Hallo zusammen Ich bin absolut neu hier und möchte daher um Nachsicht bitten, falls ich die ein oder andere blöde Frage stelle. Wobei es ja bekanntlich keine blöden Fragen, sondern nur blöde Antworten gibt. Also, die Idee die ich habe, basiert aus einer Überlegung. Mein Sohn trägt Werbeblätter aus. Er (bzw. die ganze Familie) muss also jede Woche eine große Anzahl verschiedener Werbebeilagen zusammenlegen und in eine finale Zeitungen stecken. Meine Überlegung ist nun, das Ganze zu automatisieren. Als Laie gesprochen möchte ich ein Fließband mit Dauerbetrieb bauen, was das einfachste an der ganzen Konstruktion ist. Die Kniffelei ist nun, die Beilagen nacheinander auf das Fließband fallen zu lassen, damit diese entweder nacheinander oder miteinander in die finale Zeitung fallen. Um es zu verkürzen: Ich möchte 10 Motoren (230 V) nacheinander ca. 2 Sekunden laufen lassen und möchte dies am liebsten über einen PC steuern. Ich hoffe, daß mir irgendeiner einen Tipp geben kann, wie ich die Motoren steuern kann. Vielen Dank im Voraus
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Für einen modernen Rechner, der praktisch nur noch USB Schnittstellen hat, kann man so etwas wie den I/O Warrior nehmen: http://elmicro.com/de/iowarrior.html Die Frage ist, ob du genug PC Programmierung beherrscht, um mit der SDK für das Ding klarzukommen und die Platine überreden kannst, was sinnvolles zu machen.
Motoren 2 Sekunden laufen lassen ist kein Problem, aber hast Du schon Mal einen Versuch gemacht wie du einzelne Beilagen "einziehen" kannst? Das ist m.M.n, nicht trivial
Vor kurzem war ich zu Besuch in der Druckerei eines grossen Zeitungsverlags (Stuttgarter Zeitung + Stuttgarter Nachrichten). Dort wird tatsächlich die ganze Zeitung über aufwendige Bänder direkt aus der Druck- und Schneidemaschine in 12m hohen Maschinentürmen vollautomatisch zusammengebaut und -gefaltet und fällt (fast) fertig aus der Maschine. Bis auf die Werbeeinlagen. Die legen die mit einem riesigen manuellen Aufwand von Hand in jede einzelne Zeitung (180000 Stück jeden Tag) ein. Rat' mal, warum?
Doch, es gibt blöde Fragen. Sehr viele sogar. Zu deiner Idee: Das gibts schon, wird normal rein mechanisch gelöst. Zeitung hochkant, mit Keil aufdrücken, Beilage reinfallen lassen, Zeitung zur Seite umkippen lassen. In kleineren Druckereien ist das Einlegen per Hand stellenweise noch üblich, was ein bischen erklärt warum so viele kleinere Druckereien pleite machen. Warum sollen deine Motoren an 230V laufen? Sind die Beilagen aus Blei? Ein paar Schrittmotoren tuns für die Beilagenblätter auch, das Fließband ist das einzige was vllt. nen etwas stärkeren Motor braucht, der kann aber mit fester Drehzahl betrieben werden. Also n billiger 100W Asynchronmotor von Ebay zum Beispiel. Schrittmotoren mit Ansteuerplatine und I2C Bus gibts für die Arduino-Leute fertig zu kaufen, damit kannst du schonmal Positionieraufgaben erledigen. Also zum Beispiel die Beilagenblätter ein Stück vorschieben. Die Kommunikation zum PC hin dann am besten per UART/RS232. Oder du machst aus dem Steuerrechner einfach direkt nen PC und nimmst nen Raspberry Pi, da kannste dann per VNC drauf. Und dann solltest du mal ne Zeichnung machen wie die Maschine später aussehen soll. Und wie werden die Zeitungen eingelegt. Händisch auf Keilfließband und dann per Lichschranke erkennen wann ne neue Zeitung kommt ist wohl am einfachsten, aber dann muss weiterhin jemand daneben stehen.
