Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC Motor "aktiv" bremsen


von Kai (Gast)


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Hallo,

ich baue mir zur Zeit einen Slotcar Regler. Ich habe schon einiges 
ausprobiert, was die Motorsteuerung angeht. Zur Zeit habe ich die 
angehängte Schaltung in Verwendung. Die Steuerung wird über einen 
Mikrocontroller angesteuert, per PWM. Das Relais dient als 
Vollgasrelais. Der Regler funktioniert auch soweit einwandfrei. 
Allerdings ist mir die Kurzschlussbremse, die über den T2 realisiert 
ist, zu schwach, da sie mit abnehmender Geschwindigkeit auch schwächer 
bremst.

1.) Ich habe bereits in einigen Foren, auch in diesem, gelesen, dass man 
mit einer H-Brücke und einer "aktiven" Bremse stärker bremsen kann. Wie 
kann ich bei einer H-Brücke eine aktive Bremse realisieren? Eine genaue 
Beschreibung dazu habe ich bisher nicht gefunden.

2.) In diesem Beitrag hier: Beitrag "Gleichstrommotor bremsen mit PWM ?" 
wird von einer externen Stromquelle gesprochen, die man dazu verwenden 
soll den Motor zu bremsen.
Wie funktioniert das mit der externen Stromquelle? Woher nehme ich die 
und wie verwende ich diese, um den Motor zu bremsen? Ich habe doch nur 
den Bahnstrom.

3.) Desweiteren habe ich auch gelesen, dass man ein invertiertes PWM 
Signal auf die Bremse geben soll. Dadurch wird der Motor in den 
Pulspausen des GAS-PWM immer abgebremst. Wie funktioniert das denn? 
Mache ich das schaltungstechnisch oder kann ich das programmiertechnisch 
realisieren?


Kann ich für die drei o.g. Lösungsansätze meine angehängte Schaltung 
verwenden oder benötige ich dazu definitiv eine H-Brücke?


Gruß
Kai


Meine Fragen dazu wären.

von Mani W. (e-doc)


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Aktiv bremsen wird nur mit Umpolung funktionieren - haben wir
schon in der Lehrzeit an Drehbänken gemacht...


Kurz von Rechts- auf Linkslauf umgeschaltet bremst schnell ab, wobei
das Spannfutter bzw. Amerikaner auch sicher befestigt sein muss -
im sonstigen Fall die Maschine schnell stehen bleibt und das
Teil sich dann vom Gewinde löst und die Drehbank mit hoher
Geschwindigkeit verlässt...

https://www.google.at/search?q=Amerikaner+Drehbank&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjx85fjxoDMAhVBWBQKHfkRA6UQsAQIMw


https://www.google.at/search?q=h-br%C3%BCcke&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwi1hbKNx4DMAhWEaRQKHYi7CVkQsAQIGw

: Bearbeitet durch User
von 0815 (Gast)


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Bremsen bedeutet Energie ins Netzgerät zurückspeisen. Bei einem Akku 
kein Problem, bei einem geregelten Netzgerät oder einem Gleichrichter 
schon ein Problem. das gelöst werden muss.
Nimm eine fertige H Brücke.

von Kai (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Aktiv bremsen wird nur mit Umpolung funktionieren - haben wir
> schon in der Lehrzeit an Drehbänken gemacht...
>
> Kurz von Rechts- auf Linkslauf umgeschaltet bremst schnell ab, wobei
> das Spannfutter bzw. Amerikaner auch sicher befestigt sein muss -
> im sonstigen Fall die Maschine schnell stehen bleibt und das
> Teil sich dann vom Gewinde löst und die Drehbank mit hoher
> Geschwindigkeit verlässt...
>
> https://www.google.at/search?q=Amerikaner+Drehbank...
>
> https://www.google.at/search?q=h-br%C3%BCcke&tbm=i...

D.h. in den Pulspausen des Gas-PWM kurz den Motor umpolen? Wie bekomme 
ich denn mit, wenn der Motor sich nicht mehr dreht, damit ich das 
umpolen stoppen kann?

von Carsten R. (kaffeetante)


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Was exakt verstehst du unter einem Gleichstrommotor?

