Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik EMV verhalten wenn eine ideale Stromquelle kurzgeschlossen wird?


von Noob (Gast)


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Hallo Leute,

meine Frage ist vielleicht etwas komisch, aber was passiert 
EMV-Technisch, wenn ich eine ideale Stromquelle kurzschließe?

Hintergrund:
Ich will eine möglichst langlebige und Robuste Installation eines 
Solarpannels und nachgeschalteter Batterie. Als Batterie wird ein 
LiFePo4 12V "Block" benutzt der einen passiven Balancer besitzt. - Als 
Lebenszeitraum schweben mir bis zu 10 Jahre vor - die Batterie ist 
überdimensioniert so das diese locker 3000-4000 Zyklen mitmachen sollte 
da sie nur an schlechten Wintertagen Tagen zu 30% entladen wird.

MPPT Regler zu finden, die langlebig sind ist echt schwer. Ich habe mir 
jetzt mehrere "intern" angesehen, und kann eigentlich nicht glauben, das 
die länger als ihre übliche Gewährleistung laufen. Wenn da Elkos für 
85°C drin sind und diese 70-80°C war werden erst recht nicht.

Dann habe ich Lineare Shuntregler gefunden. Die hängen sozusagen 
parallel zur Batterie und im Falle einer zu hohen Spannung verheizten 
diese die überschüssige Energie. Vorteil hier ist das keine Elkos o.Ä. 
kurzlebigen Bauteile verwendet werden. Nachteil ist aber, das an hellen 
Sonnentagen, die Batterie schnell geladen ist und danach der "Shunt" 
ggf. Stundenlang kocht. Auch uncool - im wahrsten sinne des Wortes.

Dann habe ich noch "Solar Shunt Switching" Regler gefunden. Die sehen 
sich die Ausgangsspannung an und schließen im Falle einer Überspannung 
(also oberhalb der Ladespannung) diese einfach "kurzfristig" kurz. 
Eigentlich ein Hysterese Komparator der einen Transistor der Parallel 
zur Solarzelle hängt befeuert. Da Solarzellen ja ideale Stromquellen 
sind, passiert dieser erst einmal ja nichts. Der Transi ist natürlich 
auch sehr großzügig ausgelegt. Somit sollte im Kurzschluss der Zelle ja 
maximal der Kurzsschlussstrom x Rdson an Spannung anstehen. Dieses 
Prinzig gefällt mir eigentlich am besten!

Aber was passiert auf der Leitung zwischen Solarpanel (eigentlich sogar 
ab der Solarzelle im Pannel) und Transistor  - die schon mal ein paar 
Meter betragen kann? Ist das ein enormer Störstrahler, wenn der 
Transistor geschaltet wird? Ist das Zulässig? Filtern kann ich ja 
eigentlich vergessen, da ich ja keine Kondensatoren oder Induktivitäten 
einsetzten möchte, weil sich ja dann z.B. durch einen Kondensator der 
Kurzschlusstrom exorbitant erhöht.

von Sascha (Gast)


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Maxwell Gleichungen, Stromänderung pro Zeit. Ja, das stört. Wie viel: 
Von aussen schwer zu sagen.
Gegenmaßnahme: Nicht abrupt kurzschließen oder Strom mit Induktivität 
glätten.

Mit nem Schaltregler biste eigentlich besser bedient, kannst die Elkos 
ja auslöten und gegen andere ersetzen. Da ist der Strom weitestgehend 
konstant und nur der Schaltregler selbst strahlt ein bischen, mit nem 
Metallgehäuse bekommt man das aber weitestgehend kompensiert.

Ne wirklich ideale Stromquelle ist son Solarpanel eigentlich nicht.

von glasiger Blechtroll (Gast)


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Einer Stromquelle ist es voellig egal, ob sie kurzgeschlossen ist. 
Genauso ist einer Spannungsquelle egal, ob sie offen ist.

von Joe F. (easylife)


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als solar-laie würde ich ja sagen: wenn batterie voll, panels vom 
laderegler trennen...

von Wolfgang (Gast)


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Noob schrieb:
> Ich habe mir jetzt mehrere "intern" angesehen, und kann eigentlich nicht
> glauben, das die länger als ihre übliche Gewährleistung laufen. Wenn da
> Elkos für 85°C drin sind und diese 70-80°C war werden erst recht nicht.

Du könntest 105°C-Typen einbauen (evtl. mit kleinerem ESR, sofern der 
Wandler nichts dagegen hat) und für bessere Kühlung sorgen.

> Dann habe ich Lineare Shuntregler gefunden. Die hängen sozusagen
> parallel zur Batterie und im Falle einer zu hohen Spannung verheizten
> diese die überschüssige Energie.

Wozu? Das Panel (oder deine ideale KSQ) kannst du einfach kurzschließen.
Energetisch ist es natürlich besser, ein Heizelement hinter den 
MPPT-Regler zu hängen und mit der Energie den Erdboden oder einen 
anderen Wärmespeicher aufzuheizen und später über Wärmepumpe die Energie 
wieder raus zu holen.

von Noob (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Du könntest 105°C-Typen einbauen (evtl. mit kleinerem ESR, sofern der
> Wandler nichts dagegen hat) und für bessere Kühlung sorgen.

Aber auch die erreichen nicht "die" geforderte Lebensdauer..

von Stefan F. (Gast)


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> Da Solarzellen ja ideale Stromquellen sind

Wie kommst du darauf? Für mich müsste die Stromquelle bei beliebiger 
Last immer die gleiche konstante Stromstärke liefern. Solarzellen sind 
davon weit entfernt.

Abgesehen davon ist es richtig, dass du Solarzellen kurzschließen 
darfst. Die werden dann nur etwas wärmer, was sie vertragen.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Noob schrieb:
> Aber auch die erreichen nicht "die" geforderte Lebensdauer..

Da hast Du evtl. recht, aber mit einer Kombination aus verschiedenen 
"Überdimensionierungen" könnte das schon drin sein.

Wenn Du Dir einen etwas spannungsfesteren Elko suchst, (evtl. einen, der 
auch noch etwas mehr Stromripple zuliesse) kommst Du mit einem 
Low-ESR-Typ vielleicht sogar wieder auf vergleichbare ESR-Werte wie 
zuvor... (was auch @Noobs o.g. Bedenken bez. Regelung zerstreuen würde), 
und dabei halt noch einen 105°C verwenden.

Der dürfte aber wohl minimal größer sein.

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