Hallo Leute, vielleicht kann mir jemand von Euch helfen :) Nachdem ich jetzt seit gut zwei Jahren mit Altium arbeite, steigen meine lieben Kollegen jetzt endlich auch von Protel zu Altium um. Da sie zum Einarbeiten meine bestehenden Projekte als Referenzen benutzen, öffnen Sie sie natürlich und dabei besteht die Gefahr dass sie planlos versehentlich was ändern und abspeichern :( Bei Protel hatten wir das gelöst indem man verschiedene Rechte den Benutzern zuwies, d.h. es gab sogenannte guests, die konnten nur lesen und user, die durften auch ändern. War wirklich prima, wahrscheinlich kennt Ihr das noch. Nur bei Altium finde ich die Funktion nicht. Kennt vielleicht jemand so eine Funktion?? Wäre für jeden Tip dankbar! Grüße Frank
Abgeschlossene Projekt auf Dateiebene mit Read-Only versehen. Das mache ich bei Libraries sogar bei mir selbst, um eine einfach Versionierung hin zu bekommen
Kopiert die Projekte doch einfach an einen anderen Ort, an dem die Kollegen machen können, was sie wollen - quasi eine Spielwiese. Am ursprünglichen Ort wird nur gearbeitet. Aber eigentlich wäre es ja eh kein Problem, wenn die Kollegen was kaputt machen, dank Versionsverwaltung und Backup - oder habt Ihr sowas nicht?
Clevere Idee eigentlich :) Das Problem ist nur, ich muss ja auch immer wieder an die Projekte ran. Dann muss ich ja der Datei wieder Schreibrechte geben, dann die Änderung oder sonstwas machen, danach abspeichern und anschließend der Datei wieder nur Schreibrechte geben. Das ist zu umständlich. Ich brauche ne einfache Lösung. Wird's zu kompliziert, dann macht das hier keiner, d.h. in einem Jahr haben wir 20 projekte, teilsweise gesperrt, teilweise offen.... :( Trotzdem danke!
Frank S. schrieb: > Da sie zum Einarbeiten meine bestehenden Projekte als Referenzen > benutzen, öffnen Sie sie natürlich und dabei besteht die Gefahr dass sie > planlos versehentlich was ändern und abspeichern :( a) Daten die released sind in einen Releaseordner sichern/zippen b) Den Kollegen zum Spielen ein eigenes Directory einrichten c) Darüber nachdenken ob die Daten nicht in ein Repository ein- und ausgechecked werden müssen. rgds
Hi mh, das selbe Problem, es muss was wirklich einfaches her. Unsere Projekte liegen an genau spezifizierten Ordnern auf dem Projektlaufwerk. Wurde mal bei uns wegenn irgendeiner Zertifizierung festgelegt. Hat man ein Projekt an einem 'unerlaubten' Ort, wenn man geköpft :) Natürlich kann man zum rumspielen sich eine Kopie lokal ziehen, nur leider machen die Jungs das hier nicht. Vor drei Wochen ging hier beispielsweise die Welt unter. Ich war nicht da und ein Kollege importierte ein Protel Projekt ins Altium. Dabei wird die originale Datein 'zerstört'. Der nächste Kollege wollte dann zwei Stunden später das Original wieder mit Protel öffnen, was aber dann nicht mehr ging. Tja, dann ging die Welt unter, muss an dem Tag ziemlich lustig bei uns gewesen sein :)
Tjo, dann haben deine Kollegen doch schon learning-by-doing betrieben. Einfach - ist eine Arbeitsanweisung & wer sich nicht drann hällt, bekommt einen Arschtritt sonder Gleichen. Aber das Problem, das du da beschreibst, hat (meines Erachtens) nichts mit dem Wechsel von Protel nach Altium zu tun, sondern eher damit, wie man die Arbeit an/mit Projekten handelt.
> Wäre für jeden Tip dankbar!
Configuration and Change Management.
Eure Vorgehensweise ist grundlegend schlecht und hat nichts mit Altium Designer zu tun. Ein ganz wichtiger Aspekt bei der Datenhaltung die Reproduzierbarkeit, insbesondere auch im Umgang mit Werkzeugen wie z.B. AD. Das funktioniert nicht mit einfachen gemeinsam genutzten Netzwerklaufwerken. Die aufwändige und sehr teure Lösung bestünde in der Einführung von Vaults. Die ebenfalls sehr praktikable Form basiert auf ganz normalen Versionskontrollsystemen wie z.B. Subversion. In AD ist auch eine Subversion-Integration enthalten, mit der man auch Projektstände miteinander vergleichen kann.
