Forum: Offtopic Laminat und schlechter Boden, was tun?


von Wolfgang N. (reparatur-wolfgang)


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Hallo Fachleute,

absolut OT, klar:
Wir haben ein altes Haus gekauft und nun ist reichlich Renovierung 
angesagt. In einem Zimmer war Teppichboden verlegt, den ich gerade 
rausgerupft habe. Hier soll Laminat rein. So weit, so gut.

Das Verlegen von Laminat soll ja selbst für Deppen kinderleicht sein 
(sagt die Werbung) auf ebenen und festen Untergründen.

Problem: Hier sind Holzdielen zum Vorschein gekommen, die nicht nur 
uneben sind, sondern an einigen Stellen auch leicht knarrend nachgeben, 
was beim Drüberlaufen leicht zu merken ist.

Hat jemand einen Tipp, wie ich die Dielen mit möglichst geringem Aufwand 
fest bekommen könnte? Bin eigentlich absoluter, ungeschickter 
Antihandwerker. Quick and dirty Lösungen sind willkommen.

Bin dankbar für jeden Hinweis...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Dielen werden wiederum auf Deckenbalken verlegt sein, und die 
können bei Belastung durchaus nachgeben. Ein "festeres Befestigen" der 
Dielen wird das Problem daher nicht unbedingt lösen, sondern 
schlimmstenfalls sogar verstärken.

Als Untergrund für Laminat (wirklich? Plastikfußboden?) kannst Du darauf 
Verlegeplatten/OSB-Platten legen (Trittschalldämmung beachten), die 
werden etwas zur Lastverteilung bei punktueller Bodenbelastung 
beitragen.

Frag' aber vor irgendeiner Aktion jemanden, der mit der Materie etwas 
vertrauter ist und sich den Ist-Zustand mal ansieht. Wenn man bei so 
einem Aufbau was falsch macht, kann einem das Knarzen auf Jahrzehnte 
erhalten bleiben ...

von Wolfgang N. (reparatur-wolfgang)


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Danke, Rufus, tja einen Fachmann hinzuziehen, das wäre sicher die beste 
Lösung.

Nur, nach dem Hauskauf sind wir ein weng klamm...  :-((

Verlegeplatten drauflegen, das wollte ich eigentlich vermeiden, denn 
dann hätten wir einen gewissen Höhensprung zum daneben liegendem Zimmer.

von D. I. (Gast)


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Du kaufst ein altes Haus, bist selbst kein Heimwerker und hast kein 
Renovierungsbudget eingeplant?

von Johannes S. (demofreak)


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Dielen abschleifen, mit dem richtigen Lack lackieren und jahrelang über 
einen hübschen Holzfußboden freuen. Das Knarren trägt zur 
Wohlfühlatmosphäre bei.

;-)

/Hannes

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wolfgang N. schrieb:
> Danke, Rufus, tja einen Fachmann hinzuziehen, das wäre sicher die beste
> Lösung.

Der soll nur seine Meinung kundtun. Davon, daß der die Arbeit 
übernehmen soll, war nicht die Rede.

> Verlegeplatten drauflegen, das wollte ich eigentlich vermeiden,

Das Laminat auf die buckeligen und nachgebenden Dielen verlegen ist 
definitiv gar keine Lösung. Das gibt nämlich dann selber nach, und dann 
platzen die Nut-und-Feder-Verbindungen am Rand auf ... was mehr als 
bescheiden aussieht.


Wenn die Dielen nicht allzu schrundig aussehen, könnte Hannes' Vorschlag 
auch brauchbar sein. In meiner über hundertjährigen Altbauwohnung habe 
ich ebenso alte Kieferndielen, und die sehen nach dem Abschleifen und 
Lackieren durchaus anständig aus. Klar, die Böden bewegen sich leicht, 
wenn man drüberläuft, aber das ist halt bei Holzbalkendecken normal. 
Wenn man das nicht haben will, kommt man um Materialauftrag 
(Verlegeplatten etc.) nicht herum.

von Claus M. (energy)


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Altes Haus und kein Heimwerker und klamm in der Kasse sind schlechte 
Voraussetzungen.

von Klaus B. (butzo)


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Claus M. schrieb:
> Altes Haus und kein Heimwerker und klamm in der Kasse sind schlechte
> Voraussetzungen.
Und knappe Finanzierung im Rekordtief der Zinsen ist sehr bedenklich.

