Forum: Offtopic Energiegewinnung aus Dauermagneten. Blödsinn oder heiliger Gral?


von Holger K. (holgerkraehe)


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Hallo zusammen

Ich habe von einem Kollegen diesen Link hier erhalten:
http://jnaudin.free.fr/meg/megv21.htm

Ich persönlich halte diese Thematik für völligen Blödsinn und nicht 
funktional.

Was sagt ihr dazu, Energie aus Permanentmagneten zu gewinnen?

: Verschoben durch User
von Falk B. (falk)


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@Holger Krähenbühl (holgerkraehe)

>Ich persönlich halte diese Thematik für völligen Blödsinn und nicht
>funktional.

Me too!

>Was sagt ihr dazu, Energie aus Permanentmagneten zu gewinnen?

Bis zum WIRKLICHEN Beweis des Gegenteils gilt immer noch der 
Energieerhaltungssatz.

Die meisten (ALLE!) Schaltungen erzielen nur einen "Wirkungsgrad" >1, 
weil die Leute nicht richtig messen können.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Holger K. schrieb:
> Was sagt ihr dazu, Energie aus Permanentmagneten zu gewinnen?
Es ist sehr einfach, damit Energie zu "gewinnen": man muss sie nur 
bewegen...

von Holger K. (holgerkraehe)


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Falk B. schrieb:
> Bis zum WIRKLICHEN Beweis des Gegenteils gilt immer noch der

Auf der Webseite scheint er dies zu beweisen.

Lothar M. schrieb:
> Es ist sehr einfach, damit Energie zu "gewinnen": man muss sie nur
> bewegen...

Scheint er auch zu tun

von Operator S. (smkr)


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Holger K. schrieb:
> Was sagt ihr dazu, Energie aus Permanentmagneten zu gewinnen?

Ist genauso möglich, wie Energie aus einem Eimer Wasser zu gewinnen, den 
man vorher auf den Schrank gestellt hat.

Der Permanentmagnet besitzt potentielle Energie, die "gewonnen" werden 
kann. Ist diese irgendwann verbraucht, muss man den Magneten wieder 
laden. Und dann bricht die Wirkungsgradstrecke zusammen.

OT: Jetzt überlege ich gerade, ob schon mal jemand versucht hat einen 
magnetischen Energiespeicher zu bauen?
Das bisher grösste Problem der Energiewende ist ja die Speicherung der 
Energie zu Produktionsspitzenzeiten. Akkus zu teuer, etc. pp.
Aber wäre dies nicht über Permanentmagneten machbar, die man wieder 
auflädt?
Stück Eisen mit Draht drumrum, so in etwa...

von (prx) A. K. (prx)


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Holger K. schrieb:
>> Es ist sehr einfach, damit Energie zu "gewinnen": man muss sie nur
>> bewegen...
>
> Scheint er auch zu tun

"without moving parts"

von Holger K. (holgerkraehe)


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HAt sich schon mal jemand seine messungen angesehen?

Versteht jemand, wass er da gemessen hat?

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Ich habe am Fahrrad einen Dynamo. Der macht das auch.

von Mein grosses V. (vorbild)


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Für diese Art der Energiegewinnung wurden schon Millionenbeträge als 
Prämie ausgelobt. Ich leg noch eine Million drauf!

von Paul B. (paul_baumann)


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Mein grosses V. schrieb:
> Ich leg noch eine Million drauf!

Das ist für Dich ja auch ein Leichtes.
;-)

MfG Paul

von Einer K. (Gast)


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Wenn es so einfach wäre den Energieerhaltungssatz auszuhebeln, dann 
bräuchten wir keine Kraftwerke mehr.
Die Energieversorger (und das Militär) würden sich wie ein Rudel Wölfe 
darauf stürzen.
Und zwar sofort, ohne jedes Zögern.

von J.-u. G. (juwe)


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Operator S. schrieb:
> OT: Jetzt überlege ich gerade, ob schon mal jemand versucht hat einen
> magnetischen Energiespeicher zu bauen?

Klar doch. Ist ein alter Hut: Magnetbänder, Disketten, Festplatten, ...

von Operator S. (smkr)


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J.-u. G. schrieb:
> Klar doch. Ist ein alter Hut: Magnetbänder, Disketten, Festplatten, ...

magnetischer Energiespeicher, nicht Datenspeicher ;-)

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Operator S. schrieb:
> Jetzt überlege ich gerade, ob schon mal jemand versucht hat einen
> magnetischen Energiespeicher zu bauen?

Es gibt des Ansatz, magnetische Energie in Supraleitern zu speichern:

https://en.wikipedia.org/wiki/Superconducting_magnetic_energy_storage

von J.-u. G. (juwe)


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Operator S. schrieb:
> magnetischer Energiespeicher, nicht Datenspeicher ;-)

Aha. Wie werden denn die Daten gespeichert?

von Operator S. (smkr)


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Johann L. schrieb:
> Es gibt des Ansatz, magnetische Energie in Supraleitern zu speichern:

Danke das kannte ich noch nicht!

