Ich verwende gelegentlich komplette Laptopakkus (Li) als Energiequelle. Laden und Entladen über die "Kraftanschlüsse". 1, 2 Volt mehr als Schlußspannung anlegen, Ladestrom und abschalten macht die integrierte Elektronik. Genauso beim Entladen. Funktioniert auch mit einem 2-Zellen-Akku aus einer Kamera. Auch der 1-Zellen-Akku aus einem USB-Vibrator hatte eine komplette Ladeschaltung vorneweg, das Datenblatt für den Haupt-IC ließ sich sogar im Netz finden. Kleinstakku (250 mAh) einer Drohne scheint ebenfalls so gebaut zu sein. Nun habe ich bei Tests an der Tiefentladung auf 2,5 V (bis ich dann abgeschaltet habe) bei einem Nokia BLB-2 sowie der deutlichen Erhitzung wegen fehlender Abschaltung beim Laden eines BL-5C gemerkt, daß Nokia oder womöglich Handys allgemein das komplett anders handhaben. Ich bin ehrlich gesagt erstaunt bis entsetzt, da ich davon ausging, daß alle LiXX-Akkus nur mit integrierter Schutzschaltung konzipiert werden. Nach welchen Akkus muß ich im Altbatteriekasten suchen, wenn ich mir unkompliziert eine kleine 1-Zellen-Versorgung zusammennageln möchte? Gehen manche Handy-Hersteller, oder müssen es z.B. Kameraakkus sein?
:
Gesperrt durch Moderator
Die Schutzschaltungen in Li-Akkus sind NOTabschaltungen, man sollte sie keineswegs als Laderegler missbrauchen, da dies dem Akku nicht gut tut. Was in einem Laptopakkus noch funktioniert, weil der komplette Balancer mit Full Gauge da drin steckt, ist bei einem 1-Zellen-Akku nicht zu empfehlen. Die Ladeelektronik soll hochgenau bei 4.1V bzw. 4.2V abschalten, bei Entladung soll bei 3.5V Schluss sein. Breitere Zyklen machen den Akku kaputt.
Knut B. schrieb: > Die Schutzschaltungen in Li-Akkus sind NOTabschaltungen, man sollte sie > keineswegs als Laderegler missbrauchen, da dies dem Akku nicht gut tut. > Was in einem Laptopakkus noch funktioniert, weil der komplette Balancer > mit Full Gauge da drin steckt, ist bei einem 1-Zellen-Akku nicht zu > empfehlen. Die Ladeelektronik soll hochgenau bei 4.1V bzw. 4.2V > abschalten, bei Entladung soll bei 3.5V Schluss sein. Breitere Zyklen > machen den Akku kaputt. Ich denke, du meinst "Fuel Gauge". Das ist nur nötig, wenn du wissen willst, wie voll der Akku ist. Mit der Spannung allein ist es bei LiPo schwierig, eine akkurate Ladeanzeige hinzubekommen. Aber sonst stimmt das so. Das mach man nicht mit der Begrenzerelektronik, sondern mit Ladegeräten. Die sind so billig und winzig, dass man nicht ohne Not eine Explosion riskieren muss. Ich für USB wäre das hier denkbar: http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/22036b.pdf Kostet 0,4€, und da sind die Kondensatoren schon im Preis mit drin. Die Begrenzerschaltung ist immer noch nötig, als Sicherheitsmaßnahme und (bei diesem Regler) für die Unterspannung. Also immer zusätzlich verwenden!
Piggeldy schrieb: > Nun habe ich bei Tests an der Tiefentladung auf 2,5 V (bis ich dann > abgeschaltet habe) bei einem Nokia BLB-2 sowie der deutlichen Erhitzung > wegen fehlender Abschaltung beim Laden eines BL-5C gemerkt, daß Nokia > oder womöglich Handys allgemein das komplett anders handhaben. > > Ich bin ehrlich gesagt erstaunt bis entsetzt, da ich davon ausging, daß > alle LiXX-Akkus nur mit integrierter Schutzschaltung konzipiert > werden. Und ich bin entsetzt, was manche Leute einfach so ganz unbedarft mit Lithium-Akkus anstellen. Eine Schutzschaltung werden sie vermutlich haben, aber wie andere schon gesagt haben, ist das absolut nicht das gleiche, wie eine Ladeschaltung, sondern nur das letzte Notfallsystem, das greifen soll, wenn die Ladeschaltung Mist baut. Mit einem Akku, der so misshandelt wurde, wie du es beschreibst, wäre ich sehr vorsichtig.
