Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welche Logikfamilie ist die geeignetste für viele Logikgatter nacheinander?


von Erik R. (baum1234567890)


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Hallo Allerseits,
ich hoffe jemand kann mir bei meinem Problem hier weiterhelfen, aber ich 
fang erstmal von vorne an:
Ich will mir einen kleinen Taschenrechner selber zusammenlöten und dabei 
nur mit Transistoren, Widerständen, Dioden und LEDs arbeiten (Also 
wirklich keine ICs, auch wenn es damit deutlich einfacher wäre). Also 
hab ich im Internet mal nach Schaltungen gesucht und auch ein paar 
Schaltpläne für TTL Volladdierer gefunden. An nem Wochenende hab ich mir 
dann mal einen Halbaddierer und zwei Volladdierer zusammengelötet (mit 
470 und 10k Ohm Widerständen und BC547C Transistoren). Bei testen ist 
mir dann aufgefallen, dass der Halb- und der erste Volladdierer gut 
funktioniert haben, der zweite Volladdierer hatte aber als High Pegel 
schon nur noch ~2V (beim carryout des ersten Volladdierers) was 
eigentlich zu wenig ist. Die ErgebnisLED des zweiten Volladdierers hat 
aber nur noch kaum sichtbar geleuchtet, was wohl an dem Spannungsabfall 
liegen muss. Nach Nachforschungen im Internet hab ich schließlich 
herausgefunden, dass der Spannungsabfall bei TTL, wenn man mehrere 
Logikgatter hintereinanderschaltet normal ist. Außerdem hab ich 
herausgefunden, dass es noch ne ganze andere Menge Logikfamilien gibt, 
aber nirgendwo genauere Details.
Jetzt ist meine Frage an euch, welche Logikfamilie ich verwenden kann 
oder wie soll ich meine Logikgatter aufbauen kann, wenn ich sehr viele 
Logikgatter hintereinanderschalten will? (auch wenn ich mal etwas 
größeres als einen Addierer bauen will)

: Verschoben durch Moderator
von sulla (Gast)


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von sulla (Gast)


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https://de.wikipedia.org/wiki/74xx

Das da "der Pegel sinkt" ist mir nicht bekannt.

von Erik R. (baum1234567890)


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"keine ICs"
hust

ich hab eigentlich eine Lösung gesucht, die ohne ics auskommt

von Falk B. (falk)


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@ Erik R. (baum1234567890)

>Ich will mir einen kleinen Taschenrechner selber zusammenlöten und dabei
>nur mit Transistoren, Widerständen, Dioden und LEDs arbeiten (Also
>wirklich keine ICs, auch wenn es damit deutlich einfacher wäre).

Das ist noch sinnloser als Wind um die Ecke schaufeln.

>herausgefunden, dass der Spannungsabfall bei TTL, wenn man mehrere
>Logikgatter hintereinanderschaltet normal ist.

Unsinn.

> Außerdem hab ich
>herausgefunden, dass es noch ne ganze andere Menge Logikfamilien gibt,
>aber nirgendwo genauere Details.

Dann hast du nur oberflächlich gesucht.

>Jetzt ist meine Frage an euch, welche Logikfamilie ich verwenden kann

RTL, DTL, TTL

von sulla (Gast)


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RTL ist die Proleten Logikfamilie ...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Erik R. schrieb:
> Nach Nachforschungen im Internet hab ich schließlich
> herausgefunden, dass der Spannungsabfall bei TTL, wenn man mehrere
> Logikgatter hintereinanderschaltet normal ist.

Das ist Unsinn. Es sei denn du verstehst unter "hintereinander schalten" 
etwas anderes als der Rest der Welt. Es gibt in der Praxis eine Grenze 
wieviel Logik-Eingänge man gleichzeitig an einen Logik-Ausgang schalten 
kann, damit der noch spezifikationsgemäße Pegel liefert. Dieser 
Ausgangslastfaktor ist für TTL Standardgatter 10.

Was am Ausgang eines Gatters angeschlossen ist, beeinflußt aber nicht, 
wie sehr der Eingang dieses Gatters das vorhergehende belastet. Und 
deswegen kann man mit jeder Logikfamilie beliebig lange Ketten bauen 
ohne daß es zu Problemen mit dem Logikpegel kommen würde.

Das einzige Problem ist die Verzögerungszeit. Die wird natürlich um so 
länger, je mehr Gatter verkettet sind.

von Erik R. (baum1234567890)


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Falk B. schrieb

> Das ist noch sinnloser als Wind um die Ecke schaufeln.

Lass mich doch Wind um die Ecke Schaufeln...


Noch ne Sache zu ICs: Gibt's die irgendwo günstig in hohen Stückzahlen? 
Ich hab grad mal auf Ebay und Co gesucht und nix richtig günstiges 
gefunden. (verbessert mich bitte, falls ich nur zu unfähig zum suchen 
war...)

Transistoren hingegen kriegt man halt für 1 ct das stück, was sich halt 
lohnt, auch wenn man mal ein paar mehr braucht

von Helmut L. (helmi1)


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Erik R. schrieb:
> Noch ne Sache zu ICs: Gibt's die irgendwo günstig in hohen Stückzahlen?
> Ich hab grad mal auf Ebay und Co gesucht und nix richtig günstiges
> gefunden. (verbessert mich bitte, falls ich nur zu unfähig zum suchen
> war...)

Welche ICs?  Einfache gatter oder 4 Kern CPUs?
Gatterzeugs/Flipflops/Register bekommt man doch fuer wenige Cent.
Du brauchst da ja auch nicht soviel von wie mit Einzeltransistoren.

von Erik R. (baum1234567890)


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Helmut L. schrieb
> Welche ICs?  Einfache gatter oder 4 Kern CPUs?

Da man es sich aus dem Zusammenhang kaum denken kann: Ich meine so 74xx 
ICs
also z.B. das ic 7400 (4x nand). ich hab da nur welche so im Bereich 
80-100ct / Stück gefunden.

