Forum: PC Hard- und Software Bei Heise gibts den Aprilscherz schon heute: Windows in Zukunft mit Bash


von Bernd K. (prof7bit)


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Windows bekommt endlich ne vernünftige Shell. Und außerdem sollen 
Executables im .elf Format nativ ausgeführt werden können.

Nie wieder Extrawürste braten im Makefile (mkdir, rm & Konsorten, kein 
Cygwin mehr nötig um dort irgendwas gebacken zu bekommen).

Das kann nur ein Aprilscherz sein. Oder ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum 
hat sich aufgetan und nichts ist mehr so wie es scheint.

[edit]
Hier der Link für alle ungläubigen Minusklicker:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Microsoft-Build-2016-Windows-10-im-Zentrum-der-Aufmerksamkeit-3158241.html

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Vieles davon gibt es schon lange, zunächst im Rahmen des 
Posix-Subsystems (bis Windows 2000), und dann im Rahmen der "Windows 
Services for Unix":

https://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft_Windows_Services_for_UNIX

von Kaj (Gast)


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von irgendeiner (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Oder ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum
> hat sich aufgetan und nichts ist mehr so wie es scheint.
>
Das wird bitter für die Linux Gemeinde ...
was machen die ohne Feindbild ? grinst

von Fpgakuechle K. (Gast)


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bash und co unter Windows laufen zu lassen ist dank cygwin und MinGW ein 
alter Hut. Das kann man seit knapp 20 Jahren.

LaTex könnte auch so ein bewährtes beispiel für unix.code sein der unter 
Windows läuft.

MfG,

von Borislav B. (boris_b)


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Kaj schrieb:
> Wird noch besser:
>
> Ubuntu läuft nativ in Windows 10
> 
http://www.golem.de/news/microsoft-ubuntu-laeuft-nativ-in-windows-10-1603-120042.html

Bekomme ich dann Gnome quasi als alternatives User Interface? Das wäre 
schon irgendwie cool :-)

von Walter T. (nicolas)


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Boris P. schrieb:
> Bekomme ich dann Gnome quasi als alternatives User Interface? Das wäre
> schon irgendwie cool :-)

WinKDE gibt es zumindest seit einer Ewigkeit. Das war damals 
interessant, als es keine ernstzunehmenden Alternativen zu Kile und 
Kbibtex gab.

von Daniel A. (daniel-a)


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Fpga K. schrieb:
> bash und co unter Windows laufen zu lassen ist dank cygwin und MinGW ein
> alter Hut. Das kann man seit knapp 20 Jahren.

Aber jetzt müssen die dinger nichtmehr crosskompiliert werden, und apt 
kann man mun auch verwenden.

Vielleicht werden sich nun noch mehr mit linux Tools & Programmen 
befassen, dann würde Windows an bedeutung verlieren und mehr leute nach 
Linux wechseln.

Auch für Canonical könnte dies von vorteil sein, weil diese nun mehr 
Nutzer und damit mer potenzielle Spender haben.

Ich hoffe dass dieses Linux Subsystem immer stärker mit Windows 
verschmilzt, bis Microsoft den Windows teil entfernt weil er nichtmehr 
gebraucht wird.

von Operator S. (smkr)


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Windows EEE
https://de.wikipedia.org/wiki/Embrace,_Extend_and_Extinguish

Nur habe ich nicht ganz verstanden, was man mit einem "Ubuntu" auf dem 
Windows machen soll. Das wäre ja dann lediglich ein Ubuntu mit Windows 
Kernel, oder etwa nicht?

von Le X. (lex_91)


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Daniel A. schrieb:
> Ich hoffe dass dieses Linux Subsystem immer stärker mit Windows
> verschmilzt, bis Microsoft den Windows teil entfernt weil er nichtmehr
> gebraucht wird.

Ehrlich gesagt ist es mir inzwischen ziemlich egal was die machen ;-)

von Rolf M. (rmagnus)


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irgendeiner schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Oder ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum
>> hat sich aufgetan und nichts ist mehr so wie es scheint.
>>
> Das wird bitter für die Linux Gemeinde ...
> was machen die ohne Feindbild ? grinst

Es wird bitter für die Windows-Gemeinde, wo die doch immer so stolz 
drauf waren, keine gescheiten Kommandozeilentools zu brauchen.

von Bitwurschtler (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> Ich hoffe dass dieses Linux Subsystem immer stärker mit Windows
> verschmilzt, bis Microsoft den Windows teil entfernt weil er nichtmehr
> gebraucht wird.

Aaarg, bash als command line und Windows als GUI sind zwei komplett 
unterschiedliche Welten. Bloß nicht verschmelzen, das bringt nur das 
Schlechteste beider Welten zusammen. Ein brauchbares OS muss beides 
mitbringen: GUI für die KlickeKacki-User; command-line/script für die 
flow-Optimierer.

von Welten Bummler (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> Fpga K. schrieb:
>> bash und co unter Windows laufen zu lassen ist dank cygwin und MinGW ein
>> alter Hut. Das kann man seit knapp 20 Jahren.
>
> Aber jetzt müssen die dinger nichtmehr crosskompiliert werden, und apt
> kann man mun auch verwenden.

?Ich hab nie was crosskompiliert, bei cygwin kommt ne lauffähige distri 
mit. Gebraucht wird's beispielsweise um ne FPGA-Tool-Chain ohne die 
Klicki Kacki GAU-GUI aka Project-Navigator zu betreiben. make, awk,grep 
und so von cygwin , der Rest propietäre Windows Konsolen Software. Nix 
händisches Cross-Kompilieren.

von Daniel A. (daniel-a)


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Welten Bummler schrieb:
> Ich hab nie was crosskompiliert

Das dass der Anwender tut habe ich nie behauptet.

Welten Bummler schrieb:
> make, awk,grep
> und so von cygwin , der Rest propietäre Windows Konsolen Software. Nix
> händisches Cross-Kompilieren.

Von händisch war nicht die Rede. Vielleicht habe ich mich auch etwas 
unglücklich ausgedrückt. Die cygwin und mingw Anwendungen wurden für 
Windows Kompiliert. Dort sind make, awk, grep und andere Linux Tools in 
form von Windows PE-Files vorhanden. Genau das ist jetzt überflüssig 
geworden. Im neuen Windows Subsystem werden die unveränderten linux 
binaries im ELF Format verwendet. Alle Linuxanwendungen können nun 
verwendet werden, ohne diese erst für Windows kompilieren zu müssen.

von N. C. (nixchecker)


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Etwas wichtiges wurde noch garnicht angesprochen, die Sicherheit.
Ich vertraue meinem Win10 keine persönlichen Daten an.
Warum nicht? -> Beiträge gibt es dazu genug.

Also, was macht das jetzt für einen Sinn die höhere Sicherheit eines 
Linux durch die wissensdurstigen OS-Funktionen einer einzelnen Firma zu 
schicken?

von Rolf M. (rmagnus)


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Daniel A. schrieb:
> Die cygwin und mingw Anwendungen wurden für Windows Kompiliert. Dort sind
> make, awk, grep und andere Linux Tools in form von Windows PE-Files
> vorhanden. Genau das ist jetzt überflüssig geworden. Im neuen Windows
> Subsystem werden die unveränderten linux binaries im ELF Format verwendet.

Ist das so? Im Heise-Artikel steht ja nur was von "echten ELF-Binaries". 
Das heißt aber nicht zwangsweise Linux. Außer (bisher) Microsoft benutzt 
ja fast jeder ELF.

> Alle Linuxanwendungen können nun verwendet werden, ohne diese erst für
> Windows kompilieren zu müssen.

Und Windows emuliert dann sämtliche virtuellen Filesysteme wie /dev, 
/proc, /sys? Und bringt alle APIs mit, die bei Linux standardmäßig 
verfügbar sind? Wenn nihct, kann man nicht "alle Linuxanwendungen" 
verwenden.

von Carl D. (jcw2)


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Falls sich bei dieser Meldung nicht die Nähe zum Scherzdatum auswirkt, 
dann ist das die Retourekutsche für Wine. Nur wozu? OpenSource kann man 
auch für Windows compilieren, nur ClosedSource auf Linux macht Probleme. 
Es gibt nur heute immer mehr Script-Kiddies, die viele "feindliche" 
Tools benutzen, die es auf Windows nicht wirklich gibt. Wenn man so was 
nun rudimentär anbietet, das kann man die vielleicht auf Windows halten. 
Nur, wozu (aus Kundensicht)?  100€ für einen Kernel, der mit Viren-Jäger 
(auch nicht kostenlos) gepimpt werden muß, um dann irgendwann Updates zu 
bekommen, die durch dezente Fehler (plötzlich 1..2 mal im Monat 
Bluescreen "Page fault below dispatch level" in ntfs.sys) auf Neukaufen 
der nächsten Release hinweisen. Windows benutz ich nur beruflich. Und da 
hab ich zig ITler, die mir notfalls ein neues Image aufspielen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Kaj schrieb:
> Wird noch besser:
>
> Ubuntu läuft nativ in Windows 10
> 
http://www.golem.de/news/microsoft-ubuntu-laeuft-nativ-in-windows-10-1603-120042.html

Nächster Schritt: Microsoft kauft Ubuntu. Und baut Kacheln ein..

Bisher:

* Entweder GNU/Linux (mit allen seinen Vor- und Nachteilen)
* Oder Windows/NT (mit allen seinen Vor- und Nachteilen)

Wenn die das wirklich komplett durchziehen dann siehts in Zukunft so 
aus:

* Entweder GNU/Linux (mit allen seinen Vor- und Nachteilen, wie gehabt)
* Oder Windows+GNU/NT (mit allen Vorteilen von GNU, PLUS allem von 
Windows, PLUS Gerätetreiber für alles, nur ohne Linux-Kernel)

Was spricht dann noch in den Augen von Otto-Normalverbraucher für ein 
natives  GNU/Linux wenn er alles in einem haben kann, alles, ALLES 
komplett bis auf den Linux-Kernel mit dem er als Nutzer eh nicht in 
Kontakt gekommen wäre?

Jede Linux-Distribution wäre dann in der Wahrnehmung nur noch das halbe 
Paket, sozusagen Windows-Light, denn dort liefe nichts, absolut NICHTS 
was nicht auch unter Windows mit 2 Mausklicks nachinstalliert werden 
könnte und sich dort genauso nahtlos ins System einfügen würde wie auf 
dem altgedienten Ubuntu-Desktop.

Das scheint ein brillanter Schachzug von Microsoft zu sein, der könnte 
sogar Erfolg haben wenn die das wirklich durchziehen. Dann wirds eng für 
den Linux Kernel ohne das ganze zugehörige Userland als 
Alleinstellungsmerkmal. Wer bräuchte dann noch Linux auf dem Desktop? 
Oder auch auf dem Server?

: Bearbeitet durch User
von Dussel (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Wer bräuchte dann noch Linux auf dem Desktop?
Bei weitem nicht alle, aber doch anscheinend nicht wenige Linuxnutzer 
nutzen Linux offensichtlich, weil es cool ist oder wegen der 'Idee' 
dahinter. Das wird sich auch mit 'Winux' nicht ändern. Eine windowslose 
Linuxgemeinde wird es immer geben, denke ich.
Ansonsten wird halt was Neues entwickelt.

von Zagge (Gast)


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Mag ja sein, dass es cygwin schon ewig gibt, zumindest meine Erfahrungen 
(> 10 Jahre her) waren jedoch die, dass es zwar besser als nix ist, aber 
zumindest damals in vielen Belangen unbrauchbar war.
Erinnere mich z.B. noch mit Schaudern wie dort ein tail ausgeführt wurde 
....

von Lukey S. (lukey3332)


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Bernd K. schrieb:
> Wer bräuchte dann noch Linux auf dem Desktop?
> Oder auch auf dem Server?

Windows wird durch dieses Feature nicht automatisch 
performanter(und/oder kleiner), Zwangsupdates (die unter umständen die 
Datenschutzeinstellungen verändern*) verschwinden auch nicht, Viren gibt 
es (leider) immer-noch zu Hauf(obwohl das ein schlechtes Gegenargument 
ist), Variation ist immer Gut(Ja, auch der Ansatz, Windows Programme 
dank wine nativ unter Linux laufen zu lassen), auf OpenSource legen 
viele/manche Leute wert(aus verschiedenen gründen) und Windows läuft 
dadurch nicht automatisch auf Hardware abseits von x86 (Supercomputer 
lass ich mal komplett aus dem Spiel).

*Irgendwie traurig, dass ein Betriebssystem soetwas überhaupt benötigt.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Bernd K. schrieb:
> Wer bräuchte dann noch Linux auf dem Desktop?
> Oder auch auf dem Server?

