Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PWM gesteuerter Elektro-Bootsmotor laut


von Feuersteg (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe eine Frage an die Crack's in Sachen PWM Modulation.

Ich habe ein Elektromotor betriebenen Kanadier.
Dort habe ich anstatt dem doch anfälligen Stufenschalter eine 
PWM-Modulierte Drehzahlregelung verbaut ( made in China von Ebay ). So 
weit so gut.
Es funktioniert super. Der Motor lässt sich stufenlos von 0-35 Ampere 
regeln.
Nun wie jeder sicher weis, entsteht bei dieser Art von Leistungsregelung 
unter Umständen eine surrende... pfeifende Geräuschkulisse, geschuldet 
dem PWM.
Nun wäre das ja nicht so tragisch wenn nicht der Bootsrumpf selbst als 
Lautsprecher fungiert und nach einer halben Stunde fahrt die Ohren 
ebenfalls Pfeifen ;).
Der Motor überträgt die entstandenen Geräusche auf das Boot. Dies lässt 
sich durch entkoppeln leider nicht lösen.

Nun zur eigentlichen Frage:

Mir kam die Idee einen doch etwas großen Kondensator als Glättung 
paralell zum Motor zu klemmen. Ich dachte da an einen 1Farad Kondi aus 
dem Car Hifi bereich. Das Boot wird mit 12V betrieben.

Nun seid ihr dran...

Kannn das etwas werden?
Wie könnte ich die nötige Kapazität berechnen?
Andere Vorschläge?

Oder bin ich auf dem Holzweg?

Eine weitere Idee wäre noch den Frequenzbereich zu verändern. Die 
Schaltung bedient sich einem klassischen 555 Timer PWM Modell.

Ich bitte um Kritik.

Gruß

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

Um über ein Filter (Kondensator (+ Spule)) was zu machen sollte die 
Frequenz bekannt sein. Kommst Du an die frequenzbestimmenden Bauteile 
der PWM ran, so würde ich erst mal da mein Glück versuchen.

Einfach einen Kondensator verwenden, könnte die Elektronik ins Nirwana 
schicken (Strom zu hoch).

Eigentlich sollte man einen Kanadier doch mit einem Paddel antreiben. So 
haben wir das früher jedenfalls gemacht;-)

von maetressenhuhnesserteam (Gast)


Lesenswert?

Mit dem vorhandenen Steller wird das nichts, und mit einem Kondi am 
Motor natürlich erst recht nicht.
Die einzige Lösung ist ein anderer Steller mit ca. 20KHz Taktfrequenz.

von EBay (Gast)


Lesenswert?

Welches Teil von eBay.
Schaltbild, Bild?

Der sollte sich doch sehr leicht auf eine andere PWM Frequenz umbauen 
lassen.
Standard 555...

von maetressenhuhnesserteam (Gast)


Lesenswert?

EBay schrieb:
> Der sollte sich doch sehr leicht auf eine andere PWM Frequenz umbauen
> lassen.

Dann hätte es der "Hersteller" schon genau so gemacht.

Und wenn man erst stärkere Treiber einsetzen muss, braucht man auch ne 
stärkere interne Spannungsregelung, sprich, man kann den Steller dann 
gleich komplett selbst bauen.

Wegschmeißen das Ding, und was Vergleichbares mit min. 16KHz gekauft. 
Kostet dank Sklavenarbeit, Ideenklau und inkorrekter Chemieentsorgung 
auch nur 5 Euro, also gar nicht der Rede wert.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Feuersteg schrieb:
> Mir kam die Idee einen doch etwas großen Kondensator als Glättung
> paralell zum Motor zu klemmen

Nein, ganz schlecht, beschädige ggf. den PWM Drehzahlregler.

Man könnte eine grosse Spule in eine Zuleitung zum Motor schalten, aber 
das ist unsinnig.