Nur um sicherzugehen, denn für viele ist damit ein permanenterregter 
Gleichstrommotor mit Bürsten gemeint. Bei so einem Spielzeug ist das 
sehr wahrscheinlich auch so. Aber es gibt auch andere Modelle.

Damit ist eine Rückspeisung der mechanisch gespeicherten Energie nicht 
so ohne weiteres möglich, jedenfalls nicht solange das Fahrzeug nicht 
schneller als im Leerlauf ist. Da müsste man es also schnell anschieben. 
Es reicht also die Spikes die durch die Kommutierung entstehen mit einem 
Kondensator wegzufiltern.

Nun kann man zwei Dinge tun um zu bremsen.

1) Man kann die Energie vom Generator verheizen oder anderwertig 
speichern. Das wird aber als ungenügend empfunden, insbesondere da die 
Generatorleistung im niedrigen Drehzahlbereich auch gering ist. Man 
könnte noch einen "Bremswiderstand" in Reihe zu T2 schalten. Das Problem 
bliebe Prinzipiell zwar erhalten, aber die Bremswirkung wird insgesamt 
erhöht. Vielleicht reicht das ja und es wäre nur eine geringfügige 
Änderung.

2)Man man legt beim Bremsen eine "verpolte" Spannung an den Motor an. 
Üblicherweise geschieht das mit einer H-Brücke. Lasse dich da nicht 
durch die "externe Stromquelle" irritieren. Damit meinte er alles, was 
nicht vom Motor/Generator selbst erzeugt wird, z.B. deine normale 
Spannungsversorgung. Was du bei der Ansteuerung der H-Brücke in Software 
machst, hängt aber davon ab wie du die Ansteuerung der Transistoren 
realisierst.

Dabei sollte man allerdings im Hinterkopf behalten, daß bei dieser 
Methode der Strom höher als sonst werden kann. Also muß die Brücke 
entweder entsprechend stark ausgelegt werden oder man sollte den 
PWM-Wert/dutycycle beim Bremsen begrenzen.

von Kai (Gast)


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0815 schrieb:
> Bremsen bedeutet Energie ins Netzgerät zurückspeisen. Bei einem
> Akku kein Problem, bei einem geregelten Netzgerät oder einem
> Gleichrichter schon ein Problem. das gelöst werden muss. Nimm eine
> fertige H Brücke.

Wie wird die Energie zurück gespeist, d.h. durch was für ein Verhalten 
der H-Brücke passiert das? Wenn ich den Motor kurzschließe, oder durch 
das kurzzeitige umpolen des Motors?

von Kai (Gast)


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Carsten R. schrieb:
> Man könnte noch einen "Bremswiderstand" in Reihe zu T2 schalten. Das
> Problem bliebe Prinzipiell zwar erhalten, aber die Bremswirkung wird
> insgesamt erhöht.

Carsten R. schrieb:
> Nur um sicherzugehen, denn für viele ist damit ein permanenterregter
> Gleichstrommotor mit Bürsten gemeint. Bei so einem Spielzeug ist das
> sehr wahrscheinlich auch so. Aber es gibt auch andere Modelle.

Genauso einen Motor meine ich.

Carsten R. schrieb:
> Man könnte noch einen "Bremswiderstand" in Reihe zu T2 schalten. Das
> Problem bliebe Prinzipiell zwar erhalten, aber die Bremswirkung wird
> insgesamt erhöht.

Wenn ich doch einen Widerstad in Reihe zu T2 schalte, wird doch beim 
Kurzschließen des Motor nicht mehr mit annähernd 0Ohm kurzgeschlossen. 
Somit müsste doch die Bremswirkung eigentlich noch schlechter werden. 
Oder?

von hopix (Gast)


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Hi Kai

zunächst. Du schreibst von einem Slotcar. Das fährt technisch bedingt 
nur vorwärts, eine H Brücke ist dafür erst einmal gar nicht nötig.