Gibt's von den Gattern eigentlich irgendwo die Schaltpläne, wie die 
genau von innen funktionieren? Ich meine nicht die Datasheets oder diese 
Bilder auf denen nur z.b. die 4 nand gatter (beim ic 7400) eingezeichnet 
sind.

von Marc H. (marchorby)


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Erik R. schrieb:
> Gibt's von den Gattern eigentlich irgendwo die Schaltpläne, wie die
> genau von innen funktionieren?

Ich hab hier im Forum mal einen Post gesehen das einer auch so eine Info 
sucht. Ich kann mich dunkel erinnern das die Info heute "Datenblatt" 
oder so ähnlich bezeichnet wird. Kann mich aber auch täuschen!

von Luca E. (derlucae98)


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Erik R. schrieb:
> ich hab da nur welche so im Bereich 80-100ct / Stück gefunden.

https://www.reichelt.de/?ARTICLE=3119

von Helmut L. (helmi1)


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von Erik R. (baum1234567890)


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Luca E. schrieb
> https://www.reichelt.de/?ARTICLE=3119

Danke
Ich sag ja ich hab mich wahrscheinlich zu blöd angestellt

von Tom E. (Gast)


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Erik R. schrieb:
> Noch ne Sache zu ICs: Gibt's die irgendwo günstig in hohen Stückzahlen?

Wenn sie schon in einem Gehäuse sein dürfen:
Guck mal unter bei Xilinx Spartan-3 FPGA, z.B. XC3S50.
http://www.xilinx.com/support/documentation/data_sheets/ds099.pdf

Die Einzelelemente heißen dort "Logic Cells"

von Stefan F. (Gast)


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> also z.B. das ic 7400 (4x nand). ich hab da nur welche so
> im Bereich 80-100ct / Stück gefunden.

Wo suchst du denn? Bei Reichelt kostet ein 74HC00 im DIL Gehäuse 26Cent. 
In SMD sogar nur 17 Cent.

Bei Digikey bezahlst du dafür 8 Cent, wenn du 2500 Stück kaufst.

Bei Mouser 13 Cent für 100 Stück.

Übgrigens rate ich dringend von den herkömmlichen 74xx in TTL Technik 
ab, wegen der Stromaufnahme. Nimm lieber der 74HCxx Serie.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Jetzt mal ohne gleich den Sinn zu kritisieren:

Welche Operationen mit welchen ("wie groß dürften die sein?") Zahlen 
stellst Du Dir vor? Dann kann man was über absolute Machbarkeit, und 
Platz, Kosten und Sinn sagen.

von Mark S. (voltwide)


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Ich glaube ein jeder, der sich derzeit mit 74 TTL befassst hat, ist 
heute froh das nicht mehr tun zu müssen. Mich eingeschlossen. Die Teile 
haben Stromverbrauch ohne Ende, sind störanfällig und bieten wirklich 
nur rudimentäre Logik. Es macht einfach keinen Spass.

von (prx) A. K. (prx)


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Mark S. schrieb:
> Es macht einfach keinen Spass.

Jedem sein Hobby. Er will es so, also scheint es ihm Spass zu machen - 
jedenfalls jetzt noch. Also warum so negativ?

von Erik R. (baum1234567890)


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Alfred B. schrieb
> Welche Operationen mit welchen ("wie groß dürften die sein?") Zahlen
> stellst Du Dir vor? Dann kann man was über absolute Machbarkeit, und
> Platz, Kosten und Sinn sagen.

Ursprünglich wollte ich 18 bit verwenden. Das sind einfach +-100.000


>Dann kann man was über absolute Machbarkeit, und
> Platz, Kosten und Sinn sagen.

Ich würde mal so sagen:
Machbar? Ja, aber aufwendig
Platz? hab nen großen Keller
Kosten? Unter ner Brücke leb ich auch nicht, wird schon gehen
Sinn? Ansichtssache...

von Erik R. (baum1234567890)


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Mark S. schrieb
> Ich glaube ein jeder, der sich derzeit mit 74 TTL befassst hat, ist
> heute froh das nicht mehr tun zu müssen. Mich eingeschlossen. Die Teile
> haben Stromverbrauch ohne Ende, sind störanfällig und bieten wirklich
> nur rudimentäre Logik. Es macht einfach keinen Spass.

Was heißt hoher Stromverbrauch?

Stefan U. schrieb
> Übgrigens rate ich dringend von den herkömmlichen 74xx in TTL Technik
> ab, wegen der Stromaufnahme. Nimm lieber der 74HCxx Serie.

Sind die 74HCxx dann deutlich sparsamer?

Und Spaß an der Sache ist (derzeit) nicht das Problem

von Tom E. (Gast)


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Tom E. schrieb:
> Wenn sie schon in einem Gehäuse sein dürfen:

Ich sehe, du bist von meiner Lötarbeit und Platz sparenden Version noch 
nicht so richtig überzeugt. Vorteil wäre auch, dass die richtig schnell 
ist. TTL sieht dagegen richtig alt aus ;-)

von Erik R. (baum1234567890)


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Tom E. schrieb:
> Tom E. schrieb:
>> Wenn sie schon in einem Gehäuse sein dürfen:
>
> Ich sehe, du bist von meiner Lötarbeit und Platz sparenden Version noch
> nicht so richtig überzeugt. Vorteil wäre auch, dass die richtig schnell
> ist. TTL sieht dagegen richtig alt aus ;-)

Ich hab mir den Link angeschaut und war zunächst etwas überfordert, auch 
weil ich davon noch nie zuvor was gehört habe. Was ist das so genau und 
wie verwende ich es?

von Alfred B. (alfred_b979)


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Ein FPGA ist ein IC, dem man die verschiedensten Gatterfunktionen 
einprogrammieren kann. "Field-Programmable-Gate-Array" googlen.

