Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DIY "Lichtmaschinenregler"


von Marc S. (darkchaos)


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Hallo Forum,

Es ist zunächst nur ein Gedankenspiel, weshalb ich noch kaum konkrete 
Informationen habe, aber wie das ja oft so ist, macht man sich Gedanken 
um Schaltungen wobei es jedoch schon ein ICs gegeben hätte der einem 
diese Arbeit abnimmt.

Im Prinzip geht es darum, mit einem Step Up (Boost) Converter die 
Generatorspannung eines DC Motors von 0..XV auf 14.4V zu boosten und 
damit einen Bleiakku zu laden bzw. generell "12" V zu haben.

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann werden Bleiakkus anders 
als NiMh/NiCd Zellen NICHT über die Spannung geladen sondern über ihren 
Strom?
Ein Bleiakku wird als geladen angesehen, wenn er weniger als 2% seiner 
Kapazität als Ladestrom benötigt? (Meint das dann z.B. 100Ah -> 2A?)

Die Sache ist, dass ich natürlich neben der Boost Funktionalität 
theoretisch auch eine Step Down bzw. einen Überspannungsschutz brauche. 
Gibt es eventuell intelligente ICs die beides können? (Bzw. sind diese 
preislich, effizienztechnisch, etc. überhaupt im Rahmen oder eher 
weniger?)

Außerdem wäre eine Stromstärkesteuerung interessant, zum einen für 
Current Balancing, zum anderen damit der Generator bei einem leeren Akku 
nicht blockiert sondern schlicht den Ladestrom begrenzt. Ich nehme an es 
gibt fertige Lade-ICs für das, aber gerade für letzteres wäre es 
interessant zu wissen, wie man selbst so eine aktive Ladung darstellen 
könnte bzw. ob das mit Haushaltsmitteln machbar ist (ein Varistor würde 
ja z.B. einfach den Strom durch Abwärme begrenzen, das ist aber nicht so 
praktisch^^), denn dann könnte man die maximale Stromstärke On-the-fly 
anpassen (Bergauf, Bergab).

Zuletzt bleibt noch die Frage, wie das mit der Leistung der Converter 
aussieht, der LM27313 hat z.B. "nur" 1.5A Load Current.
Das ist zwar für meinen Fall ausreichend, 21W sind für einen Menschen 
bestimmt anstrengend, aber könnte man im Prinzip einfach MOSFets oder 
BipolarTransistoren hinter einen IC hängen oder verpfuscht mir das 
irgendwie die Regel/Feedbackschleife?

MFG

von Etrick (Gast)


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Hallo,

einige deiner Annahmen sind falsch und dein ganzes Vorhaben ist 
reichlich verworren.

Am besten informierst Du dich erst einmal über Ladetechnik generell und 
planst dann systematisch.

Gruß

von MaWin (Gast)


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Marc S. schrieb:
> Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann werden Bleiakkus anders
> als NiMh/NiCd Zellen NICHT über die Spannung geladen sondern über ihren
> Strom?

Genau falsch.

Marc S. schrieb:
> Im Prinzip geht es darum, mit einem Step Up (Boost) Converter die
> Generatorspannung eines DC Motors von 0..XV auf 14.4V zu boosten

Genau falsch.

Ein Boost-Regler versucht auch aus 1V die 12V (14.4V) zu machen,
und zieht dabei so viel Strom, daß der Generatormotor nie über 1V
hinaus kommt, und damit nie Leistung produzieren kann.

Boost Regler sind bei variablen Stromproduzenten prinzipiell falsch. 
Richtig wäre ein MPP maximum power point Regler oder wenigstens ein
step down der erst anfängt, wenn die Spannung hoch genug ist und
damit Leistung zur Verfügung steht.

> und damit einen Bleiakku zu laden bzw. generell "12" V zu haben.

Besser auf 14.4V, wenn kurzzeitig, oder 13.8V, wenn Dauerladung.

Die Strombegrenzung wäre im wesentlichen, um eine Überhitzung des DC 
Motors zu verhindern, denn in ihm fällt am Drahtwiderstand der 
Wicklungen einen Leistung ab die er in Wärme wieder loswerden muss, also 
eine Eingangsstrombegrenzung. Das kann ein MC34063 bis 1.5A und 40V.

Es hat schon seinen Grund, warum als Generatoren keine DC Motoren 
verwendet werden, sondern fremderregte Drehstrom (im Auto) oder Dynamos 
(am Fahrrad) oder Magnetspulen (am Moped).

von Marc S. (darkchaos)


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Okay, ich habe mich jetzt einmal weiter in die Thematik eingelesen, 
speziell das Laden. Vermutlich habe ich mich auch unklar ausgedrückt. 
"Über ihren Strom" meinte daher Konstantspannung.

Der Grund meiner Fehlinformation ist, dass viele das Laden eines 
Bleiakkus als "einfach" ansehen und ihn dann mit Konstantspannung laden.

Tatsächlich sollte ein Bleiakku aber mit einer IUoU Kennlinie laden.
Das Problem ist z.B. dass es widersprüchliche Aussagen über Techniken 
wie gepulstes Laden uvm. gibt, so dass es gar nicht so einfach ist, 
herauszufinden, welche Erklärung plausibler ist.

Da ich nun aber zunächst einen Konstanten Strom und danach zwei 
unterschiedliche konstante Spannungen brauche, tut es ja ein "normaler" 
Converter eher weniger, da dieser nur konstante Spannungen kann.
Im Prinzip bräuchte ich dafür eine Elektronik wie in einem 
Labornetzteil. Das hört sich allerdings schon wieder relativ kompliziert 
bzw. teuer an, oder? (Das sind ja hochwertige Ladegeräte auch).

