Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik schwankender Widerstand einer Feinsicherung


von Sven (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich habe in einer einfachen Konverterschaltung den Eingang mit einer 2 A 
Sicherung und den Ausgang mit einer neuen ESKA 500 mA Feinsicherung 
(flink) abgesichert.

Die Schaltung soll eine konstante Ausgangsspannung von etwa 5,5 V 
liefern. Zur Feinjustierung der Spannung habe ich ein Regelpotentiometer 
(0,6 W) hinter der Ausgangssicherung verbaut.

Am Verbraucher (benötigt i.d.R. 200 - 300 mA) messe ich nun aber einen 
stark schwankenden Spannungsabfall (zwischen 4,6 V und 6 V). Die 
Stromstärke schwankt ebenfalls zwischen 100 mA und 400 mA. Der 
Verbraucher funktioniert deshalb nicht, weil er eine konstante 
Stromversorgung benötigt.

Ich konnte mir diese Schwankung nicht erklären, deshalb habe ich das 
Potentiometer aus der Schaltung entfernt und schließlich auch die 
Feinsicherung kurzzeitig durch eine Büroklammer :D ersetzt.

Tatsächlich sind Spannung und Stromstärke jetzt stabil und der 
Verbraucher arbeitet korrekt. Setze ich die Sicherung (oder eine andere 
Sicherung aus der gleichen Charge) wieder ein, schwankt auch die 
Spannung wieder.

Könnte sich die Feinsicherung durch den (geringen) Stromfluss schon 
derart erhitzen, dass sich der Widerstand permanent verändert? Ob es 
einen Unterschied macht, wenn ich eine träge Feinsicherung verwende?

Viele Grüße
Sven

von Jörg (Gast)


Lesenswert?

Wo mißt Du den schwankenden Spannungsabfall genau ? Über dem 
Verbraucher, oder der  Sicherung, oder wo ? Ich kann mir nicht 
vorstellen, daß die Sicherung verantwortlich ist für irgendwelche 
Spannungsschwankungen irgendwo.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Feinsicherungen sind für den Betrieb bei Netzspannung gedacht. Bei 5V 
ist daher ihr Längswiderstand relativ hoch und dementsprechend auch der 
lastabhängige Spanungsverlust.
Mess doch mal mit einem Ohmmeter den Widerstand solch einer Sicherung.
Vielleicht findet Du auch ein Datenblatt für solche Sicherungen, in 
denen der Widerstadn angegeben wird. Du wirst über die Werte von R 
sicherlich staunen.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Sven schrieb:

> Am Verbraucher (benötigt i.d.R. 200 - 300 mA) messe ich nun aber einen
> stark schwankenden Spannungsabfall (zwischen 4,6 V und 6 V).

Da misst Du vermutlich indirekt den schwankenden Widerstand
Deines durchgebrannten Potis. Ein Poti ist an dieser Stelle
völlig ungeeignet. Wenn Du eine konstante Spannung brauchst,
nimm einen einstellbaren Dreibeinregler wie den LM317.

von Mmh (Gast)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Ein Poti ist an dieser Stelle
> völlig ungeeignet.

Wie soll man das denn wissen da wie immer kein Schaltplan vorhanden 
ist. Antworten verbieten sich eigentlich...

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Mmh schrieb:
> Wie soll man das denn wissen da wie immer kein Schaltplan vorhanden
> ist.

Korrekt. Mir schwant aber seltsames ....

von W.A. (Gast)


Lesenswert?

Jörg schrieb:
> Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Sicherung verantwortlich ist für
> irgendwelche Spannungsschwankungen irgendwo.

Auch für Feinsicherungen gilt das ohmsche Gesetz. Wo Strom schwankt, 
schwankt die Spannung - von Supraleitung mal abgesehen.

Und die Sicherung muss einen gewissen Widerstand haben, damit sie sich 
über die Verlustleistung aufheizt und ggf. durchbrennt.

von Sven (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Leute,

ich dachte meine Beschreibung würde ausreichen. ;) Ich messe den 
Spannungsabfall direkt über dem Verbraucher. Das Potentiometer ist schon 
ausgebaut (wie zuvor geschrieben) und daher eigentlich nicht Gegenstand 
der Betrachtung.

Die Spannung schwankt, weil die Sicherung im Stromkreis eingebaut ist. 
Ersetze ich diese durch eine Büroklammer, ist das Problem nicht mehr 
vorhanden. Einen Messfehler schließe ich aus, da auch der Verbraucher 
durch die Spannungsschwankung nicht funktioniert.