: Bearbeitet durch User
von Torben K. (tokuhila)


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> Ich hab mir den Link angeschaut und war zunächst etwas überfordert, auch
> weil ich davon noch nie zuvor was gehört habe. Was ist das so genau und
> wie verwende ich es?

Das sind im Prinzip viele viele Gatter die du nahezu beliebig per 
HDL-Code verschalten kannst. Erspart dir das zusammenlöten von Gattern 
aus Transistoren und das zusammenlöten von Schaltnetzen aus Gattern.

: Bearbeitet durch User
von Erik R. (baum1234567890)


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Torben K. schrieb
> Erspart dir das zusammenlöten von Gattern
> aus Transistoren und das zusammenlöten von Schaltnetzen aus Gattern.

Wenn ich mir wirklich Arbeit sparen will kann ich mir ja auch nen 
Taschenrechner einfach für paar Euro kaufen. Aber das 
Alles-Selber-Machen ist ja das tolle an der Sache. Deshalb will ich ja 
eigentlich auch keine ICs verwenden.

von Alfred B. (alfred_b979)


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ALLES selber machen ist schrullig. Schauobjekte !/?

Verständnis der Funktion, erlernen des Selbstbaus (von Projekten mit 
vertretbarem Aufwand) ist interessant.

Ist aber nur meine Meinung. Mach, was Du willst... :)

: Bearbeitet durch User
von Erik R. (baum1234567890)


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Alfred B. schrieb
> ALLES selber machen ist schrullig. Schauobjekte !/?
>
> Verständnis an der Funktion, erlernen des Selbstbaus (von Projekten mit
> vertretbarem Aufwand) ist interessant.

Naja ich würde sagen, dass das Ansichtssache ist. Und bei so einem 
Projekt würde ich sicher einiges noch lernen über Funktion, etc.

von karadur (Gast)


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Hallo

wenn du es etwas einfacher möchtest schau dir mal den 74hc181 an.

Damit ( 74181 ) habe ich in den 70ern mal ein Rechenwerk gebaut.

Mit BCxxx wäre mir das zu anstrengend.

von Erik R. (baum1234567890)


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karadur schrieb
> Damit ( 74181 ) habe ich in den 70ern mal ein Rechenwerk gebaut.

Wie viel Arbeit war das den ungefähr?


karadur schrieb
> Mit BCxxx wäre mir das zu anstrengend.

Aber es wäre theoretisch mit TTL logikgattern aus BCxxx Transistoren 
möglich?

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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karadur schrieb:
> wenn du es etwas einfacher möchtest schau dir mal den 74hc181 an.
>
> Damit ( 74181 ) habe ich in den 70ern mal ein Rechenwerk gebaut.

Soweit mir bekannt gibt es den 74181 höchstens als 74LS181 und das auch 
nur noch via Ebay. Aber ja, an sich interessanter IC.

@Erik R. (baum1234567890):

Hast du dir mal das Programm LogiSim angeschaut? - Dort kannst du mit 
Logikgattern beliebig komplexe Logikschaltungen simulieren. Über das 
Programm habe ich auch sehr viel gelernt und mal eine rudimentäre CPU 
mit eigenem Befehlssatz zusammengebaut.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Erik R. schrieb:
> Und bei so einem
> Projekt würde ich sicher einiges noch lernen über Funktion, etc.

Das dachte ich mir. Daß das kommt. Ernsthaft: 99,9% dessen, was Du dabei 
lernen kannst, geht 99x schneller, einfacher, und ohne Geld beim..., auf 
andere Weise. Und die 0,1% bringen Dir nur für andere tischgroße 
Logik-Projekte was.

Das ist nicht wirklich ein Grund dafür. Was anderes: Was willst Du am 
Schluß damit machen? Ein "Rechenzimmer"? Versteck das aber bloß vor 
jeder nur ansatzweise sparsamen, vernünftigen, oder verständnislosen 
Frau, die Du wirklich magst. Außer, Geld spielt echt keine Rolle.

von Erik R. (baum1234567890)


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Stefan S. schrieb
> Hast du dir mal das Programm LogiSim angeschaut? - Dort kannst du mit
> Logikgattern beliebig komplexe Logikschaltungen simulieren. Über das
> Programm habe ich auch sehr viel gelernt und mal eine rudimentäre CPU
> mit eigenem Befehlssatz zusammengebaut.

Nein hab ich noch nicht. Aber ich downloade es gerade

von Stefan F. (Gast)


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> Sind die 74HCxx dann deutlich sparsamer?

Kommt auf die Frequenz der Signale an. Bei 40 Mhz sind sie sicher nicht 
sparsamer. Aber du wirst dich wohl eher im Bereich unter 1Mhz bewegen 
müssen, wegen der langen Leitungen. Glaub mal nicht, dass dein Rechner 
in einen Schuhkarton passen wird.

Durch Senken der Taktfrequenz kannst du die Stromaufnahme bis auf 
annähernd null (weniger als 1µA pro Chip) senken.

Im Datenblatt findest du konkrete Angaben zur Stromaufnahme.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Erik R. schrieb:
> Nein hab ich noch nicht. Aber ich downloade es gerade

Spitzenidee! Echt, ich hab´s nur gut gemeint. Freilich, daß ich etwas 
nicht "gut finde", heißt nix. Aber zum erlernen geht man anders vor.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (Gast)


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von Tom E. (Gast)


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Erik R. schrieb:
> Und bei so einem Projekt würde ich sicher einiges noch lernen über
> Funktion, etc.

Beim Zusammenlöten von Transistoren und Widerständen hält sich das 
Lernen sehr in Grenzen.
Mit einem FPGA kannst du dich ganz auf die Funktion konzentrieren.

von Erik R. (baum1234567890)


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Alfred B. schrieb
> Das ist nicht wirklich ein Grund dafür. Was anderes: Was willst Du am
> Schluß damit machen? Ein "Rechenzimmer"? Versteck das aber bloß vor
> jeder nur ansatzweise sparsamen, vernünftigen, oder verständnislosen
> Frau, die Du wirklich magst. Außer, Geld spielt echt keine Rolle.