Im Zweifel, weil sie die Kosten für die entsprechenden Maschinen scheuen. Diese gibt es nämlich;-)
Achso und auch sehr wichtig: Wie sehen die Beilagen aus. Gefalzt ist schonmal sehr doof, dann kann man die nicht wie bei ner Druckmaschine mit Anschlag einzeln einziehen. Mit Venturi Saugvorrichtung fangen wir hier erstmal gar nicht an ;)
Oh ja, das kenne ich von früher. In Spitzenzeiten durfte ich 9 Prospekte zusammenlegen. Hat natürlich riesig Spass gemacht, dass für 1000 Briefkästen zu machen... Elektronisch halte ich deine Idee für möglich, die Ansteuerung ist ja kein Problem. Allerdings eine Maschine zu entwickeln mit einem Mechanismus, das ist eine hohe Liga. Das wird eine ziemlich grosse Maschine und ich würde behaupten, dass man es nicht hinbekommt für weniger Geld zu bauen, als dein Sohn in seiner ganzen Jugend daran verdient. Was ich mir aber vorstellen könnte, wäre was halbautomatisches. Kostet wahrscheinlich weniger Platz, aber hilft auch schon ungemein. Zum Beispiel alle Prospektstapel nebeneinander legen und mit einer Ansaugknopf ein Prospekt in Z Richtung anziehen und dann per Rail vorfahren und auf einen Stapel legen. So hast du recht schnell alle Prospekte auf einem Haufen und müsstest es nurnoch in die finale Zeitung legen und zuklappen. Materialaufwand wäre irgendein Luftansaugvakuumkopf, ein Makerslide und ein Makerslide vertikal und bisschen Aufbau und Motoren drumrum. Viele Grüße
...mal ehrlich? a) gehört das zu dem Job dazu (habe ich auch mal gemacht) und b) ist die Maschine so teuer, dass er lieber ein Jahr keine Zeitungen austrägt und bei dem Verlust trotzdem noch Gewinn gemacht hat - wenn du ihm die Grundzüge ökonomischen Denkens beibringen willst. Ansonsten gibt ihm die Kohle bar und gut. -> Wie wäre es mit einem "besseren" Job? Ich habe Apothekendienst mit dem Fahrrad gemacht, Medikamente rumfahren. Easy, macht Spaß, hält fit und abhängig vom "Zusülz-skill" ist das Trinkgeld wrkl gut! Klaus.
Ich denke nicht, dass du das kostengünstig und zuverlässig umsetzen kannst. Selbst bei beruflichen Austrägern wie Postboten, ist es oftmals noch üblich, dass sie ebenfalls die Zeitungen ineinander reinlegen müssen. Dort wäre der finanzielle Anreiz noch höher, diese Arbeit von Maschinen erledigen zu lassen. ABER: Ich halte das dennoch für ne nette Sache! Einfach deshalb, weil das ein interessantes Problem ist, dessen Lösung vermutlich ebenfalls nicht ganz einfach sein dürfte. Ein paar Tipps: Anstatt 230V Motoren, probiere es doch mal mit 12V oder 24V DC Motoren. Das ist weniger gefährlich und eventuell auch einfacher anzusteuern (MOSFET etc.).
Ich habe mal ein Bild angehangen, aus dem meine Idee einigermaßen hervorgeht: Eine Art Portalkran mit einem Arbeitstisch, auf den man die leere Zeitung legt. Über ein am Portal befestigten Sauger wird die Zeitung zunächst angesaugt und durch Verfahren des Portales aufgeklappt. Dann fährt man die einzelnen Beilagenstapel ab und legt dise nacheinander in der Zeitung ab. Zum Schluß noch zuklappen und vom Tisch auf einen Stapel schieben. (Der Arbeitszylinder oder die Spindel dafür ist mir eben erst eingefallen) MfG Paul
Wenn Ihr schon beim Basteln seid, dann baut doch ein Gerät, das dem Verteiler einen Erinnerungs-Stromschlag gibt, wenn er wieder mal meinen "keine Werbung!"-Aufkleber ignoriert. Und einen heftigen Strafstromschlag, wenn er trotzdem gleich zwei oder drei fette Werbepacken in meinen Briefkasten stopft, um schneller fertig zu werden. Diese ignoranten Rotzlöffel gehen mir richtig auf den Geist.
Richard H. schrieb: > Wenn Ihr schon beim Basteln seid, dann baut doch ein Gerät, das dem > Verteiler einen Erinnerungs-Stromschlag gibt, wenn er wieder mal meinen > "keine Werbung!"-Aufkleber ignoriert. Gute Idee -aber um das dann bei der Bevölkerung anzupreisen würde ich Reklamebeilagen in Zeitungen empfehlen. schnell fort hier ;-) MfG Paul
Vielleicht findest du ein paar Anregungen zum Prinzip bei zwei der grossen Hersteller solcher vollautomatischen Systeme: http://www.mullermartini.com/desktopdefault.aspx/tabid-10841/9351_read-14519/ http://www.ferag.com/de/1055/Einstecken.htm Auf youtube hats vielleicht noch detailliertere Videos. Diese Maschinen sind natürlich nur für Grossauflagen, weshalb es häufig bei kleineren Auflagen immer noch von Hand gemacht wird. Aber sich mal das Prinzip anschauen und ev vereinfacht nachbauen? Die Bögen werden mit einer Saugerwelle über eine Trommel abgezogen und so separiert. Ansonsten schliesse ich mich Niine an: Niine schrieb: > Elektronisch halte ich deine Idee für möglich, die Ansteuerung ist ja > kein Problem. Allerdings eine Maschine zu entwickeln mit einem > Mechanismus, das ist eine hohe Liga. Das wird eine ziemlich grosse > Maschine und ich würde behaupten, dass man es nicht hinbekommt für > weniger Geld zu bauen, als dein Sohn in seiner ganzen Jugend daran > verdient. Ein interessantes technisches Problem, ökonomisch aber kaum umsetzbar....
