Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED Würfel Bauteile falsch gewählt?


von Anfänger (Gast)


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Guten Tage,

ich bin absoluter Anfänger im Bereich Elektronik. Als erstes Projekt 
habe ich mir einen Arduino LED Würfel vorgenommen, da ich mir dachte, 
dass ich für dieses Vorhaben am meisten Infors im Internet finde.

Ich habe ein Bild des Schaltplans hochgeladen, mittlerweile sind mir 
aber einige Fehler aufgefallen:

Versorgt wird die Schaltung mit 5V; R1-16=100 Ohm; R17-20=1000 Ohm

1) Die LED sollten maximal 20mA ziehen, wenn ich an der LED messe kommt 
jedoch ein Wert von 0,24mA raus. Wie ist das mit dem Vorwiderstand von 
100 Ohm und einer Spannung von 5V vereinbar? Eigendlich sollte die LED 
2,1V benötigen, aber dann kommen meine Rechnungen nicht hin.

2) Die 0,24mA sind viel zu hoch kann ich daran noch etwas machen, ohne 
die Kompletten Widerstände austauschen zu müssen?

3) Sind die Transistoren BC547 nicht total untersimensioniert? Wenn ich 
das Datenblatt richtig verstehe können diese maximal 100mA händeln.

Für weitere Verbesserungsvorschläge bin ich offen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

0,24mA?

Bei einer grünen LED mit rund 2,2V Flußspannung würden (5V - 2,2V 
-0,V)/100 Ohm rund 25mA fließen. Da 4-fach multiplext wird sind es also 
rund 6mA für die LED. Es leuchtet ja jeweils nur Zeile.
Bei alle 16 LEDs an wären es also 16 * 6mA = 96mA. Knapp, aber machbar.
Es ist real noch etwas weniger, weil die Sättigungsspannung des BC547 
dann wohl eher schon 0,7V beträgt.

Gruß aus Berlin
Michael

von Anfänger (Gast)


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Anfänger schrieb:
> jedoch ein Wert von 0,24mA raus.

Natürlich meine ich 24mA

von Dietrich L. (dietrichl)


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Michael U. schrieb:
> Bei einer grünen LED mit rund 2,2V Flußspannung würden (5V - 2,2V
> -0,V)/100 Ohm rund 25mA fließen. Da 4-fach multiplext wird sind es also
> rund 6mA für die LED. Es leuchtet ja jeweils nur Zeile.
> Bei alle 16 LEDs an wären es also 16 * 6mA = 96mA. Knapp, aber machbar.

Die 6mA sind der Mittelwert. Der Spitzenwert ist aber 400mA, und das ist 
eindeutig zu viel für den BC547.

Gruß Dietrich

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Anfänger schrieb:
> Versorgt wird die Schaltung mit 5V; R1-16=100 Ohm; R17-20=1000 Ohm
Wie schon geschrieben, sind das einerseits recht hohe LED-Ströme und 
deshalb etwas zu schwache Transistoren. Unter Maximum Ratings steht beim 
BC547 100mA!

> 1) Die LED sollten maximal 20mA ziehen,
20mA sind in der heutigen Zeit sehr oft gar nicht mehr nötig, sofern 
sehr helle LED nimmt. Aber leider sind besonders die grünen Standard-LED 
mit ca. 585nm elendige Funzeln. Dagegen gibt es sogenannte 
"verkehrs-grüne" LED im Bereich 520nm, die bei gleichem Strom zehn bis 
hundert-fach heller leuchten. Da würde 1..2mA genug sein.

>  wenn ich an der LED messe kommt
> jedoch ein Wert von 0,24mA raus. Wie ist das mit dem Vorwiderstand von
> 100 Ohm und einer Spannung von 5V vereinbar? Eigendlich sollte die LED
> 2,1V benötigen, aber dann kommen meine Rechnungen nicht hin.
Der Spannungsabfall ist vom Strom abhängig. Außerdem frisst der 
Transistor auf seiner C-E-Strecke einige hundert mV. Da der Trans. 
deutlich zu schwach ist, wird das viel mehr sein, als notwendig.
Mit ca. 2,1V + U_ce(0,2V) wären für den Vorwiderstand ca. 2,7V zu 
verheizen. Dann wäre der LED-Strom eher ca. 27mA.
Die 100 Ohm sind also von Anfang an zu knapp gerechnet, sofern du 20mA 
haben woltest. Durch das Multiplexen entschärft sich das aber.

> 2) Die 0,24mA sind viel zu hoch kann ich daran noch etwas machen, ohne
> die Kompletten Widerstände austauschen zu müssen?
Du kannst die Einschaltzeiten verkürzen, also nicht jede Zeile mit 25% 
Einschaltzeit betreiben, sondern eben kürzer. Damit kannst du das ganze 
schön dimmen (praktisch bis 0%).

> 3) Sind die Transistoren BC547 nicht total untersimensioniert? Wenn ich
> das Datenblatt richtig verstehe können diese maximal 100mA händeln.
Eben, hast du also schon selber bemerkt. Bei der Auswahl von BE sollte 
man "IMMER" auf die Maximum Ratings ein Auge werfen.
Nimm einen stärkeren Transistortyp, der mind. einen Strom von über 500mA 
schalten kann und keine zu geringe Stromverstärkung hat.  Bei einem 
Basisvorwiderstand von 1000 Ohm und einen angenommenen H-Pegel von mind. 
ca. 4V hast du einen Basisstrom von über 3mA. Der Transistor sollte also 
eine Stromverst. von gut 150 haben, damit er sicher durchschaltet.
Falls du keinen mit hohem Beta-Wert hast, mache eine 
Darlington-Schaltung oder gehe mit dem Basisvorwiderstand runter.
Mit einem n-Kanal-FET geht es auch. Da hättest du mit der Stromverst. 
keine Probleme.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Lösung a)
Senke den Strom durch die LED's, so dass die Transistoren maximal 100mA 
ab bekommen. Also ändere die 100 Ohm zu 470 Ohm.

Lösung b)
Nimm Transistoren, die den Strom vertragen. Ich denke, der BC337 ist so 
gerade eben ausreichend. Er hat die selben Abmessungen.

von compiler (Gast)


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Oder reduziere die Versorgungsspannung von 5V auf 4,3V. Mit einer Diode 
zum Beispiel.

von 6a66 (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Lösung a)
> Senke den Strom durch die LED's, so dass die Transistoren maximal 100mA
> ab bekommen. Also ändere die 100 Ohm zu 470 Ohm.
>
> Lösung b)
> Nimm Transistoren, die den Strom vertragen. Ich denke, der BC337 ist so
> gerade eben ausreichend. Er hat die selben Abmessungen.

Oder c) verwende einen vernünftigen Mosfet im SOT23: z.B. PMV20XNER

rgds

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