Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Sparsamer USB Stick


von Erwin (Gast)


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Hallo,

Ich bastle gerade an einem kleinen Datenlogger mit einem mini Linux 
Rechner.
Das Teil ist recht sparsam, 20mA@5V, 50mA wenn WLAN aktiv.
Nun wäre es schön, noch einen USB Stick zu haben, um mal schnell Daten 
"abzuholen". Das geht auch grundsätzlich.

Allerdings ist mir aufgefallen, das praktisch alle USB Sticks die ich 
hier so habe im Betrieb recht warm werden, egal ob an dem Logger oder am 
PC.
Als Erklärung fand ich nun, dass die meisten einen 3.3V Spannungsregler 
an Bord haben und somit verhältnismäßig viel "Verbraten".

So verdoppelt sich der Energiebedarf meines Loggers, sobald ein USB 
Stick angeschlossen ist.

Nun suche ich also einen USB Stick, der möglichst sparsam ist. Alle 
µSD-basierten fallen schonmal raus, aber auch die "richtigen" sind 
ziemliche Fresser.

Kennt zufällig jemand einen solchen Stick!? 1-2GB würden reichen, mehr 
ist natürlich kein Problem ;)

Danke!

von Jim M. (turboj)


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Erwin schrieb:
> Alle
> µSD-basierten fallen schonmal raus

Wieso? MicroSD hat normalerweise unter 1 mA Stromaufnahme wenn sie nicht 
benutzt wird.

Zum Stromsparen könnte man die 5V einfach mit einem Transistor oder 
P-Channel MOSFET ausschalten - normalerweise hat ein Logger keine hohen 
Datenraten.

von Erwin (Gast)


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Weil µSD mit 3.3V läuft und die ALLE einen entsprechenden Wandler haben 
und ordentlich heizen.

Ich weiß nicht, was USB sagt, wenn man einfach die Spannung abstellt. 
Wäre evtl. eine Option, werde ich mal probieren wenn sich nichts anderes 
findet.

Leider ist die USB Buchse schon dran, wird mit 5V versorgt und hat 3.3V 
Datenleitungen.

von usb (Gast)


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Warum solltest Du die Versorgung am USB-Stick nicht abschalten können? 
Ausstecken geht ja auch.

von Christopher B. (chrimbo) Benutzerseite


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usb schrieb:
> Warum solltest Du die Versorgung am USB-Stick nicht abschalten können?
> Ausstecken geht ja auch.

Vielleicht weil der usb Stecker extra so designt wurde dass beim 
abziehen zuerst die Datenleitungen und erst dann die Versorgung getrennt 
werden?

von Erwin (Gast)


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Christopher B. schrieb:
> Vielleicht weil der usb Stecker extra so designt wurde dass beim
> abziehen zuerst die Datenleitungen und erst dann die Versorgung getrennt
> werden?

Jepp, genau deshalb sind die äußeren Kontakte länger.
Wie schlimm das nun ist, muss man wirklich mal testen.

von holger (Gast)


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>Weil µSD mit 3.3V läuft und die ALLE einen entsprechenden Wandler haben
>und ordentlich heizen.

Blödsinn. uSD haben keinen Wandler. Wozu auch?

von Rolf M. (rmagnus)


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holger schrieb:
>>Weil µSD mit 3.3V läuft und die ALLE einen entsprechenden Wandler haben
>>und ordentlich heizen.
>
> Blödsinn. uSD haben keinen Wandler. Wozu auch?

Nicht die Karte hat einen, sondern der Reader. Wo sollen sonst die 3,3V 
für die Karte herkommen?

von Thomas Z. (thomas_z41)


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Alle USB Geräte brauchen einen Wandler von 5V auf 3.3V, weil die Signale 
auf dem USB-Bus nun mal 3.3V Pegel haben.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Erwin schrieb:
> Ich bastle gerade an einem kleinen Datenlogger mit einem mini Linux
> Rechner.
> Das Teil ist recht sparsam, 20mA@5V, 50mA wenn WLAN aktiv.

Ein kompletter Linux-Rechner mit 100mW? Glaube ich nicht. Heise hat in 
http://heise.de/-3162336 gerade erst einen sehr sparsamen Linux-Node 
gezeigt und der braucht das 6-12fache davon.