Falls der Chinaregler eine Platine ist, könnte man versuchen, die PWM 
Frequenz zu ändern durch einen anderen Timing-Kondensator. Dazu müsste 
man aber wissen, was drauf ist.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


Lesenswert?

maetressenhuhnesserteam schrieb:

> Die einzige Lösung ist ein anderer Steller mit ca. 20KHz Taktfrequenz.

bei 20kHz singen uns unsere Ohren vielleicht nicht, aber erwarte nicht 
dass dir die nächsten 2 Stunden was an die Angel geht...

besser wären vielleicht 220kHz aufwärts, da sollten dann selbst auch die 
empfindlichsten Fledermausohren nix mehr hören
(k.A. wie das bei den Unterwasserbewohnern so ausschaut aber ich gehe 
hier davon aus, dass Fledermäuse die höchsten Töne unter allen Tieren 
hören können, )

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Evtl. hilft es doch, die PWM Frequenz weiter herunter, statt weiter hoch 
zu setzen. Man kann auch mal was um die 100-250Hz probieren, wenn man 
den Kondensator an Pin 2/6 des 555 erstmal identifiziert hat.
Wenn der Motor bis zu 35A zieht, wird es schwer, noch eine Drossel zu 
finden, die den Motorstrom ohne zu hohe Verluste im Draht glättet.
In meinem alten Paddelboot (150W E-Motor) läuft eine selbstgebaute PWM 
mit 200Hz leise und unauffällig.
Allerdings habe ich, um das historische Ruder nicht zu beschädigen, den 
Motor in ein anderes Ruder eingebaut und ihn somit akustisch vom Rumpf 
getrennt. Gleichzeitig wird der Motor mitgelenkt.

: Bearbeitet durch User
von Frank (Gast)


Lesenswert?

Ich hätte auch erst mal die Frequenz runter genommen. Schöner 
Nebeneffekt, die Schaltverluste gehen runter.
Das könnte nämlich zum Problem werden wenn man einfach auf 16-20kHz 
erhöht.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Auf jeden Fall bleibt auch noch die mechanische Alternative den Motor 
vom Rest des Boots zu entkoppeln. Dazu müsste man aber sehen wie er am 
Boot befestigt ist.
Das ist doch garantiert steckbar (leicht abnehmbar). Da reichen 
vieleicht ein paat Gummi oder Korkplatten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Feuersteg schrieb:
> Eine weitere Idee wäre noch den Frequenzbereich zu verändern.
Bevor man mit der Frequenz hoch oder runter gehen will, ist eigentlich 
sehr interessant, welche Frequenz aktuell verwendet wird...

> Die Schaltung bedient sich einem klassischen 555 Timer PWM Modell.
Gibts dafür einen Schaltplan?

von Maik W. (werner01)


Lesenswert?

und irgendwann nehmen die Spulen keine Energie mehr auf. ich würde mal 
ab 20Hz probieren. irgendwas stufenloses, dann hörst Du wo`s am 
leisesten ist verstehsde?



Werner

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Evtl. hilft es doch, die PWM Frequenz weiter herunter, statt weiter hoch
> zu setzen. Man kann auch mal was um die 100-250Hz probieren, wenn man
> den Kondensator an Pin 2/6 des 555 erstmal identifiziert hat.
> Wenn der Motor bis zu 35A zieht, wird es schwer, noch eine Drossel zu
> finden, die den Motorstrom ohne zu hohe Verluste im Draht glättet.
> In meinem alten Paddelboot (150W E-Motor) läuft eine selbstgebaute PWM
> mit 200Hz leise und unauffällig.
> Allerdings habe ich, um das historische Ruder nicht zu beschädigen, den
> Motor in ein anderes Ruder eingebaut und ihn somit akustisch vom Rumpf
> getrennt. Gleichzeitig wird der Motor mitgelenkt.

Das führt aber dann dazu, dass der Wirkungsgrad der ganzen Geschichte 
deutlich abnimmt. Wenn der Akku reicht, ist das kein Problem (wobei die 
Reichweite natürlich schlechter wird), aber der Motor könnte durchaus 
überhitzen.

Gruss
Axel

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Axel L. schrieb:
> Das führt aber dann dazu, dass der Wirkungsgrad der ganzen Geschichte
> deutlich abnimmt

Häh ?

