabweichungen von 10% zulässig, 
da reden wir noch nicht einmal von Störungen. 350 Volt Typen wären da 
sehr knapp. Hier wäre eine 400 Volt Type zu empfehlen. 250 Volt Typen 
gehen gar nicht! Ob 105° angebracht ist entscheidet sich nach den 
Betriebsbedingungen. Hier wurde ein 105er verbaut. Das heißt noch nicht 
zwingend, daß es nötig wäre. Es kann auch andere Gründe haben, wie 
Lagerhaltung oder Einkauf. Low-ESR hingegen ist eher ein Thema für die 
Ausgangsseite.

Sekundärseite:
Was will man hier mit 250 Volt? In der Regel hat man es mit niedrigeren 
Spannungen zu tun. Natürlich sollte man etwas Luft haben und nicht auf 
Kante nähen. Oft kann man auch Ersatzweise eine Spannungsklasse höher 
verbauen, wenn nichts anderes zur Hand ist. Die anderen Parameter sind 
dann teilweise auch besser. Aber 250 Volt müssen es nun wirklich nur 
selten sein. Das ist jenseits der Kleinspannung. Wer mit solchen 
Spannungen arbeitet, die das erfordern, der sollte auch schon wissen was 
er da tut.

Hier machen 105° und Low-ESR mehr sind, da in der Regel hier größere 
Ströme fließen als Eingangsseitig, sind aber auch nicht immer 
erforderlich oder von Vorteil. Das hängt von der Konstruktion ab. 
Manchmal will man etwas Widerstand. "Immer" ist also etwas zu pauschal.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach:-)

Der Mittel Pin am CN2 Stecker dient nämlich zur Spannungsumschaltung von 
8.5V auf 24V. Wenn Du den Mittel Pin am CN2 Ausgangsstecker einige Volt 
oder an die Ausgangspannung anlegst, schaltet das Netzteil sofort genau 
auf 24V hoch.

Mittel Pin offen = 8.5V
Mittel Pin > 2V = 24V

Warum weiß ich das? Ich habe kürzlich zufälligerweise einen Canon 
Drucker geschlachtet und daselbe Netzteil darin gefunden und damit 
rumgespielt. Da ist mir dann die Spannungsumschaltung aufgefallen. Mein 
Netzteil verhält sich genau so wie Deines.

Dieser Umschalteingang führt zu einen Schalttransistor welcher das 
Widerstandsverhältnis der Spannungsreglung ändert.

Verfolge mal den Schaltungsverlauf vom Mittel Pin bis zum Transistor und 
weiter bis zum TL431 Spannungsvergleicher. Da erkennt man dann die 
Beschaltung des umschaltbaren Ausgangsspannung Teilers des TL431. Das 
ist sowieso ein sehr einfach gehaltenes SNT.

Dein Netzteil arbeitet also höchstwahrscheinlich noch einwandfrei.

Mfg,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Ben B. schrieb:
> Du hast von Schaltnetzteilen keine Ahnung. Du kriegst das nicht wieder
> hin.

Was ist los?

er hat gefragt...

Richard _. schrieb:
> Ich messe nur 8.5V Ausgangsspannung. bei der
> oberen Trafo Wicklung Richtung Ausgangsstecker messe ich 0V.
> Kann ich davon ausgehen dass der IC defekt ist ?

War das jetzt so schlimm, dass man gleich sagen muss "Du kriegst
das nicht wieder hin"?


Wozu wären Wir alle dann da?


Leider war das ein Armutszeugnis für Dich...




Mani

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> bei der oberen Trafo Wicklung Richtung Ausgangsstecker messe ich 0V
DAS war schlimm. Er hat keinen Plan davon, daß diese Trafos mit deutlich 
mehr als 50Hz betrieben werden. Zweitens hat der Trafo nur eine 
Ausgangswicklung - wie also könnten 8,5V am Ausgang anliegen wenn am 
Trafo 0V anliegen? Deswegen sage ich er hat keine Ahnung von den Dingern 
und dann wird eine Reparatur schwer. Ohne richtigen Messgerätepark wie 
ein Oszilloskop sowieso.

Ob Du das arm findest oder nicht interessiert mich
wie 'ne Wasserstandsmeldung.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Falls von Interesse sind folgend ein paar Links zu SNT Unterlagen:

Die folgende ON Application Note beschreibt die Arbeitsweise derartiger 
Sperrwandler Netzteile.

http://www.onsemi.com/pub_link/Collateral/SMPSRM-D.PDF

Siehe Seite 22, Figure 21, Seite 40

Ab Seiten 51 sind detaillierte Schaltbildvorlagen diverser Netzteile 
dieser Art.

http://ecee.colorado.edu/~ecen4517/materials/flyback.pdf


http://www.irf.com/technical-info/appnotes/an-1024.pdf


Gerhard

: Bearbeitet durch User
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