Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Bloss keine 7-Segment Anzeigen bevorraten


von Stefan F. (Gast)


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Als ich in den 80er Jahren digitale Elektronik lernte, waren die 
7-Segment noch so dunkel, dass man den Vorhang zuziehen musste, um etwas 
zu erkennen.

Vor 5 Jahren bemerkte ich dann, dass sie endlich heller geworden sind 
und man bei 40mA so gerade ausreichend Licht bekommt. Jetzt machte 
Multiplexing tatsächlich Sinn.

Letzte Woche habe ich einfach aus Spaß neue gekauft, obwohl meine 
Vorräte noch nicht erschöpft sind. Die sind ja soooooo hell, ich glaube 
es kaum! Selbst bei 5mA kann ich noch 4x Multiplexen und erhalte immer 
noch mehr Licht, als die 5 Jahre alten mit 40mA. Das die LED's 
heutzutage heller sind, war mir ja klar. Aber so viel Unterschied habe 
ich nicht erwartet.

Schaut mal auf das Foto. 5 Jahre alte versus aktuelle Anzeige.

Jedenfalls habe ich jetzt alle alten Anzeigen in den Müll geworfen und 
werde von jetzt an nur noch genau so viele kaufen, wie ich gerade 
brauche.

von Z. Udummfür (Gast)


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deiner schönen Geschichte fehlt der Standardschluss:
"...und wenn sie nicht gestorben sind, so hamstern sie noch heute."

von The D. (thedaz)


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Wer benutzt denn heute noch 7 Segment Anzeigen?

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Leute, die Retro-Synthesizer bauen. z.B. :-)

von Johannes R. (oa625)


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Oder Leute, die helle, gut ablesbare Anzeigen in der Werkstatt 
bevorzugen.
Bild: X-Y-Z- Anzeige für eine CNC.

MfG
Johannes R.

von Hp M. (nachtmix)


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Stefan U. schrieb:
> 5 Jahre alte versus aktuelle Anzeige.

Hast du den Altersunterschied anhand der aufgedruckten Datumscodes 
bestimmt, oder hast du die vor 5 Jahren beim Pollin gekauft und da waren 
sie schon 25 Jahre alt?

von Paul B. (paul_baumann)


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Überlege vor, wievielen Jahren Goethe schn "Mehr Licht!" gefordert hat. 
Jetzt wird seine Forderung langsam erfüllt.
;-)

MfG Paul

von peter2 (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Hast du den Altersunterschied anhand der aufgedruckten Datumscodes
> bestimmt, oder hast du die vor 5 Jahren beim Pollin gekauft und da waren
> sie schon 25 Jahre alt?

Dazu wäre es sinnvoll (gewesen), die exakten Typbezeichnungen der beiden 
Anzeigen zu nennen.

von Aaa (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Überlege vor, wievielen Jahren Goethe schn "Mehr Licht!" gefordert

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13499548.html

von Falk B. (falk)


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@ Aaa (Gast)

>> Überlege vor, wievielen Jahren Goethe schn "Mehr Licht!" gefordert

>http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13499548.html

Man beachte die historische Spiegelausgabe von 1990. Das Problem ist 
seit 26 Jahren mehr denn je ungelöst . . .

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Es gab auch früher (tm) Funzeln und helle Typen. Erinnere mich noch an 
einen Streit mit meinem damaligen Chef, irgendwelche Geräte zum Einbau 
in die Leitwarte. Vorgesehen waren HP-Anzeigen, ausgeliefert wurde mit 
Kingbright und ein Grossteil kam zurück, weil die Leute in gut 
ausgeleuchteten Räumen nichts erkennen konnten.
Ich setze aber auch kaum noch welche ein.

von Falk B. (falk)


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von Mani W. (e-doc)


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Ich habe noch viele FND 5xx und HD 11xx in meinen Schatullen und
die sind bei 20mA gut sichtbar, wenn man auch geeignete
Filterscheiben dazu benutzt...

von Nils P. (torus)


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Stefan U. schrieb:
> Das die LED's heutzutage heller sind, war mir ja klar. Aber
> so viel Unterschied habe ich nicht erwartet.

