Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tiefpass 2. Ordnung


von Mani (Gast)


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Hallo Zusammen!!

Kann mir bitte jemand helfen. Ich möchte für diese zwei Tiefpässe die 
gemeinsame Grenzfrequenz, die Phasenverschiebung und die Anstiegszeit 
bestimmen. Nur weiß ich nicht ganz wie.
Und welchen Zweck genau haben zwei gleiche hintereinander geschaltete 
Tiefpässe?

Ich bitte um Eure Hilfe!

Danke

LG Mani

von Wolfgang (Gast)


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Mani schrieb:
> Und welchen Zweck genau haben zwei gleiche hintereinander geschaltete
> Tiefpässe?

Dass die Verstärkung bei hohen Frequenzen doppelt so schnell fällt, wie 
bei einem.

von Sascha (Gast)


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Die Grenzfrequenz ist die gleiche wie bei einem einzelnen, die 
Anstiegszeit bekommst du wenn du dem zweiten RC Glied die 
Ausgangsspannung des Ersten zuführst.

Also ne Zwischenspannung U1(t) = Ue * (1-e^(t/RC)) (wenn ich mich jetzt 
grade nicht irre, ausserdem muss der Spannungsteiler am Eingang da noch 
rein).

Und dann ist die Ausgangsspannung Ua(t) = U1 * (1-e^(t/RC)). Einsetzen, 
vereinfachen, 10% und 90% Zeiten durch Einsetzen von Zahlenwerten 
bestimmen.

Die Phasenverschiebung...ich bin mir da nicht ganz sicher, aber die 
müssten sich auch addieren.

von Helmut S. (helmuts)


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@Mani
Die Aussagen von Sascha bezüglich deiner Schaltung sind falsch. Die 
RC-Glieder sind nicht entkoppelt. Deshalb kann man da nicht einfach 
tau=R*C rechnen.

von Sascha (Gast)


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Gut, deine Rechnung?

Einfach "Falsch" schreien ist in diesem Forum möglicherweise akzeptabel, 
bei mir aber nicht.

von matthias_saihttam (Gast)


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Ist trotzdem falsch.
Zwischen die beiden PT1 müsste eine Spannungsfolger, dann würde es 
stimmen.
Oder man macht die Impedanz des zweiten so 10x bis 100x größer. Dann 
stimmt es näherungsweise.

von Helmut L. (helmi1)


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Oder man faengt mal an zu rechnen:

Beitrag "Re: Tiefpass mit PWM"

von Elektrofan (Gast)


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>  Die RC-Glieder sind nicht entkoppelt.

So ist es, also muss man lästigerweise genau rechnen.

Oder ein Simulationsprogramm nutzen, daraus erhält man als
3dB-Grenzfrequenz ca. 2,75 Hz.

von Helmut S. (helmuts)


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Achtung in dem von Helmut Lenzen berechneten Formeln besteht die 
Schaltung aus R1-C1 gefolgt von R2-C2

Beitrag "Re: Tiefpass mit PWM"

Komplex:

Ua                     1
-- = ---------------------------------------------
Ue   1-w^2*R1*R2*C1*C2 + jw(R1*C1 + R2*C2 + R1*C2)

w = 2  pi  f


Betrag:

Ua                1
-- = ---------------------------------------------------------
Ue   sqrt( (1-w^2*R1*R2*C1*C2)^2 + w^2*(R1*C2+R1*C1+R2*C2)^2 )

w = 2 pi  f


In der Schaltung von Mani muss man
für  R1 5kOhm und für R2 10kOhm in obiger Formel einsetzen. Auch C1 und 
C2 sind vertauscht. Da beide den gleichen Wert haben kann da aber nichts 
schiefgehen. Außerdem muss man die 1 im Zähler durch 0,5 ersetzen.


Hier die umgestellte Formel mit den Referenznamen von Mani

Ua               0,5
-- = ---------------------------------------------------------
Ue   sqrt( (1-w^2*R23*R1*C2*C1)^2 + w^2*(R23*C1+R23*C2+R1*C1)^2 )

R23=R2*R3/(R2+R3)


@Mani
Warum zum Henker musste hier von rechts nach links numeriert werden 
(rechts R1 und C1 statt links beginnend?

von Christian L. (cyan)


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Mani schrieb:
> Und welchen Zweck genau haben zwei gleiche hintereinander geschaltete
> Tiefpässe?

