Hallo zusammen, ich will den ruhigen Tag nutzen und nun endlich mal an meinen defekten Subwoofer ran. Das Fehlerbild: nach dem Einschalten sind die Bässe für ein Sekunden ganz grauslich und verzerrt/wummernd. Wenn genügend Bässe den Einsatz des Woofers fordern, ist dann irgendwann alles OK (d.h. das Problem taucht eigentlich immer nur beim Einschalten auf). Die Zeit bis alles OK ist, variiert und ist ausschließlich abhängig von den Bässen. · Wenn das Signal keine Bässe enthält (z.B. Talkshow im TV), kann der Woofer 10 Minuten eingeschaltet sein - wenn dann (z.B. wg. Werbung oder Umschalten des Senders) plötzlich Bässe im Signal vorhanden sind, sind die ersten Bässe des Woofers verzerrt. · Ist das Signal recht laut, dann reichen oft schon 1 oder 2 Bassschläge, bis alles OK ist, ist es sehr leise, braucht es manchmal 10 Schläge. Es sind Kondensatoren hin, ich denke das ist sicher. Ich bin mir nur nicht sicher, wo. Ich würde mich freuen, wenn mir jemand sagen könnte, an welcher Stelle ich hier suchen soll: Stromversorgung? Vorverstärker? Endstufe? Danke Peter P.S. Ich erinnere mich an einen alten Kassettenrekorder, den ich als Kind hatte. Da war es ähnlich: der lief irgendwann nur noch unverzerrt, wenn man nach dem Einschalten die Lautstärke mal voll aufgedreht hatte (und dann wieder runterregelte). War er von Anfang an nur leise, spielte er ebenfalls komplett verzerrt.
Peter schrieb: > Es sind Kondensatoren hin, ich denke das ist sicher. Kondensatormanie? Gibt es ein Relais was den LS zuschaltet und Potis zum dran rumspielen? Dort erst mal suchen.
Ja gibt es, einen Protection Circuit TA7317, der schaltet bei Überstrom oder unsymmetrischer Spannung etc. per Relais den Lautsprecher weg. Der spricht aber nicht an, d.h. das Relais schaltet nach dem Einschalten den Lautsprecher hinzu. (Anmerkung: der Protection Circuit funktioniert jedoch: beim Staubwischen mit dem Wedel schaltet der den Woofer für 2 Sekunden ab, wohl weil er die elektrostatische Überspannung erkennt). Potis hat der Woofer (PSW3000) nicht. Phase & Frequenz & Level wird über Fernbedienung eingestellt.
Da Dein Woofer vermutlich ein Baßreflex-Typ ist (die meisten sind das), könnte die Ursache sogar mechanisch sein... war nur ein Gedanke. Schon mal geschüttelt, oder gar mal aufgeschraubt und alles genau betrachtet?
Peter schrieb: > d.h. das Relais schaltet nach dem Einschalten den > Lautsprecher hinzu. Genau, und wenn die ersten kräftigen Bässe durch sind, dann sind die Kontakte freigebrannt. Mein Tipp hier: Das Relais! Also: die Relaiskontakte prüfen. Falls zugänglich, mal mit WD40 o.ä. etwas benetzen und schauen, ob das Verhalten noch genau so ist.
Peter schrieb: > Ja gibt es, einen Protection Circuit TA7317, der schaltet bei Überstrom > oder unsymmetrischer Spannung etc. per Relais den Lautsprecher weg. Die Kontakte verbrutzeln mit der Zeit. Mit mehr Strom bei der Bassausschüttung brennt es die oxidierte Kontaktoberfläche frei. Ist ein normaler Fehler über die Zeit und in deinem Fall mangels aussetzfähiger Potis naheliegend.
Alfred B. schrieb: > Da Dein Woofer vermutlich ein Baßreflex-Typ ist (die meisten sind das), > könnte die Ursache sogar mechanisch sein.. Nee - ist nur nach beim Einschalten - danach nicht mehr. Wäre es eine mech. Einwirkung würde es auch zwischendurch auftreten. Wenn ich den aus- und sofort wieder einschalte, tritt das Problem auch nicht auf. Erst wenn er eine gewisse Zeit abgeschaltet war (=komplett vom Stromnetz getrennt; also kein Standby).
Peter schrieb: > Wenn ich den aus- und sofort wieder einschalte, tritt das Problem auch > nicht auf. Erst wenn er eine gewisse Zeit abgeschaltet war (=komplett > vom Stromnetz getrennt; also kein Standby). Spricht noch mehr für das Relais. Erneute Oxidation braucht seine Zeit.