Peter M. schrieb: > Er (bzw. die ganze Familie) muss also jede Woche > eine große Anzahl verschiedener Werbebeilagen zusammenlegen und in eine > finale Zeitungen stecken. Meine Überlegung ist nun, das Ganze zu > automatisieren. Die Maschinen gibt es schon, wenn die brauchbar funnktionieren kosten die aber mehr, als wenn man es die Zeitungsausträger von Hand machen lässt. Technisch gesehen sind Menschen nämlich tolle Roboter, lassen sich leicht programmieren, sind robust, haben keine Anschaffungskosten, sondern dafür nur etwas höhere Betriebskosten. Rechnung: 20€ pro Motor => 200€ 200€ für Steuerung mit allem Kleinkram 100€-200€ für Mechanikmaterial 50-100h Arbeitszeit wenn alles gut läuft macht ca. 600€ Kosten und bei 8h Arbeit pro Woche grob 3 Monate Arbeit (und hier gehe ich eher von jemandem aus, der schon weiß, was er bastelt). Zumal die Zeitungen dann ja immer noch ausgetragen werden müssen. Als Optimierung würde ich da eher zusehen, das ich die Werbeeinlagen während der Zeit von Haus zu Haus einlege (setzt ne geeignete Tasche voraus), da man in der Zeit sonst eh nur läuft und nix macht. Gruß Kai
Peter M. schrieb: > Mein Sohn > trägt Werbeblätter aus. Er (bzw. die ganze Familie) muss also jede Woche > eine große Anzahl verschiedener Werbebeilagen zusammenlegen und in eine > finale Zeitungen stecken. Wie jetzt? Vor einigen Jahren haben die Verlage wenigstens die Zeitungen gleich mit eingelegter Werbung rausgegeben. Muß man das jetzt auch schon selbst machen? Ich bin ausgestiegen, als die Beilagen immer fetter, der Lohn aber nicht mehr wurde. Irgendwo ist auch Schluß mit lustig.
Wenn Du das Projekt wirklich angehen und bauen möchtest, dann halte uns doch bitte hier im Thread auf dem laufenden. Ich sehe die Vereinzelung der Werbung als kompliziertesten Punkt, wenn Du das (zuverlässig) hin bekommst ist der Rest kein Problem mehr... Btw: vermutlich wäre es das günstigste, alle Prospekte auf Paletten nach Bulgarien zu fahren, dort zu vereinzeln und dann zurück nach D zu karren. In der Industrie gang und geben... :-/
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Jeffrey L. schrieb: > vermutlich wäre es das günstigste, alle Prospekte auf Paletten nach > Bulgarien zu fahren, dort zu vereinzeln und dann zurück nach D zu > karren. Auf die Idee kann nur jemand kommen, der Tageszeitungen nur von Hörensagen kennt. Der als Online-Mensch den aktuellen Nachrichten von gestern den gleichen Wert zumisst, wie denen von letzter Woche. ;-) Die Bulgaren brauchen ja auch die Tageszeitungen zum Einstecken.
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War ja auch nicht ganz ernst gemeint. Das nächste mal schreibe ich es aber (extra für Dich) dazu, wenn mein Beitrag Ironie enthalten könnte, versprochen! Dennoch kenne ich mehrere Firmen hier in der Gegend, welche die Einzelteile von Elektromechanische Baugruppen in Bulgarien und Rumänien zusammenbauen lassen. Der deutlich höhere Ausschuss (im vergleich zu D) spielt bei der Gewinnmaximierung kaum eine Rolle... Dieser Beitrag hier enthält nun keine Ironie!