Jeder, der ein stabiles, sicheres, flexibles, performantes und zudem gut 
dokumentiertes System oder so etwas wie Datenschutz haben will. Insofern 
bleibt also alles beim Alten.

von Entwicklungsingenieur Embedded (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Wer bräuchte dann noch Linux auf dem Desktop?
>> Oder auch auf dem Server?
>
> Jeder, der ein stabiles, sicheres, flexibles, performantes und zudem gut
> dokumentiertes System oder so etwas wie Datenschutz haben will. Insofern
> bleibt also alles beim Alten.

Genau so ist das. Alles andere ist Wunschdenken der ewig Gestrigen.

Nebenbei ist Windows nach wie vor kostenpflichtig, auch wenn ein paar 
neuere Windows-Versionen für ein 1 Jahr kostenfrei upgradefähig sind. 
Wobei "kostenlos" ja auch eine Definitionssache ist, wenn man mal 
bedenkt, mit wie vielen Inkompatibilitäten viele User mit Windows schon 
wertvolles Geld und Lebenszeit verschwendet haben. VISTA kam bei mir 
erst gar nicht auf die Platte, als ich den Mist bei meiner Schwester auf 
dem nagelneuen Rechner sah.

Und so bekachelt, dass ich mir Windows 8 antun musste, war ich dann auch 
nicht.

Damit Win10 nicht wie Win7 aussieht, hat man dann einfach völlig 
sinnfrei Kacheln ins Startmenü verpflanzt, erweitert um ein paar 
Spionagefunktionen, die man erst mit externen Tools etwas bändigen kann.

Verzichtet man auf ein MS-Konto und Cortana, schaltet den Spielkram ab, 
so bleibt von Win10 nicht mehr als ein Win7 mit neuem Startmenü und ein 
paar nervenden Kacheln.

Und was den Linux-Kernel angeht: der beherrscht von Haus aus zig 
Prozessoren, ist quelloffen und ein Traum für Entwickler, wie das ganze 
offene Linux, wo MS mit seinem API-Gedrisse doch noch immer schön 
hinterm Berg hält.

Bernd K. schrieb:
> Was spricht dann noch in den Augen von Otto-Normalverbraucher für ein
> natives  GNU/Linux wenn er alles in einem haben kann, alles, ALLES
> komplett bis auf den Linux-Kernel mit dem er als Nutzer eh nicht in
> Kontakt gekommen wäre?

Ähh, bitte, was kann ich denn bei Linux NICHT ALLES haben, was ich für 
Windows bekomme? Oder beim MAC, wo allerdings wieder mehr Geld im Spiel 
ist.
Der Otto-Normalverbraucher braucht ein Office, einen Browser und einen 
Mailclient, und da läuft auf meinen Windowsmühlen OpenOffice, Firefox 
und Thunderbird. Ebenso auf meinen Linux-Rechnern. Und Windows läuft bei 
mir als Entwickler nur noch, weil ich eben spezielle 
Entwicklungssoftwaren einsetzte, die der Otto-Normalverbraucher sicher 
nicht braucht.

Fazit: Microsoft's Ankündigungen mögen kein Aprilscherz sein, aber sie 
haben die Wirkung eines Aprilscherzes. Wer die Bash will, kann auch 
gleich ein anständiges System druntersetzen, statt sich mit Halbzeug 
abzugeben.

Das MS seit Jahren mehr und mehr Marktanteile verliert an Linux und MAC 
OS ist eindeutig nachweisbar. Dass Windows noch nicht mehr verloren hat, 
liegt nicht zuletzt daran, dass ein Großteil der PCs/Laptops noch immer 
mit Windows ausgeliefert wird.

Wenn ich diesen Mist lese, dann kann MS gerne ohne mich feiern, nicht 
ein Tool dabei, warum ich auf Windows nicht verzichten könnte:

http://www.elektroniknet.de/embedded/sonstiges/artikel/128856/

Wer braucht sowas??? Besser mehr denken, statt denken lassen. Hat man so 
vor Google-Zeiten gelernt, und macht kritisch.

Schönen was auch immer ;-)

von Bernd K. (prof7bit)


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Entwicklungsingenieur Embedded schrieb:
> Ähh, bitte, was kann ich denn bei Linux NICHT ALLES haben, was ich für
> Windows bekomme?

Naja, zum Beispiel Treiber für den  Schrottdrucker vom Blödmarkt, 
irgendeine beknackte Software ohne die er nicht glaubt leben zu können, 
etc.

Wenn jetzt Windows von Haus aus mit apt-get daherkommt und man dort mit 
2 Mausklicks alles aus dem Ubuntu Repository installieren kann ohne 
separat Linux installieren zu müssen dann werden sich einige Gewichte 
gewaltig verschieben.

Microsoft schüttelt über Nacht mal eben einen dünnen 
Kompatibilitätslayer aus dem Ärmel und ziehen mal eben in einer Nacht 
das GESAMTE Userland rüber nach Windows und machen es sich so 
gewissermassen zu eigen. Dadurch gewinnt Windows gewaltig an 
Attraktivität. Das würde ich nicht unterschätzen, gerade bei Leuten die 
nur umgestiegen sind oder kurz davor waren weil man mit Windows mangels 
Tools und wegen unterirdischer Usability der Oberfläche nicht gescheit 
arbeiten kann. Das Argument fällt dann komplett weg!

: Bearbeitet durch User
von Daniel A. (daniel-a)


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Rolf M. schrieb:
>> Alle Linuxanwendungen können nun verwendet werden, ohne diese erst für
>> Windows kompilieren zu müssen.
>
> Und Windows emuliert dann sämtliche virtuellen Filesysteme wie /dev,
> /proc, /sys? Und bringt alle APIs mit, die bei Linux standardmäßig
> verfügbar sind? Wenn nihct, kann man nicht "alle Linuxanwendungen"
> verwenden.

Ich habe mit "Alle" vermutlich etwas übertrieben. So brauchen 
beispielsweise Programme mit Grafischer Oberfläche einen Display Server 
wie X oder Wayland. Wine kann WinAPI aufrufe in X aufrufe übersetzen, 
aber ich bezweifle dass es MS bereits gelungen ist das selbe in die 
andere richtung zu tun. /proc ist nicht besonders komplex, in /sys 
werden sie vermutlich nur /sys/fs/cgroup/ implementieren, weil sie 
cgroup für LXD benötigen werden.

Bernd K. schrieb:
> Microsoft schüttelt über Nacht mal eben einen dünnen
> Kompatibilitätslayer aus dem Ärmel und ziehen mal eben in einer Nacht
> das GESAMTE Userland rüber nach Windows und machen es sich so
> gewissermassen zu eigen.

Jetzt mal nicht übertreiben, man wird damit wesentlich mehr Probleme 
haben als mit wine, weil es einfach viel neuer ist und MS vermutlich 
garnicht die nötigen ressourcen hat um shims für audio, video, 
bluetooth, etc. hinzuzufügen.

von Le X. (lex_91)


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Der Mensch ist nun mal kein rationales Wesen und ich denke, oft sind es 
einfach ideologische Gründe weswegen ein freies OS benutzt wird.
Daran wird sich nichts ändern.

Aber um nochmal zum Technischen zurückzukehren:
ELF ist ja erstmal ein Container-Format für Binärdaten, welche in der 
Regel auch als Programmcode interpretiert und ausgeführt werden können.

Wurde denn bestätigt dass in Zukunft jede für Linux kompilierte Datei 
nativ ausgeführt werden kann? Das ist ja der Knackpunkt, um die 
vorhandene Infrastruktur nutzen zu können.
Und das bezweifle ich.

von Peter D. (peda)


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Bernd K. schrieb:
> Windows bekommt endlich ne vernünftige Shell. Und außerdem sollen
> Executables im .elf Format nativ ausgeführt werden können.

Nur wird das kein Windows-User bemerken oder gar benutzen. Also noch 
mehr toter Code auf der HDD.

von Walter T. (nicolas)


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Bernd K. schrieb:
> Nächster Schritt: Microsoft kauft Ubuntu. Und baut Kacheln ein..

Hmm....eigentlich war genau das der Grund, warum ich nach dem Ende von 
Windows XP nach einem Abend Ausprobieren von Ubuntu 12 LTS den Schritt 
zu Windows 7 gemacht habe:

Ubuntu hatte plötzlich Kacheln, Widgets und einen App-Store. Synaptic 
und Apt waren auf dem Live-System nicht vorhanden. Also fieser 
Klicki-Bunti als das damals aktuelle Windows 7. Seitdem habe ich aber 
auch keine Ubuntu-DVD mehr angefaßt. Keine Ahnung, ob sie den Absprung 
noch geschafft haben.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Daniel A. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Microsoft schüttelt über Nacht mal eben einen dünnen
>> Kompatibilitätslayer aus dem Ärmel und ziehen mal eben in einer Nacht
>> das GESAMTE Userland rüber nach Windows und machen es sich so
>> gewissermassen zu eigen.
>
> Jetzt mal nicht übertreiben, man wird damit wesentlich mehr Probleme
> haben als mit wine, weil es einfach viel neuer ist und MS vermutlich
> garnicht die nötigen ressourcen hat um shims für audio, video,
> bluetooth, etc. hinzuzufügen.

Schon seltsam: bisher ist das nur eine Ankündigung, keiner hat's 
gesehen, niemand damit herumgespielt und schon gar keiner damit 
gearbeitet. Aber trotzdem will Bernd schon ganz genau wissen, daß 
Microsoft das "mal eben" und "über Nacht" aus dem Hut gezaubert haben 
soll und daß Linux dadurch überflüssig wird (ob da der Wunsch der Vater 
des Gedankens ist?). Und Du weißt sogar schon, welche Probleme es geben 
wird.

Ich hingegen bin mir nichtmal sicher, ob das nicht nur ein Aprilscherz 
ist -- und selbst, wenn es keiner sein sollte, bin ich relativ sicher, 
daß das keine gravierenden Auswirkungen haben wird. Schließlich ist es 
mit Cygwin und SFU doch schon lange möglich, UNIX- und Linux-Programme 
unter Windows zu benutzen, aber wirklich durchgesetzt hat sich das 
bekanntlich nicht. Insofern scheint der Bedarf für UNIX- und 
Linux-Programme unter Windows vor allem eines zu sein: überschaubar.

Andererseits sehe ich aber einen anderen möglichen Effekt; nämlich, daß 
die Linux- und OpenSource-Welt durch diesen Schritt Microsofts quasi 
"geadelt" wird, schließlich stellt der Schritt einen diametralen 
Gegensatz zu der bisher von Microsoft verfolgten FUD-Strategie dar. Wenn 
nun jedoch sogar Microsoft solche Software unterstützt, kann die 
offensichtlich gar nicht so schlecht sein. Wenn diese Annahme zutrifft, 
bringt das Menschen, die bisher nichts OpenSource gehalten haben, in 
Kontakt damit, was wohl zum Abbau von Berührungsängsten führt. Und, wer 
weiß: vielleicht merken diese Leute dann plötzlich, daß OpenSource 
wunderbar funktioniert und sie ohnehin zu 90 oder 100% mit 
OSS-Werkzeugen arbeiten. Dann liegt die Idee, lieber gleich das Original 
zu nehmen, plötzlich sehr viel näher, als es Microsoft und seinen 
Fänbois lieb sein kann.

Insofern: entspannt bleiben, Ruhe bewahren, Bälle flachhalten und immer 
locker durch die Hose atmen. Laßt uns doch erstmal schauen, was wirklich 
hinter der vollmundigen Ankündigung steckt -- die Ankündigungen waren 
bei MS ja schon immer größer als die Umsetzung.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Walter T. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Nächster Schritt: Microsoft kauft Ubuntu. Und baut Kacheln ein..
>
> Hmm....eigentlich war genau das der Grund, warum ich nach dem Ende von
> Windows XP nach einem Abend Ausprobieren von Ubuntu 12 LTS den Schritt
> zu Windows 7 gemacht habe:
>
> Ubuntu hatte plötzlich Kacheln, Widgets und einen App-Store. Synaptic
> und Apt waren auf dem Live-System nicht vorhanden. Also fieser
> Klicki-Bunti als das damals aktuelle Windows 7. Seitdem habe ich aber
> auch keine Ubuntu-DVD mehr angefaßt. Keine Ahnung, ob sie den Absprung
> noch geschafft haben.

Ach, weißt Du... ich will Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber das, 
was Du da beschreibst, ist wirklich ein PEBKAC. Für Ubuntu fallen mir 
aus dem Stehgreif mindestens vier moderne grafische Desktops ein, welche 
keine Kacheln (und auch keinen "App Store") haben.

Und daß auf einem Live-System, das von einem Readonly-Medium läuft, 
keine Werkzeuge für das Paketmanagement installiert sind, liegt 
vermutlich daran, daß ein Readonly-Medium readonly ist und man da nichts 
installieren kann. Klingt eigentlich ganz logisch, oder?

von foo (Gast)


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Aus einem Kommentar von diesem Beitrag: 
https://plus.google.com/+KristianK%C3%B6hntopp/posts/aSY1GZzf1pA


"Software wird in Form von Docker-Containern gebaut und geshipped. Damit 
man die starten kann, muß man Docker-Container ausführen können. Dazu 
muß man Software ausführen können die Linux Systemaufrufe verstehen 
kann.