Mit Büroklammer funktioniert er dagegen tadellos. Ich möchte trotzdem 
gern eine Sicherung verbauen, deshalb die Frage hier im Forum. ;)

Danke...

von Finn S. (scooter757)


Lesenswert?

Sven schrieb:
> Die Schaltung soll eine konstante Ausgangsspannung von etwa 5,5 V
> liefern. Zur Feinjustierung der Spannung habe ich ein Regelpotentiometer
> (0,6 W) hinter der Ausgangssicherung verbaut.
>
> Am Verbraucher (benötigt i.d.R. 200 - 300 mA)

Wenn die Stromstärke schwankt, schwankt auch die abfallende Spannung am 
Widerstand (U=R*I), mit der Voraussetzung, dass du alles in Reihe 
geschaltet hast. D.h. dass dein Verbraucher auch keine konstante 
Spannung erhält.
Um die Spannung bei nicht konstanter Stromstärke zu regeln solltest du 
einen Regler verwenden.

Harald W. schrieb:
> nimm einen einstellbaren Dreibeinregler wie den LM317.

Sehe ich genau so.

Aber ein Schaltplan oder eine Skizze wäre hilfreich.
Finn

Edit: sorry, nicht schbell genug aktualisiert :)

: Bearbeitet durch User
von Sven (Gast)


Lesenswert?

Korrektur zum Schaltplan (bevor es Missverständnisse gibt):

- am Akku befindet sich noch ein Spannungswandler, der konstant 6,3 V 
ausgibt. Der Akku selbst hat 12V 6Ah

- Ich messe die Spannung nur über dem Verbraucher - nicht, wie 
eingezeichnet, auch über dem Strommessgerät

von Mmh (Gast)


Lesenswert?

Ich sehe keine Sicherungen, keine Konverterschaltung.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Und wo ist die verdächtige Sicherung?

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

HildeK schrieb:

> Und wo ist die verdächtige Sicherung?

Glaskugel beim Osterputz vergessen? :-)
Die Sicherung ist "selbstverständlich" R2! :-(
So oder so: Die Schaltung ist ungeeignet für den gewünschten Effekt.

von Sven (Gast)


Lesenswert?

Die Sicherung ist gerade nicht eingebaut und das Schaltungssymbol für 
die Büroklammer kenne ich nicht. :P

Die Sicherung sitzt zwischen Schalter S2 und Widerstand R3. Widerstand 
R2 war nur dafür da, das Potentiometer etwas kleiner zu gestalten.

von Hugo (Gast)


Lesenswert?

Sven schrieb:
> Die Sicherung sitzt zwischen Schalter S2 und Widerstand R3. Widerstand
> R2 war nur dafür da, das Potentiometer etwas kleiner zu gestalten.

Ist eigentlich egal, denn das Poti, R2 und die Sicherung sind einfach in 
Reihe geschaltet. Um den von dir beschriebenen Effekt zu erzielen, muß 
die Sicherung ihren Widerstand gar nicht ändern (wie du es vermutet 
hast). Bei konstantem Widerstand und veränderlichem Strom fällt nun mal 
laut Ohmschen Gesetz eine veränderliche Spannung ab. Rechne mal U=IxR, 
wenn der Strom steigt, dann steigt auch der Spannungsabfall über der 
Sicherung (und natürlich auch über dem Poti und über R2. Alles, was du 
beobachtet hast, ist also völlig normal.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Da vor den 6.3V sowieso ein Wandler sitzt, böte es sich doch 
gewissermaßen an, die Sicherung zwischen 12V Akku und Spannungswandler 
zu hängen - egal was im Schaltplan nicht gezeigt ist.

von leeer (Gast)


Lesenswert?

Wenn du Abfall über der Sicherung vermutest, wieso misst du diese dann 
nicht einfach mal so aus?

Also z.B. 500mA Sicherung:

5V ---[ R ]---[ Sicherung ]--- GND

Mit R 400mA einstellen und dann über der Sicherung die Spannung messen.

von Jim M. (turboj)


Lesenswert?

Sven schrieb:
> Am Verbraucher (benötigt i.d.R. 200 - 300 mA) messe ich nun aber einen
> stark schwankenden Spannungsabfall (zwischen 4,6 V und 6 V). Die
> Stromstärke schwankt ebenfalls zwischen 100 mA und 400 mA. Der
> Verbraucher funktioniert deshalb nicht, weil er eine konstante
> Stromversorgung benötigt.

Das Poti R3 ist hier immer ein belasteter Spannungsteiler, rechne das 
mal mit den verschiedenen Strömen (100 vs. 400 mA) durch...

Bei schwankendem Laststrom solltest Du hier ein LDO als Spannungsregler 
einsetzen. LM1117T5,0 wäre passend.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.