Ich bin doch in Echt Bill Gates...
Obwohl dann hätte ich wahrscheinlich mehr Ahnung

von Harald W. (wilhelms)


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Erik R. schrieb:

> Aber es wäre theoretisch mit TTL logikgattern aus BCxxx Transistoren
> möglich?

TTL-Logikgatter kannst Du mit Transistoren nicht nachbauen, da Du
die dafür benötigten Mehrfachemittertransistoren einzeln nicht
kaufen kannst. Nachbaubar wäre RTL oder DTL Logik. Ob man es aber
wirklich schafft, aus Tausenden von Transistoren einen Vierspezis-
Rechner nachzubauen wage ich allein aus Gründen der Störanfällig-
keit zu bezweifeln. Schon mit TTL-Bausteinen ist das schwierig
genug, aber möglich. Um 1970 herum gab es da eine Bauanleitung
in der Zeitschrift Funkschau.

von Mark S. (voltwide)


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A. K. schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> Es macht einfach keinen Spass.
>
> Jedem sein Hobby. Er will es so, also scheint es ihm Spass zu machen -
> jedenfalls jetzt noch. Also warum so negativ?

Nun, ich bin in dieser Hinsicht eben ein Pessimist, also ein Optimist 
mit Erfahrung!

von Thomas E. (picalic)


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Harald W. schrieb:
> TTL-Logikgatter kannst Du mit Transistoren nicht nachbauen, da Du
> die dafür benötigten Mehrfachemittertransistoren einzeln nicht
> kaufen kannst.

Diese einfach durch parallelgeschaltete normale Transistoren zu 
ersetzen, dürfte aber ungefähr das gleiche Ergebnis bringen.

von Erik R. (baum1234567890)


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Thomas E. schrieb:
> Diese einfach durch parallelgeschaltete normale Transistoren zu
> ersetzen, dürfte aber ungefähr das gleiche Ergebnis bringen.

Ich glaub davon hab ich schon mal was gelesen.
Aber warum nur ungefähr das gleiche Ergebnis?

von Thomas E. (picalic)


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Das "ungefähr" habe ich nur aus Vorsicht eingefügt, weil ich nicht ganz 
sicher war, ob sich der aus Einzeltransistoren aufgebaute 
"Multi-Emitter"-Transistor wirklich genau so wie der integrierte 
ME-Transistor verhält. Für die logische Funktion des Gatters sollte das 
aber keine Rolle spielen.

Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Multiemitter-Transistor

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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@Eric
Da hast Du Dir ja was vorgenommen. Aber ob es nun ein ganzer 
Taschenrechner sein muß, sei mal dahin gestellt. Dümmer wirst Du davon 
auf alle Fälle nicht.

Google mal nach KME3 Bausteinen. Das waren Dünnschichthybridschaltungen. 
Widerstände waren da als Dünnschichtwiderstände auf einem Glassubstrat 
aufgebracht. Transistoren, Dioden etc. wurden aufgelötet. Das Ganze 
wurde dann vergossen.
Die Digitalen Schaltungen waren als NOR-Gatter ausgeführt, mit denen 
alle Logischen Schaltungen aufgebaut wurden. Betrieben wurden die 
"Schaltkreise" mit +12V. Es konnte noch eine negative Hilfsspannung 
angelegt werden (die sollte wohl gewährleisten, daß der Transistor 
sicher sperrt).

Schau mal hier http://www.u-r-rennert.de/dig/kme3.html . Da ist eine 
ganz gute Beschreibung der Bausteine zu finden, wo auch die 
Innenschaltung dargestellt ist. Dürfte für Dein Vorhaben recht 
interessant sein.

Zeno

von Zeno (Gast)


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Tom E. schrieb:
> Beim Zusammenlöten von Transistoren und Widerständen hält sich das
> Lernen sehr in Grenzen.
> Mit einem FPGA kannst du dich ganz auf die Funktion konzentrieren.

Grundlagen der Digitaltechnik lernt er so schon und auch wie man eine 
Logikschaltung entwirft. Ich sage da nur Karnaugh-Plan.
Wenn er einen FPGA programmiert lernt er in erster Linie C - zumindest 
was sein Vorhaben betrifft.

Ich sagte ja schon, ein ganzer Taschenrechner ist vielleicht etwas zu 
groß, aber mit kleineren logischen Schaltungen kann man viel und vor 
allem Grundlagen lernen.

von Erik R. (baum1234567890)


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Eine Frage noch zu ttl:
Ich hab in irgendeinem Post gelesen, dass es bei vielen Gattern zu 
vielen Störungen und Ausfällen kommt. Warum?

von karadur (Gast)


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Bei Ebay gibt es noch 74HC181.

War bei mir ein 8Bit Rechenwerk und ist im Lauf einer Woche entstanden.

Eingabe mit Hex-Tastatur. Ausgabe 7-Segment.

Register waren 7475.

von Poster (Gast)


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Harald W. schrieb:
> TTL-Logikgatter kannst Du mit Transistoren nicht nachbauen, da Du
> die dafür benötigten Mehrfachemittertransistoren einzeln nicht
> kaufen kannst.

Genau das hatten wir damals in der Ausbildung gemacht. Da haben wir ein 
Gatter eines 7400 mit diskreten Teilen nachgebaut.
Bei den doppelemitter wurde mit zwei fast parallel geschalteten 
Transistoren geschummelt.

Die nächste Übung war dann ein RS FF mit 7400 aufzubauen.
Dann mit 74xx RS FF ein JK FF u.s.w.

Es wurden immer komplexere IC nachgebildet.

Eine Komplette ALU aus Transistoren könnten wir uns noch verkneifen :)

von Erik R. (baum1234567890)


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Poster schrieb:
> Genau das hatten wir damals in der Ausbildung gemacht. Da haben wir ein
> Gatter eines 7400 mit diskreten Teilen nachgebaut.
> Bei den doppelemitter wurde mit zwei fast parallel geschalteten
> Transistoren geschummelt.