Wenn Windows das nicht kann, ist Windows als Hostbetriebssystem für 
Server irrelevant geworden.

Das kann Microsoft nicht zulassen.

Das Linux-Subsystem von heute ist deren Reaktion darauf."

Bei dieser Sache geht es nicht um irgendwelchen 
Homeoffice-Desktop-Kinderkram.

von Rolf M. (rmagnus)


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Zagge schrieb:
> Mag ja sein, dass es cygwin schon ewig gibt, zumindest meine Erfahrungen
> (> 10 Jahre her) waren jedoch die, dass es zwar besser als nix ist, aber
> zumindest damals in vielen Belangen unbrauchbar war.
> Erinnere mich z.B. noch mit Schaudern wie dort ein tail ausgeführt wurde
> ....

Und es ist grottig lahm. Ein Grund dafür könnte z.B. sein, dass Windows 
kein fork() kennt, das auf Unix-artigen Systemen doch ein sehr wichtiger 
und viel genutzter system call ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass 
sich das jetzt ändern wird.

Walter T. schrieb:
> Hmm....eigentlich war genau das der Grund, warum ich nach dem Ende von
> Windows XP nach einem Abend Ausprobieren von Ubuntu 12 LTS den Schritt
> zu Windows 7 gemacht habe:
>
> Ubuntu hatte plötzlich Kacheln, Widgets und einen App-Store. Synaptic
> und Apt waren auf dem Live-System nicht vorhanden. Also fieser
> Klicki-Bunti als das damals aktuelle Windows 7. Seitdem habe ich aber
> auch keine Ubuntu-DVD mehr angefaßt. Keine Ahnung, ob sie den Absprung
> noch geschafft haben.

Ich hab noch nie Ubuntu genutzt, aber KUbuntu, und das muss so seit 
07.04 oder länger gewesen sein. Aktuell nutze ich 15.10. Kacheln hab ich 
da noch nie gesehen, und apt war immer dabei. Aber wenn so ein 
allererster kleiner Eindruck noch bevor du es überhaupt installiert hast 
schon dafür sorgt, dass du das in die Ecke wirfst und die nächsten 4 
Jahre nicht mal mehr anschaust, ist das ein recht eindeutiges Zeichen 
dafür, dass du's damit sowieso gar nicht erst versuchen willst.

von Bernd K. (prof7bit)


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Le X. schrieb:
> Wurde denn bestätigt dass in Zukunft jede für Linux kompilierte Datei
> nativ ausgeführt werden kann? Das ist ja der Knackpunkt, um die
> vorhandene Infrastruktur nutzen zu können.

Ja.

Es wurde demonstriert wie jemand mit apt-get allerhand Software direkt 
vom Ubuntu-Repository installiert und dann ganz normal ausgeführt hat. 
Also läuft schonmal mindestens das ganze apt, dpkg, python, perl, bash 
(und alles was in debian pre- und postinstall scripten sonst noch 
vorkommen kann) mit allen zugehörigen Interpreter-Binaries von Ubuntu um 
das komplette Paketsystem auf die Beine zu stellen und dann noch alles 
was er da zu demonstratiuonszwecken installiert hat, inclusive orginal 
gcc von Ubuntu mit dem er mal eben ein 64 bit elf hello world gebaut und 
ausgeführt hat.

https://channel9.msdn.com/Events/Build/2016/P488?ocid=player

Entweder ein sehr aufwendig inszenierter Aprilscherz oder das ist 
wirklich der Tag an dem die Hölle zufriert. Die Signifikanz dieses 
Ereignisses sprengt die Skala die Folgen sind noch überhaupt nicht 
abzusehen, dieser Schritt könnte Microsoft vor dem drohenden Abstieg in 
die Bedeutungslosigkeit bewahren und das Ruder wieder komplett 
herumreißen und die Karten völlig neu mischen.

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Bernd K. schrieb:
> Die Signifikanz dieses Ereignisses sprengt die Skala die Folgen sind noch
> überhaupt nicht abzusehen, dieser Schritt könnte Microsoft vor dem
> drohenden Abstieg in die Bedeutungslosigkeit bewahren und das Ruder wieder
> komplett herumreißen und die Karten völlig neu mischen.

Könnte aber auch sein, dass es keine Sau interessiert. Dass die Linuxer 
sich fragen, warum sie jetzt Windows kaufen sollen, um Dinge zu 
bekommen, die sie sowieso schon immer hatten und die Windowser sich 
fragen, was sie jetzt mit dem Zeug anfangen sollen.

von Entwicklungsingenieur Embedded (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Wenn jetzt Windows von Haus aus mit apt-get daherkommt und man dort mit
> 2 Mausklicks alles aus dem Ubuntu Repository installieren kann ohne
> separat Linux installieren zu müssen dann werden sich einige Gewichte
> gewaltig verschieben.

Träum weiter.

Bernd K. schrieb:
> Es wurde demonstriert wie jemand mit apt-get allerhand Software direkt
> vom Ubuntu-Repository installiert und dann ganz normal ausgeführt hat.

Wenn du nur ansatzweise Ahnung von dem "Allerhand" hättest, von dem du 
sprichst, dann wüsstest du, dass es hier einzig um Tools/Interpreter 
geht. Es ist wohl keine Kunst, Linux/Unix-Tools auf Windows zu 
portieren, wenn die Quellen dazu offen sind, was man von Microschrott ja 
nicht gerade behaupten kann. Mehr Copy&Paste als Eigenleistung.

Bernd K. schrieb:
> Also läuft schonmal mindestens das ganze apt, dpkg, python, perl, bash
> (und alles was in debian pre- und postinstall scripten sonst noch
> vorkommen kann) mit allen zugehörigen Interpreter-Binaries von Ubuntu um
> das komplette Paketsystem auf die Beine zu stellen und dann noch alles
> was er da zu demonstratiuonszwecken installiert hat, inclusive orginal
> gcc von Ubuntu mit dem er mal eben ein 64 bit elf hello world gebaut und
> ausgeführt hat.

WOW!!! DAS HAUT MICH JA SOWAS VOM HOCKER! 'Hello world' geht!!! Mega! 
Und wie sieht es mit Binaries aus, die aus dem Kernel zugreifen???

TOLL!!! Da wird im Video gezeigt, wie man Code im Visual Studio editiert 
und ihn anschließend auf Linux laufen lässt. Und was soll ich mit dem 
Scheiss hine & her?

Bernd K. schrieb:
> oder das ist
> wirklich der Tag an dem die Hölle zufriert.

Hör mal Kerl, fang bei QVC an! Die verkaufen auch Bratpfannen so, als 
wäre es eine Neuerfindung. Deine feuchten Träume müssen ja irgendwie 
befriedigt werden.

Bernd K. schrieb:
> Die Signifikanz dieses
> Ereignisses sprengt die Skala die Folgen sind noch überhaupt nicht
> abzusehen, dieser Schritt könnte Microsoft vor dem drohenden Abstieg in
> die Bedeutungslosigkeit bewahren und das Ruder wieder komplett
> herumreißen und die Karten völlig neu mischen.

Uaaah, gähn. Huch, aufwachen - wer sprengt wen?

Sorry, beide Typen im Video sind von Microsoft und verkaufen ein 
bisschen Kacka als großen Haufen.


Nä Jung, datt wird nix. Aber das Datum haben sie fast richtig gewählt, 
eben kurz vor April ein Scherz der Sonderklasse.

Wenn ich unter Windows Linux nutzen will, werfe ich seit Jahren die 
VMware an, und wenn ich die Freiheit habe, stehen bei mir im Home Office 
und im Wohnzimmer 2 Linux-PCs bzw. ein Linux-Media PC. Windows nur, weil 
ich auch unter demselben Software entwickle.


Win10 ist ein unlogisches GUI mit Schnüffelfeatures, nicht mehr, nicht 
weniger.

Vor mehr als 10 Jahren kündigte Microsoft Linux den Kampf an. Das 
jetzige implementieren der Shell-Funktion ist ein resignieren vor Linux, 
und das späte Einsehen, dass die DOS-Shell verloren hat.

Warum sollte ich nun Windows kaufen, wenn es Linux imitiert, dass ich 
umsonst haben kann, und das in einer Manigfaltigkeit, die Seinesgleichen 
sucht.

Richt Turner und Russ Alexander könnten mit ihrem Auftreten genauso 
Autpolitur im Privatfernsehen verkaufen, amüsiere mich immer über die 
Volldeppen, die da ihre Lächerlichkeit zum Besten geben.


Schöne Wochenende.

von Bernd K. (prof7bit)


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Entwicklungsingenieur Embedded schrieb:
> Es ist wohl keine Kunst, Linux/Unix-Tools auf Windows zu
> portieren, wenn die Quellen dazu offen sind

Sie haben nichts portiert, das Zeug läuft nativ.

von Entwicklungsingenieur Embedded (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Entwicklungsingenieur Embedded schrieb:
>> Es ist wohl keine Kunst, Linux/Unix-Tools auf Windows zu
>> portieren, wenn die Quellen dazu offen sind
>
> Sie haben nichts portiert, das Zeug läuft nativ.

Nativ auf was? Was ist der Unterbau unter apt-get, vi usw.?

Erklär mal, ich bin gespannt. Als langjähriger Entwickler u.a. im 
Bereich Embedded Linux kannst du mir ja mal den genauen Aufbau erklären.

Und: Wenn etwas portiert wurde, kann es dennoch nativ laufen. Das eine 
hat mit dem Build zu tun, dass andere mit Runtime. Solltest du 
vielleicht erst einmal verstehen.

von Arc N. (arc)


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Entwicklungsingenieur Embedded schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Wenn jetzt Windows von Haus aus mit apt-get daherkommt und man dort mit
>> 2 Mausklicks alles aus dem Ubuntu Repository installieren kann ohne
>> separat Linux installieren zu müssen dann werden sich einige Gewichte
>> gewaltig verschieben.
>
> Träum weiter.
>
> Bernd K. schrieb:
>> Es wurde demonstriert wie jemand mit apt-get allerhand Software direkt
>> vom Ubuntu-Repository installiert und dann ganz normal ausgeführt hat.
>
> Wenn du nur ansatzweise Ahnung von dem "Allerhand" hättest, von dem du
> sprichst, dann wüsstest du, dass es hier einzig um Tools/Interpreter
> geht. Es ist wohl keine Kunst, Linux/Unix-Tools auf Windows zu
> portieren, wenn die Quellen dazu offen sind, was man von Microschrott ja
> nicht gerade behaupten kann. Mehr Copy&Paste als Eigenleistung.

Und nochmal: Es sind keine Portierungen die dort unter Windows laufen 
wie bei Cygwin mehr schlecht als recht, sondern 1:1 ELF-Binaries.
Technisch gelöst ist das über das Abfangen/Umsetzen der 
Linux-Systemcalls.

> Sorry, beide Typen im Video sind von Microsoft und verkaufen ein
> bisschen Kacka als großen Haufen.

https://channel9.msdn.com/Events/Build/2016/C906
Dustin Kirkland ist von Canonical
https://insights.ubuntu.com/2016/03/30/ubuntu-on-windows-the-ubuntu-userspace-for-windows-developers/

> Win10 ist ein unlogisches GUI mit Schnüffelfeatures, nicht mehr, nicht
> weniger.

Deshalb ist die meistverbreitete Distribution auch Ubuntu, die in der 
Grundkonfiguration, genau wie W10, erstmal alle Eingaben im Dash ins 
Netz posaunt.

> Vor mehr als 10 Jahren kündigte Microsoft Linux den Kampf an. Das
> jetzige implementieren der Shell-Funktion ist ein resignieren vor Linux,
> und das späte Einsehen, dass die DOS-Shell verloren hat.

Mal Powershell(ISE) mit sh/bash/csh und Konsorten vergleichen. Für 
größere Sachen würde ich nichts davon nehmen, sondern gleich eine 
vernünftige Skriptsprache.

> Warum sollte ich nun Windows kaufen, wenn es Linux imitiert, dass ich
> umsonst haben kann, und das in einer Manigfaltigkeit, die Seinesgleichen
> sucht.

Nicht umsonst definiert der Duden die Bedeutung von umsonst auch als:
"ohne die erwartete oder erhoffte [nutzbringende] Wirkung; vergebens, 
vergeblich" oder "ohne Zweck, grundlos" scnr
und kostenlos ist es auch nicht.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Le X. schrieb:
> Der Mensch ist nun mal kein rationales Wesen und ich denke, oft sind es
> einfach ideologische Gründe weswegen ein freies OS benutzt wird.

Daß ich mich nicht ausspionieren, meine Daten nicht in proprietären 
Formaten einsperren lassen, ein stabiles, sicheres, flexibles, 
performantes und gut dokumentiertes System haben will, hat nichts mit 
Ideologie zu tun. Ich halte das sogar für ausgesprochen kluge und 
rationale Gründe. Du nicht?