Das mit der Disziplin ist halt so eine Sache. Wir haben fast ins Kleinste definiert wie mit dem Tool Altium umzugehen ist. Es gibt PCB Richtlinien, Design Rules für unterschiedlicheLieferanten und Datenmanagement für das Layouten intern. Nur ob sich die Leute daran halten ist so eine Sache. Leider ist bei uns in der Firma die Tendenz zu "ich weiß es aber besser und mach das wie ich will, egal ob andere dann ein Problem haben" ziemlich ausgeprägt, hängt wahrscheinlich grundlegend mit dem Individuum Mensch zusammen. Und da der Mensch von Natur aus faul und immer den Weg des geringsten Widerstandes sucht ist beispielsweise das Erstellen von einer Projektkopie für die meisten zuviel Arbeit. Hört sich zwar hart an, ist aber leider die Essenz meiner Berufsjahre :) Bei Protel hat das ziemlich gut funktioniert, da gab's Passwörter und die einzelnen User konnten halt nur einen beschränkten Bereich nutzen. Aber das "Configuration and Change Management" schau ich mir mal genauer an und vorallem den Vault, der war ja in der neuesten Altium Variante eingeführt worden! Danke!!
Wenn es tatsächlich so eklatante Probleme mit der Arbeitsdisziplin der Mitarbeiter gibt, muss das ggf. sogar disziplinarisch angegangen werden. Es gibt eine ganz einfache Methode, die Arbeit auf gemeinsam genutzten Netzwerklaufwerken zu verhindern, nämlich durch deren Abschaffung. Es gibt dann nur noch benutzerspezifische Netzwerklaufwerke für Daten, die der allgemeinen Datensicherung unterliegen sollen. Sämtlicher Projektdatenaustausch erfolgt dann über das Versionskontrollsystem oder ggf. über Datenbanken. Altium Vaults gibt es schon seit längerer Zeit und nicht erst neuerdings, d.h. seit locker vier Jahren. Allerdings scheint V2 wohl einige wichtige Umstrukturierungen zu beinhalten. Der Kram ist allerdings auch ziemlich teuer; ich meine 8 kEUR für die Basislizenz und zusätzlich 1-3 kEUR pro Benutzer zu erinnern.
Frank S. schrieb: > Aber das "Configuration and Change Management" schau ich mir mal genauer > an und vorallem den Vault, der war ja in der neuesten Altium Variante > eingeführt worden! Und ist (leider?) nicht kostenlos zu haben. Ich weiß auch nicht, ob es das ist, was ihr genau benötigt. Ich bin mir aber sicher, dass ihr erst mal z.B. mit SVN einsteigen solltet, bis alles rund läuft (sämtliche Projektdateien versioniert, keine Fileserver-Ablagen mehr, usw.). Dann habt ihr schon viel geschafft (Konfiguration Management). Wenn ihr dann noch fit seid (was jetzt schon nicht so klingt...), könntet ihr noch Change Management angehen. Für beides (Konfiguration und Change Management) gibt es zahlreiche auch kostenlose Tools am Markt, der AD kann netterweise zumindest SVN direkt bedienen.
SVN ist nicht schlecht, auch wenn ich inzwischen auf Git umgestiegen bin (allerdings nur für die Firmware). Wenn ausreichend Geld vorhanden ist, könnt ihr auch mal einen Blick auf ClearCase werfen. Dort lassen sich einzelne Revisionen direkt als Netzlaufwerkpfad einbinden. Vorteil: passt zu jeder Software, die auf ein Windows-Netzlaufwerk schreiben kann. Max
Max G. schrieb: > Wenn ausreichend Geld vorhanden ist, könnt ihr auch mal einen Blick auf > ClearCase werfen. Heutzutage ohne Not eine Neuinstallation von ClearCase zu betreiben ist wie das Reiten auf einem toten Pferd. IBM/Rational hat das Zeug abgekündigt und stattdessen Jazz bzw. Team Concert im Angebot. Gewiss hatte CC einige interessante Features, aber auch unglaubliche Schwächen, z.B. die nur mittelprächtig gelungene Portierung auf MS Windows. > Dort lassen sich einzelne Revisionen direkt als > Netzlaufwerkpfad einbinden. Vorteil: passt zu jeder Software, die auf > ein Windows-Netzlaufwerk schreiben kann. Diese sog. Dynamic Views produzieren eine viel zu hohe Netzwerklast. Client-Rechner frieren für Minuten komplett ein, wenn im lokalen Netz die Paketverlustrate auch nur minimal ansteigt. ClearCase ist tot. Für die Arbeit mit Altium Designet ist Subversion derzeit die richtige Grundlage.
Danke, wieder was gelernt. Habe vor 10a mal damit gearbeitet und fand es gut. Si tacuissi (das ist die vornehme Variante von Dieter Nuhr). Max
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