Laminat hat einen Nachteil:
Sehr glatt, alles was nicht befestigt ist fällt um und klatscht mit 
Radau aufs Laminat. Ich würd's vermeiden und eher die Dielen darunter 
aufbereiten.

In Bezug auf Lärm ist Textiles ungeschlagen, dann endet das Laminat 
unter Teppichen...



Butzo

von Matthias L. (limbachnet)


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Rufus hat Recht.

Ich wohne selbst in einem Altbau aus den 30er Jahren, der ebenfalls 
knarrende und unebene Dielen bietet. Das Knarzen lässt sich mit 
kräftigen und langen Senkkopfschrauben etwas in den Griff bekommen (so 
etwa 6x100er), aber wenn das Holz sich über Jahrzehnte in seine jetzige 
Form verbogen hat, bekommst du die Dielen nie wieder richtig 
geradegezogen.

Du könntest sie mit einer Parkettschleifmaschine geradeschleifen, die 
auch Nagelköpfe abkann (beim Ausleihen ansprechen, sonst gibt's 
anschließend Ärger). Aber dann sind einige Nagelköpfe weg und du musst 
doch wieder nachnageln oder eben schrauben.

Einfacher ist tatsächlich erst festschrauben, dann eine ausgleichende 
Schicht Trittschalldämmung verlegen, darauf 12mm-OSB-Platten zum 
Abmildern der Unebenheiten, dann noch mal Trittschalldämmung und dann 
Laminat - so hab' ich das gemacht. Problem dabei: Die Zimmertüren müssen 
anschließend gekürzt werden. Irgendwas ist ja immer...

von (prx) A. K. (prx)


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Klaus B. schrieb:
> Sehr glatt, alles was nicht befestigt ist fällt um und klatscht mit
> Radau aufs Laminat.

Was auch für nicht befestigte Einwohner gelten kann.

> In Bezug auf Lärm ist Textiles ungeschlagen, dann endet das Laminat
> unter Teppichen...

Auch das ist nicht frei von Risiko. Auch wenn man Gummi drunter legt 
bleibt am Rand vom Teppich gerne eine geeignete Zone.

: Bearbeitet durch User
von Hubert M. (hm-electric)


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Wichtig bei dem Laminat ist, dass es beim Darüberlaufen nicht schwingt, 
sonst sind gleich die Kanten kaputt. Ich würde es auch zuerst mit 
festschrauben der alten Dielen probieren, da kann man ja am wenigsten 
Kaputtmachen. Ob dann das Laminat direkt drauf kann. (Trittschalldämmung 
nicht vergessen) hängt davon ab, wie gerade die alten Dielen sind.
Abschleifen und neu versiegeln der alten Dielenböden wurde schon 
genannt, finde ich auch nicht schlecht, auch hier gilt: Wie ist der 
Zustand? Hat es Holzwürmer darin? Mach doch mal ein Bild.

von Paul B. (paul_baumann)


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A. K. schrieb:
> Auch das ist nicht frei von Risiko. Auch wenn man Gummi drunter legt
> bleibt am Rand vom Teppich gerne eine geeignete Zone.

Sein wir doch mal ehrlich:
Das Leben ist lebensgefährlich!

Falls man dem Fußboden nicht trauen kann: Griffstangen wie in Bus und 
Bahn an der Decke befestigen und daran entlanghangeln.

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Wolfgang N. schrieb:
> Wir haben ein altes Haus gekauft und nun ist reichlich Renovierung
> angesagt.

Manchmal ist es besser, vor dem Handeln zu überlegen, ob man einer Sache 
gewachsen ist.

> Bin eigentlich absoluter, ungeschickter
> Antihandwerker.
Manchmal ist es besser, vor dem Handeln zu überlegen, ob man einer Sache 
gewachsen ist.