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Rolf M. schrieb:
> Und es ist grottig lahm. Ein Grund dafür könnte z.B. sein, dass Windows
> kein fork() kennt, das auf Unix-artigen Systemen doch ein sehr wichtiger
> und viel genutzter system call ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass
> sich das jetzt ändern wird.

Die Langsamkeit liegt auch daran, daß schon ein einfaches malloc() unter 
Windows etwa eineinhalb- bis zweimal so lange braucht wie unter Linux.

von Entwicklungsingenieur Embedded (Gast)


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Arc N. schrieb:
> Und nochmal: Es sind keine Portierungen die dort unter Windows laufen
> wie bei Cygwin mehr schlecht als recht, sondern 1:1 ELF-Binaries.
> Technisch gelöst ist das über das Abfangen/Umsetzen der
> Linux-Systemcalls.

Spreche nicht von Cygwin, sondern davon, dass 'nativ laufen' und 
Codeportierungen nichts miteinander zu tun haben. WIE es MS umgesetzt 
hat, ist i.d.Z. erstmal unwichtig.

Wo kommen denn die ELF-Binaries nun her? Wenn MS nun selbst das 
implementiert, was unter Linux schon da ist, da warte mal schön ab, bis 
massenweise Inkompatibilitäten auftreten. Schau das Video zu Ende. 
Ziemlich blöd, wenn die das Rad nun neu erfinden. Lächerlich.

Arc N. schrieb:
> Deshalb ist die meistverbreitete Distribution auch Ubuntu, die in der
> Grundkonfiguration, genau wie W10, erstmal alle Eingaben im Dash ins
> Netz posaunt.

Ubuntu muss man nicht nutzen, das Dash posaunt Suchanfragen ins Netz und 
Alternativen gibt es genug. Win10 ist kommerziell, Microsoft hält sich 
vor, illegale Tätigkeiten, wie auch immer sie diese definieren, an 
Dritte weiterzugegeben, was Hoheitsaufgaben des Staates sind, sicher 
aber nicht die eines amerikanischen Softwarekonzern, der alleine was die 
NSA angeht seine eigene merkwürdige Rechtsdefinition hat.
Cortana, Sprachanalyse, Tastaturscans, kommend auch der Irisscan, 
Neuerungen in Win10, die nur mit aktivem MS-Konto nutzbar sind und so 
den Anwender zur Identifikation zwingen, sind schon so zahlreich, dass 
das Dash in Ubuntu vergleichbar harmlos ist.

Arc N. schrieb:
> Mal Powershell(ISE) mit sh/bash/csh und Konsorten vergleichen. Für
> größere Sachen würde ich nichts davon nehmen, sondern gleich eine
> vernünftige Skriptsprache.

Ja, ich auch. Sowohl unter Windows, wie auch unter Linux. Richtig, und 
sehe doch keinen Grund, warum Windows nun für Linux eine Gefahr 
darstellen sollte, wie von Bernd behauptet. Lässt mich kalt.

Arc N. schrieb:
> Nicht umsonst definiert der Duden die Bedeutung von umsonst auch als:
> "ohne die erwartete oder erhoffte [nutzbringende] Wirkung; vergebens,
> vergeblich" oder "ohne Zweck, grundlos" scnr
> und kostenlos ist es auch nicht.

Och, weist'de, wenn ich mir heute all die Geräte anschaue, auf denen ein 
Linuxkernel läuft, oder die Embedded Devices, die wir in der Fa. in den 
letzten Jahren mit Linuxkernel und ARM-Derivaten entwickelt haben, damit 
gutes Geld verdienen, ohne Lizenzgebühren an Microsoft zahlen zu müssen, 
dann würde ich den Begriff "umsonst" mit allem anderen als mit 
"vergebens/vergeblich" gleichsetzen, und kostenlos ist sowohl das OS als 
auch die Tools, die man dazu verwendet und verwenden darf.

Aber gut, dass du einen Duden hast ...  ;-)

von Bernd K. (prof7bit)


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Entwicklungsingenieur Embedded schrieb:
> Und: Wenn etwas portiert wurde

Es wurde aber nichts portiert, es läuft direkt so wie es ist.

von Bernd K. (prof7bit)


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Entwicklungsingenieur Embedded schrieb:
> Schau das Video zu Ende.
> Ziemlich blöd, wenn die das Rad nun neu erfinden. Lächerlich.

Welches Rad? Das was die vorhaben war bisher noch nie da, zumindest 
nicht für Windows. Es existierte also bis dato noch kein Rad zum neu 
erfinden.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Arc N. schrieb:
> Und nochmal: Es sind keine Portierungen die dort unter Windows laufen
> wie bei Cygwin mehr schlecht als recht, sondern 1:1 ELF-Binaries.
> Technisch gelöst ist das über das Abfangen/Umsetzen der
> Linux-Systemcalls.

Äh, genau das macht doch die Cygwin-DLL. Ansonsten sind die Binaries aus 
dem Cygwin-Paket nichts anderes als native Binaries, die eben diese eine 
DLL anziehen. Anders gesagt: Microsoft will jetzt so etwas wie die olle 
Cygwin-DLL mitliefern und hat sie besser integriert. Aber technisch sind 
die Unterschiede zum Cygwin-Modell ziemlich überschaubar, wenn ich das 
alles richtig verstanden habe.

>> Win10 ist ein unlogisches GUI mit Schnüffelfeatures, nicht mehr, nicht
>> weniger.
>
> Deshalb ist die meistverbreitete Distribution auch Ubuntu, die in der
> Grundkonfiguration, genau wie W10, erstmal alle Eingaben im Dash ins
> Netz posaunt.

Nö. Das hat Unity mal in einer einzigen Version gemacht, bis die 
Anwender Canonical ziemlich deutlich mitgeteilt haben, was sie davon 
halten. Danach hat Canonical das ganz schnell wieder deaktiviert. Alle 
anderen Versionen von Ubuntu und alle anderen Distributionen, die nicht 
auf Unity setzen -- also der mit weitem Abstand größte Teil -- haben so 
etwas nie gemacht.

Darüber hinaus ist es ziemlich billig -- und auch nicht sonderlich klug 
-- den Mist eines Herstellers damit rechtfertigen zu wollen, daß auch 
andere Hersteller ähnlichen Mist gemacht haben. Der Mist wird damit 
weder weniger mistig und die Hersteller werden dadurch nicht 
entschuldigt. Insofern ist das nur ein ebenso durchschaubares wie 
billiges Ablenkungsmanöver -- zumal Microsoft, ganz im Gegensatz zu 
Canonical, bisher keine Einsicht gezeigt, und seinen Spionagemist eben 
nicht ausgebaut hat.

>> Warum sollte ich nun Windows kaufen, wenn es Linux imitiert, dass ich
>> umsonst haben kann, und das in einer Manigfaltigkeit, die Seinesgleichen
>> sucht.
>
> Nicht umsonst definiert der Duden die Bedeutung von umsonst auch als:
> "ohne die erwartete oder erhoffte [nutzbringende] Wirkung; vergebens,
> vergeblich" oder "ohne Zweck, grundlos" scnr

Noch viel weniger umsonst definiert der Duden das allerdings zuerst als 
"ohne Gegenleistung, unentgeltlich", und Du weißt natürlich selbst, daß 
genau das gemeint ist.

Aber das ist ja keine Antwort auf die Frage, um die Du Dich 
offensichtlich drücken willst oder mußt: warum sollte jemand ein Windows 
kaufen, wenn es Linux imitiert, das man stattdessen kostenlos haben 
kann?

> und kostenlos ist es auch nicht.

Aber natürlich ist es das.

von W.S. (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> warum sollte jemand ein Windows
> kaufen, wenn es Linux imitiert, das man stattdessen kostenlos haben
> kann?

Weil Windows als PC Betriebssystem eben um Größenordnungen besser ist 
als jegliches Unix/Linux/Ios. Darum.

Die grundlegende Organisation von allen Unixen dieser Welt ist immer 
noch die sogenannte "mittlere Datentechnik", also ein von Admins 
betreuter Zentralrechner, der seinerseits eben KEINEN direkten kontakt 
zu jeglichen Benutzern hat, sondern dies peripheren Eingeiten überläßt. 
Das ist nun leider ganz was Anderes asl das, was man auf einem PC 
benötigt. Und deshalb ist auch Linux auf dem PC eher eine zwar billige, 
aber immer noch hakelige Krücke.

Ich hätte da nen ganz anderen Vorschlag (für die Linuxer): Eine 
möglichst windows-artige grafische Oberfläche hernehmen, den ganzen 
kommandozeilenorientierten Unterbau restlos entfernen und einen 
Windows-NT-Kernel druntersetzen. Also so etwa, wie sich Windows ab NT 
von MSDOS freigemacht hat.

W.S.

von Dussel (Gast)


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W.S. schrieb:
> Weil Windows als PC Betriebssystem eben um Größenordnungen besser ist
> als jegliches Unix/Linux/Ios. Darum.
Oh, ganz böse. Das wird noch Ärger geben :O
:D

von Bernd K. (prof7bit)


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W.S. schrieb:
> Weil Windows als PC Betriebssystem eben um Größenordnungen besser ist
> als jegliches Unix/Linux/Ios. Darum.

Nö. Einzig daß es einen Treiber gibt für den bescheuerten Drucker (den 
ich mittlerweile entsorgt habe) und außerdem noch die eine oder andere 
Spezialsoftware nur darauf laufen will macht es notwendig immer noch 
eine Windowsinstallation im Haushalt mitzuschleppen.

Aber wenn man die zwei Sachen mal außer Acht lässt wird schnell deutlich 
daß es eigentlich in jeder Hinsicht nur schlechter ist als alles andere, 
und das teilweise sogar vorsätzlich, aus purer Sturheit oder Arroganz.

Wenn sich das jetzt tatsächlich ändert und endlich mal technische 
Vernunft und Interessen der Kunden mehr Gewicht erhalten als verblödete 
Prinzipienreiterei und Marketing-Borniertheit dann könnte aus Windows 
vielleicht letzten Endes doch noch mal was wirklich brauchbares werden. 
Viel schlechter geht ja im Moment kaum noch.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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W.S. schrieb:
> Weil Windows als PC Betriebssystem eben um Größenordnungen besser ist
> als jegliches Unix/Linux/Ios. Darum.

LOL! War Linux böse zu Dir? Das tut mir leid.

von Entwicklungsingenieur Embedded (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Entwicklungsingenieur Embedded schrieb:
>> Und: Wenn etwas portiert wurde
>
> Es wurde aber nichts portiert, es läuft direkt so wie es ist.

Dann werden sie wohl die Binaries von Linux geklaut haben müssen, wennn 
sie nichts portiert haben, oder? Und dann fragt man sich doch, wo da nun 
das von dir so groß propagierte Novum liegt, warum nun Windows der 
Linux-Killer sein soll?!?! Ziemlich uninteressant, auf dem Win-Kernel 
Linux-Programme laufen zu lassen, zumal der Linux-Kernel schneller, 
offen und portabler ist.

Bernd K. schrieb:
> Welches Rad? Das was die vorhaben war bisher noch nie da, zumindest
> nicht für Windows. Es existierte also bis dato noch kein Rad zum neu
> erfinden.

Also die Tools, die im Video und auf dem von mir genannten Link 
angesprochen wurden, gibt es schon ewig. Und mit Cygwin habe ich diese 
schon vor 17 Jahren eingesetzt. Das einzig Neue wäre die direkte 
Ausführung unter Windows. Und das soll nun wie von dir beschrieben die 
Softwarewelt revolutionieren??? Da ist schon etwas mehr notwendig, z.B. 
die Ausführung von GTK- oder Qt-Linuxbinaries unter Windows. Aber selbst 
dann wäre Windows für die meisten Linuxentwickler und auch Anwender 
keine Alternative, denn der Schrott unterhalb der API bleibt.

Microsoft täte gut daran, endlich mal die alten Krankheiten qualitativ 
zu verbessern, statt immer neue Kaninchen aus dem Hut zu zaubern. Und 
das sage ich als jemand, der KEIN definitiver Microsoft-Gegner ist.

W.S. schrieb:
> Die grundlegende Organisation von allen Unixen dieser Welt ist immer
> noch die sogenannte "mittlere Datentechnik", also ein von Admins
> betreuter Zentralrechner, der seinerseits eben KEINEN direkten kontakt
> zu jeglichen Benutzern hat, sondern dies peripheren Eingeiten überläßt.
> Das ist nun leider ganz was Anderes asl das, was man auf einem PC
> benötigt. Und deshalb ist auch Linux auf dem PC eher eine zwar billige,
> aber immer noch hakelige Krücke.