Du kannst mit der H Brücke aber deine aktive Bremse umsetzen. Dabei wird 
wenn der Gashebel losgelassen wird der Motor umgepolt. Dies sollte 
allerdings nur kurzzeitig geschehen das sonst der Wagen tatsächlich 
rückwärts fährt und dadurch aus der Spur kommen wird.

Eine Sromquelle hast du bereits für Gas, eine weitere brauchst du nicht, 
du mußt nur die bisher ungenutzte Seite der H Brücke ansteuern.

Bitte aber nicht in den Pulspausen des Gas PWM das führt nur zur 
Überhitzung des Motors ohne dir was zu bringen.

Also entweder Gas geben oder Bremsen, so wie sich das im richtigen Auto 
auch durchgesetzt hat ;-)

Hopix

von Carsten R. (kaffeetante)


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Kai schrieb:
> Wie bekomme
> ich denn mit, wenn der Motor sich nicht mehr dreht, damit ich das
> umpolen stoppen kann?

Du solltest dir im Klaren werden was du willst? Wenn es ein 
Slotcarregler werden soll, spielst du im Betrieb mit dem Ding. Es läuft 
ja nicht unbeaufsichtigt. Dann siehst du doch wann das Fahrzeug steht 
oder gar Rückwärts fährt.

Kai schrieb:
> D.h. in den Pulspausen des Gas-PWM kurz den Motor umpolen?

Nein, vergiß diesen Ansatz. Das ist für andere Anwendungen. Das wäre 
hier in etwa so als ob du beim echten Auto deine Geschwindigkeit regelst 
indem du permanant Bremse und Gas gleichzeitig bedienst. Gut, der 
Vergleich hinkt etwas, da ständig zwischen bremsen und beschleunigen 
gewechselt wird. Aber durch die Trägheit und die hohe 
PWM-Geschwindigkeit kommt es dann doch ungefähr auf dasselbe hinaus.

Du hast einen Hebel/Knopf mit einer Nullstellung. In die eine Richtung 
davon Beschleunigst du, in die andere bremst du. Wenn du zwei Köpfe 
hast, bedienst du mal den einen und mal den anderen, aber nicht 
gleichzeitig. Die PWM sieht dann so aus.

Fahren: Puls = beschleunigen, Pause = Leerlauf
Bremsen: Puls durch H-Brücke umgekehrt beschleunigen = bremsen, Pause = 
Leerlauf

Du wählst also was gemacht werden soll und mit der PWM bestimmst du dann 
die Intensität. Die Methode: Puls = beschleunigen, Pause = bremsen ist 
bei Antrieben eine Spezielle Anwendung.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@Kai (Gast)

>ausprobiert, was die Motorsteuerung angeht. Zur Zeit habe ich die
>angehängte Schaltung in Verwendung.

Jaja, die 1001 schlechte Halbbrücke, 1002 mal im Internet kopiert.

Nimm lieber einen kräftigen MOSFET-Treiber oder eine vollintergierte 
H-Brücke ala L6203. Da ist das alles zusammen und von der 
Leistungsfähigkeit deutlich besser.

> Die Steuerung wird über einen
>Mikrocontroller angesteuert, per PWM. Das Relais dient als
>Vollgasrelais.

Braucht keiner.

> Der Regler funktioniert auch soweit einwandfrei.
>Allerdings ist mir die Kurzschlussbremse, die über den T2 realisiert
>ist, zu schwach,

>1.) Ich habe bereits in einigen Foren, auch in diesem, gelesen, dass man
>mit einer H-Brücke und einer "aktiven" Bremse stärker bremsen kann.

Wie bereits mehrfach geschrieben durch Umpolung. Dabei treibt die 
Spannungsquelle den Motor rückwärts. D.h. zuerst wird die Drehzahl aktiv 
und damit schneller vermindert bis sie 0 erreicht. Ist quasi wie 
Umkehrschub beim Flugzeug ;-)

>2.) In diesem Beitrag hier: Beitrag "Gleichstrommotor bremsen mit PWM ?"
>wird von einer externen Stromquelle gesprochen, die man dazu verwenden
>soll den Motor zu bremsen.

Man nimmt die glieche Stromquelle wie zum Vorwärts fahren!