Ack

Ich hab anfang des Jahres eine 7-Segment Anzeige als Ersatzteil für ein 
sehr teures Stück Studioequipment benötigt.

25€ für das Original Ersatzteil wollte ich nicht ausgeben, also hab ich 
mir pinkompatible Anzeigen gekauft.

Tja - Pech gehabt. Die waren alle viel heller als das Original. Sah 
richtig Scheiße aus. Ich hab dann am Ende in den sauren Apfel gebissen 
und die 25€ auf den Tisch gelegt. Für eine 7-Segment Anzeige.

Das ärgert mich heute noch, aber es hilft ja nix.

/Nils

von batman (Gast)


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So scheiden sich die Geister. Habe letzte Woche gerade 2 schöne alte 
FND350 verbaut und mich über den tiefroten Farbton der längst 
ausgestorbenen Dotierung gefreut. Bei ebay nehmen se bis zu 20$ dafür. 
Was kratzen mich die paar mA mehr bei einer Ofenuhr. Ich glaube sie 
glimmen mit 15/2mA und viel heller dürfen sie auch für die Nacht nicht 
sein - wenn man nicht für abends dimmen will.

von Mani W. (e-doc)


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FND 357 habe ich auch noch (Korea, gut 30 Jahre her)

von Georg (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> waren die
> 7-Segment noch so dunkel

Dann hast du die falschen gekauft. Es gab auch damals schon grosse und 
helle Displays, und eine Anzeige, die damals hell genug war, ist es 
heute auch noch. Wir haben Messmaschinen an die Autoindustire geliefert 
mit 25 mm hohen strahlend hellen Anzeigen, da konnte man die Messwerte 
noch aus 10 m Entfernung lesen. Man könnte heute Strom sparen, aber bei 
einer tonnenschweren Werkzeugmaschine fällt das auch nicht so sehr ins 
Gewicht.

Georg

von dolf (Gast)


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Georg schrieb:
> Dann hast du die falschen gekauft.

hat er wohl.
ich hab welche vom nachbarn geschenkt bekommen die sind aus einem 
spielautomat und gut 20 jahre alt.
bei 15ma segmentstrom sind die immer noch absolut augenfeindlich.
es kommt halt auf die verbauten led an.

von The D. (thedaz)


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Hab gestern zwei wunderschöne SLR2016 in meiner Grabbelkiste gefunden. 
Erinnern mich an meinen ersten Taschenrechner... Sehr hübsch, aber 
braucht zuviele I/Os, damals gab's leider kein SPI.

von WehOhWeh (Gast)


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Drum hamstert man keine Bauteile.

Ich hab nur ein sehr kleines Sortiment (Standard-Tranistoren + FET, 
Dioden, ein paar Kerkos und Widerstände, wenige Standard-IC), fast alles 
andere bestelle ich zeitnah und in fast exakter Stückzahl direkt.

Warum weißt du ja jetzt.

Andere Gründe sind:
Man hat noch 3 Stück von X, braucht für das Projet aber 5 und bekommt 
aber keine mehr nach, weil abgekündigt.
Oder bei den µCs : Man hat noch einen alten. Dann kuckt man zufällig ins 
Datenblatt eines neueren Derivats und ärgert sich über den alten Mist. 
Speziell bei PICs ist das schlimm - da sind die modernen gleich um 
Größenordnungen besser.
Oder man mistet mal aus, und rechnet zusammen, was man da an Geld 
wegwirft.

Nein, nachdem Reichelt/Conrad in 3 Tagen liefern, zahlt sich das Horten 
einfach nicht aus.

von Peter D. (peda)


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Stefan U. schrieb:
> Schaut mal auf das Foto. 5 Jahre alte versus aktuelle Anzeige.

Und wie lautet die exakte Bezeichnung inclusive Helligkeitsklasse?
Je nach Helligkeitsklasse können Unterschiede 1:10 und mehr bestehen, 
steht aber auch so im Datenblatt.

Wenn ich den gleichen Typ bestelle, sehe ich keinen Unterschied zu ner 
Anzeige von vor 10 Jahren.
Auch wenn der Hersteller inzwischen von HP über Agilent nach BROADCOM 
gewechselt hat.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ich habe noch nie 7-Segment Anzeigen kaufen müssen, da durch das 
Ausschlachten (besonders von SAT-Empfängern) genügend der 
verschiedensten Typen und Bauformen zusammengekommen sind.