Durch niedrige PWM Frequenz ?

Wie kommst du auf die abstruse Schlussfolgerung ?

von Axl Schweiss (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Das führt aber dann dazu, dass der Wirkungsgrad der ganzen Geschichte
>> deutlich abnimmt
>
> Häh ?
>
> Durch niedrige PWM Frequenz ?
>
> Wie kommst du auf die abstruse Schlussfolgerung ?

Mehr Verluste im Motor.

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Das führt aber dann dazu, dass der Wirkungsgrad der ganzen Geschichte
>> deutlich abnimmt
>
> Häh ?
>
> Durch niedrige PWM Frequenz ?
>
> Wie kommst du auf die abstruse Schlussfolgerung ?

Bei hoher Frequenz wird der Strom stärker geglättet, also meinetwegen 
konstant 17A. Bei niedrigen Frequenzen fällt das weg, man hat also 50% 
der Zeit 34A, und 50% 0A, macht im Schnitt auch 17A.

Da die ohmschen Verluste des Motors im Quadrat eingehen, sind die 
Verluste bei der niedrigen Frequenz deutlich höher.

Gruss
Axel

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Axel L. schrieb:
> Da die ohmschen Verluste des Motors im Quadrat eingehen, sind die
> Verluste bei der niedrigen Frequenz deutlich höher.

Und was ist mit den Wirbelstromverlusten?
Die Kerne von DC-Motoren sind üblicher Weise nicht für hohe Frequenzen 
ausgelegt.

Die verwendete Frequenz wird ja immer noch geheim gehalten.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Da die ohmschen Verluste des Motors im Quadrat eingehen, sind die
>> Verluste bei der niedrigen Frequenz deutlich höher.
>
> Und was ist mit den Wirbelstromverlusten?
> Die Kerne von DC-Motoren sind üblicher Weise nicht für hohe Frequenzen
> ausgelegt.
>
> Die verwendete Frequenz wird ja immer noch geheim gehalten.

Wirbelstromverluste dürften davon kaum beeinflusst werden, schliesslich 
polt ein DC-Motor mit jeder Umdrehung sowieso das Magnetfeld um. Die 
sind also Drehzahlabhängig.

Ich hatte dazu vor Jahren mal eine Messreihe bei einem DC-Motor 600W, 
24V gemacht, also durchaus ähnlich. Da lag der optimale Wirkungsgrad 
etwa bei 14 kHz.

Gruss
Axel

von Feuersteg (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,


vielen Dank ersteinmal für euere Anregungen.

Leider ist es mir derzeit nicht möglich die Frequenz zu bestimmen, da 
ich nicht ans Boot herankomme. Hobbygarage 200Km entfernt vom Arbeitsort 
;(.

Ich habe trotzdem ein paar weitere Fragen:

Warum soll ein C die Endstufe zerstören? Bei Vollast liegt das 
Oulsverhältnis ja eh bei nahezu 100% und die MOSFET Endstufe wird 
nichteinmal warm. Also würde sich ja die I Aufnahme an den Transistoren 
nicht ändern....oder?
Was ist die genaue Begrüdung warum ein C nicht funzen würde.

Die Idee der Frequenzänderung klingt super und einfach. Ich werde den F 
bestimmenden Kondensator einmal ausfindig machen und ein wenig 
probieren. Leider ist die Schaltung in SMD ausgeführt.. da wird ne 
Fummelei..

Hier noch das EBAY Angebot:

http://www.ebay.de/itm/2000W-MAX-DC-Drehzahlregler-Regler-PWM-Motor-Speed-Controller-12V-24V-36V-50V-/152038458995?hash=item236632c673:g:fTAAAOSwiylW~6ZO

In der Artikelbeschreibung steht 200Khz... das halte ich für ein Gerücht 
;) Es klingt im Boot ähnlich einem Akkuschrauber nur viel tiefer.

Ich danke Euch im Voraus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Axel L. schrieb:
> aber der Motor könnte durchaus
> überhitzen.