>Wie funktioniert das mit der externen Stromquelle? Woher nehme ich die
>und wie verwende ich diese, um den Motor zu bremsen? Ich habe doch nur
>den Bahnstrom.

Reicht doch.

> oder benötige ich dazu definitiv eine H-Brücke?

Ja.

von Elektrofan (Gast)


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@Kai:

> Allerdings ist mir die Kurzschlussbremse, die über den T2 realisiert
> ist, zu schwach, da sie mit abnehmender Geschwindigkeit auch schwächer
> bremst.

Das ist bei der angegebenen Schaltung nicht zu ändern, die kann an den 
Motor nun mal nur den Spannungsbereich von 0 bis +12 V liefern.

Will man bei niedriger Drehzahl bzw. annähernd Stillstand weiterhin 
bremsen, muss man die Polarität der Motorspannung umkehren.

Das geht nur mit Polumschaltung (Relais) oder mit einem 
4-Quadrantensteller (der schon erwähnten H-Brücke).

von ArnoR (Gast)


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Kai schrieb:
> Allerdings ist mir die Kurzschlussbremse, die über den T2 realisiert
> ist, zu schwach, da sie mit abnehmender Geschwindigkeit auch schwächer
> bremst.

Vielleicht solltest du die Dimensionierung deiner Schaltung mal 
überdenken. Die Ansteuerung (die Abschaltung) der Mosfets ist nämlich 
viel zu langsam und ob der untere überhaupt richtig eingeschaltet wird 
ist auch fraglich.

Der IRF9640 macht z.B. eine Abschaltverzögerung von etwa 110µs, d.h. das 
Tastverhältnis am Motor ist deutlich größer als das von der Steuerung 
eingestellte und selbst bei kürzester Ansteuerung bleibt noch ein 
ordentliches Tastverhältnis stehen. Dadurch wird der Motor höher gedreht 
als vorgesehen und es kann sein, dass der obere und der untere Mosfet 
gegeneinander arbeiten. Welche Steuersignale liegen links an den 
Eingängen?

Die 1N4148 überlebt die Sache wohl auch nur wegen der parallel liegenden 
Body-Diode im N-Kanal-Mosfet, die den Hauptteil des Stromes übernimmt.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Kai schrieb:
> Wenn ich doch einen Widerstad in Reihe zu T2 schalte, wird doch beim
> Kurzschließen des Motor nicht mehr mit annähernd 0Ohm kurzgeschlossen.
> Somit müsste doch die Bremswirkung eigentlich noch schlechter werden.
> Oder?

Ohne nun in die Diskussion geraten zu wollen ob man diesen "Generator" 
als Strom oder als Spannungsquelle sieht, so war der Bergiff 
Leistungsanpassung im verlinkten Beitrag schonmal nicht so schlecht. ;-)

Wenn der Kreis offen ist, hast Du Spannung, aber keinen Stromfluss. 
Leerlauf
Beim Kurzschluss hast Du zwar Strom, aber fast keine Spannung. Beim 
Bremsen willst du Bewegungsenergie in kurzer Zeit umwandeln. Also 
brauchst du die maximale Leistung.

Du bekommst vom Generator thermische und elektrische Energie. Die Wärme 
wird vom Strom bestimmt, die elektrische Leistung wird von Strom und 
Spannung bestimmt. Und da will man das Maximum, wobei Strom und Spannung 
sich gegenseitig beeinflussen.

von Elektrofan (Gast)


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> Wenn ich doch einen Widerstad in Reihe zu T2 schalte, wird doch beim
> Kurzschließen des Motor nicht mehr mit annähernd 0Ohm kurzgeschlossen.
> Somit müsste doch die Bremswirkung eigentlich noch schlechter werden.
> Oder?

Denkfehler.
Beim Bremsen des Motors mittels Kurzschluss ist nur noch der 
Innenwiderstand des Motors vorhanden, es ergibt sich der grösstmögliche 
Strom.
Und damit das grösstmögliche Bremsmoment.

von Elektrofan (Gast)


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> Denkfehler.