WehOhWeh schrieb:
> Oder man mistet mal aus, und rechnet zusammen, was man da an Geld
> wegwirft.

Dann trifft Einen der Schlag.

WehOhWeh schrieb:
> Nein, nachdem Reichelt/Conrad in 3 Tagen liefern, zahlt sich das Horten
> einfach nicht aus.

Das kostet aber immer wieder Geld, während man bei ausgeschlachteten 
Sachen keines ausgeben muß.
Ich halte es mit dem Motto: Der beste Rat ist der Vorrat!

MfG Paul

von Sammler (Gast)


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Paul B. schrieb:
> da durch das
> Ausschlachten

verschiedenster Geräte und Baugruppen so viel zusammenkommt,
dass Reichelt- und andere Bestellungen im Prinzip fast gänzlich 
wegfallen.

So wie du, Paul, mach ich das auch und ich kann nicht klagen :)
Nur meine Frau, weil der ganze Dachboden voll ist.


Günstige Sortimente gibts übrigens auch beim China-Mann.

Würden Reichelt ihre Versandkosten staffeln für den einen 
Mikroprocessor, den man mal schnell braucht, hätten die vermutlich viel 
mehr Umsatz.
Hab ja nichts gegen zwei Euro als Großbrief, zumal da noch mehr 
reinpasst...

von Paul B. (paul_baumann)


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Sammler schrieb:
> Nur meine Frau, weil der ganze Dachboden voll ist.

Na gut: Dann bau eine 4-stellige 7-Segmentanzeige an die Tür, die
"VOLL" anzeigt. Da muss amn eben das "V" als "U" anzeigen lassen.
..oder eben "FULL"
;-)
MfG Paul
------------------------------------------------------------------------ 
-
Sammler schrieb:
> Würden Reichelt ihre Versandkosten staffeln für den einen
> Mikroprocessor, den man mal schnell braucht, hätten die vermutlich viel
> mehr Umsatz.

Absolut richtig. Ich kenne eigentlich nur "CSD-Elektronik", wo das so 
gemacht wird. Das ist wunderbar.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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oder umbauen ;-)
Beitrag "Re: alte DDR-Lichtschachtanzeigen VQBxx tunen"
Geht aber bei 99% der Anzeigen nicht, da sie komplett vergossen sind.

von Michael B. (laberkopp)


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Nils P. schrieb:
> Ich hab anfang des Jahres eine 7-Segment Anzeige als Ersatzteil für ein
> sehr teures Stück Studioequipment benötigt.

Ach, hättest du doch hier gefragt, es hätte sicher noch jemand so alten 
Kram in der Schublade gehabt...

Paul B. schrieb:
>> Würden Reichelt ihre Versandkosten staffeln für den einen
>> Mikroprocessor, den man mal schnell braucht, hätten die vermutlich viel
>> mehr Umsatz.
>
> Absolut richtig. Ich kenne eigentlich nur "CSD-Elektronik", wo das so
> gemacht wird. Das ist wunderbar.

Andere machen das andersrum und nenn es Mindestbestellwert und halten 
sich damit hunderte von Kunden vom Leib die auch niemals vom Neukunden 
zum Altkunden werden.

Besonders dämlich sind Handelsketten wie Würth: Die machen bei Neukunden 
erst mal besonders hohe Preise damit garantiert nie jemand die als 
Lieferant in Betracht zieht. Konkurrenzfähige Preise kommen erst wenn 
man schon Altkunde wäre. Klarer Fall von deadlock.

von Paul B. (paul_baumann)


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Michael B. schrieb:
> Besonders dämlich sind Handelsketten wie Würth:

Die haben eben die Rechnung ohne den Würth gemacht.
;-)
MfG Paul

von Peter L. (Gast)


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Nun, das liegt daran, dass die internen Kosten für jeden Vorgang mehr 
oder weniger die gleichen sind.  Die reinen Portokosten machen nur einen 
Teil aus. Und wenn dann noch unterschiedliche Prozeduren notwendig sind, 
verteuert es nur den ganzen Ablauf.
Ich sehe es doch in meinem Unternehmen. Jede Bestellung kostet die Firma 
locker 10 Euro (weniger als die Hälfte davon für Portokosten). Kunden, 
die nur für 10 oder 20 oder 50 Euro kaufen wollen, bringen nur Verlust - 
da verzichtet man gerne! drauf.

von Oliver S. (oliverso)


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peter2 schrieb:
> Dazu wäre es sinnvoll (gewesen), die exakten Typbezeichnungen der beiden
> Anzeigen zu nennen.