Öh, der Motor ist unter Wasser. Da überhitzt nix.

von Feuersteg (Gast)


Lesenswert?


von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Feuersteg schrieb:
> Was ist die genaue Begrüdung warum ein C nicht funzen würde.

Der Kondensator wirkt bei PWM wie ein Kurzschluss. Schalte einen dicken 
Elko parallel zum Motor und die PWM Endstufe wird nahezu sofort 
überhitzen und durchbrennen.
Ausserdem ist bei einem 35A Motor die Energie, die in einem z.B. 10mF 
Elko gespeichert ist, nur ein Tropfen auf dem heissen Stein.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Axel L. schrieb:
> Bei hoher Frequenz wird der Strom stärker geglättet, also meinetwegen
> konstant 17A. Bei niedrigen Frequenzen fällt das weg, man hat also 50%
> der Zeit 34A, und 50% 0A, macht im Schnitt auch 17A.
>
> Da die ohmschen Verluste des Motors im Quadrat eingehen, sind die
> Verluste bei der niedrigen Frequenz deutlich höher.

Ok, allerdings kommen Wirbelstromverluste hinzu, das Wirkungsgradoptimum 
liegt also zwischen beiden Extremen, und der positive Effekt der PWM, 
nämlich höheres Drehmoment bei niedrigerem Tempo, was durchaus dazu 
führen kann dass der Motor für einen bestimmten Arbeitspunkt mit 45% 
statt 50% laufen muss, geht zunehmend verloren je weniger lückend der 
Strom wird.

Bei Vollgas (100%PWM) sind beide wieder gleich, wärmer als bei Vollgas 
wird der Motor also nie.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Feuersteg schrieb:
> Warum soll ein C die Endstufe zerstören?

Weil der leere C 0V hat und der PWM Transistor dann voll die 
Betriebsspannung (12V?) drauf schaltet.

0V und 12V verbinden gibt unendlichen Strom, Kurzschlussstrom, das mag 
der Schalttransistor nicht zigtausende Male nacheinander, denn der Elko 
ist ja bei jedem wiedereinschalten der PWM wieder leer.

von Feuersteg (Gast)


Lesenswert?

Check.. verstanden. Danke.

Dann bleibt nur die Frequenz...

Kann mir jemand in Sachen Drossel die Leviten lesen?
Kann ich nicht einfach einen 2,5²mm oder stärkeren Draht verwenden?

Ich möchte keine großen Berechnungen anstellen oder die Ganze Schaltung 
umwerfen.... einfach ein wenig probieren.

Vielleicht hat jemand einen Geistesblitz... dann könnte ich mit meinem 
Kumpel auf großer Wandertour das Bier in ruhiger Atmosphäre genießen..
Letztes Jahr ging es uns ganz schön auf den Sack...

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Paddeln, bauste auch gleich wieder die Kalorien vom Bier bei ab. Und 
außerdem schmeckt ein "verdientes" Bier viel besser.

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Bei hoher Frequenz wird der Strom stärker geglättet, also meinetwegen
>> konstant 17A. Bei niedrigen Frequenzen fällt das weg, man hat also 50%
>> der Zeit 34A, und 50% 0A, macht im Schnitt auch 17A.
>>
>> Da die ohmschen Verluste des Motors im Quadrat eingehen, sind die
>> Verluste bei der niedrigen Frequenz deutlich höher.
>
>
> Bei Vollgas (100%PWM) sind beide wieder gleich, wärmer als bei Vollgas
> wird der Motor also nie.

Doch, weil der Motor bei PWM Betrieb nicht hochdreht.

Ein DC-Motor ist im Prinzip eine Reihenschaltung aus dem Ohmschen 
Widerstand des Motors und eines Generators, dessen Spannung proportional 
zur Drehzahl der Schraube ist.

Bei 100% wird der Motor relativ hoch drehen und der Generator eine 
relativ hohe Gegenspannung erzeugen. Dadurch reduziert sich der Strom.

Bei 50% PWM dreht der Motor nur halb so schnell (hat ja nur halb so viel 
Leistung, er wird im Prinzip abgewürgt) , d. h. die Gegenspannung ist 
nur halb so hoch. Damit ist der Strom in den Einschaltzeiten deutlich 
höher als bei 100%.