Wo bist du denn bitte stehengeblieben, in den 70ern??? Also ich habe 
privat einen MAC, 3 Windows-PCs, 3 Linux-PCs und einen Linuxserver, als 
jemand der permanent entwickelt und anwendet liegst du in jeder Hinsicht 
voll daneben. Eher ist es so, dass Microsoft nach WinXP das Modell des 
Users/Admin auf alle Folgeversionen übernommen hat, weil der Missbrauch 
damit eingeschränkt wurde, und das haben sie richtig gemacht.

W.S. schrieb:
> Ich hätte da nen ganz anderen Vorschlag (für die Linuxer): Eine
> möglichst windows-artige grafische Oberfläche hernehmen, den ganzen
> kommandozeilenorientierten Unterbau restlos entfernen und einen
> Windows-NT-Kernel druntersetzen. Also so etwa, wie sich Windows ab NT
> von MSDOS freigemacht hat.

Und warum sollte man das machen, weil du unfähig bist oder zu faul, die 
Stärke der Shell zu verstehen/anzuwenden? Wenn du das willst, dann kauf 
dir einen Windows-PC und die Welt ist für dich OK. MAC OS ist auch ein 
UNIX-Derivat, das genau wie Linux seine Stärken gerade wegen des 
UNIX-Konzepts hat. Wer das nicht will, bitte, Microsoft bietet genug 
Spielzeug und Entmachtung des Users. Obwohl, selbst die haben wohl den 
Vorteil der Bash erkannt, LOL ;-)

.... sonst würde es diesen Thread wohl nicht geben.


AMEN.

von W.S. (Gast)


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Dussel schrieb:
> Oh, ganz böse. Das wird noch Ärger geben :O

Hmm.. seh ich auch so.

Mit den Linuxern ist es eben ganz genau so, als wenn jemand einen 
Mohammed-Witz erzählt. Von wegen "AMEN".

Und das alles nur wegen des aktuellen Datums.. tss tss tss

Aber es ist schon erstaunlich, wie verbissen der Durchschnitts-Linuxer 
halt so reagiert. Selbst wenn es sich um derart wohlhabende Linuxer 
handelt: "Also ich habe privat einen MAC, 3 Windows-PCs, 3 Linux-PCs und 
einen Linuxserver"

Oh, bin zutiefst beeindruckt.

W.S.

von Rolf M. (rmagnus)


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W.S. schrieb:
> Ich hätte da nen ganz anderen Vorschlag (für die Linuxer): Eine
> möglichst windows-artige grafische Oberfläche hernehmen, den ganzen
> kommandozeilenorientierten Unterbau restlos entfernen und einen
> Windows-NT-Kernel druntersetzen. Also so etwa, wie sich Windows ab NT
> von MSDOS freigemacht hat.

Das wäre wohl der Todesstoß für Linux, wenn man da diesen Schwachsinn, 
den Microsoft damals fabriziert hat, wiederholen würde.
Die hätten lieber DOS zu einem richtigen Betriebssystem weiterentwickeln 
sollen. Dann hätte Windows auch ein graphischer Aufsatz dafür bleiben 
können, und das ganze wäre sauber modular aufgebaut gewesen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Entwicklungsingenieur Embedded schrieb:
> Dann werden sie wohl die Binaries von Linux geklaut haben müssen, wennn
> sie nichts portiert haben, oder?

Nein, die haben sie nicht geklaut. Die kann man sich dort per ganz 
normalem apt-get aus den ganz normalen Ubuntu Repositories ziehen und 
installieren. Was hat das mit klauen zu tun? Die ganzen Ubuntu und 
Debian Repositories sind alle frei verfügbar.

Zeig mir mal wie Du das in Cygwin anstellen willst. Merkst Du was?

> Da ist schon etwas mehr notwendig, z.B.
> die Ausführung von GTK- oder Qt-Linuxbinaries unter Windows.

Das wird wohl auch noch geplant sein und auch so kommen wenn sie nicht 
vollkommen verblödet sind und bei 90% wieder einen Rückzieher machen. 
Denen laufen die Nutzer in Scharen davon, deshalb müssen sie jetzt mal 
zur Abwechslung was technisch sinnvolles und vor allem Nützliches 
bringen, also zum Beispiel hunderdtausend neue Anwendungen die 
andernorts schon lange laufen, langersehnte Unterstützung für andernorts 
schon lange etablierte und wichtige APIs, Tools, Dateisysteme, 
Dateiformate, Protokolle, etc, sie müssen die Einsatzmöglichkeiten von 
Windows erweitern anstatt sie aus bornierter Sturheit absichtlich 
einzuschränken.

Offenbar hat das dort langsam mal jemand erkannt.

Deshalb habe ich keinen Zweifel daß das früher oder später genau so 
implementiert wird. Zumal sie es ja ungleich leichter haben als die 
wine-Leute, sie müssen dazu überhaupt nichts Reverse-Engineeren.

von Daniel A. (daniel-a)


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W.S. schrieb:
> Mit den Linuxern ist es eben ganz genau so, als wenn jemand einen
> Mohammed-Witz erzählt. Von wegen "AMEN".
>
> Und das alles nur wegen des aktuellen Datums.. tss tss tss

Nun, ein Aprilscherz ist normalerweise zumindest auf den zweiten blick 
als solcher erkennbar. Bei dir bin ich mir aber immernoch nicht sicher, 
ob dien erster Beitrag ein schlechter Scherz, Unwissenheit, Wahnsinn 
oder Getrollte ist, oder ob die Hölle nun tatsächlich zugefroren ist?
Deine schockierenden Beiträge werden mir sicher noch Albtraume 
bescheren, von Leuten, die beschliessen die Welt zu verbessern statt zu 
labern...

von unoptimistischer (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Denen laufen die Nutzer in Scharen davon, deshalb müssen sie jetzt mal
> zur Abwechslung was technisch sinnvolles und vor allem Nützliches
> bringen, ...

plus Schnüffelei weglassen und es dann Windows 9 nennen.

Muss man auch nicht kostenlos aufzwingen, die Leute würden es kaufen.

Das wird aber nicht passieren: denn seit wann macht MS etwas was die 
Kunden haben wollen...

von Heiko L. (drcaveman)


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Läuft Ubuntu deswegen nicht mehr so ganz rund?

Ich bin nun zu Debian mit MATE gewechselt, da gibt es auch Synaptic noch 
standardmäßig ;)
Bis vor kurzen war ich noch Windowsianer (dabei seit 3.1), aber Win10 
stimmte mich dann doch sehr skeptisch (MS kostenlos- meiner Meinung nach 
kommt da noch der ein oder andere Haken, mal abgesehen von der ganzen 
Bloatware und spioniererei).

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Heiko L. schrieb:
> MS kostenlos- meiner Meinung nach
> kommt da noch der ein oder andere Haken, mal abgesehen von der ganzen
> Bloatware und spioniererei

Ach, das war noch gar nicht der Haken? Da kommt noch mehr? ;-)
SCNR

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Entwicklungsingenieur Embedded schrieb:
> Und warum sollte man das machen, weil du unfähig bist oder zu faul, die
> Stärke der Shell zu verstehen/anzuwenden? Wenn du das willst, dann kauf
> dir einen Windows-PC und die Welt ist für dich OK. MAC OS ist auch ein
> UNIX-Derivat, das genau wie Linux seine Stärken gerade wegen des
> UNIX-Konzepts hat. Wer das nicht will, bitte, Microsoft bietet genug
> Spielzeug und Entmachtung des Users. Obwohl, selbst die haben wohl den
> Vorteil der Bash erkannt, LOL ;-)

Richtig. Ärger Dich nicht, W.S. kann die enorme Stärke und Flexibilität, 
die  eine moderne Kommandozeilenumgebung bietet, nicht verstehen. Er 
will das aber auch gar nicht, aber das ist ja seine Sache.

Dabei hat sogar W.S. so heißgeliebter Hersteller Microsoft noch zu 
Zeiten von Win9x und NT4 darüber gesprochen, die Kommandozeile als 
vermeintlich unmodernes Überbleibsel zurückdrängen und irgendwann 
loswerden zu wollen. Das Vorbild damals war MacOS, das in Versionen vor 
MacOS/X ebenfalls keine Shell hatte.

Mittlerweile hat sich die Welt jedoch gewandelt: MacOS bringt seit OS/X 
eine leistungsfähige Kommandozeile mit, während Microsoft nicht nur 
seine klassische DOS-Shell beibehalten, sondern stattdessen auch noch 
eine weitere Kommandozeilenumgebung namens Powershell als Konkurrenz zu 
den modernen UNIX-Shells entwickelt hat. Trotzdem war die Powershell 
nicht sehr erfolgreich; eine undurchsichtige Syntax, ein primitives 
Userland, sowie die Notwendigkeit, sich für die Benutzung der Powershell 
recht umfangreiche Kenntnisse des hochkomplexen .NjET-Framework aneignen 
zu müssen, dürften bei diesem Mißerfolg eine Rolle gespielt haben.

Und nun schwenkt Microsoft als letzter großer Betriebssystemhersteller 
in den Reigen derjenigen ein, die schon immer wußten, daß eine Shell für 
den Könner die effizienteste und flexibelste Möglichkeit ist, einen 
Computer zu benutzen und zu automatisieren. Deswegen baut Microsoft 
jetzt die Bash sogar die Werkzeuge aus der von W.S. so verachteten, wenn 
nicht verhaßten Linux-Welt in sein Windows ein. Ich finde das gut, denn 
so kommen immer mehr Menschen in den Genuß, die enorme Leisungsfähigkeit 
moderner Shells und eines modernen Userlandes kennen und lieben zu 
lernen.

Der Einzige, der das nicht versteht und dem es nicht gefällt, ist W.S. 
Na und? Soll er sich doch weiterhin einen abklicken, wenn es ihm Spaß 
macht. Kenner wissen, was sie an der Shell und an dem Linux-Userland 
haben, und das kann ihnen ein anonymer Ignorant auch nicht madig machen. 
;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel A. schrieb:
> Bei dir bin ich mir aber immernoch nicht sicher, ob dien erster Beitrag
> ein schlechter Scherz, Unwissenheit, Wahnsinn oder Getrollte ist, oder
> ob die Hölle nun tatsächlich zugefroren ist?

Du kennst W. S. noch nicht?

Aprilscherz, ganzjährig. :-)

OK, um fair zu bleiben: einmal waren wir sogar einer Meinung. ;-)

von Entwicklungsingenieur Embedded (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Nein, die haben sie nicht geklaut. Die kann man sich dort per ganz
> normalem apt-get aus den ganz normalen Ubuntu Repositories ziehen und
> installieren. Was hat das mit klauen zu tun? Die ganzen Ubuntu und
> Debian Repositories sind alle frei verfügbar.
>
> Zeig mir mal wie Du das in Cygwin anstellen willst. Merkst Du was?

Also irgendwie kapierst du es nicht. Worin besteht denn deiner Meinung 
nach nun die so große Leistung von Microsoft? Darin, ein paar Linuxtools 
unter Windows ausführen zu können? Das soll nun die Linuxwelt auf den 
Kopf stellen?
Der Otto-Normalverbraucher, wie du ihn selbst oben genannt hast, wird 
diese Tools nicht brauchen, der wird ne GUI für Mail, Office und Browser 
nutzen. Der Linuxuser wird weiterhin ein echtes Linux installieren, und 
auf das bisschen Linuxbins unter Windows weitestgehend verzichten, 
zumindest wird es ihn wohl kaum wie von dir gepredigt zum Umsteigen 
bewegen.

Und unter Cygwin brauche ich kein apt-get, das nutzen wir in der Fa. 
z.B. für GCC unter Windows, wenn's ein Hersteller höherer Tools so 
vorsieht.

Und wenn man Python nutzen will, kann man das unter Windows auch schon 
seit Jahren ohne diese neuen SchnickSchnack.

Wenn man deine Beiträge liest, meint man, die Welt wäre auf den Kopf 
gestellt worden.

Merkst du was, alles ziemlich harmlos! Selbst das ATMEL Studio 4 habe 
ich mit Python Skripts vor Jahren angesteuert, die Toolchain für den 
MSP430 auch, auch alles OHNE Cygwin. Um den Cygwin-Mist habe ich immer 
einen Bogen gemacht, eher einen MinGW installiert.

Bernd K. schrieb:
> Das wird wohl auch noch geplant sein und auch so kommen wenn sie nicht
> vollkommen verblödet sind und bei 90% wieder einen Rückzieher machen.

Toll, und warum sollte man das dann nutzen? Kapiers doch einfach, die 
Zeiten wo Microsoft ein Monopol hatte, sind spätestens seit VISTA 
vorbei. Viele User sind zu MAC OS abgewandert, weil sie die Schnauze 
voll hatten, und professionellere Entwickler setzen seit Jahren auf 
Quellenfreiheit mit einem Kernel, der from scratch auf vielen 
Prozessoren und Controllern direkt läuft, leicht über das Kernel 
Buildsystem angepasst werden kann. Da macht sich Microsoft die Liebesmüh 
umsonst, am Ende werden es eine handvoll Leute sein, die's nutzen, 
wollen wir wetten?!