Hallo, da kann ich nur zustimmen. Das BMS in den Akkus soll Katastrophen verhindern. Der Tiefentladeschutz greift erst bei Zellenspannungen, die im Betrieb, also mit Entladestrom, nie erreicht werden sollten. Der Überladeschutz schaltet erst am obersten Ende ab, wenn es für den Akku eigentlich schon zu spät ist. Eine Ladestromgregelung, die zum Ladeende den Strom reduziert, macht es genausoweinig wie eine Begrenzung bei entladenen Zellen wenn die Zellespannung breits am untersten Ende des zulässigen ist. Meine China-Schnipsel mit dem TP4056 machen sich zum Laden von 18650 Einzelzellen da richtig gut. Problem ist für mich eher, daß es kaum billige BMS für Einzelzellen von den Chinesen hier gibt. 2 und mehr finden man bei ebay dagegen. Gruß aus Berlin Michael
Also den Laptopakkus unterstelle ich nach Studium diverser Datenblätter ein vollständiges Ladesystem inkl. Balancer, das nur noch auf höherer Ebene mit dem Rechner redet, wenn der unbedingt etwas wissen will (Restkapazität z.B.) Ebenso bei dem Zweizeller-Kameraakku. Einen habe ich mal zerlegt, da steckt ähnlich viel Zeug drin wie bei den Laptopakkus. Habe allerdings keine Datenblätter bemüht, falls überhaupt IC-Bezeichnungen erkennbar waren. Der Vibrator mit allerdings fest installiertem Akku ist direkt für USB-Ladung vorgesehen (USB-Adapter mit kein Platz für Elektronik dabei). Und der IC ließ sich im Netz finden, Details vergessen, aber vollständige Lade/Entladeelektronik. Warum das nun bei Handyakkus anders sein soll, entzieht sich meinem Verständnis. Ketzerisch formuliert: Offenbar sind sie so ungefährlich, daß sowohl Hersteller als auch Gesetzgeber Überladungen und Kurzschlüsse für bedenkenlos halten und die Zellenanschlüsse direkt nach außen führen. Was man hier ja auch auf Fotos des Innenlebens findet, die ich mittlerweile entdeckt habe. Und das war mir bislang unbekannt. Denn gerade Handyakkus werden millionenfach von Deppen bedient, denen man für ihre Experimente sogar noch die Polung auf den Akku druckt. Tenor seit es Lithium-Akkus gibt: Einzelzellen werden weil viiiiel zu gefährlich nicht verkauft, nur vollständige Systeme. Daß "vollständig" auch eine Drahtbrücke und einen 0R umfaßt, scheint mir da merkwürdig. Akkus für Blackberry haben und ähnliches haben 4 und teils mehr Anschlüsse, das könnte wieder in Richtung Laptopakku in klein gehen. Bevor ich also für eine Bastelei das Rad neu erfinde, nehme ich doch lieber etwas Fertiges. Handyakkus scheinen nicht dazuzugehören, oder gibt es Hersteller, dei das anders handhaben?
Gästchen schrieb: >> Full Gauge > Ich denke, du meinst "Fuel Gauge". Yes, you see, how "full" the battery is. :-)
Piggeldy schrieb: > Warum das nun bei Handyakkus anders sein soll, entzieht sich meinem > Verständnis. Dann können wir ja bald in der Zeitung von dir lesen. Also ungefähr so: http://derstandard.at/2000029413935/Explodierendes-Hoverboard-13-Jaehriger-rettet-Kinder-vor-Brand Alle Handyakkus, welche ich bisher zerlegt habe hatten die Ladeeltektronik nicht drin. Warum man die Ladeelektronik sowieso nicht gerne in den Akku macht : Temperatur. Warum der Akku 3 oder 4 Anschlüsse hat : Temperaturmessung, machmal ein NTC. Ladegeräte gibts ab 0,56€ in der blauen Apotheke: http://www.conrad.biz/ce/ProductDetail.html?WT.mc_id=findchips&hk=WW1&insert=U0&productcode=1085998 Es gibt also keinen Grund, sich die Bude abzufackeln...
Piggeldy schrieb: > Ketzerisch formuliert: Offenbar sind sie so ungefährlich, > daß sowohl Hersteller als auch Gesetzgeber Überladungen und Kurzschlüsse > für bedenkenlos halten und die Zellenanschlüsse direkt nach außen > führen. Ich finde es traurig, dass man heute alles irgendwie schützen muss, damit die Kunden sich damit nicht selbst umbringen. > Denn gerade Handyakkus werden millionenfach von Deppen bedient, denen man > für ihre Experimente sogar noch die Polung auf den Akku druckt. Tenor > seit es Lithium-Akkus gibt: Einzelzellen werden weil viiiiel zu > gefährlich nicht verkauft, nur vollständige Systeme. Daß "vollständig" > auch eine Drahtbrücke und einen 0R umfaßt, scheint mir da merkwürdig. Hmm, du stellst also irgendwelchen Unfung mit den Akkus an, und wenn die das krumm nehmen, beschwerst du dich, das diesen ein Idiotenschutz fehlt. Ich will ja jetzt nix böses sagen, aber überleg dir mal, was das für Rückschlüsse auf dich zulässt... > Akkus für Blackberry haben und ähnliches haben 4 und teils mehr > Anschlüsse, das könnte wieder in Richtung Laptopakku in klein gehen. > Bevor ich also für eine Bastelei das Rad neu erfinde, nehme ich doch > lieber etwas Fertiges. Das ist ja ok. Dann stellt man aber erstmal sicher, dass das auch für den gewünschten Einsatzzweck gefahrlos verwendbar ist und nutzt es dann. Du machst es aber umgekehrt. Einfach mal anschließen und nutzen - wird schon nix schief gehen. Dann merkst du, dass das eigentlich hochgefährlich ist, was du da tust und beschwerst dich dann, dass keiner das vorausgeahnt und dich davor bewahrt hat.
:
Bearbeitet durch User
Beitrag #5981008 wurde von einem Moderator gelöscht.
Dieser Beitrag ist gesperrt und kann nicht beantwortet werden.