Gruss
Axel

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Man kann ungefähr einen Strom von 6A durch 1mm² Kupferkabel schicken, 
dabei bleibt die Erwärmung in Grenzen. Wenn dein Motor nun 35A Strom 
zieht, ist das also etwa 6mm² Kabel.
Damit eine wirksame Drossel aufzubauen, kostet schon etwas Kraft und 
Platz. Um einigermassen Induktivität zu erzielen, sollte auch noch ein 
Kern dazukommen, der die Sache nicht leichter macht.

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Jau.

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Feuersteg schrieb:
> Check.. verstanden. Danke.
>
> Dann bleibt nur die Frequenz...
>
> Kann mir jemand in Sachen Drossel die Leviten lesen?
> Kann ich nicht einfach einen 2,5²mm oder stärkeren Draht verwenden?
>

Naja, der Motor IST eine grosse Drossel.

Ich denke, was das Pfeifen angeht, wirst Du mit einer zusätzlichen 
Drossel nicht viel erreichen.

Da würde ich schon eher eine Gummimatte in die Motorbefestigung klemmen.

Gruss
Axel

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Axel L. schrieb:
> Ich denke, was das Pfeifen angeht, wirst Du mit einer zusätzlichen
> Drossel nicht viel erreichen.

Man hat die Chance, das Pfeifen vom Motor in die Drossel zu verlegen, 
denn ohne besonderen Aufbau wird genau das passieren :-P.
Am einfachsten ist es wirklich, die Frequenz des 555 veränderlich zu 
machen und beim Kajakausflug dann eine geeignete Frequenz zu suchen.

: Bearbeitet durch User
von Feuersteg (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich möchte Euch einen kleinen Zwischenstand melden...

Ich konnte noch nicht am Bootsmotor bauen/ basteln...

Dafür hatte ich noch einen weiteren Drehzahlregler in meiner 
Bastelkiste. Er war als Backup gedacht. Nun gut.. Ich habe mir ein paar 
große PC Lüfter (24V) und ein entsprechendes Netzteil geschnappt und ein 
wenig probiert.

Nun, die Drehzahl lies sich nur bedingt regeln und die Motoren pfiffen 
fröhlich vor sich hin.. das hatte ich zum Glück auch erwartet bzw. 
gehofft.
Test konnte also losgehen...

Ich habe mir trotz (sorry) euerer Hinweise einen Elko geschnappt und 
etwas herumprobiert..

Zum Ergebnis:

1. Ich habe verschiedene ELKO's von 22 - 2200 mF probiert, mit dem 
Ergebnis..  es geht wirklich nicht. Die Motoren laufen schon auf der 
kleinsten Stufe sehr schnell und die Kondis wurden warm/heiß.. Die 
Endstufe der Regelung blieb jedoch kalt. Theorie also bestätigt. Geht 
nicht!

2. Dann habe ich noch einen zerlegten Dimmer gefunden.. Da grinste mich 
ein 0.22mF 275V Wechselspannungskondensator an. Da habe ich gedacht was 
solls.. Auslöten und probieren... Was soll ich sagen... mit ihm geht es 
PERFEKT! Die Motoren sind sehr sauber zu regeln, sogar extrem langsam 
was ohne nicht funzte. Die Endstufe wird weder warm und der ELKO 
ebebfalls nicht... Ich habe dann viel probiert und einen langen Testlauf 
gemacht... Es geht echt und wirklich super!


Kann das jemand erklären? Warum geht ein Wechselspannungskondi mit mini 
Kappa?

Ich würde jetzt einen Anlaufkondensator eines 220V Pumpenmotors am 
Bootsmotor probieren und Euch eine weitere Rückmeldung geben..

Ich danke Euch für die Vielen Gedankenanstöße und Kommentare

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


Lesenswert?

Verwechselst du mF mit uF ?
Ansonsten ist ein 2200mF-Kondensator schon ein ganz netter Gold-Cap, den 
es aber kaum für 24V zu kaufen geben wird.

von Frank B. (frank501)


Lesenswert?