Es sind keine gleichen Tiefpässe. Der Erste Tiefpass würde auf eine 
Ersatzschaltung mit einer 5V Quelle und einem 5kOhm Ausgangswiderstand, 
welcher auf C2 wirkt, bestehen. Damit wären, selbst wenn die Tiefpässe 
entkoppelt wären, beide Grenzfrequenzen unterschiedlich.

von Elektrofan (Gast)


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> Warum zum Henker musste hier von rechts nach links numeriert werden

Für die neuen Fachkräfte ?     SCNR

von Wolfgang (Gast)


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Sascha schrieb:
> Die Grenzfrequenz ist die gleiche wie bei einem einzelnen

Das ist Unfug.

Jeder einzelne Tiefpass hat bei seine Grenzfrequenz eine Dämpfung von 
3dB und eine Phasenverschiebung von 45°. Bei der Serienschaltung von 
zwei gleichen Tiefpässen, wenn sie sich nicht gegenseitig beeinflussen, 
summieren sich die Werte, d.h. zusammen ergeben sich bei der 
Grenzfrequenz der Einzeltiefpässe 6dB Verlust. Damit liegt die 
Grenzfrequenz der Serienschaltung tiefer als die Einzeltiefpässe.

von Helmut L. (helmi1)


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Helmut S. schrieb:
> Warum zum Henker musste hier von rechts nach links numeriert werden
> (rechts R1 und C1 statt links beginnend?

In manchen Gegenden der Welt schreibt man nicht von links nach rechts 
sondern umgekehrt.

von Helmut S. (helmuts)


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Hier mal die Simulation mit LTspice.
Achtung, ich habe die Rs und Cs neu numeriert.

Anstiegszeit 10%/90% 0.127s

-3dB Grenzfrequenz 2,75Hz

Viel Spass beim Simulieren mit LTspice.

von Mani (Gast)


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Danke einmal!!
Die Schaltung wurde angepasst.

Ganz habe ich es noch nicht verstanden.
Beim ersten Tiefpass habe ich einen 5k Ohm Widerstand und 3,3 uF 
Kondensator. Dann komme ich auf eine Grenzfrequenz von 9,6 Hz.
Beim zweiten Tiefpass habe ich 10K Ohm Widerstand und 3,3 uF 
Kondensator.--> Grenzfrequenz von 4,8 Hz.

Wie komme ich dann zur gemeinsamen Grenzfrequenz. Und kann ich die 
Phasenverschiebung addieren?

Die Anstiegszeit habe ich so ermitteln.

TF 1

tr=1/(3*fg) =  1/(3*9,64 Hz)=34,55ms

TF 2

tr=1/(3*fg) =  1/(3*4,82 Hz)=69,11ms


Gesamte Anstiegszeit

trges=√(〖34,55ms〗^2 )+〖69,11ms〗^2=  77,26ms


Ist diese Vorgehensweise korrekt?


LG Mani

von Helmut L. (helmi1)


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Mani schrieb:
> Wie komme ich dann zur gemeinsamen Grenzfrequenz.

Uebertragungfunktion aufstellen und dann ausrechnen wann der Betrag um 
3dB abgefallen ist. Das ist deine Grenzfrequenz. Ist bei 2 verkoppelten 
Tiefpaessen leider etwas mit Rechnerei verbunden.

von Helmut S. (helmuts)


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> Die Anstiegszeit habe ich so ermitteln.
> TF 1
> tr=1/(3*fg) =  1/(3*9,64 Hz)=34,55ms
>....
> Ist diese Vorgehensweise korrekt?

Nein da die RC-Glieder nicht entkoppelt sind.

Willst du nur die Zahlen wissen oder sollst du das für eine 
Ausarbeitung/Studienarbeit herleiten?

: Bearbeitet durch User
von Mani (Gast)


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> Willst du nur die Zahlen wissen oder sollst du das für eine
> Ausarbeitung/Studienarbeit herleiten?

Ich brauche eine komplette Ausarbeitung für ein Projekt. Ich versuche 
heute die Uebertragungfunktion aufstellen.

Danke für die Hilfe!!!!

von Mani (Gast)


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> Hier die umgestellte Formel mit den Referenznamen von Mani
>
> Ua               0,5
> -- = ---------------------------------------------------------
> Ue   sqrt( (1-w^2*R23*R1*C2*C1)^2 + w^2*(R23*C1+R23*C2+R1*C1)^2 )
>
> R23=R2*R3/(R2+R3)
>
Mit dieser Formel komm ich auf -12,63 dB bei 5 Hz.