Nein, natürlich gerade KEIN Denkfehler.   Sorry ...

von Kai (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Der IRF9640 macht z.B. eine Abschaltverzögerung von etwa 110µs, d.h. das
> Tastverhältnis am Motor ist deutlich größer als das von der Steuerung
> eingestellte und selbst bei kürzester Ansteuerung bleibt noch ein
> ordentliches Tastverhältnis stehen. Dadurch wird der Motor höher gedreht
> als vorgesehen und es kann sein, dass der obere und der untere Mosfet
> gegeneinander arbeiten. Welche Steuersignale liegen links an den
> Eingängen?


An den Eingängen liegen PWM Signale an, 3kHz.

Wie kann ich die Ansteuerung denn schneller machen und welche Diode 
statt der 1N4148 verwenden?

von Falk B. (falk)


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@ Kai (Gast)

>Wie kann ich die Ansteuerung denn schneller machen und welche Diode
>statt der 1N4148 verwenden?

Beitrag "Re: DC Motor "aktiv" bremsen"

Bei einer Halbbrücke braucht man keine Zusatzdioden, die Bodydioden der 
MOSFETs reichen hier.

von ArnoR (Gast)


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Kai schrieb:
> An den Eingängen liegen PWM Signale an, 3kHz.

Und der Pegel? 3,3V, 5V?
Wann folgt die Einschaltung des N-Kanal nach der Abschaltung des 
P-Kanal?

Kai schrieb:
> Wie kann ich die Ansteuerung denn schneller machen

Mosfettreiber-ICs oder fertige komplette Brücken nehmen. Natürlich kann 
man auch an deiner Schaltung noch rumbasteln: die 10k niederohmiger oder 
komplementäre bipolare Gegentakt-Treiber nehmen.

von Elektrofan (Gast)


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> Bei einer Halbbrücke braucht man keine Zusatzdioden, die Bodydioden der
> MOSFETs reichen hier.
Und wenn der betreffende (untere) MOSFET eingeschaltet ist, liegt dessen 
On-Widerstand ja auch noch parallel.
=> Die Diode 1N4148 oder irgendeine andere wird an dieser Stelle nicht 
gebraucht.

von Kai (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Und der Pegel? 3,3V, 5V?
> Wann folgt die Einschaltung des N-Kanal nach der Abschaltung des
> P-Kanal?

5 Violt Pegel liegen an.

Der P-Kanal Mosfet wird ausgeschaltet, dann warte ich 5ms und schalte 
den N-Kanal MOSFET ein.

von Falk B. (falk)


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@ Kai (Gast)

>Der P-Kanal Mosfet wird ausgeschaltet, dann warte ich 5ms und schalte
>den N-Kanal MOSFET ein.

Kaum. Denn damit schafft man sicher nicht 3kHz PWM-Frequenz ;-)

von Kai (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Nimm lieber einen kräftigen MOSFET-Treiber oder eine vollintergierte
> H-Brücke ala L6203. Da ist das alles zusammen und von der
> Leistungsfähigkeit deutlich besser.

Ok, ich werde eine vollintegrierte Vollbrücke nehmen.

Ich habe das ganze mal mit dem L6206 aufgebaut (sieh Dateianhang1), auf 
dem Steckbrett. Den L6203 habe ich nicht. Wenn ich nach der 
Wahrheitstabelle des L6206 gehe (siehe Dateinhang2), dann bremst der 
L6206, wenn

EN=HIGH, INA=LOW und INB=LOW

oder

EN=HIGH, INA=HIGH und INB=HIGH

sind.

Wenn ich dann jetzt aber ein PWM Signal auf INB und INA gebe, ist die 
Bremse immer gleich stark, gleichgültig, welchen PWM Wert ich einstelle.
Die Bremse lässt sich erst dann regeln, wenn ich auch noch auf den EN 
auch noch ein PWM Signal gebe. Allerdings hört man dann bei bestimmten 
PWM werten einen leisen Piepton.

Was mache ich falsch?

Es geht mir erstmal darum die einfache Kurschlussbremse zu realisieren. 
Diese dann regelbar. Wenn das dann alles funktioniert, dann die aktive 
Bremse durch Umpolung.

von Falk B. (falk)


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@Kai (Gast)

>Ok, ich werde eine vollintegrierte Vollbrücke nehmen.