> Allerdings ist mir aufgefallen, das praktisch alle USB Sticks die ich
> hier so habe im Betrieb recht warm werden, egal ob an dem Logger oder am
> PC.
> Als Erklärung fand ich nun, dass die meisten einen 3.3V Spannungsregler
> an Bord haben und somit verhältnismäßig viel "Verbraten".

Diese "Erklärung" ist Blödsinn. Entscheidend ist allein der Strombedarf 
von Flash und Controller. Da der USB 5V (Nenn)Spannung liefert, Flash 
und Controller heutzutage aber praktisch ausschließlich mit geringeren 
Spannungen (durchaus auch weniger als 3.3V) laufen, muß da ein 
Spannungsregler hin. Und wegen der eher stark schwankenden USB-Spannung 
und Restriktionen bezüglich USB-Lastkapazität ergibt ein Schaltregler an 
dieser Stelle nur wenig Sinn. Ergo: sitzt da ein LDO.

Nur: der LDO selber erhöht die Stromaufnahme des USB-Sticks kein 
bißchen. Würde der Flash bei gleichem Strombedarf mit 5V laufen, dann 
würde halt der Flash die ganze Leistung verbraten. Mit LDO und 3.3V am 
Flash, verbrät der Flash dann halt nur 66% der Leistung (weil an ihm 66% 
der Spannung anliegen) und die restlichen 33% muß der LDO verbraten. Der 
einzige Weg, die Situation zu verbessern, wäre die Verwendung eines 
Schaltreglers an Stelle des LDO. Und auch dann könntest du höchstens 1/3 
des Leistungsbedarfs einsparen.

von Rolf M. (rmagnus)


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Axel S. schrieb:
> Erwin schrieb:
>> Ich bastle gerade an einem kleinen Datenlogger mit einem mini Linux
>> Rechner.
>> Das Teil ist recht sparsam, 20mA@5V, 50mA wenn WLAN aktiv.
>
> Ein kompletter Linux-Rechner mit 100mW? Glaube ich nicht. Heise hat in
> http://heise.de/-3162336 gerade erst einen sehr sparsamen Linux-Node
> gezeigt und der braucht das 6-12fache davon.

Das Teil unter http://www.smsfoxbox.it/fb/aria.html gibt es seit Jahren 
und braucht 300 mW. Das wird man doch heute auch mit 100 hinbekommen.

Erwin schrieb:
> Allerdings ist mir aufgefallen, das praktisch alle USB Sticks die ich
> hier so habe im Betrieb recht warm werden, egal ob an dem Logger oder am
> PC.

Sowas ist mir bisher nur bei USB3-Sticks aufgefallen, auch dann, wenn 
sie nur an einem USB2-Port hängen.

von Stefan F. (Gast)


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Ich denke, du solltest deinen Massenspeicher nur kurzzeitig in Betrieb 
nehmen und dazwischen möglichst viele Daten puffern.

Wenn du den USB Port deaktivierst, bevor du die Spannungsversorgung 
abschaltest, kann nichts beschädigt werden.

von Arc N. (arc)


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Rolf M. schrieb:
>> Ein kompletter Linux-Rechner mit 100mW? Glaube ich nicht. Heise hat in
>> http://heise.de/-3162336 gerade erst einen sehr sparsamen Linux-Node
>> gezeigt und der braucht das 6-12fache davon.
>
> Das Teil unter http://www.smsfoxbox.it/fb/aria.html gibt es seit Jahren
> und braucht 300 mW. Das wird man doch heute auch mit 100 hinbekommen.

Schön wär's... Die SOMs von Acme Systems (http://www.acmesystems.it/) 
sind schon gut, Variscites DART6-UL (i.MX 6UltraLite) oder vergleichbare 
SOMs mit Freescales Vybrid, Atmels SAMA5 (Cortex A5) oder STM32F7 kommen 
(im Betrieb) definitiv nicht unter 100 mW. Auch kein PIC32MX/Z mit 
Retro-/ oder LiteBSD.
Mit uCLinux bzw. kleineren Controllern mag das gehen.
30 mA für WLAN? Das geht z.Z. eigentlich nur mit Rockchips RKi6000, wenn 
die Teile verfügbar wären und halten was sie versprechen (~20 mA @ 3.3V 
@ 11 Mbps RX oder TX)

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