Kleine Frage nebenbei: wie können sie fast parallel geschaltet sein?

von Thomas E. (picalic)


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Erik R. schrieb:
> Ich hab in irgendeinem Post gelesen, dass es bei vielen Gattern zu
> vielen Störungen und Ausfällen kommt. Warum?

Das ist Quatsch - aber es müssen ein paar Grundregeln eingehalten 
werden, damit die Logik störungsfrei arbeitet, z.B. ordentliche, mit 
Abblock-Kondensatoren an jedem IC versehene Versorgungsspannung, gutes 
Masse-Potential in der gesamten Schaltung, Ausgänge nicht durch zu viele 
Eingänge überlasten (Standard ist max. 10 Eingänge pro Ausgang) usw...

von Poster (Gast)


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Na nur Basis und Kollektor. Dann hast du ein Bauteil mit vier Beinen, 
davon zwei Emitter.
Das ist jetzt schon über 35 Jahre her, so genau bekomme ich das auf die 
schnelle auch nicht mehr zusammen.

von vorticon (Gast)


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Erik R. schrieb:
> Ich will mir einen kleinen Taschenrechner selber zusammenlöten und dabei
> nur mit Transistoren, Widerständen, Dioden und LEDs arbeiten

Dass bei sowas nicht nur konstruktive Antworten kommen, war klar...

Aber wenn's dir Spass macht und genug Material da ist, dann mach es, ich 
finde es cool!

Als Logikfamilie wähle die Widerstands-Transistor-Logik 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Widerstands-Transistor-Logik). Du 
brauchst nur einen NPN-Transistortypen und zwei verschiedene 
Widerstandswerte (Basis- und Kollektorwiderstand) um jede nur denkbare 
Logikschaltung zu realisieren.

Ein Beitrag zu dem Thema von mir:
https://sophisticatedcircuits.wordpress.com/2014/06/06/grundlegendes-zu-den-logikschaltungen/

von (prx) A. K. (prx)


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Wie man einen Supercomputer aus ebensolcher diskreter Logik aufbaut. 
Details bis runter zu den Transistorparametern und dem Schaltungsaufbau 
- allerdings in heute nicht mehr verwendeter Symbolik. Also wer schon 
immer mal eine 60-Bit FPU aus Einzelteilen aufbauen wollte - da steht 
wie man das machte.

http://www.bitsavers.org/pdf/cdc/cyber/books/DesignOfAComputer_CDC6600.pdf

: Bearbeitet durch User
von Uli, der Wilde (Gast)


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Ob die Dinger nun von Xilinx, Altera, oder sonstwoher kommen... Sie 
nennen sich CPLD (haben 32 - 240 Flipflops plus Gatter)  und FPGA 
(tausende Flipflop plus Gatter) alles jeweils in einem Gehause.
Dh die Loetarbeit ist nicht der Megajob. Die Gatter werden per 
programmierung verdrahtet, und natuerlich vorher simuliert.
Wuerd ich auch empfehlen. Schau dir mal ein Altera EPM240T100C5N, mit 
240 Makrozellen an. Alles mal simulieren und dann den passenden Chip 
waehlen.

von Stefan F. (Gast)


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> Ich hab in irgendeinem Post gelesen, dass es bei vielen
> Gattern zu vielen Störungen und Ausfällen kommt. Warum?

Ist doch logisch. Je mehr Teile vorhanden sind, umso mehr kann kaputt 
gehen.

Denke nur an die japanischen Autos der 70er. Vollgestopft mit 
elektronischem Schnickschnack, der dauernd kaputt ging.

Wenn du MOS Transistoren (oder IC's) verwendest, solltest du die 
Umladeströme für die Kapazitätten im Blick behalten.Also 
Spannungsversorgung gut abpuffern und ggf Verzögerungselemente einbauen, 
damit nicht 300.000 Gate-Kapazitäten der Transistoren zeitgleich 
umgeladen werden.

von Erik R. (baum1234567890)


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Stefan S. schrieb:
> Hast du dir mal das Programm LogiSim angeschaut? - Dort kannst du mit
> Logikgattern beliebig komplexe Logikschaltungen simulieren. Über das
> Programm habe ich auch sehr viel gelernt und mal eine rudimentäre CPU
> mit eigenem Befehlssatz zusammengebaut.

Ich hab mir jetzt Logisim mal angeschaut. Das ist ein echt tolles 
Programm, aber ich habe zwei Fragen dazu:
1)Gibt es da irgendwo Dioden?
2)Was ist dieser komische blaue Zustand der Leitungen?

von MiWi (Gast)


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Erik R. schrieb:
> Stefan S. schrieb:
>> Hast du dir mal das Programm LogiSim angeschaut? - Dort kannst du mit
>> Logikgattern beliebig komplexe Logikschaltungen simulieren. Über das
>> Programm habe ich auch sehr viel gelernt und mal eine rudimentäre CPU
>> mit eigenem Befehlssatz zusammengebaut.
>
> Ich hab mir jetzt Logisim mal angeschaut. Das ist ein echt tolles
> Programm, aber ich habe zwei Fragen dazu:
> 1)Gibt es da irgendwo Dioden?
> 2)Was ist dieser komische blaue Zustand der Leitungen?

Könntest Du dein Zeitproblem auf Dich reduzieren und endlich selber 
suchen und nicht ständig wen anderen Fragen?

Lesen hilft ungemein und Du wirst eh nicht darum herumkommen wenn Du 
deine 100k-Transistroen zu einer 18bit-Cpu verlöten wirst.

Grüße

MiWi

von Harald W. (wilhelms)


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MiWi schrieb:

> Lesen hilft ungemein und Du wirst eh nicht darum herumkommen wenn Du
> deine 100k-Transistroen zu einer 18bit-Cpu verlöten wirst.