Bernd K. schrieb:
> Denen laufen die Nutzer in Scharen davon, deshalb müssen sie jetzt mal
> zur Abwechslung was technisch sinnvolles und vor allem Nützliches
> bringen,

Eben, du sagst es. Und weißt da was, dass ist mir sowas von egal ;-)

Bernd K. schrieb:
> deshalb müssen sie jetzt mal
> zur Abwechslung was technisch sinnvolles und vor allem Nützliches
> bringen, also zum Beispiel hunderdtausend neue Anwendungen die
> andernorts schon lange laufen,

Nützlich ist es wohl kaum, denn warum sollte jemand von Linux weggehen, 
MAC OS verlassen, wenn er damit voll zufrieden ist??? Mal abgesehen 
davon, dass der PC-Markt durch die Tablets eh rückläufig ist. Und den 
Tablet-Markt hatte Microsoft anfangs genau wie das Internet verpennt. 
Ballmer hatte Steve Jobs anfangs ausgelacht, als der mit einem Tablet 
kam. Tja, wer zuletzt lacht, lacht am besten. Und dann stieg MS ins 
Tabletgeschäft ein. Und wer will die Dinger von MS haben? Na? Merkst du 
was? Macht keinen Sinn, dass zu machen, was alle machen, wenn der Zug 
abgefahren ist. Und das machen sie gerade mit der Bash, LOL.

Bernd K. schrieb:
> sie müssen die Einsatzmöglichkeiten von
> Windows erweitern anstatt sie aus bornierter Sturheit absichtlich
> einzuschränken.

Tja, Sie müssen aber etwas machen, dass nicht einfach viel zu spät die 
anderen kopiert, sondern das, was der Kunde will oder auch brauchen 
kann. Niemand kauft einen Hut, wenn er aussieht wie alle anderen und die 
anderen dazu noch kostenlos sind.

Beispiel Office: Seit 2007 haben sie den User zu Ribbons gezwungen. Wer 
wie ich seit Anfang der 90er das alte Konzept aus Menüleiste und 
Werkzeugleiste gewohnt war, damit aufwendige Gliederungen erstellte, der 
wurde ziemlich vor den Kopf gestoßen und zum Umdenken/Neulernen 
GEZWUNGEN. Andere Software war schlauer, sie bot die Option beider 
Konzepte an, nicht aber das teure Office. Bin bis heute am Fluchen über 
diesen Mist, der auf 16:10 Screens mehr Platz denn je wegnimmt.

Beispiel Windows-Updates: Wer nicht aufpasst, hat dieses dämliche 
Windows 10-Updatesymbol auch trotz Ausblenden des KB-Updates neuerdings 
immer wieder drin, weil sie den Code ändern. Ich habe privat 4 Windows 
7-Lizenzen und will kein Win10 auf den Rechnern. Was soll dieses 
penetrante Verhalten? Einmal NEIN heißt bei mit NEIN, verdammt noch mal!

Beispiel Kacheln in Windows 8: Schon vor Veröffentlichung konnte man 
z.B. im Heise-Verlag die Diskussionen mitverfolgen, dass ein großer 
Anwenderkreis um die 50% keine Kacheln wollte. Dennoch zwang Microsoft 
dem Anwender diesen Mist auf, um dann wg. schleppender Verkaufszahlen 
und reichlich Beschwerden auf 8.1 nachzubessern, so dass wenigstens die 
Taskleiste wieder erschien. Was soll das?

Beispiel Windows 10: Auf meinem Laptop reagierte gestern weder der Klick 
auf das Windows-Symbol, noch das Schließen diverser Fenster. Das Laptop 
ist technisch einwandfrei, nach einem Neustart lief die Kiste wieder. 
Noch immer ist der Screen der Computerverwaltung klein, muss maximiert 
werden, obwohl es ein Leichtes wäre, die native Screenresolution des 
individuellen Rechners zu ermitteln und auszuwerten. Machen die Penner 
aber nicht, schon seit Jahren die mickrigen kleinen Screens.

Es gibt genügend Beispiele, wo MS die Qualität des Produktes verbessern 
könnte, sie tun es aber nicht, wollen aber auf jeder anderen Party 
mittanzen.

Tja, steht ja jedem frei, was er nutzen möchte. Mich haut das bisschen 
Linux unter Windows nicht um, und wenn ich das will, installiere ich mir 
gleich ein echtes Linux in die virtuelle Maschine. Da habe ich dann 
alles, dank aktivierbarer Virtualisierung im BIOS läuft das Ganze dann 
auch ziemlich flott.


Gute Nacht.

von Entwicklungsingenieur Embedded (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> MacOS bringt seit OS/X
> eine leistungsfähige Kommandozeile mit

Genau, und die schätze ich. Das Tolle: Wer Linux versteht, kann dieses 
Wissen auch auf die MAC OS X - Kommandozeile direkt übertragen. DAS ist 
doch mal als produktiv zu bezeichnen.

Du sprichst mir in deinen weiteren Ausführungen vollständig aus der 
Seele. Nicht, dass ich Microsoft immer nur negativ gegenüber einstellt 
war, aber deren Software ist verdammt teuer und bietet seit eh und je 
nur eine bescheidene Qualität für's Geld. Vom Support mal ganz 
abgesehen.

von Daniel A. (daniel-a)


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Entwicklungsingenieur Embedded schrieb:
> als der mit einem Tablet
> kam. Tja, wer zuletzt lacht, lacht am besten. Und dann stieg MS ins
> Tabletgeschäft ein. Und wer will die Dinger von MS haben?

Ich zum Beispiel hab eins (Surface Pro 3). Anders als beim Apple schrott 
hat man hier ein richtiges UEFI und kann Linux installieren (Ich habe 
darauf das Windows niemals starten lassen, mit dd image erstelt und hd 
überschrieben). Mit der Tastatur hat man einen richtigen Laptop, den man 
auch als Tablet nutzen kann, hohe Auflösung 2160x1440 und einen 
leistungstarken i5/i7 hat. Und es hat in jeder Tasche platz. Klar, das 
ein oder andere braucht einen Patch um rund zu laufen, ist nunmal 
ziemlich viel neuer Proprietärer kram. Ich kann die Dinger nur 
weiterempfehlen.

PS: Es gibt sogar videos von OS X auf dem Surface Pro!!! (war bisher 
aber zu faul das zu probieren, hätte aber eine CD)
https://www.youtube.com/watch?v=x12fVEMnEew

von Arc N. (arc)


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Entwicklungsingenieur Embedded schrieb:
> Spreche nicht von Cygwin, sondern davon, dass 'nativ laufen' und
> Codeportierungen nichts miteinander zu tun haben. WIE es MS umgesetzt
> hat, ist i.d.Z. erstmal unwichtig.
>
> Wo kommen denn die ELF-Binaries nun her?

Z.Z. direkt aus den Ubuntu 14.04 Repositories, wenn die 16.04 draußen 
ist aus diesen. MS portiert kein einziges Binary apt usw. laufen 
ebenfalls direkt auf den normalen Repositories.

> Schau das Video zu Ende.

dito

> Ubuntu muss man nicht nutzen, das Dash posaunt Suchanfragen ins Netz und
> Alternativen gibt es genug.

Darum ging es nicht.

> Win10 ist kommerziell, Microsoft hält sich
> vor, illegale Tätigkeiten, wie auch immer sie diese definieren, an
> Dritte weiterzugegeben, was Hoheitsaufgaben des Staates sind,

Dazu sind auch Unternehmen in DE u.U. auch verpflichtet...
Bei schweren Straftaten §138 StGB (Nichtanzeige geplanter Straftaten), 
ansonsten Störerhaftung und anderes.

> den Anwender zur Identifikation zwingen, sind schon so zahlreich, dass
> das Dash in Ubuntu vergleichbar harmlos ist.

Deshalb nutzen auch so viele Android oder iOS...

> Ja, ich auch. Sowohl unter Windows, wie auch unter Linux. Richtig, und
> sehe doch keinen Grund, warum Windows nun für Linux eine Gefahr
> darstellen sollte, wie von Bernd behauptet. Lässt mich kalt.

Ich sehe da auch keine Gefahr. Wer nicht nachdenkt nutzt das, was alle 
anderen nutzen - in den Voreinstellungen, deutlich weniger passen diese 
an und ein noch kleinerer Teil nutzt was anderes.
lsb_release -a liefert hier gerade:
LSB Version:  1.0
Distributor ID:  VoidLinux
Description:  Void Linux
Release:  rolling
Codename:  void

> und kostenlos ist sowohl das OS als
> auch die Tools, die man dazu verwendet und verwenden darf.

Es scheint kostenlos zu sein. Angefangen von Kleinigkeiten wie den 
Übertragungskosten und das Hosting bis hin zur gesamten Arbeitszeit, die 
zur Entwicklung und Pflege aufgewandt wird.

Sheeva P. schrieb:
> Aber technisch sind
> die Unterschiede zum Cygwin-Modell ziemlich überschaubar, wenn ich das
> alles richtig verstanden habe.

Die Programme müssen für cygwin neu übersetzt werden, bei der auf der 
Build gezeigten Variante nicht.
Kurzfassung: alt: Windows/cygwin: PE, neu: ELF auf Windows

> Nö. Das hat Unity mal in einer einzigen Version gemacht, bis die
> Anwender Canonical ziemlich deutlich mitgeteilt haben, was sie davon
> halten. Danach hat Canonical das ganz schnell wieder deaktiviert.

Die 15.10, die hier mal für ein paar Minuten drauf war, hat sich nicht 
dran gehalten und u.a. Eingaben an Amazon geschickt...

> Alle
> anderen Versionen von Ubuntu und alle anderen Distributionen, die nicht
> auf Unity setzen -- also der mit weitem Abstand größte Teil -- haben so
> etwas nie gemacht.

https://stats.wikimedia.org/archive/squid_reports/2015-06/SquidReportOperatingSystems.htm
Linux Android 38791 M Requests
Linux Other 2170 M Requests
Linux Ubuntu 1238 M Requests
Linux Fedora 53.6 M Requests
Linux Mint 6.4 M Requests

von Fer T. (fer_t)


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So rum wars ja auch einfach, müssen nur Syscalls emulieren,
im Gegensatz zu wine die auch die closed source libraries nachbauen 
mussten / müssen.

Naja aus meiner Sicht nur ein besseres Cygwin, weil Linux ist wie gesagt 
der Kernel und um was es hier geht ist das Userland.
Mir kommts da aber auf den Kernel an, was soll ich mit dem NT Mist?

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Entwicklungsingenieur Embedded schrieb:
> Genau, und die schätze ich. Das Tolle: Wer Linux versteht, kann dieses
> Wissen auch auf die MAC OS X - Kommandozeile direkt übertragen. DAS ist
> doch mal als produktiv zu bezeichnen.

Ja, und in Zukunft wird man solcherlei Kenntnisse eben auch unter 
Windows benutzen können. Je länger ich darüber nachdenke, umso besser 
gefällt mir der Gedanke: Millionen, wenn nicht sogar Milliarden 
Windows-Nutzer kommen so in den Genuß von effizienten, extrem 
leistungsfähigen Profiwerkzeugen, verlieren ihre Berührungsängste und 
stellen fest, wie unglaublich einfach und schnell viele Aufgaben mit 
einer modernen Kommandozeile gelöst werden können. Stell' Dir nur mal 
vor, was hier im mikrocontroller.net-Universum los sein könnte, wenn man 
den Windows-Nutzern nicht mehr helfen muß, sich zwischen C# und C++ zu 
entscheiden, um eine kleine GUI zur Visualisierung serieller Daten zu 
schreiben, sondern denen eben mal schnell ein kleines Python-Tix-GUI 
oder ein GNUplot-Skript hin hacken kann.

Der entscheidende Punkt ist nämlich: jeder, der sich gegen den 
Mainstream stemmt und stattdessen MacOS, Linux, *BSD oder OpenSolaris 
benutzt, wird dafür gute Gründe haben. Die Gründe verschwinden nicht, 
weil Windows nun eine moderne Shell bekommt und ELF-Binaries ausführen 
kann. Deshalb wird Windows für die meisten dieser Nutzer nicht viel 
attraktiver, denn diese Möglichkeiten gibt es dank Cygwin & Co. schon 
seit Ewigkeiten. Deswegen  glaube ich kaum, daß die Verfügbarkeit von 
Ubuntu-Werkzeugen Linux-User motivieren kann, zu Windows zu wechseln.

Auf der anderen Seite werden verschiedene Skriptsprachen, angefangen bei 
der Bash über Perl, Python, Ruby und Lua, für sehr viele 
Windows-Anwender plötzlich interessant. Um so ein Skript zu benutzen, 
braucht der Windows-Anwender künftig nämlich keine manuelle Installation 
des Interpreters und diverser Zusatzmodule mehr, sondern kann das 
genauso komfortabel mit Apt machen wie die Linux-User auch -- wenn es 
denn wirklich funktioniert.