Feuersteg schrieb:
> große PC Lüfter

Aber es ist schon bekannt, das ein PC-Lüfter etwas ganz anderes ist als 
ein herkömmlicher DC-Motor?

von Feuersteg (Gast)


Lesenswert?

Ich meinte uF nicht mF.. ich fand das My Zeichen nicht und dachte mF 
wäre das gleiche. Sorry.


Mir ist auch klar das ein PC Lüfter ein ganz anderes Arbeitprinzip hat 
als ein Gleichspannungsmotor mit Permanentmagneten.

Ich wollte nur meine Erfahrungen mitteilen.

von eProfi (Gast)


Lesenswert?

> Check.. verstanden. Danke.
Wenn Du verstanden hast, dass es nicht geht, warum machst Du es dann 
trotzdem? Willst Du Deine Endstufe killen?

Zwei Möglichkeiten, die helfen, wurden genannt:
 - Frequenz rauf (Schaltverluste steigen) (das Problem könnte sein, dass 
Deine jetzige PWM-Frequenz eine Resonanz hervorruft)  und
 - Speicherdrossel (keine Entstördrossel) in Reihe zum Motor.
Z.B. großen Schalenkern mit Luftspalt  mit 10 qmm-Leitung vollwickeln 
(Problem: Wirbelstrom-, Proximity- und Skin-Verluste --> Erhitzung).
Besser wäre HF-Litze.
Eine Quelle hierfür kann ein HF-Schweiß- oder HF-Ladegerät sein.
Oder bei Bürklin: Kernsatz PM114/93 B65733A0000R027, 16000 nH, N27
Kostet 141 Euro

Ein weiterer Ansatz wäre PWM mit hoher Schaltfrequenz und LC-Filter am 
Ausgang. Damit verschenkt man aber die Induktivität des Motors.
Damit wird der Motor mit nahezu DC betrieben.

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Wann  fährt man nicht Volllast? Die meiste Zeit ist man doch im 
Volllstbereich.
Nach 70% auf ein Brückschütz umschalten. Dann ist Ruhe.

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Axel L. schrieb:
> schliesslich
> polt ein DC-Motor mit jeder Umdrehung sowieso das Magnetfeld um. Die
> sind also Drehzahlabhängig.

Und genau deshalb ist folgende Rechnung nicht so einfach.

Axel L. schrieb:
> Bei hoher Frequenz wird der Strom stärker geglättet, also meinetwegen
> konstant 17A. Bei niedrigen Frequenzen fällt das weg, man hat also 50%
> der Zeit 34A, und 50% 0A, macht im Schnitt auch 17A.

Auch bei perfekt glatter Gleichspannung ist der Strom nicht glatt.

Axel L. schrieb:
> Ich hatte dazu vor Jahren mal eine Messreihe bei einem DC-Motor 600W,
> 24V gemacht, also durchaus ähnlich. Da lag der optimale Wirkungsgrad
> etwa bei 14 kHz.

Das ist eine der sinnvollsten herangehensweisen. Eine eigene Testreihe 
fahren, besonders wenn keine Detaillierten Angaben zum Motor und seine 
Bauweise (Polzahl / Nenndrehzahl etc.) bekannt ist. Die 14 kHz gelten 
für deinen Motor. Für einen anderen Motor, z.B. mit anderer Polpaarzahl, 
sieht das ganz schnell anders aus.

Feuersteg schrieb:
> Kann das jemand erklären? Warum geht ein Wechselspannungskondi mit mini
> Kappa?

Ohne die Details und Datenblätter wird das nur ein herumgerate. Des 
Rätsels Lösung könnte hier in den Details des Aufbaus und der 
Komponentenwahl verborgen sein und für deinen anderen Motor völlig 
unpassend sein. Außerdem is ein Lüfter mit 24 Volt wohl kaum etwas, daß 
man unter einem PC-Lüfter versteht. Wir kennen also auch hier die Bauart 
nicht.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.