Wenn man soviele Transistoren verlöten muss, hat man keine Zeit
mehr zum Lesen.

von nicht“Gast„ (Gast)


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Zeno schrieb:
> Wenn er einen FPGA programmiert lernt er in erster Linie C - zumindest
> was sein Vorhaben betrifft.

Huch, seit wann programmiert man den einen fpga in C?

von Joachim B. (jar)


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Erik R. schrieb:
> Noch ne Sache zu ICs: Gibt's die irgendwo günstig in hohen Stückzahlen?
> Ich hab grad mal auf Ebay und Co gesucht und nix richtig günstiges
> gefunden. (verbessert mich bitte, falls ich nur zu unfähig zum suchen
> war...)
>
> Transistoren hingegen kriegt man halt für 1 ct das stück, was sich halt
> lohnt, auch wenn man mal ein paar mehr braucht

heute ist zwar noch nicht der erste April und deswegen sage ich

mir wäre 3,5 Mio Transistoren auch für 1Ct pro Transistor zu teuer um 
eine CPU nachzubauen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Huch, seit wann programmiert man den einen fpga in C?

Es gibt solche Leute. Nicht fuer eine CPU in einem FPGA, sondern fuer 
die Logik. Wenn man einen Hammer hat schaut alles wie ein Nagel aus, 
auch eine Schraube

von (prx) A. K. (prx)


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MiWi schrieb:
> Lesen hilft ungemein und Du wirst eh nicht darum herumkommen wenn Du
> deine 100k-Transistroen zu einer 18bit-Cpu verlöten wirst.

So viele sind es nicht.
16-Bit Apollo Guidance Computer: gut 12000 Transistoren
32-Bit ARM: 30000
60-Bit CDC6600 (s.o.): 400000, darin 2 kombinatorische Multiplizierer.

von Joachim B. (jar)


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A. K. schrieb:
> So viele sind es nicht.
> 16-Bit Apollo Guidance Computer: gut 12000 Transistoren
> 32-Bit ARM: 30000
> 60-Bit CDC6600 (s.o.): 400000, darin 2 kombinatorische Multiplizierer.

auch bei 1 ct pro Transistor mir zu teuer

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> auch bei 1 ct pro Transistor mir zu teuer

Also gut, weil du es bist: Beim 16-Bit TMS9900 waren es nur 8000 und 
damit weniger als beim Z80 mit 8500. Die Preise zu anfangs betrachtend 
dürfte es billiger gewesen sein, den TMS9900 bei 1ct/Transistor selbst 
aufzubauen, als ihn fertig zu kaufen.

von Werwolf92 (Gast)


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Ich weiss gar nicht, warum er nicht einfach Relais nimmt.
Damit spart er wenigstens noch die Widerstände und das klackern hat 
dochn gewissen Charme ;)

Troll off

von Helmut L. (helmi1)


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A. K. schrieb:
> Die Preise zu anfangs betrachtend
> dürfte es billiger gewesen sein, den TMS9900 bei 1ct/Transistor selbst
> aufzubauen, als ihn fertig zu kaufen.

Wo konnte man den in den 70er fuer 1ct einen Transistor kaufen? Ich 
weiss noch das ich damals fuer den ollen BC107 rund 2DM bezahlen durfte.

von (prx) A. K. (prx)


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Helmut L. schrieb:
> Wo konnte man den in den 70er fuer 1ct einen Transistor kaufen?

Tja, das wird wohl der Grund gewesen sein, weshalb die Leute es 
vorzogen, die CPU fertig zu kaufen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Helmut L. (helmi1)


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A. K. schrieb:
> Tja, das wird wohl der Grund gewesen sein, weshalb die Leute es
> vorzogen, die CPU fertig zu kaufen. ;-)

Genau!
Ich hatte mal so eine TMS99xx gekauft fuer ein Projekt in den 80er. War 
schon eine der teureren CPUs aber immer noch billiger als Einzeltransis.

von Helmut S. (helmuts)


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Erik R. schrieb:
> Poster schrieb:
>> Genau das hatten wir damals in der Ausbildung gemacht. Da haben wir ein
>> Gatter eines 7400 mit diskreten Teilen nachgebaut.
>> Bei den doppelemitter wurde mit zwei fast parallel geschalteten
>> Transistoren geschummelt.
>
> Kleine Frage nebenbei: wie können sie fast parallel geschaltet sein?

Indem man nur zwei der 3 Beinchen jeweils verbindet. Die Emitter bleiben 
einzeln.

Übrigens die 2kg Lötzinn und die 200m Draht gehen auch ganz schön ins 
Geld. Von den 100 Trägerplatinen haben wir noch gar nicht gesprochen.

Bei einem Arbeitsaufwand von 10000 Stunden und 7 Stunden Basteln (1 
Stunde täglich, Montag bis Sonntag)) bist du dann nach 4 Jahren fertig. 
Mit Urlaub und nicht am Wochenende sind es dann 6 Jahre. Das heißt 6 
Jahre lang jeden Wektag eine Stunde für ein Projekt spendieren. Ich 
frage mich wer das als Hobby durchhalten will.

von (prx) A. K. (prx)


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Helmut L. schrieb:
> Ich hatte mal so eine TMS99xx gekauft fuer ein Projekt in den 80er. War
> schon eine der teureren CPUs aber immer noch billiger als Einzeltransis.

Die Transistoren sind heute billiger als damals, den TMS9900 kriegt man 
deshalb nun für ebendiese 1ct/Transistor: ;-)
http://www.ebay.com/itm/TI-TMS-9900JDL-/231008092220?hash=item35c927c03c:g:A9EAAOxyOa9Rzb1o

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (picalic)


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Ich würde vorschlagen, für den Anfang erstmal mit dem Nachbau eine 6502 
anzufangen, der hat wohl nur so 3500 Transistoren, außerdem sieht man 
hier z.B. (http://visual6502.org/JSSim/index.html) genau, wie er 
aufgebaut ist und sogar bei der Arbeit kann man ihm zuschauen...