LG

von Helmut S. (helmuts)


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Der Wert passt doch verglichen mit meiner SImulation.

Bei 0Hz sind es -6dB.
Bei der -3dB Grenzfrequenz ergeben sich dann -9dB. Diese Grenzfrequenz 
liegt bei ca. 2,75Hz

: Bearbeitet durch User
von DC (Gast)


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Üblicherweise ist der zweite TP hochohmiger als der erste TP, damit sie 
sich nicht gegenseitig beeinflussen.

R1 und R2 liegen wechselstrommäßig parallel, das wären dann 5k.

Der R vom 2. TP sollte mind. 5x so groß sein wie der vom ersten, 
entsprechend sollte der C vom 2. TP 5x so klein sein wie der vom ersten.
Der Faktor 10 wäre besser.

von Manfred H (Gast)


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Ich möchte mit einem Mc (Arduino Uno) eine DC Spannung von 0-5 Volt 
messen. Diese zwei Tiefpässe benötige ich um die AC Störsignale 
auszufiltern. Kann ich diese Schaltung so belassen oder habt ihr einen 
besseren Vorschlag. Später möchte ich auf den ATtiny 167 umsteigen. Dann 
kann ich nur eine Spannung bis 2,56 Volt messen, dadurch ändert sich 
mein Spannungsteiler und meine gesamte Schaltung.

Danke


LG Mani

von Helmut S. (helmuts)


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Die Einschwingzeit auf 0,1% Genauigkeit liegt etwas unter 0,3s. Ist das 
schnell genug? Falls nicht, dann musst die kleinere Widerstandswerte 
oder kleinere Kapazitäten wählen.

von M.A. S. (mse2)


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Sascha schrieb:
> Gut, deine Rechnung?
>
> Einfach "Falsch" schreien ist in diesem Forum möglicherweise akzeptabel,
> bei mir aber nicht.
Leichter Anflug von Größenwahn, was?!!!

Doch, kann und darf er auch, wenn Du hier Blödsinn schreibst.
Eine korrekte Rechnung/Erklärung hinzuschreiben macht Mühe und erfordert 
Zeit, die man nicht immer aufbringen kann oder möchte.

Dass Deine Aussage falsch ist, sieht man jedoch auf den ersten Blick. 
Und dann kann/darf/muss man das auch schreiben!

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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> Eine korrekte Rechnung/Erklärung hinzuschreiben macht Mühe ...

Kurzform geht auch: "Belasteter Spannungsteiler"      ;-)

von M.H. (Gast)


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Hab jetzt erfahren, dass die Grenzfrequenz bei zwei hintereinander 
liegenden Tiefpässen doch bei -3dB liegt. Was stimmt jetzt??
Und wie lange dauert es, bis der Mikrocontroller das richtige Signal 
misst?
Angeblich ist für diese Zeit nur ein Tau zu berücksichtigen.
R*C = 10000 Ohm * 3,3 uF = 33 mS

Die Grenzfrequenz liegt jetzt bei 2,7 Hz bei -3dB.

Ist das wirklich so?

Ich bitte noch einmal um Eure Hilfe?

Danke vielmals

LG

von Wolfgang (Gast)


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M.H. schrieb:
> Hab jetzt erfahren, dass die Grenzfrequenz bei zwei hintereinander
> liegenden Tiefpässen doch bei -3dB liegt. Was stimmt jetzt??

Die Grenzfrequenz eines Filters ist per de­fi­ni­ti­o­nem die Frequenz, 
bei der die Verstärkung -3dB beträgt. Das ist also immer so. Die 
Einzelfilter haben ihren -3dB Punkt aber bei einer anderen Frequenz, als 
die Serienschaltung.

Bei der Frequenz, bei der beide Teilfilter zusammen 3dB abschwächen, 
trägt jedes der beiden Einzelfilter 1.5dB dazu bei (wenn sie dann auf 
gleiche Grenzfrequenz dimensioniert sind).

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Irgendwie erinnert mich dein Vorgehen an Petzi aus "Petzi baut ein 
Schiff". Der findet ein Steuerrad und im Anschluss daran baut er ein 
Schiff aussenrum.