> Du sprichst mir in deinen weiteren Ausführungen vollständig aus der
> Seele. Nicht, dass ich Microsoft immer nur negativ gegenüber einstellt
> war, aber deren Software ist verdammt teuer und bietet seit eh und je
> nur eine bescheidene Qualität für's Geld. Vom Support mal ganz
> abgesehen.

Bei mir sind es abseits der technischen Gründe hauptsächlich die 
mafiösen Geschäftspraktiken, die mich davon abhalten, etwas aus dem 
Hause Microsoft zu kaufen. Wenn die schon mit dem Gesetzgeber und ihren 
eigenen Partnern so umspringen: was habe ich da als einfacher 
Privatkunde zu erwarten?

Ich möchte meine Daten nutzen, wann ich will und wie ich will. Ich 
möchte mich keinen Schutzgelderpressern ausliefern und mich nicht 
bevormunden und unmündig machen lassen. Ich möchte selbst entscheiden, 
wann ich ein Update machen, oder eine andere Software benutzen will. Ich 
möchte meine teuere Rechenleistung nicht für Krücken wie "Desktop 
Firewalls", "Virenscanner" und derlei Mist verschwenden, die nur dazu 
dienen, die Unzulänglichkeiten eines mißratenen Betrübssystems zu 
verbergen und mir dafür auch noch mein Geld aus der Tasche zu ziehen. 
Ich möchte dokumentierte und verständliche Konfigurations- und 
Logdateien, und ich möchte der alleinige Herr über meinen Rechner und 
meine Daten sein -- und bleiben.

Linux, *BSD und OpenSolaris ermöglichen mir das, Windows nicht, und 
darum hat Windows bei mir keine Chance. Wenn Microsoft seine 
Geschäftspraktiken ändert, seine Formate und Protokolle offenlegt, seine 
Systeme vollständig dokumentiert, seine Nutzer nicht mehr ausspioniert, 
deren Daten nicht mehr einsperrt und endlich einen fairen, freien und 
offenen Wettbewerb zuläßt: dann denke ich vielleicht noch einmal darüber 
nach, Windows zu probieren, zumal es ja jetzt endlich eine richtige 
Kommandozeilenumgebung bekommen soll. Aber bis dahin ist Windows für 
mich wie Karies: jeder hat es, aber trotzdem verzichte ich gerne darauf 
und bin froh, daß ich das kann.

von Entwicklungsingenieur Embedded (Gast)


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Arc N. schrieb:
> Z.Z. direkt aus den Ubuntu 14.04 Repositories, wenn die 16.04 draußen
> ist aus diesen. MS portiert kein einziges Binary apt usw. laufen
> ebenfalls direkt auf den normalen Repositories.

Jung, da hast es noch immer nicht verstanden. Es war mehr als Frage von 
mir gemeint, wie sie denn nun die Tools implementiert/verwendet/portiert 
haben. Inzwischen ist klar, was sie gemacht haben, OK?!

Wenn man ein Langzeitgedächtnis hat, und die Historie der ca. 20 Jahre 
so betrachtet, und ich fing ca. 1996 mit Linux an, dann hatte Microsoft 
sich auf die Fahnen geschrieben, und das offiziell in der Presse 
verkündet, Linux zu bekämpfen. Zum Beispiel unternahm man auch mit 
großen PC-OEMs Versuche, die Installation von Linux per BIOS gleich zu 
verhindern. Äußerte sich dann in Problemen mit dem GRUB. Oder man konnte 
kein Linux neben Windows installieren, weil beim nächsten Windowsstart 
der Bootloader überschrieben wurde, alles selbst erlebt.

Wir brauchen uns jetzt hier nicht wie im Kindergarten zum x-tausendsten 
Mal darüber unterhalten, wie sie nun die Linuxtools ausführbar machen, 
die Tatsache, dass sie überhaupt anfangen Linuxtools unter Windows 
direkt ausführbar zu machen, und diese dazu auch noch aus den Repos von 
Ubuntu zuiehen, zeigt klar und deutlich die Kapitulation der DOS- und 
Powershell vor der Bash.

Und wenn der liebe Bernd nun oben mehrfach heroisch den seiner Meinung 
nach noch nicht absehbaren Erfolg von MS proklamiert, dann - haltet euch 
fest - ist das nicht mehr als der Sturm im Wasserglas. Die Linuxgemeinde 
wird müde lächeln und bei einem offenen System bleiben.

Arc N. schrieb:
>> Schau das Video zu Ende.
>
> dito

Dann hast du sicher auch gesehen, was sie selbst als nicht 
funktionierend am Ende zeigen, oder? Genau, so bald es mehr ans System 
geht, wird's schon schwieriger. Deshalb lieber ein natives Linux als ein 
Windows.

Arc N. schrieb:
>> Ubuntu muss man nicht nutzen, das Dash posaunt Suchanfragen ins Netz und
>> Alternativen gibt es genug.
>
> Darum ging es nicht.

Dann bring dieses Argument doch erst gar nicht, der Vergleich kam von 
dir.

Arc N. schrieb:
>> und kostenlos ist sowohl das OS als
>> auch die Tools, die man dazu verwendet und verwenden darf.
>
> Es scheint kostenlos zu sein. Angefangen von Kleinigkeiten wie den
> Übertragungskosten und das Hosting bis hin zur gesamten Arbeitszeit, die
> zur Entwicklung und Pflege aufgewandt wird.

ACH du liebes Bisschen! Jetzt fängt die Erbsenzählerei an. "Die 
Übertragungskosten", wenn ich sowas schon lese. Kannst mir ja mal 
ausrechnen, wie viel die einmalige Übertragung kostet, bei einem Router, 
der eh läuft, und die Kosten mal in den Vergleich zu 
Windows-Anschaffungskosten stellen, lächerlich.
Was für ein Hosting? Und welche gesamte Arbeitszeit zur Entwicklung? Das 
System wird wie Windows lokal auf dem Arbeitsrechner installiert und 
läuft. Fertig. Bei mir sind es aktuell Linuxmint 17.3 Cinnamon 32-Bit, 
das gleiche in 64-Bit, Ubuntu 14.04LTS, ein altes Ubuntu 10.04LTS für 
die Treiberentwicklung, ein Debian 8 Jessie, 4x Lizenzen Windows 7 in 
32- und 64-Bit und neuerdings (oh Graus) ein Windows 10 auf dem Laptop 
(den Kauf der Lizenz dieses halblogischen Schrotts bereue ich bis 
heute).

Da ist keine Installation einfacher als die der Linuxsysteme.

Die Kosten und Zeit der Produkte, die unter diesen Systemen entstehen, 
sind wohl etwas anderes. Aber selbst da läuft Linux reibungsloser als 
Windows, was die Bugparade von Visual Studio 2015 bei heise.de ja schön 
zeigt.

Noch Fragen?

Arc N. schrieb:
>> Win10 ist kommerziell, Microsoft hält sich
>> vor, illegale Tätigkeiten, wie auch immer sie diese definieren, an
>> Dritte weiterzugegeben, was Hoheitsaufgaben des Staates sind,
>
> Dazu sind auch Unternehmen in DE u.U. auch verpflichtet...
> Bei schweren Straftaten §138 StGB (Nichtanzeige geplanter Straftaten),
> ansonsten Störerhaftung und anderes.

Tja, leider aus dem Kontext gerissen. Denn DIE UNTERNEHMEN sind z.B. den 
Arbeitgeber, bei dem du die IT benutzt und der auch sehen darf, was du 
damit machst, nicht aber ein Unternehmen, dass ein Werkzeug wie ein 
Betriebssystem zur Verfügung stellt, damit ohne dein Wissen deine 
Aktivitäten in ein anderes Land mit anderer Rechtssprechung überträgt 
und diese dann dort auswertet. In D hat MS gar nicht die Infrastruktur, 
um solche Dinge auszuwerten. Und deshalb ist dein u.U. der springende 
Punkt.
Mein Vater ist Jurist, genauer Richter. Kannst du ihm dann gerne 
erklären, wenn du es besser weißt.

Arc N. schrieb:
>> Nö. Das hat Unity mal in einer einzigen Version gemacht, bis die
>> Anwender Canonical ziemlich deutlich mitgeteilt haben, was sie davon
>> halten. Danach hat Canonical das ganz schnell wieder deaktiviert.
>
> Die 15.10, die hier mal für ein paar Minuten drauf war, hat sich nicht
> dran gehalten und u.a. Eingaben an Amazon geschickt...

Das ist alles hinreichend bekannt, darüber hat sich Richard Stallman 
schon deutlich ausgelassen. Windows 10 aber scant alle Tastatureingaben, 
das, was Cortana aufnimmt, die Aktivitäten der Platte, das, was auf der 
Platte ist, wenn man keine Maßnahmen per externer Tools unternimmt, und 
das werden einfach User wohl kaum machen, wenn deren Kenntnisstand nicht 
ausreicht und sie v.a. die neuen Tools von Windows 10 nutzen möchten. 
Und da haben sie dann keine Alternative, um das hinzunehmen. Da ist das 
Senden der Eingaben der Dash, wenn man sie denn überhaupt nutzt, an 
Amazon vergleichsweise harmlos.

Arc N. schrieb:
>> Alle
>> anderen Versionen von Ubuntu und alle anderen Distributionen, die nicht
>> auf Unity setzen -- also der mit weitem Abstand größte Teil -- haben so
>> etwas nie gemacht.
>
> 
https://stats.wikimedia.org/archive/squid_reports/2015-06/SquidReportOperatingSystems.htm
> Linux Android 38791 M Requests
> Linux Other 2170 M Requests
> Linux Ubuntu 1238 M Requests
> Linux Fedora 53.6 M Requests
> Linux Mint 6.4 M Requests

Android ist nun keine klassische Linux-Distri.

Und bei dem Rest kannst du darauf Einfluß nehmen, mehr als bei MS, weil 
die Sourcen offen sind. Der Unterschied ist das Entscheidene. Ich 
bezweifel stark, das MS NICHT mit der NSA unter einer Decke steckt. Das 
Cortana z.B. bei Begriffen wie "Bomb* bau*n" die Schnauze hält, die 
Daten dann aber weiterleitet, ist wohl anders zu bewerten, als wenn das 
Dash zur kommerziellen Auswertung Daten an Amazon sendet, obwohl ich das 
auch nicht OK finde.
Wenn Windows 10 meine Tastatur scanned, dann ist es ein Leichtes, die 
PIN meines Kontos verschlüsselt an MS zu senden, wo ich nicht weiß, was 
die dann damit machen?!
Solche Dinge sind unter Linux schnell zu entdecken, weil die Quellen 
offen sind, und sowas wird i.d.R. auch sehr schnell innerhalb der 
Community entdeckt.
Insofern gibt es einen entscheidenen Unterschied zwischen dem, was MS 
mit Windows macht, und dem, was unter Linux passiert, zumal du bei 
letzterem die MÖglichkeit hast auf Alternativen auszuweichen.

von Heiko L. (drcaveman)


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Arc N. schrieb:
>> Alle
>> anderen Versionen von Ubuntu und alle anderen Distributionen, die nicht
>> auf Unity setzen -- also der mit weitem Abstand größte Teil -- haben so
>> etwas nie gemacht.
>
> 
https://stats.wikimedia.org/archive/squid_reports/2015-06/SquidReportOperatingSystems.htm
> Linux Android 38791 M Requests
> Linux Other 2170 M Requests
> Linux Ubuntu 1238 M Requests
> Linux Fedora 53.6 M Requests
> Linux Mint 6.4 M Requests

Wie kann ich jetzt aus einer Liste, die aufzählt in welchem Verhältnis 
Distributionen Wikimedia aufrufen, darauf schließen, dass 
Desktop-Umgebungen außer Unity unaufgefordert Benutzerdaten ins Internet 
posaunen?

von Daniel A. (daniel-a)


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Weil hier ständig die dash Internet suche angesprochen wird, solche 
Dinge kann man mit 2 klicks auflisten und abschalten, unter 
Einstellungen->Datenschutz & Sicherheit.

von Dussel (Gast)


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W.S. schrieb:
> Mit den Linuxern ist es eben ganz genau so, als wenn jemand einen
> Mohammed-Witz erzählt. Von wegen "AMEN".
> […]
> Aber es ist schon erstaunlich, wie verbissen der Durchschnitts-Linuxer
> halt so reagiert.
Ich glaube nicht. Nur die Linux-weil-cool-Nutzer reagieren so und das 
sind wahrscheinlich nicht die Durchschnitts-Linuxer.
Einem normalen 'Linuxer' wäre das ganze doch so egal. Er nutzt Linux und 
ist damit zufrieden und wenn andere mit Windows oder Mac OS zufrieden 
sind, ist das auch schön. Nur wenn es um Glauben oder Ideologie geht, 
fangen die 'Meiner ist länger'-Kämpfe an.

von Entwicklungsingenieur Embedded (Gast)


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Dussel schrieb:
> Ich glaube nicht. Nur die Linux-weil-cool-Nutzer reagieren so und das
> sind wahrscheinlich nicht die Durchschnitts-Linuxer.
> Einem normalen 'Linuxer' wäre das ganze doch so egal. Er nutzt Linux und
> ist damit zufrieden und wenn andere mit Windows oder Mac OS zufrieden
> sind, ist das auch schön. Nur wenn es um Glauben oder Ideologie geht,
> fangen die 'Meiner ist länger'-Kämpfe an.