Und genauso sinnvoll wäre es, im Datenblatt den Auslegungsstrom 
nachzulesen. Denn beliebig "hell" kann jede LED, die Frage ist, wie 
lange...

Oliver

von Praktiker (Gast)


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Hallo

auch wenn nicht 100%ig mit einen EBay-Kistenschieber vergleichbar, der 
aber auch seine Lagerkosten hat und ab einer bestimmten Größe wohl auch 
Angestellte hat die bezahlt werden wollen:
Irgendwas müssen diese Unternehmen falsch machen oder haben sich mit 
überbürokrtisierung selbst ein Bein gestellt.
Abgesehen von den Zeitgenossen die sich die Ware über die Versandkosten 
bezahlen lassen, schaffen die es doch die Versandkosten oft gering zu 
halten und sind auch in der Lage kleinere Gegenstände in einen 
gepolsterten Briefumschlag zu versenden.

Und um dann doch mal ein wenig mehr OnTopic zu bleiben:

Warum werden eigentlich die LEDs (in den Segmentanzeigen, aber auch 
Einzel LEDs) bei Betrieb dunkler, was man ja besonders deutlich bei 
Anzeigen erkennt die eigentlich fast immer die gleichen Werte anzeigen 
und jahrelang nahezu ununterbrochen in Betrieb sind?
Wenn ich es richtig verstanden hab funktioniert (auch) die LED dadurch 
das Elektronen ihre Energiezustände ändern und dabei Licht abstrahlen.
Bei LEDs die indirekt über einen angeregten Leuchtstoff leuchten kann 
ich mir den Leuchtstärkeverlust noch erklären, aber bei LED die direkt 
ohne eine weiter Umwandlung das Lichtabstrahlen dürfte sich doch nichts 
verbrauchen, tut es aber - aber was verbraucht sich da?

Praktiker

von Paul B. (paul_baumann)


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Praktiker schrieb:
> aber was verbraucht sich da?

Das Augenlicht des Betrachters, denn der wird im gleichen Maße wie die 
Anzeige älter. Wenn dann der Enkel zu Besuch kommt, bringt er neue, 
doppelt so große Vorwiderstände mit, weil er sonst nur mit 
Schweißerbrille in Opa's Wohnstube die Digitaluhr betrachten könnte.
;-)
mfG Paul

von Clemens L. (c_l)


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Praktiker schrieb:
> was verbraucht sich da?

Zellenbildung, Versetzung, Elektromigration:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_LED_failure_modes

von Stefan F. (Gast)


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Leider sind die alten Anzeigen bereits entsorgt, ich kann deren 
Typen-Nummer nicht mehr nachschauen. Jedenfalls war das kein alter Käse 
von Pollin.

Ich habe gesehehn, dass Conrad noch Anzeigen mit 2,6mcd verkauft, die 
allermeisten haben aber zweistellige Werte.

von Georg (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ich habe gesehehn, dass Conrad noch Anzeigen mit 2,6mcd verkauft, die
> allermeisten haben aber zweistellige Werte.

Es ist ja auch nicht immer eine gute Idee, eine defekte LED durch die 
heute bestmögliche zu ersetzen - z.B. wenn man am Radiowecker eine 
Anzeige-LED gegen eine Super-Hi-Effizienzversion tauscht und dann nachts 
im Schein des Radioweckers Bücher lesen kann.

Georg

von Paul B. (paul_baumann)


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Georg schrieb:
> wenn man am Radiowecker eine
> Anzeige-LED gegen eine Super-Hi-Effizienzversion tauscht und dann nachts
> im Schein des Radioweckers Bücher lesen kann.

Du siehst aber die Schafe besser, die Du bis zum Einschlafen zählen 
mußt.

MfG Paul

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