> Quick and dirty Lösungen sind willkommen.
Du ärgerst Dir über Pfusch und schlampige Arbeit jeden Tag von Neuem die 
Schwindsucht an den Hals, wenn Du nicht Zeit, Mühe und Sorgfalt 
einsetzt.

mfG Paul

von Uwe S. (regionalligator)


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Bei schlechtem Boden wächst natürlich auch Laminat nicht richtig, aber 
warte erstmal den Sommer ab ;-)




Habe letztens auch Laminat über knarrende Dielen gelegt. Es verringert 
die Problematik schon deutlich. Natürlich muss es dazu quer zu den 
Dielen gelegt werden, logisch.
Was sehr schwer vorher zu messen/zu beseitigen ist, sind die 
Unebenheiten. Die merkt man bei den Dielen selbst nicht so, aber später 
beim Laminat. Trittschalldämmung bringt dagegen natürlich rein gar 
nichts, man müsste sie schon stückchenweise an den entsprechenden 
Stellen doppelt und dreifach verlegen. Aber wo man einsinkt, merkt man 
wirklich erst so richtig, nachdem das Laminat verlegt ist.
Nimm das dickste und teuerste Laminat, das du finden kannst. 5 oder 7mm, 
sowas ist der reinste Dreck. Und, wie ich jetzt weiß, ausschließlich 
Feuchtraumgeeignetes mit der höchsten Abriebklasse kann man nehmen. 
Schon eine Klasse tiefer ist es billiges Zeug.
Und mit Fuge sieht viel besser aus als ohne.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Hi,
also ein altes Haus kaufen, keine Geld mehr haben und handwerklich 
unbedarft sein, ist eigentlich der worst case, da muß ich mich meinen 
Vorrednern anschließen.
Als jemand, der schon 2 alte Objekte saniert hat, rate ich Dir 
folgendes:
Lass alles wie es ist und saniere Raum für Raum, sobald Du das Geld 
dafür hast. Und zwar richtig ohne Pfusch und temporäre Lösungen.
Über irgendwelchen Pfusch wirst Du dich später Jahrzehte lang ärgern.

Zur Sache: Dielenboden mit Laminat überlegen zählt für mich ebenfalls zu 
Pfusch. Das macht man nur, wenn es überhaupt nicht mehr geht. Ich würde 
den Dielenboden abschleifen, abgeschliffene Nägel ersetzen und 
anschließend versiegeln. Und ja, Dielenböden knarzen, das wirst Du 
niemals wegbekommen.
Wenn man es wirklich ohne Pfusch machen will, nimmt man die Dielen raus, 
unterlegt neu, isoliert mit Trittschalldämmuing und legt dann auf eine 
absolut gerade Unterlage den Laminatboden (igitt, wirklich kein Parkett? 
Mich schaudert es, aber die Geschmacker sind ja verschieden). Ob Du das 
wirklich willst?

Man sollte immer versuchen, die originale Substanz zu erhalten, 
ansonsten wird es richtig teuer oder eben Pfusch. Bei alten Häusern 
wurde gewöhlicherweise mit weitaus mehr Fachverstand gebaut als das 
heute der Fall ist.
Wenn ich mir anschaue, wie viele alte Häuser zu Schimmelbuden saniert 
wurden, habe ich Probleme Handwerker ins Haus zu lassen. Die Jungs kann 
man nicht alleine lassen. Versuche Dich zu informieren und lerne es 
selbst zu machen.
Viel Spaß die nächsten Jahre (solange dauert so etwas nämlich und das 
ist jetzt ohne Häme gemeint).

Gruß
Andreas

von Mani W. (e-doc)


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Der Laminatboden wird wohl nicht lange halten.


Zum Ersten ist der alte Boden wellig und die Nuten und Federn des
Laminats sehr dünn (brechen bei ständiger Belastung)...


Zum Zweiten wird sich in einem alten Haus etwas mehr Feuchtigkeit
im Boden vorfinden - folglich verschimmelt der Laminatboden von
unten...



Ich habe das selbe Problem und würde nur einen Schiffboden quer
darüber legen - aber die Mäuse unterhalb wüten eben...


Darum werde ich den Mittelteil des Holzbodens heraus schneiden und
in diesem Bereich einmal mit Leca eine Fußbodenheizung einbetonieren,

später dann die linke und rechte Seite - da ich meine Möbel nicht in
den Garten stellen möchte...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Mani W. schrieb:
> Darum werde ich den Mittelteil des Holzbodens heraus schneiden und
> in diesem Bereich einmal mit Leca eine Fußbodenheizung einbetonieren,

Würde ich lassen. Fußbodenheizung in einem alten Haus kann, wenn es die 
Wand am Fußboden austrocknet, zu Rißbildung im Gemäuer führen.
Davon abgesehen, daß für Beton die Tragfähigkeit der Decken nicht 
reichen dürfte.
Wenn man ein modernes Haus will, sollte man ein Neues kaufen. Alte 
Häuser bekommt man nur sehr eingeschränkt modern.