Mal abgesehen davon, dass ich sowohl Linux wie auch Windows wie auch MAC 
OS gerne nutze, und mit ersteren auch Hard-/Software entwickle, ist mir 
dieser ganze Ideologenkrampf sowas von egal.
Wenn es aber um Fakten geht, dann sollte man da auch nichts beschönigen, 
und Windows ist nun einmal ein kommerzielles und geschlossenes System, 
aus Sicht von Mircrosoft auch verständlich.

Die Aussage, das bei mir eben neben Linux auch andere Systeme ihre 
Gleichberechtigung finden, sollte eben den NUR-Linux-Anspruch 
entkräften, mehr nicht.

Das hier war der Ausgangspunkt der Diskussion, und das ist Quatsch:

Bernd K. schrieb:
> Das scheint ein brillanter Schachzug von Microsoft zu sein, der könnte
> sogar Erfolg haben wenn die das wirklich durchziehen. Dann wirds eng für
> den Linux Kernel ohne das ganze zugehörige Userland als
> Alleinstellungsmerkmal.

Bernd K. schrieb:
> Microsoft schüttelt über Nacht mal eben einen dünnen
> Kompatibilitätslayer aus dem Ärmel und ziehen mal eben in einer Nacht
> das GESAMTE Userland rüber nach Windows und machen es sich so
> gewissermassen zu eigen. Dadurch gewinnt Windows gewaltig an
> Attraktivität.

von Jens G. (jensig)


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@Sheeva Plug (sheevaplug)

>Bernd K. schrieb:
>> Wer bräuchte dann noch Linux auf dem Desktop?
>> Oder auch auf dem Server?

>Jeder, der ein stabiles, sicheres, flexibles, performantes und zudem gut
>dokumentiertes System oder so etwas wie Datenschutz haben will. Insofern
>bleibt also alles beim Alten.

Abgesehen von Flexibilität und möglicherweise Datenschutz (weil es eben 
ein offenes System ist) finde ich in der Auflistung keine wirklich 
linuxspezifische Eigenschaft ...

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Jens G. schrieb:
> @Sheeva Plug (sheevaplug)
>>Bernd K. schrieb:
>>> Wer bräuchte dann noch Linux auf dem Desktop?
>>> Oder auch auf dem Server?
>
>>Jeder, der ein stabiles, sicheres, flexibles, performantes und zudem gut
>>dokumentiertes System oder so etwas wie Datenschutz haben will. Insofern
>>bleibt also alles beim Alten.
>
> Abgesehen von Flexibilität und möglicherweise Datenschutz (weil es eben
> ein offenes System ist) finde ich in der Auflistung keine wirklich
> linuxspezifische Eigenschaft ...

Es gibt gute Gründe, warum Windows überall dort kaum einen Fuß auf den 
Boden bekommt, wo besondere Anforderungen an Stabilität, Sicherheit und 
Performanz gestellt werden. Ich kenne auch kein System, das so gut 
dokumentiert ist wie Linux. Wenn Du diese Eigenschaften nicht findest, 
liegt das möglicherweise an Deiner Suche oder Deinen Kenntnissen. ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sheeva P. schrieb:
> Ich kenne auch kein System, das so gut dokumentiert ist wie Linux.

Errm, naja, Dokumentation ist nicht immer so die Stärke von Linux. ;-)

Ich ärgere mich oft genug über fehlende oder "stub" man pages.

Allerdings ist anzunehmen, dass es auf jeden Fall sehr viel besser
(auch intern) dokumentiert ist als Windows.  Bei letzterem hat man
oft genug den Eindruck, dass ein Entwickler nicht wusste, dass ein
anderer schon mal ein ähnliches API erschaffen hatte.

von Jens G. (jensig)


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@Sheeva Plug (sheevaplug)

>> Abgesehen von Flexibilität und möglicherweise Datenschutz (weil es eben
>> ein offenes System ist) finde ich in der Auflistung keine wirklich
>> linuxspezifische Eigenschaft ...

>Es gibt gute Gründe, warum Windows überall dort kaum einen Fuß auf den
>Boden bekommt, wo besondere Anforderungen an Stabilität, Sicherheit und
>Performanz gestellt werden. Ich kenne auch kein System, das so gut

Es kommt drauf an, was Du unter Dokumentation verstehst. Sourcecode mit 
Kommentaten zähle ich mal nicht dazu, denn das kann Windows aufgrund 
seiner kommerziellen Natur nun mal nicht bieten. Zumal ohnehin 99,9% der 
Computernutzer mit Dokumentation auf dieser Ebene nichts anfangen 
können, weil das einfach nur simple Compternutzer sind ...

Und zu Stabilität, Sicherheit und Performanz: gibt's da wenigstens 
Referenzen, Statistiken, Benchmarks, die das einigermaßen logisch und 
konsistent und in sinnvollem/richtigem Kontext darstellen?

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Jörg W. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Ich kenne auch kein System, das so gut dokumentiert ist wie Linux.
>
> Errm, naja, Dokumentation ist nicht immer so die Stärke von Linux. ;-)
>
> Ich ärgere mich oft genug über fehlende oder "stub" man pages.

Ich auch, aber es geht ja um das Gesamtbild. Und selbst die Ausgabe von 
"<binary> --help" ist regelmäßig mehr Dokumentation als das "Fragen Sie 
Ihren Systemadministrator" der Windows-"Hilfe".

> Allerdings ist anzunehmen, dass es auf jeden Fall sehr viel besser
> (auch intern) dokumentiert ist als Windows.  Bei letzterem hat man
> oft genug den Eindruck, dass ein Entwickler nicht wusste, dass ein
> anderer schon mal ein ähnliches API erschaffen hatte.

https://xkcd.com/927/

von Sven D. (Gast)


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Mit bash in Zukunft, mit bæsj kommt es ja schon seit Ewigkeiten daher.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Jens G. schrieb:
> @Sheeva Plug (sheevaplug)
>
>>> Abgesehen von Flexibilität und möglicherweise Datenschutz (weil es eben
>>> ein offenes System ist) finde ich in der Auflistung keine wirklich
>>> linuxspezifische Eigenschaft ...
>
>>Es gibt gute Gründe, warum Windows überall dort kaum einen Fuß auf den
>>Boden bekommt, wo besondere Anforderungen an Stabilität, Sicherheit und
>>Performanz gestellt werden. Ich kenne auch kein System, das so gut
>
> Es kommt drauf an, was Du unter Dokumentation verstehst. Sourcecode mit
> Kommentaten zähle ich mal nicht dazu, denn das kann Windows aufgrund
> seiner kommerziellen Natur nun mal nicht bieten.

Verzeih', aber das ist nicht mein und auch nicht Linux' Problem, sondern 
eines von Windows und seiner kommerziellen Natur. Fakt ist, daß ein gut 
kommentierter Quellcode nun einmal die ultimative Referenz dafür ist, 
das die Software tut. Das kannst Du nicht einfach wegdefinieren, weil 
Windows das aufgrund selbstauferlegter Restriktionen nicht liefern will. 
Und über Man- und Infopages und die umfangreiche Dokumentation, die in 
einem Linux gemeinhin unter /usr/share/doc installiert wird, will ich 
gar nicht erst anfangen. Kein Vergleich zur Windows-Hilfe: "Haben Sie 
den Drucker an den Strom und den angeschlossen?" "Ja." "Haben Sie den 
Drucker eingeschaltet?" "Ja." "Haben Sie Ihr Problem gelöst?" "Nein." 
"Bitte wenden Sie sich an Ihren Systemadministrator."

> Zumal ohnehin 99,9% der
> Computernutzer mit Dokumentation auf dieser Ebene nichts anfangen
> können, weil das einfach nur simple Compternutzer sind ...

Ich kann, das reicht mir. Und die 99,9% "simple Computernutzer" können 
jederzeit jemanden beauftragen, der Quellcode lesen kann, das nennt man 
dann arbeitsteilige Gesellschaft. Die meisten "simplen Computernutzer" 
suchen sich ja auch dann einen Fachmann, wenn ihr Windows wieder einen 
Schluckauf hat -- oder wenn sie eine Funktion brauchen, die ihr System 
oder ihre Software nicht bieten. Insofern ist der Versuch, den Quellcode 
wegzudefinieren, zwar unseriös, aber in seiner Plumpheit irgendwo auch 
wieder lustig. Das ändert aber nichts daran, daß es ihn gibt und jeder, 
der möchte, hineinschauen kann.

Nebenbei: hast Du schon einmal von Con Kolivas gehört? Das war solch ein 
"simpler Computernutzer" -- der sich selbst die Programmiersprache C und 
die Kernelprogrammierung beigebracht, und einen eigenen Scheduler für 
den Linux-Kernel entwickelt hat. Erzähl mir also bitte nicht, daß das 
nicht ginge: es gibt ein praktisches Beispiel dafür, daß es geht.

> Und zu Stabilität, Sicherheit und Performanz: gibt's da wenigstens
> Referenzen, Statistiken, Benchmarks, die das einigermaßen logisch und
> konsistent und in sinnvollem/richtigem Kontext darstellen?

Ja, natürlich. Unsere internen Benchmarks -- wir entwickeln und 
vertreiben eine Realtime Stream Processing Engine, die vornehmlich zur 
Erkennung und Prävention von Kreditkarten- und Versicherungsbetrug 
genutzt wird -- sind da ziemlich eindeutig: schon alleine ein malloc() 
dauert unter Windows 7 etwa 33%, unter Windows 8 gut 90%, und unter 
Windows 10 immerhin noch ca. 50% länger als unter Linux. Auf einer 
identischen Hardware schafft unsere Software unter Linux, je nach 
Konfiguration unserer Software, etwa 30 bis 120% mehr Transaktionen pro 
Sekunde, bei 30 bis 60% weniger Latenz. Weil unsere internen Tests 
allerdings sowohl kommerzieller als auch interner Natur sind, kann ich 
sie Dir leider nicht zukommen lassen. ;-)

Das Internet ist allerdings voll von solchen Referenzen, Statistiken, 
und Benchmarks, wie Du sie suchst, und die Suchmaschine Deines 
Vertrauens -- vielleicht nicht gerade Bing ;-) -- hilft Dir sicher gerne 
weiter.

Zudem stimmen die Entwickler am Ende mit ihren Füßen ab: alle aktuellen 
Entwicklungen in Bereichen, in denen es um besondere Zuverlässigkeit und 
Performanz geht, finden vornehmlich unter Linux statt. Schau Dir' mal 
die Apache-Projekte rund um Hadoop an, oder Datastorages wie Redis, oder 
die Containertechnologien wie Docker und LXC. IBM setzt mit AIX auf 
maximale Linux-Kompatibilität (das L in AIX5L steht für Linux), Oracle 
bietet gar eine eigene Linux-Distribution an. Das machen die sicher 
nicht, weil ihre Anwender lieber Windows haben wollen.

Und wie wir hier in diesem Thread sehen, hat sogar Microsoft verstanden, 
daß ein signifikanter Anteil ihrer Kunden gerne Linux-Software einsetzen 
will. Das ist schließlich der ganze Grund dafür, warum Windows 
neuerdings auch ELF-Binaries aus den Ubuntu-Repositories installieren 
und ausführen können soll. Oder glaubst Du, daß Microsoft das aus reiner 
Menschenliebe macht, nachdem man Linux dort viele Jahre lang gescheut 
und verdammt hat wie der Teufel das Weihwasser? Ich will Dich keiner 
Illusionen berauben, aber Microsoft macht das, weil man den Anschluß an 
aktuelle Technologien halten und verhindern will, daß Kunden und 
Entwickler zu Linux abwandern.

von Clemens L. (c_l)


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Jörg W. schrieb:
> Bei [Windows] hat man oft genug den Eindruck, dass ein Entwickler nicht
> wusste, dass ein anderer schon mal ein ähnliches API erschaffen hatte.

Conway's Law: „Organisationen, die Systeme entwerfen, […] sind auf 
Entwürfe festgelegt, welche die Kommunikationsstrukturen dieser 
Organisationen abbilden.“

Und dann natürlich die üblichen Kompatibilitätsgründe: "Why are there 
four functions for parsing strings into GUIDs, and why are they in three 
different DLLs?"
https://blogs.msdn.microsoft.com/oldnewthing/20160331-00/?p=93231

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