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich denke der Poster sollte sich mit einer ALU, zB einer 74HC181 oder 
so, begnuegen. Wenn er dann zwei Zahlen zusammenzaehlt und abzaehlt ist 
gut. So eine Alu hat schon einige Gatter drin.
Siehe Texas Instruments : digital logic pocket databook als pdf 
herunterladbar. Nur 710 Seiten

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Hier, das isser, ein 48-Bit Computer aus 92 Transistoren und 550 Dioden:
https://en.wikipedia.org/wiki/Metrovick_950

von michael_ (Gast)


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Und ich würde vorschlagen, erst mal mit dem Bau oder der Besorgung des 
Netzteiles zu beginnen. So 5V u. 10A sollten es für den Anfang schon 
sein.
Und der Vorstellung des Gehäuses oder der Tasche, wo du das dann 
reinstecken willst.

von M.A. S. (mse2)


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Werwolf92 schrieb:
> Ich weiss gar nicht, warum er nicht einfach Relais nimmt.
> Damit spart er wenigstens noch die Widerstände und das klackern hat
> dochn gewissen Charme ;)
Bei Relais besteht sogar die Möglichkeit, diese selber zu bauen. Wenn 
man gut und flink mit der Feile ist, ein bisschen Lackdraht 
aufwickeln...
Transistoren selber bauen: das wäre dann schon 'ne andere Nummer.

Nee ernsthaft: grundsätzlich habe ich verständnis dafür, dass man eine 
Sache wenigstens einmal ganz von grundauf selber machen möchte. Trotzdem 
muss man einen sinnvollen Einsprungpunkt für das Projekt suchen.
Ich persönlich würde nicht damit anfangen wollen, Sand zu schmelzen und 
Silizium zu reinigen...
;)

von Clemens M. (panko)


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Interessant wie manche Leute für "weil-es-geht-und-Spaß-macht" Projekte 
gefeiert werden und manche den doof Stempel auf die Stirn bekommen.
Da kann man mal sehen, wie dynamisch Threads so sind.
Und, ja, ähnliche Projekte gab es ja schon öfter. Mit unterschiedlichem 
Ausgang.
Dass manche die Trennlinie zwischen Ökonomie und Hobby nicht ziehen 
könen erstaunt mich aber besonders.

von Jürgen D. (poster)


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Siemens hatte mal diskret aufgebaute Logicgatter verkauft.
Da wurden dann Steuerungen mit der Wire-wrap Pistole programmiert :)
Das lief dann auf industrietauglichen 24V.

Bei eBay findet man sowas noch.

von Stefan F. (Gast)


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Ich hatte einen 7474 mit Transistoren nachgebaut. Danach hatte ich schon 
die Nase voll von Logikgattern zu Fuß :-)

von Sebastian (Gast)


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Einen Transistorcomputer neuerer Bauart gibt es schon hier, den Spaceage 
1:
http://forum.classic-computing.de/index.php?page=Thread&threadID=3633
und seinen aus Logik-ICs bestehenden Nachfolger, den Spaceage 2:
http://www.fritzler-avr.de/spaceage2/

Sehenswert ist auch "Big Mess o'Wires":
http://www.bigmessowires.com/bmow1/
Dessen Erfinder hat auch ein nettes Selbstbauprojekt für Anfänger, den 
Nibbler:
http://www.bigmessowires.com/nibbler/

An diesen Projekten sieht man allerdings auch, wie komplex die Materie 
ist.

von Operator S. (smkr)


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Clemens M. schrieb:
> Dass manche die Trennlinie zwischen Ökonomie und Hobby nicht ziehen
> könen erstaunt mich aber besonders.

Wenn du diese Linie ziehst, gibts keine Hobbies mehr...

von Stefan F. (Gast)


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Zum interaktiven lernen der Grundlagen finde ich den Nibbler stoll!

von Joachim B. (jar)


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Stefan U. schrieb:
> Ich hatte einen 7474 mit Transistoren nachgebaut. Danach hatte ich schon
> die Nase voll von Logikgattern zu Fuß :-)

und ich habe die Lust verloren Programme per Drahtbrücken zu stecken

mein erster Compi als ich 12 war
http://www.logikus.info/

Stefan U. schrieb:
> Zum interaktiven lernen der Grundlagen

taugt sowas

: Bearbeitet durch User
von M.A. S. (mse2)


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Clemens M. schrieb:
> Dass manche die Trennlinie zwischen Ökonomie und Hobby nicht ziehen
> könen erstaunt mich aber besonders.
Auch sein Hobby muss man unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachten.
Wieviel Zeit, Platz, Geld stehen zur Verfügung?
Daran kommt auch ein Millionär, der sehr viel Freizeit hat nicht vorbei. 
Wir alle leben nur begrenzt lange.

von Georg (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Wir alle leben nur begrenzt lange.

Na und, am Kölner Dom haben mehr als 30 Generationen gebaut. Mit solcher 
Geduld könnte man auch einen Pentium diskret nachbauen.

Georg

von Helmut S. (helmuts)


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Georg schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Wir alle leben nur begrenzt lange.
>
> Na und, am Kölner Dom haben mehr als 30 Generationen gebaut. Mit solcher
> Geduld könnte man auch einen Pentium diskret nachbauen.
>
> Georg

Klar mit dem Strombedarf von 1MW. M steht für Mega.

von Helmut L. (helmi1)


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Helmut S. schrieb:
> Klar mit dem Strombedarf von 1MW. M steht für Mega.

Und einem Takt von ca. 100kHz in etwa.

von (prx) A. K. (prx)


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Helmut L. schrieb:
> Und einem Takt von ca. 100kHz in etwa.