Gruß
Andreas

von Mani W. (e-doc)


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Andreas B. schrieb:
> Würde ich lassen. Fußbodenheizung in einem alten Haus kann, wenn es die
> Wand am Fußboden austrocknet, zu Rißbildung im Gemäuer führen.
> Davon abgesehen, daß für Beton die Tragfähigkeit der Decken nicht
> reichen dürfte.
> Wenn man ein modernes Haus will, sollte man ein Neues kaufen. Alte
> Häuser bekommt man nur sehr eingeschränkt modern.

Blablabla...


Meine Decke liegt direkt über dem Erdpoden - Purche !

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Andreas B. schrieb:
> Würde ich lassen. Fußbodenheizung in einem alten Haus kann, wenn es die
> Wand am Fußboden austrocknet, zu Rißbildung im Gemäuer führen.

Ja, und ich kann, wenn ich in einem alten Haus wohne auch krank
werden, was zu einer Gesundheitsgefährdung führen kann...



Du schreibst eigenartige Dinge...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Mal was zum Lesen:
http://www.konrad-fischer-info.de/start.htm
Der Typ ist wirklich gut. Formuliert ziemlich drastisch, belegt seine 
Behauptungen aber auch. Bringt auch viele Beispiele wie man es nicht 
machen sollte.

Gruß
Andreas

von Andreas B. (bitverdreher)


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Mani W. schrieb:
> Du schreibst eigenartige Dinge...

Unterhalten wir uns mal ein paar Jahre später drüber.
Nur soviel:
a) Bei einer Fußbodenheizung werden Stellen am Gebäude erhitzt, die 
niemals zuvor erwärmt wurden.
b) Jedes alte Gemäuer ist feucht.
c) Eine feuchte Wand schrumpft wenn man sie trocknet.

Den Rest des Nachdenkens überlasse ich Dir.

Gruß
Andreas

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Wolfgang N. schrieb:
 In einem Zimmer war Teppichboden verlegt, den ich gerade
> rausgerupft habe. Hier soll Laminat rein. So weit, so gut.

Hättest den Teppichboden drin lassen sollen und das Laminat
dirket drauf.

> Das Verlegen von Laminat soll ja selbst für Deppen kinderleicht sein
> (sagt die Werbung) auf ebenen und festen Untergründen.

Ja ist es. Das Sägen der Aussparungen und der letzten Reihe ist
etwas Übungssache. Ganz schnell geht es Laminat zu entfernen,
dabei die Ränder zu nummerieren, und es nach der Bodenreparatur
wieder zu verlegen.

> Problem: Hier sind Holzdielen zum Vorschein gekommen, die nicht nur
> uneben sind, sondern an einigen Stellen auch leicht knarrend nachgeben,
> was beim Drüberlaufen leicht zu merken ist.

Bei mir waren das die Lagerhölzer für die Balken auf denen die Dielen
befestigt sind. Der Holzwurm hat sie weich gefressen. Auch einige
Dielen. Übrigens verschmäht der auch Spanplatten nicht.

> Hat jemand einen Tipp, wie ich die Dielen mit möglichst geringem Aufwand
> fest bekommen könnte? Bin eigentlich absoluter, ungeschickter
> Antihandwerker. Quick and dirty Lösungen sind willkommen.
>
> Bin dankbar für jeden Hinweis...

Säge mal ein Loch rein und schau Dir mit Lampe und Spiegel,
oder Digicam mal an wie es drunter aussieht.

LG

von Mani W. (e-doc)


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Andreas B. schrieb:
> Den Rest des Nachdenkens überlasse ich Dir.

Ich habe vergessen, dass meine Fußbodenheizung nur in einem
bestimmten Bereich (Sitzbereich) heizen wird und daher ein
Abstand zu den Außenmauern von ca. 1m eingehalten wird...


Und jetzt komm mir nicht mit Rissen im nicht beheizten Boden...

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Mani W. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Den Rest des Nachdenkens überlasse ich Dir.
>
> Ich habe vergessen, dass meine Fußbodenheizung nur in einem
> bestimmten Bereich (Sitzbereich) heizen wird und daher ein
> Abstand zu den Außenmauern von ca. 1m eingehalten wird...

Das wird wohl keine Probleme geben.

Gruß
Andreas

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