Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MOS FET NPN oder PNP


von frei0 (Gast)


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Hallo,

ich fand grade diese Schaltung im Netz:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9c/MOSFET_%28Funktion_als_Schalter%29.svg

Also eine einfacher MOS FET Schalter, aber könnte das nicht auch mit 
einem PNP MOS FET gemacht werden?
Und wenn ja, was sind die Vor- und Nachteile dieser zwei Schalter?

Mfg frei0

von Harald W. (wilhelms)


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frei0 schrieb:

> könnte das nicht auch mit
> einem PNP MOS FET gemacht werden?

PNP MOS FETs gibts nicht. Es gibt P-MOSFETS. Damit könnte man die
gleiche Schaltung aufbauen, wenn man die Polarität der Spannungs-
quelle umdreht.

> Und wenn ja, was sind die Vor- und Nachteile dieser zwei Schalter?

P-Mos hat meist schlechtere Daten als N-Mos.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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frei0 schrieb:
> ich fand grade diese Schaltung im Netz:
> 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9c/MOSFET_%28Funktion_als_Schalter%29.svg

Das ist eine Prinzipschaltung
Du sollst den Text dazu lesen und verstehen!

> Also eine einfacher MOS FET Schalter, aber könnte das nicht auch mit
> einem PNP MOS FET gemacht werden?

Es gibt keine "PNP MOSFET"

> Und wenn ja, was sind die Vor- und Nachteile dieser zwei Schalter?

Welche zwei? Ich sehe nur einen.

von frei0 (Gast)


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>> Also eine einfacher MOS FET Schalter, aber könnte das nicht auch mit
>> einem PNP MOS FET gemacht werden?

> Es gibt keine "PNP MOSFET"

Tut mir leid, dachte es sei wie bei den Transistoren (NPN/PNP).
Meine P kanal MOS FET

>> Und wenn ja, was sind die Vor- und Nachteile dieser zwei Schalter?
>
> Welche zwei? Ich sehe nur einen.

Wenn man einen Schalter mit einem N Kanal MOS FET macht und einen mit 
einem P Kanal MOS FET.

danke...

von Forist (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Es gibt P-MOSFETS

Auch die gibt es nicht. Diese Bezeichnung entstammt allenfalls der Feder 
schreibfauler Zeitgenossen.

Das "N" oder "P" bezieht sich auf die Dotierung des Kanals zwischen 
Drain und Source. Entsprechend heißen die Dinger "P-Kanal MOSFET" oder 
"N-Kanal MOSFET".

von Paul B. (paul_baumann)


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Forist schrieb:
> Diese Bezeichnung entstammt allenfalls der Feder
> schreibfauler Zeitgenossen.

Du bist aber auch schreibfaul! Es heißt: "Metal-oxide-semiconductor 
field-effect Transistor". Soviel Zeit muß sein, wenn man Leute belehren 
und schulmeistern will.

SCNR Paul

von F. F. (foldi)


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Paul B. schrieb:
> wenn man Leute belehren
> und schulmeistern will.

Sehe ich auch so. Eine gewisse "Unschärfe" sollte hier schon zulässig 
sein, solange der Inhalt verständlich bleibt.

von Megawattvolt (Gast)


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P-Kanal MOSFETs nutzen die Löcher zum Ladungsträgertransport. Leider ist 
die Löcherbeweglichkeit schlechter als die Elektronenbeweglichkeit, 
deshalb sind n-Kanal MOSFETs bei gleichen Schaltereigenschaften 
gegenüber dem p-Kanal Bruder billiger. Das ist ein wesentlicher Vorteil 
von n-Kanal MOSFETs.

von Perle (Gast)


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> ... Löcherbeweglichkeit  ...

Das habe ich nicht verstanden. Löcher die sich bewegen?

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Perle schrieb:
>> ... Löcherbeweglichkeit  ...
>
> Das habe ich nicht verstanden. Löcher die sich bewegen?

ja, z.B. Schlaglöcher auf Autobahnen.
Deshalb gibt es ja die Wanderbaustellen...

Ansonsten: https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6cherleitung

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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Forist schrieb:
> Das "N" oder "P" bezieht sich auf die Dotierung des Kanals zwischen
> Drain und Source. Entsprechend heißen die Dinger "P-Kanal MOSFET" oder
> "N-Kanal MOSFET".

Äh - Naja. Die Dotierung im Kanalgebiet ist grade "umgekehrt" zur 
Ladungsträgerart bei Ausbildung des Kanals. (Also der n-Kanal MOSFET hat 
ein schwach p-dotiertes Kanalgebiet).

von Perle (Gast)


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Michael U. schrieb:
> Hallo,
>
> Perle schrieb:
>>> ... Löcherbeweglichkeit  ...
>>
>> Das habe ich nicht verstanden. Löcher die sich bewegen?
>
> ja, z.B. Schlaglöcher auf Autobahnen.
> Deshalb gibt es ja die Wanderbaustellen...
>
> Ansonsten: https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6cherleitung
>
> Gruß aus Berlin
> Michael

Dein Beitrag ist wie die Stadt aus der du stammst: ziemlich doof.

von Terence S. (takeshi)


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frei0 schrieb:
> Und wenn ja, was sind die Vor- und Nachteile dieser zwei Schalter?

Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, es wurde kurz auch schon erwähnt, 
aber man kann nicht einfach statt einem NMOS (oder N-MOSFET, oder auch 
N-Kanal-MOSFET) gegen einen PMOS tauschen. Wie bei Bipolar-Transistoren 
(NPN/PNP) ist die Polarität eine andere. Während du bei NMOS eine 
positive Gate-Spannung (gegenüber Source) brauchst und die 
Drain-Spannung auch positiv sein muss, ist es beim PMOS umgekehrt. Da 
muss die Gate-Spannung negativ sein, damit der MOSFET leitend wird.
Am Ende kommt es auf die Schaltung an, welchen der beiden Typen du 
verwenden "musst".

Dass die Eigenschaften von PMOS schlechter sind als von NMOS, wurde ja 
schon gesagt.

Und MOSFETs haben gegenüber Bipolartransistoren den "Vorteil" (nicht 
immer), dass sie über eine Spannung gesteuert werden, nicht über einen 
Strom. Dadurch kann man den Zustand ohne Leistung halten, während bei 
einem Bipolartransistor immer ein Strom durch die Basis fließen muss.
Weiterer Vorteil: Die Spannung U_CE bzw. U_DS ist im durchgeschalteten 
Zustand bei MOSFETs kleiner als bei Bipolartransistoren.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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frei0 schrieb:
>>> Und wenn ja, was sind die Vor- und Nachteile dieser zwei Schalter?
>>
>> Welche zwei? Ich sehe nur einen.
>
> Wenn man einen Schalter mit einem N Kanal MOS FET macht und einen mit
> einem P Kanal MOS FET.

Es gibt keine "Vorteile" oder "Nachteile". Die Frage ist so sinnvoll wie 
"was ist der Vorteil von Pudding zum Nachtisch im Vergleich zu Kompott?"

Wenn du npn- und pnp-Transistoren schon kennst: genauso wie das 
Verhältnis zwischen diesen ist das Verhältnis zwischen n- und p-Kanal 
MOSFET. Je nach Schaltung braucht man mal den einen und mal den anderen.

Daß der durchschnittliche n-Kanal MOSFET bessere technische Daten hat 
als der durchschnittliche p-Kanal MOSFET, ist dabei ohne Belang.
Wenn es als Kompott nur Pflaumen gibt du aber gegen Pflaumen allergisch 
bist, wirst du trotzdem besser Pudding essen; auch dann wenn Kompott 
normal die bessere Wahl ist. Und wenn die Schaltung einen p-Kanal MOSFET 
erfordert, dann wirst du wohl oder übel einen verwenden müssen.

von Gandalf der Gelbe (Gast)


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> Daß der durchschnittliche n-Kanal MOSFET bessere technische Daten hat
> als der durchschnittliche p-Kanal MOSFET, ist dabei ohne Belang.
> Und wenn die Schaltung einen p-Kanal MOSFET
> erfordert, dann wirst du wohl oder übel einen verwenden müssen.

Gibt's da auch ein Standard-Beispiel zu, wann ich nicht auf einen 
p-Kanal verzichten kann? Würde unwissend und dreist behaupten, dass man 
jede Schaltung mit p-Kanal MOSFET auch mit einem n-Kanal umsetzen kann 
und dann ist es eine reine Nutzen-/Kostenfrage, was sinnvoller ist. 
Typisch z.B.: Mehraufwand für Ansteuerung vs. höhere Kosten des 
p-Kanals.

von Jens G. (jensig)


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@Gandalf der Gelbe (Gast)

>Gibt's da auch ein Standard-Beispiel zu, wann ich nicht auf einen
>p-Kanal verzichten kann? Würde unwissend und dreist behaupten, dass man
>jede Schaltung mit p-Kanal MOSFET auch mit einem n-Kanal umsetzen kann
>und dann ist es eine reine Nutzen-/Kostenfrage, was sinnvoller ist.
>Typisch z.B.: Mehraufwand für Ansteuerung vs. höhere Kosten des
>p-Kanals.

Vielleicht denkst Du nur an einfache Schaltungen.
Ein HighSide-P-Kanal z.B. wird sich evtl. schlecht durch einen N-Kanal 
ersetzen lassen, wenn man keine Hilfspannung für das Gate hat, bzw. man 
müsste erst für diese Spannung sorgen. Dann hätte der N-Kanal deutlich 
mehr Aufwand ...
Klar - mit heutigen IC's kein Problem mehr - schaltungstechnisch ist es 
aber allemal Mehraufwand.

: Bearbeitet durch User
von Terence S. (takeshi)


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Und wenn es an technische Grenzen geht, ist vielleicht sogar nur ein 
NMOS mit den Eigenschaften verfügbar. Allerdings dürfte das für den TE 
zugegeben irrelevant sein.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Gandalf der Gelbe schrieb:
> Gibt's da auch ein Standard-Beispiel zu, wann ich nicht auf einen
> p-Kanal verzichten kann?

Jede Komplementärschaltung. Da zählt ein CMOS-Inverter [1] genauso dazu 
wie ein Rail-2-Rail OPV in CMOS [2]

[1]http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/50853/FAIRCHILD/CD4049UBC.html
[2]http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/25499/STMICROELECTRONICS/TS912AI.html

Innenschaltung jeweils auf Seite 2 des Datenblatts

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