Auch die CDC7600 von 1969 war noch mit Einzeltransistoren aufgebaut. Das 
Gerät taktete mit 36 MHz, erreichte reale 15 MIPS und die 
Recheneinheiten waren bereits pipelined. Bis 1975 galt er als 
schnellster Rechner, also zu einer Zeit, als die übrige Oberklasse auf 
ECL fixiert war.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Zum interaktiven lernen der Grundlagen finde ich den Nibbler stoll!

Ich nicht! Nur die Recheneinheit ist historisch.
Wenn schon, gehören auch Register, Speicher und die Ausgabeanzeige mit 
Transis/TTL nachgebaut dazu.

von MCUA (Gast)


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>..wenn ich sehr viele Logikgatter hintereinanderschalten will?
hat nichts mit Logicfamilie zu tun


>Ich glaube ein jeder, der sich derzeit mit 74 TTL befassst hat, ist
>heute froh das nicht mehr tun zu müssen. Mich eingeschlossen. Die Teile
>haben Stromverbrauch ohne Ende, sind störanfällig und bieten wirklich
>nur rudimentäre Logik. Es macht einfach keinen Spass.
aja? und wieso werden sie dann immer noch millionenfach gefertigt,
sogar in zig verschiedenen Familien (siehe bsp TI,NXP)?


>Ich bin doch in Echt Bill Gates...
>Obwohl dann hätte ich wahrscheinlich mehr Ahnung
bloss, dass der den 8080/8085 nichtmal zum laufen gebracht hat

von Harald W. (wilhelms)


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MCUA schrieb:

>>Ich glaube ein jeder, der sich derzeit mit 74 TTL befassst hat, ist
>>heute froh das nicht mehr tun zu müssen. Mich eingeschlossen. Die Teile
>>haben Stromverbrauch ohne Ende, sind störanfällig und bieten wirklich
>>nur rudimentäre Logik. Es macht einfach keinen Spass.
> aja? und wieso werden sie dann immer noch millionenfach gefertigt,
> sogar in zig verschiedenen Familien (siehe bsp TI,NXP)?

"Echte" 74xx-ICs sind millionenfach in vielen Geräten verbaut.
Nach dem Motto "Dont touch a running system" werden dort defekte
ICs  einfach getauscht. Eine Neuentwicklung damit sollte man sich,
speziell als Anfänger, daber nicht antun. Dann lieber die kaum
jüngere 4000er Serie. Die Entwicklung vereinfacht sich dann stark.

von MCUA (Gast)


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TI und andere haben (für Neuentwicklungen) mehrere Serien, die rel. neu 
sind. ua 1,8V ca 2ns.

von Clemens M. (panko)


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>Auch sein Hobby muss man unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachten.
>Wieviel Zeit, Platz, Geld stehen zur Verfügung?
>Daran kommt auch ein Millionär, der sehr viel Freizeit hat nicht vorbei.
>Wir alle leben nur begrenzt lange.


Da muss ich dir widersprechen.
Zeit: Ob ich in einem Jahr 5 Projekte beackere, oder an meinem einen 
Spleen feile ist doch egal. Hobby bedeutet seine Zeit so zu verbringen, 
dass man sie als sinnvoll ansieht, d.h. sich entspannt. Das ist 
subjektiv.

Platz: Klar. An einem Auto herumbauen, wenn man kein Haus bzw. Schuppen 
hat bietet sich nicht an. Aber hat doch nichts mit einem Basteltisch im 
Arbeitszimmer zu tun.

Geld: Wenn der T.O. jetzt nicht das Geld für diskrete Transistoren 
aufbringen könnte/wollte, dann würde er doch nicht fragen. Dann wäre ein 
vorgeschlagenes FPGA Board oder sonst etwas aber irgendwie auch raus.

Fazit: Ich bleibe bei meinem Standpunkt, dass Hobby nicht messbar sein 
kann. Und wenn man die Bauzeit genießt und sich über ein retro-Drahtgrab 
freuen kann, wenn das an seinen Leds was ausgibt, spricht doch wirklich 
nichts dagegen, sich rein zu knien.

Macht es Sinn, dass manche Leute Stundenlang an Specksteinen 
rumschleifen? In meinen Augen nicht - in deren Augen ganz sicher.

Levve un levve losse, Leute.

edit. 1.8 V TTL? seltsam.

: Bearbeitet durch User
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Da ich auch Nibbler-Fan bin, hier mal eine Quelle für die ALU (SN 
74LS181, 2.90€/Stück)

http://www.donberg.de/katalog/halbleiter/halbleiter_sn_bis_sth/sn_74ls181.html

von Nano (Gast)


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Schau dir mal den Magic 1 an, den hat jemand aus 74HC Logikgattern und 
der Wire-Wrap Methode zusammengebaut.

https://www.youtube.com/watch?v=0jRgpTp8pR8

Weitere Informationen zum Rechner findest du hier:
http://www.homebrewcpu.com/overview.htm


Auf dem Rechner läuft ein Minix Betriebssystem und ist via 
Telnetverbindung im Internet erreichbar:

URL: magic-1.org
Port: 51515
Loginname: guest
Passwort: magic


Man muss aber dazu sagen, das der Typ, der den Rechner gebaut hat, 
Ahnung hat. Immerhin hat er bei Sun/Oracle der Mitentwickler der Java 
Virtual Machine.
Sein Hobbyprojekt fing er an, weil er sich so einen Rechner auch mal aus 
der Elektrotechnikseite ansehen und das alles erlernen wollte.
Der Mann hat übrigens noch eine Frau und Kinder.


Einen Magic 2 wird es nicht geben, allerdings will er einen neuen 
Rechner bauen. Diesmal will er dafür aber FPGA nehmen.
Der Große Vorteil eines FPGA ist, neben dem geringeren Aufwand und 
geringerem Preis vor allem auch, dass man den Computer günstig 
vervielfältigen kann in dem man den Code zum Programmieren des FPGA 
einfach ins Internet stellt, so dass sich jeder daraus seinen eigenen 
Rechner programmieren kann.

So einen Magic 1 in 74HC Technik dürften nämlich die wenigsten 
nachbauen.

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