Ein weise Entscheidung.

>Wahrheitstabelle des L6206 gehe (siehe Dateinhang2), dann bremst der
>L6206, wenn

>EN=HIGH, INA=LOW und INB=LOW

>oder

>EN=HIGH, INA=HIGH und INB=HIGH

Ja.

>Wenn ich dann jetzt aber ein PWM Signal auf INB und INA gebe,

Das macht man ja nicht. PWM geht nur an EINEN Steuereingang, INA oder 
INB. Der andere wird statisch geschaltet und bestimmt die Laufrichtung.

>Es geht mir erstmal darum die einfache Kurschlussbremse zu realisieren.
>Diese dann regelbar.

Gut. Siehe oben. EN kannst bei dir dauerhaft auf HIGH setzen.

von Kai (Gast)


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Falk B. schrieb:
> @ Kai (Gast)
>
>>Der P-Kanal Mosfet wird ausgeschaltet, dann warte ich 5ms und schalte
>>den N-Kanal MOSFET ein.
>
> Kaum. Denn damit schafft man sicher nicht 3kHz PWM-Frequenz ;-)

Die Bremse des Reglers wird erst dann aktiv, wenn ich den Gashebel ganz 
loslasse. Wenn der Bremskontakt ganz hinten betätigt wird, schalte ich 
den P-MOSFET ab, dann warte ich 5ms und dann schalte ich den N-MOSFET 
ein, d.h. ich gebe eine PWM Signal auf den BC546, der am Gate des 
N-MOSFET hängt. Das PWM Signal, das ich auf diesen BC546 gebe hat 3 kHz.

von Elektrofan (Gast)


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Unterstellt, es handelt sich um einen fremd- bzw. permanenterregten 
DC-Motor:
Wenn der an einer H-Brücke betrieben wird, braucht man doch nur die 
Ausgangsspannung einzustellen (im Bereich von +/- der Betriebsspannung).

Das geht mit stetiger Variation der Takt-Ansteuerung, ganz ohne Tricks.

Ob dann vorwärts oder rückwärts, gebremst oder beschleunigt (oder beides 
nicht) wird, hängt dann nur von der Drehzahl des DC-Motors ab.

von Kai (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Das macht man ja nicht. PWM geht nur an EINEN Steuereingang, INA oder
> INB. Der andere wird statisch geschaltet und bestimmt die Laufrichtung.
>
>>Es geht mir erstmal darum die einfache Kurschlussbremse zu realisieren.
>>Diese dann regelbar.

Ich habe zur Vorwärtsfahrt
auf

EN=HIGH, INA=PWM und INB=LOW

welche Werte muss ich setzen damit ich bremsen kann?

EN=HIGH, INA=PWM und INB=LOW (geht nicht, da er ja dann weiterfahren 
würde)

bei

EN=HIGH, INA=LOW und INB=PWM (dann fährt er rückwärts, wenn er ein 
volles PWM Signal bekommt. Erst bei PWM=0 bremst er, weil INB dann auch 
auf LOW steht)

Ich dachte ich benötige den EN um die Bremse zu regeln.

von Kai (Gast)


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Carsten R. schrieb:
> Fahren: Puls = beschleunigen, Pause = Leerlauf
> Bremsen: Puls durch H-Brücke umgekehrt beschleunigen = bremsen, Pause =
> Leerlauf

Wie ich das realisieren soll, weiß ich noch nicht. Immer wenn ich bei 
der H-Brücke (die Schaltung mit dem L6206) genau das mache, dreht der 
Motor sofort rückwärts.

von Falk B. (falk)


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@ Kai (Gast)

>Ich habe zur Vorwärtsfahrt
>auf

>EN=HIGH, INA=PWM und INB=LOW

>welche Werte muss ich setzen damit ich bremsen kann?

Mensch, probiers doch einfach mal aus. Es kann ja nicht viel kaputt 
gehen!