Jeffrey L. schrieb: > Das nächste mal schreibe ich es aber (extra für Dich) dazu, wenn mein > Beitrag Ironie enthalten könnte, versprochen! Wieso Ironie? Wenn es sich rechnet, Nordseekrabben zum Auspuhlen nach Afrika und wieder zurück zu karren, und die dabei noch gekühlt werden müssen? Billiger wäre es wahrscheinlich noch, die Zeitung gleich in Rumänien drucken zu lassen. Man sollte sich auch mal durchrechnen, was letztlich bei rauskommt, wenn die ganze Familie schon mit den Beilagen beschäftigt ist, und man dann noch stundenlang durch die Stadt latscht um den Dreck zu verteilen. Das hat sich vor 20 Jahren nicht gelohnt, und ich glaube kaum, daß es sich jetzt lohnt. Aber solange die Verlage immer wieder Dumme finden, die sich ausbeuten lassen... Wie gesagt, ich hab das 2 Jahre gemacht und ich war an der frischen Luft, aber ich würde es meinen Kindern nicht antun wollen.
Timm T. schrieb: > Aber solange die Verlage immer wieder Dumme finden, > die sich ausbeuten lassen... Hallo?! So lange es Menschen gibt, die in unserem reichen Land nicht das Salz auf's Brot verdienen und Kopf über im Flaschencontainer stecken müssen, so lange wird es auch Leute geben, die irgendein Zubrot annehmen müssen. Manch Einer kriegt hier Alles in alle erdenklichen Körperöffnungen geschoben, da reicht ein einziges Wort an der richtigen Stelle. (Nein, das führe ich nicht weiter aus. Mit ganz wenig gedanklichem Aufwand kommst Du selbst drauf) :-(( -Paul-
Timm T. schrieb: > Billiger wäre es wahrscheinlich noch, die Zeitung gleich in Rumänien > drucken zu lassen. Am Druck sind nicht so viele Menschen beteiligt wie beim Krabbenpulen und halbwegs aktuelle Maschinen sind in Rumänien auch nicht billiger als hier. Andererseits sind Krabben pro Kilo teurer als Zeitungen, so dass die Transportkosten bei Zeitungen einen grösseren Anteil ausmachen.
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Paul B. schrieb: > So lange es Menschen gibt, die in unserem reichen Land nicht das Salz > auf's Brot verdienen und Kopf über im Flaschencontainer stecken müssen, > so lange wird es auch Leute geben, die irgendein Zubrot annehmen > müssen. Oder um es mit Herrn Hundt ("Arbeitgeberpräsident", was auch immer das ist) zu sagen: Es gibt Arbeiten, die sind so wenig wert, daß die Leute nicht erwarten können davon leben zu können. Da sage ich doch: Lieber Herr Hundt, wenn diese Arbeiten wie Straßenreinigung, Zeitungen austragen oder Kantinenessen kochen so wenig wert sind, dann machen wir sie doch einfach nicht. Und wenn denn die Straßen verdrecken, keine Zeitungen und Briefe mehr ankommen und die Arbeiter nichts zu Essen haben, dann werden wir sehen, ob diese Arbeiten wirklich so wenig "wert sind", oder ob Sie die nur so wenig "wert schätzen". Du fällst - und das wundert mich jetzt wirklich - leider auf die neoliberale Argumentation herein, daß es immer einen gibt, der es billiger macht. Leider haben sich die Arbeitgeber mit Leiharbeit und Leistungskürzung durch das Amt einen Hebel geschaffen, der eine vernünftige Lohnfindung aus Angebot und Nachfrage im Niedriglohnbereich nicht mehr möglich macht. Aber das heißt ja nicht, daß das ein erstrebenswerter Zustand ist.
Timm T. schrieb: > Du fällst - und das wundert mich jetzt wirklich - leider auf die > neoliberale Argumentation herein, daß es immer einen gibt, der es > billiger macht. Nein, da falle ich nicht drauf herein, denn Du gibst die gleiche Antwort, die ich selbst auch gegeben hätte: > Leider haben sich die Arbeitgeber mit Leiharbeit und > Leistungskürzung durch das Amt einen Hebel geschaffen, der eine > vernünftige Lohnfindung aus Angebot und Nachfrage im Niedriglohnbereich > nicht mehr möglich macht. Also widerspreche ich Dir nicht, was die Ursache für solche Effekte angeht. Was ich bemängele, ist die Diskrepanz zwischen dem nicht enden wollendem Gesülze von "Deutschland als reichem Land" aus diversen Kehlen, denen ich die Fähigkeit zur Einschätzung vollkommen abspreche. MfG Paul
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Timm T. schrieb: > Wie jetzt? Vor einigen Jahren haben die Verlage wenigstens die Zeitungen > gleich mit eingelegter Werbung rausgegeben. Muß man das jetzt auch schon > selbst machen? Die Frage wollte ich auch stellen. Bei uns wird allerdings ( bis heute ) auch Werbung ganz ohne Zeitung ausgetragen. Damit haben wir uns schon damals als Schüler ein paar müde Kröten verdient.
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