Du zauberst einen RC-Tiefpass aus dem Hut und willst dann irgendwelches 
komische Zeugs aussenrum wissen (Es gibt kein "Tau" fuer Schaltungen mit 
mehr als einem Energiespeicher (also C oder L)). "Grenzfrequenz" ist 
auch so ein Wackelkandidat. Das ist oft die Frequenz, bei der ein Filter 
3dB Daempfung macht, aber nicht immer.
Irgendwie scheint durch, dass das Filter ja auch irgendwas machen soll, 
naemlich irgendwelche Stoerungen von irgendwelchen DAC-Eingaengen 
fernhalten. Da musst du ansetzen: Welche Stoerung mit welchem Pegel, 
welchem Spektrum willst du gegenueber welchem Nutzsignal mit welchem 
Pegel, welchen sonstigen Eigenschaften wie stark daempfen? Das ist die 
eigentliche Frage.
Mit Antworten auf diese Frage kann man dann gucken: Was fuer ein Filter, 
mit welcher Ordnung, und wie kann man das dann realisieren: aktiv, 
passiv, Melitta 1x4...
Solche passiven RC-Filter, wie du da hast sind immer ziemlich 
eingeschraenkt in ihren Eigenschaften, weil die 2 Pole ihrer 
Uebertragungsfkt nur auf der negativen, reellen Halbachse rumhampeln 
koennen.

Gruss
WK

von Terence S. (takeshi)


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M.H. schrieb:
> Hab jetzt erfahren, dass die Grenzfrequenz bei zwei hintereinander
> liegenden Tiefpässen doch bei -3dB liegt. Was stimmt jetzt??

Beides. Die Grenzfrequenz liegt immer bei -3 dB, per Definition. Wenn du 
aber zwei gleiche Tiefpässe hintereinanderschaltest, dann hast du bei 
der gleichen Frequenz -6 dB und da die Grenzfrequenz bei -3 dB liegt, 
ist an der Stelle nicht mehr die Grenzfrequenz.

von W.A. (Gast)


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M.H. schrieb:
> Hab jetzt erfahren, dass die Grenzfrequenz bei zwei hintereinander
> liegenden Tiefpässen doch bei -3dB liegt.

Hast du etwa bei Wikipedia gespickt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Grenzfrequenz#Verst.C3.A4rker

von Achim S. (Gast)


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M.H. schrieb:
> Hab jetzt erfahren, dass die Grenzfrequenz bei zwei hintereinander
> liegenden Tiefpässen doch bei -3dB liegt. Was stimmt jetzt??

Wurde alles schon weiter oben korrekt beantwortet, lies es dir noch mal 
in Ruhe durch.

Die Grenzfrequenz liegt 3dB niedriger als der Übertragungsfaktor bei 
0Hz. Die Schaltung in deinem letzten Beitrag hat bei 0Hz kein 
Abschwächung (0dB). Deshalb liegt die Grenzfrequenz bei -3dB. Die 
Schaltung in deinen vorherigen Beiträgen hat bei 0Hz schon eine 
Abschwächung von -6dB (die beiden 10kOhm Widerstände halbieren auch eine 
Gleichspannung). Dort liegt die Grenzfrequenz ebenfalls 3dB tiefer, also 
bei -9dB.

M.H. schrieb:
> R*C = 10000 Ohm * 3,3 uF

Diese Berechnung gilt für einen einfachen, unbelasteten RC-Tiefpass. Du 
hast keinen einfachen unbelasteten RC-Tiefpass sondern einen Tiefpass 
zweiter Ordnung, bei dem der zweite TP den ersten belastet und so dessen 
Übertragungsverhalten ändert.

M.H. schrieb:
> Und wie lange dauert es, bis der Mikrocontroller das richtige Signal
> misst?
> Angeblich ist für diese Zeit nur ein Tau zu berücksichtigen.

Kommt darauf an, ab wann dir der Restfehler klein genug ist, dass du es 
eine "richtige" Messung nennst. Theoretisch dauert es unendlich lange, 
bis nach einem Spannungssprung die Ausgangsspannung genau den Wert der 
Eingangsspannung angenommen hat. Praktisch musst du nicht unendlich 
lange warte, weil eine sehr kleine Abweichung zwischen beiden Werten 
dich nicht weiter stört. Wenn der Mikrocontroller die Abweichung 
überhaupt nicht mehr auflösen kann, dann kannst du davon sprechen, dass 
der "richtige" Wert erreicht wurde. Das ist aber z.B. für einen 
Mikrocontroller mit 8Bit-ADC eine ganz andere Genauigkeitsgrenze (eine 
ganz andere Einschwingzeit) wie für einen Mikrocontroller mit 12Bit ADC. 
Nur wenn du dazuschreibst, welche Restabweichung du als genau genug 
erachtest, kann man die Einschwingzeit angeben.