>EN=HIGH, INA=PWM und INB=LOW (geht nicht, da er ja dann weiterfahren
>würde)

Nö. Wenn man z.B. mit 50% PWM fährt und dann auf 25 % PWM runterschaltet 
wird auch dabei der Motor kurz gebremst, bis er dier Drehzahl von 25% 
PWM erreicht hat. Mit 0% PWM legt man eine Vollbremsung hin.

>EN=HIGH, INA=LOW und INB=PWM (dann fährt er rückwärts, wenn er ein
>volles PWM Signal bekommt. Erst bei PWM=0 bremst er, weil INB dann auch
>auf LOW steht)

Das macht man nicht so. Lass das PWM am INA. Wenn man rückwärts fahren 
will, schaltet man INB auf HIGH und gibt die PWM an INA invers aus.

>Ich dachte ich benötige den EN um die Bremse zu regeln.

Nö. Das kann man alles mit dem einen PWM-Signal machen.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Kai schrieb:
> Wie ich das realisieren soll, weiß ich noch nicht. Immer wenn ich bei
> der H-Brücke (die Schaltung mit dem L6206) genau das mache, dreht der
> Motor sofort rückwärts.

Timing. Dann bremst er dir zu schnell. Das Eine ist dir zu langsam und 
das Andere zu schnell.

Schema:
Beide Halbbrücken auf high oder beide auf low bedeutet leerlauf. Eine 
auf low und die Andere auf high bzw. umgekehrt ist Fahrtbetrieb. Was 
vor- und was rückwärts ist, ist nun Definitionssache.

Dein "Bremsen" ist nun nur noch ein Ansteuern der Brücke in eine 
Fahrtrichtung die der aktuellen trägheitsbedingten Richtung 
entgegengesetzt ist. Sobald der Motor steht, geht es dann also 
augenblicklich in die andere Richtung weiter. Von der Schaltung her ist 
das Bremsen das gleiche wie Rückwärtsfahren. Es ist also eine reine 
timingfrage beim umsteuern

Wenn dir das nun wieder zu schnell geht:
-brauchst du entweder eine Art Sensor der Abschaltet bevor es rückwärts 
geht (Vollbremsung),
-begrenzt du die Rückwärtsphase zeitlich und brauchst eventuell mehr 
Impulse
-wenn du den Rückwärtsgang nicht (mit der vollen Geschwindigkeit) 
brauchst, kannst Du einen Widerstand in den Strompfad für den 
Rückwärtsgang in Reihe zum Motor legen.
-oder du begrenzt den Dutycycle für den Rückwärstgang.

Die Letzten beiden Methoden reduzieren die Bremskraft, so daß du mehr 
Zeit zum reagieren hast. Darum schrieb ich:

Carsten R. schrieb:
> Du wählst also was gemacht werden soll und mit der PWM bestimmst du dann
> die Intensität.

Du hast doch einen Fahrtregler mit der du die Geschwindigkeit mittels 
PWM einstellst, oder kann dein Auto nur Vollgas? Damit kannst du genau 
so die Bremskraft steuern.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@Carsten R. (kaffeetante)

>Beide Halbbrücken auf high oder beide auf low bedeutet leerlauf.

Falsch! Das ist BREMSEN! EN auf LOW ist Leerlauf, denn dann gehen die 
Endstufen auf Tristate.

von Kai W. (Gast)


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Ich wollte den einfachen Weg gehen und habe das Teensy board mit den 
Arduino libraries benutzt und dort speziell analogWrite. Ich steige um 
und programmiere den Atmega direkt mit C.

Carsten und Falk
Vielen Dank fuer eure detailierten Ausführungen.

An alle anderen auch vielen Dank.

Gruß
Kai

von Carsten R. (kaffeetante)


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Ups, ja, hast recht. Ich war da wohl einen Moment nicht bei der Sache.

Stromkreis offen/unterbrochen ist Leerlauf.
Beide Halbbrücken high oder beide low nenne ich dann mal "passives 
Bremsen".
Umpolen auf Rückwärtsfahrt wäre dann aktives Bremsen.

Der Rest bleibt von diesem Fauxpas unberührt.

von Falk B. (falk)


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von Falk B. (falk)


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