Vermutlich verwenden manche daher eine Konstante Spannung mit der 
Prämisse der Ladezustand sei zwischen 80% - 100% bzw. eine optimale 
Ladung sei nicht von Nöten?

Nun kommt der Generator noch ins Spiel:
Bei meinem Boost Regler bin ich davon ausgegangen, dass eben die 
Stromstärke begrenzt wird und so gewissermaßen die Leistung (in 
Abhängigkeit der Drehzahl) begrenzt wird. Ob das nun meine Muskelkraft 
oder zunächst die Thermik des Generators schützt hängt natürlich vom 
Generator ab.

Ein Step Down Regler, der erst ab einer gewissen Spannung anfängt wäre 
hingegen insoweit interessant, als dass beim Losfahren keinerlei 
Belastung existiert und dies daher erleichtert wird. (Würde dies nicht 
genauso bei einem Step Up Regler funktionieren?)

Die Sache ist, die Maschine die ich mir angesehen hatte, war eben für 
13V bei 17k UPM konzipiert und daher für Spannungen von ~ 15-20V (damit 
der StepDown ordentlich wandelt), mechanisch nicht gewachsen (Wie sieht 
es hier mit der elektrischen Isolierung aus? Da die Ströme sinken wäre 
das ja thermisch sogar zu bevorzugen). Andererseits kann ich mich da 
einfach weiter umsehen.


Um es kurz zu machen: Optimal wäre natürlich eine Art 
"Labornetzteil-IC", welcher sowohl variable Konstantspannungen als auch 
Konstantströme erlaubt. Wie ich aus dem Datenblatt des MC34063 jedoch 
lese, ist schon alleine Step Up vs. Down ein Problem, da sich hierfür 
eine anderer Beschaltung ergibt, daher wird es so etwas vermutlich nicht 
direkt geben?

Noch zwei Kleinigkeiten:
Der Akku möchte für 80% seines Ladezustandes einen Konstanten Strom. 
Dies ist jedoch bei stark variierender und ggf. gar nicht vorhandener 
Leistung nicht so einfach bzw. führt zu winzigen Spannungen.
Würde der Akkumulator hier einfach langsamer laden?

Andererseits benötigt er ja seine Spannung (abhängig von dem 
Innenwiderstand) um mit Stromstärke I geladen zu werden. Daher können 
wir ab einer Schwellleistung (I^2 / R) gar nicht mehr konstant laden. 
Wäre hier dann eine Hysterese (z.B. ab 150% Schwellleistung laden, bei 
110% abbrechen) angebracht oder würde man da eher den "konstanten" 
Ladestrom abfallen lassen?

Das zweite ist: Du schreibst "dafür verwendet man Dynamos", ich dachte 
bzw. konnte im Netz nichts anderes finden - Dynamos sind 
Gleichstrommaschinen (eben mit Kommutator).

von wendelsberg (Gast)


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Marc S. schrieb:
> Dynamos sind
> Gleichstrommaschinen (eben mit Kommutator).

Schon wieder falsch, das kannst Du an fast jedem Fahrrad sehen.

wendelsberg

von Marc S. (darkchaos)


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Mh, wie gesagt, ich konnte via Google keine andere Aussage finden, 
Wikipedia leitet Dynamo zu Gleichstrommaschine weiter und ich habe 
gelesen dass der dynamoelektrische Effekt (Selbsterregung) Grundlage für 
Gleichstrommaschinen sei.

Wie dem auch sei, nach weiterer Recherche bin ich z.B. auf den TL494 mit 
nachgeschaltetem IR2110 gestoßen.

Macht es denn Sinn (bzw. ist es das einzig mögliche), eine 
Konstantstromquelle und die Konstantspannungsquelle getrennt aufzubauen 
und dann einfach jeweils anzuwählen?

Bzgl. der Konstantspannungsquelle gibt es jedoch auch wieder viele 
Möglichkeiten (Digitales Poti, OPV Schaltung für Feedbackspannung, 
Linearregler mit Monster-Transistoren), daher wäre es geschickt wenn es 
da wirklich einen einfachen IC gäbe, den ich einfach mit I2C, PWM, DAC 
oder ähnlichem ansteuern könnte.

Da muss es doch sicher was geben und ich suche nur mit den falschen 
Begriffen, oder? CPUs haben ja z.B. auch ein variable Spannung, 
Beschränkte oder Softwaregesteuerte Stromstärken gibt's auch für viele 
Anwendungsfälle...

von MaWin (Gast)


Angehängte Dateien:

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Marc S. schrieb:
> Macht es denn Sinn...

...es UNBEDINGT und ZWANGHAFT anderes machen zu müssen alle Alle anderen 
klügeren Leute ?

Die haben eine Lichtmaschine im Auto (mit Regler) und einen Dynamo am 
Fahrrad (ohne Regler) und wenn man mit dem Dynamo unbedingt einen 12 
Akku aufladen will an statt einen besser zum Dynamo passenden 6V Akku, 
dann kann man einen 1:2 Trafo nachschalten.

Da der Akku Gleichspanung haben will braucht man noch einen 
Brückengleichrichter.

Und weil Bleiakkus nicht gerne überladen werden, braucht man eine 
Spannungsbegrenzung wie sie sonst der Lichtmaschinenregler macht, für 
die 3W eines Dynamos oder 25 die du haben willst tun es shunt-Regler 
ganz gut wie TL431 mit verstärkendem Transistor denn die kosten 
keinerlei Verlust wenn der Akku noch nicht voll ist und produzieren nur 
Verluste wenn der Akku nicht mehr geladen werden muss.

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