HildeK schrieb: > Peter schrieb: >> d.h. das Relais schaltet nach dem Einschalten den >> Lautsprecher hinzu. > > Genau, und wenn die ersten kräftigen Bässe durch sind, dann sind die > Kontakte freigebrannt. Mein Tipp hier: Das Relais! > Also: die Relaiskontakte prüfen. Falls zugänglich, mal mit WD40 o.ä. > etwas benetzen und schauen, ob das Verhalten noch genau so ist. Mmh - da habe ich noch gar nicht dran gedacht. Allerdings spricht eines dagegen: das Problem tritt nur auf, wenn der Woofer eine Zeitlang stromlos war. Nach kurzzeitigem Aus- und Wiedereinschalten ist alles OK. Dem Relaiskontakten dürfte das ziemlich egal sein, ob 15 Sekunden oder 2 Minuten dazwischenliegen. Und: Relaiskontakte verbruzzeln i.d.R. nur dann, wenn eine wirklich hohe Last abgetrennt bzw. zugeschaltet wird. Sooooo laut ist der Woofer eigentlich nie.
Klingt für mich nach einem thermischen Problem. Schnapp Dir Eisspray, das für Elektro-Anwendungen tauglich ist und geh damit auf die Suche. Also das Ding warmlaufen lassen und dann punktuell abkühlen bis sich das Problem wieder zeigt. Nicht zu kalt machen, sonst könnte der Ruhestrom weglaufen. Schön mit Gefühl auf "kalt", nicht auf "tiefgefroren".
>Spricht noch mehr für das Relais. Erneute Oxidation braucht seine Zeit.
Wie gesagt, die Bässe sind wummernd und verzerrt - und (das hätte ich
wohl noch erwähnen sollen) LAUTER als normal. Daher würde ich drauf
wetten, dass es nicht das Relais ist (dann könnten sie nicht lauter
sein) ... aber ich werde das dann auch mal prüfen.
So.... geprüft: Relaiskontakte sind natürlich in Ordnung. Trotzdem Danke für den Tipp, den Teil hätte ich erstmal übersehen. Daher nochmal die Bitte um einen Tipp von einem erfahrenen Verstärker-Reparierer: wo sollte ich bei obigen Fehlerbild zuerst nach defekten Kondensatoren suchen? Danke
Peter schrieb: > ich will den ruhigen Tag nutzen und nun endlich mal an meinen defekten Subwoofer ran. Der Satz an sich ist irgendwie widersprüchlich
Moin, Peter schrieb: > Daher nochmal die Bitte um einen Tipp von einem erfahrenen > Verstärker-Reparierer: wo sollte ich bei obigen Fehlerbild zuerst nach > defekten Kondensatoren suchen? Ich seh' an der Fehlerbeschreibung nix, was spezifisch auf defekte Kondensatoren weist. Das kann auch gut ne schlechte Loetstelle sein, z.b. in der Naehe des Relais. Die ollen STK-xx Hybride hatten auch gerne solche Ausfaelle, die dann auch mal ein paar Tage weg waren, wenn man dran rumgeloetet hat. Langfristig hat nur Austausch geholfen. Aber wenn dein Seelenheil davon abhaengt, tausch' halt alle Kondensatoren aus. Ich wuerd' halt, wenn der Fehler auftritt, Sinus einspeisen und mal mit dem Scope gucken... Gruss WK
Peter schrieb: > So.... geprüft: Relaiskontakte sind natürlich in Ordnung. Trotzdem Danke > für den Tipp, den Teil hätte ich erstmal übersehen. Wie geprüft? (nicht die feine Art, aber Drahtbrücken über die Schließkontakte löten (auf der Leiterplatte!) für einen Test machen es auch für den Moment) Peter schrieb: > wo sollte ich bei obigen Fehlerbild zuerst nach > defekten Kondensatoren suchen? Nirgens. Fehlerbild und defekter Kondensator passen nicht zusammen. Nächster Schritt: kalte Lötstellen ausschließen.
Ich kenn das nur zu gut! Und? Ja, es waren immer Kontakte (Relais) Ein exotisches Relais habe ich mal ausgebaut, zerlegt und die Kontakte mit feinem Papier (mit Kontaktspray leicht eingesprüht) gereinigt. Danach war erstmal Ruhe, bis das irgdndwann wieder auftrat. Danach dann ein anderes Relais (wild verdrahtet), das tuts bis heute. Kondensatoren würde ich erstmal ausschließen, aber bei Elkophobie kannst Du die ja alle tauschen ;-) Eher würde ich noch auf leichte Schwingneigung tippen, die geht nach erwärmen irgendwelcher Bauteile manchmal weg. Auch daran kann ein halbtoter Kondensator schuld sein, eher aber halbtote Widerstände (Kappenfehler). Wenn Du hast, klemm einen Oszi parallel zum Lautsprecher an und zeige das Bild vom Einschaltvorgang. Old-Papa
Ben B. schrieb: > Klingt für mich nach einem thermischen Problem. Schnapp Dir Eisspray, klaro Kältespray und Fön dürfte es schnell eingrenzen im Zweifel schmeisse ich alle Kondis raus, hatte aber auch schon mal einen Trasi. Kalte Lötstelle kann es aber auch sein.
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