Da du die Schaltung eh schon in einem Simulationstool eingegeben hast: 
warum simulierst du nicht einfach einen Spannungssprung am Eingang und 
schaust, wie lange es braucht bis der Ausgang "richtig" ist?

von Lutz V. (lvw)


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Mani schrieb:
> Kann mir bitte jemand helfen. Ich möchte für diese zwei Tiefpässe die
> gemeinsame Grenzfrequenz, die Phasenverschiebung und die Anstiegszeit
> bestimmen. Nur weiß ich nicht ganz wie.
> Und welchen Zweck genau haben zwei gleiche hintereinander geschaltete
> Tiefpässe?

Eigentlich wurde alles schon einmal gesagt:
* Vergiß die Formulierung "zwei Tiefpässe". Das irritiert nur, denn es 
geht nicht um zwei separat zu analysierende Teile (Das würde nur möglich 
sein, wenn beide total entkoppelt sind, also sich nicht gegeneinander 
beeinflussen würden).

* Es handelt sich um einen Tiefpass zweiter Ordnung, der nur eine 
einzige Grenzfrequenz (keine "gemeinsame") hat, die üblicherweise (aber 
nicht norwendigerweise) dort definiert ist, wo die Ausgangsamplitude 3 
dB kleiner ist als bei 0 Hz (Gleichspannung).

* Der Sinn der Schaltung ist einfach eine bessere Dämpfung der zu 
unterdrückenden Frequenzbereiche - im Vergleich zu einem Tiefpass erster 
Ordnung. Es gibt beispielsweise ja auch Tiefpässe 6. und höherer Ordung 
- dann allerdings anders aufgebaut. Auch beim vorliegenden passiven 
RC-Tiefpass 2. Ordung handelt es sich um eine in der Praxis kaum 
benutzte Schaltung, da es "bessere" Alternativen gibt (RLC oderf aktiv 
mit Verstärkern).

* Zwecks Analyse musst Du die Übertragungsfunktion 2. Grades nehmen und 
die Frequenz suchen, bei der der Betrag auf das 0,707-fache des Wertes 
bei 0 Hz abgesunken ist. Die Betragsfunktion ist Dir ja dankenswerter 
Weise schon in einer früheren Antwort mitgeteilt worden). Dieser Wert 
ist leicht zu finden, da man in diesem Fall ja nur die Widerstände in 
der Schaltung berücksichtigen muss (oder in der Übertragungsfunktion w=0 
einsetzt).

* Wenn Du von "der Phasenverschiebung" sprichst - welche meinst Du? 
Genau wie die Ausgangsamplitude ist auch die Ausgangsphase eine Funktion 
der Frequenz. Wahrscheinlich meinst Du die Phasenveschiebung bei der 
Grenzfrequenz? Dann musst Du deren Definition heranziehen: 
phi=arctan(Im/Re) und die jeweilige Frequenz einsetzen. Mit Im und Re 
sind der imag. bzw. reele Teil der Übertragungsfunktion gemeint.

: Bearbeitet durch User
von M.H. (Gast)


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Hallo


So, ich habe jetzt einige Dinge müssen ändern. Die Grenzfrequenz liegt 
jetzt bei ca. 18Hz und mein Ausgangssignal ist bei 68 ms stabil. Hab das 
simuliert. Wenn ich bei der Übertragungsfunktion mit diesen Werten 
rechne, komme ich trotzdem nicht auf die -3dB. Dieser Tiefpass 2. 
Ordnung soll vor einem  eingestreuten Netzbrumm (50 Hz) schützen. Kann 
man diese Schaltung so dimensionieren?
Ich muss aber mit der Zeit unter 100 ms bleiben, da sonst mein MC zu 
lange für die Messung braucht.

Danke

LG M

von Felsentreu (Gast)


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Hi,

besser so.

Grüße

von Helmut L. (helmi1)


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M.H. schrieb:
> Dieser Tiefpass 2.
> Ordnung soll vor einem  eingestreuten Netzbrumm (50 Hz) schützen.

Warum nimmst du einen  Tiefpass? Ich wuerde da ein Sperrfilter drauf 
auslegen das genau diese 50Hz unterdrueckt. Das kann man dann auch 
wunderschoen in Software machen.

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