> SMES systems are highly efficient; the round-trip efficiency is
> greater than 95%

Sieht doch schonmal gut aus.
Anscheinend werden diese in der Netzverteilung eingesetzt mit einigen 
10MWh Kapazität.
Vermutlich erschwert die Kühlung der Supraleiter einen Einsatz im 
Keller, sonst wäre das doch eine Alternative für Akkus um das Auto am 
Abend zu laden.

von Falk B. (falk)


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@Johann L. (gjlayde) Benutzerseite

>Es gibt des Ansatz, magnetische Energie in Supraleitern zu speichern:

>https://en.wikipedia.org/wiki/Superconducting_magn...

Hmmm. Irgendwo hatte ich mal einen schönen Text gelesen, wo ganz gut 
erklärt wurde, warum die meisten Motoren magnetische E-Motoren sind und 
keine elektrostatischen und warum man damit deutlich höhere Leistungen 
erzielt. Leider ist mein mathematisch-physikalisches Verständnis um 
Größenordnungen zu klein, um mal fix die Sache vom Herrn Maxwell 
abzuleiten ;-)

Darum würde ich mal ins Unreine sagen. Dynamische Energiespeicher wie 
Magneten, Motoren, Schwungräder etc. sind nur für sehr kurze Zeiten im 
Sekunden - Minutenbereich zu gebrauchen. Alles was darüber hinaus geht 
muss statisch sein. Wobei die Energiedichte von Akkus oder gar 
Kondensatoren immer noch lächerlich klein ist im Vergleich zu chemischen 
Verbindungen oder gar Kernernergie. Und das liegt nicht nur an 
bestehenden technologischen Grenzen (die ggf. erweitert werden können), 
sondern an physikalischen Gesetzmäßigkeiten, die man NICHT überwinden 
kann (so wie die Lichtgeschwindigkeit).

von Timm T. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> wo ganz gut
> erklärt wurde, warum die meisten Motoren magnetische E-Motoren sind und
> keine elektrostatischen und warum man damit deutlich höhere Leistungen
> erzielt

Weil man bei elektrostatischen Aktoren entweder sehr kleine Abstände 
realisieren (DLP-Display) oder sehr hohe Spannungen anlegen muß. Beides 
ist für leistungsfähige Antriebe momentan wenig brauchbar.

Operator S. schrieb:
> Jetzt überlege ich gerade, ob schon mal jemand versucht hat einen
> magnetischen Energiespeicher zu bauen?

Einer? Millionen! Nennt sich "Speicherdrossel".

Ein permanentmagnetischer Energiespeicher könnte so aussehen, daß man 
Magnete mechanisch voneinander entfernt, wobei man Energie aufwenden 
muß. Läßt man die Magnete sich wieder aufeinander zubewegen, kann man 
die Energie freisetzen. Dumm nur, daß die bescheuerte umgekehrt 
proportionale Wegabhängigkeit der Anziehungskraft das Ganze schnell 
ineffizient werden läßt, sobald der Abstand größer wird.

von Bernd F. (metallfunk)


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Dieser "Blödsinn" lässt sich natürlich nicht nachvollziehen.

A: Ich nehme mir 3 Kugelschreiberfedern und gewinne freie Energie?
Schon mit geringem Intellekt kommt man darauf, das sich die Teile
zwar zusammenpressen lassen und dann wieder in die Ausgangsposition
kommen, aber mehr Energie ist nicht.

B: Ich nehme mir 3 Magnete und ein Stückchen Eisen.
Da wird es auch nicht besser.

Also woran liegt es, das Tausende rumspinnen ?
Bei der Feder sehe ich den Draht, beim
Magneten sehe ich nix. ( Das ist doch sehr verdächtig :)

Grüße Bernd

von Timm T. (Gast)


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Man sollte den Artikel wirklich genau lesen, er ist es wert!

Ich dachte ja erst, nagut, Tastkopf auf 1:10 geschaltet oder sowas, 
ergibt falsche Meßergebnisse. Aber nein, die Lösung steht sogar unten im 
Artikel.

"a "conditionned" RLoad (100 Kohms, non inductive carbon, 5Watts) or a 
MOV (Metal Oxide Varistor) is REQUIRED for getting the output datas 
measured above"

Und so wirds gemacht: http://jnaudin.free.fr/meg/negres.htm

Man mache einen Widerstand kaputt und nehme ihn dann als Meßwiderstand.

Ja, die Messung der wirklich erzeugten Energie steht noch aus: "in the 
most of case the "apparent" power measured seems greater than the heat 
dissipated by Joule's effect in the RLoad and this makes me pessimistic 
about the calorimetric tests results"

Ja, mich auch.

Man kann das auch kurz zusammenfassen: Die Messungen sind von 2000. Wenn 
es funktionieren würde, müßte mindestens einer der Herren auf der 
Patentliste oder der Herr Naudin selbst so bekannt sein wie Herr 
Suckerbörg. Und wir würden uns keine Gedanken mehr über Windenergie oder 
Kernfusion machen.

von Operator S. (smkr)


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Timm T. schrieb:
> Ein permanentmagnetischer Energiespeicher könnte so aussehen, daß man
> Magnete mechanisch voneinander entfernt, wobei man Energie aufwenden
> muß.

Da könnte man auch gleich Wasser den Berg raufpumpen.

Interessant wäre dies genau ohne die mechanische Zwischenstufe:

statt
elektrische Energie -> magnetische Energie
magnetische Energie -> mechanische Energie -> elektrische Energie

hätte man
elektrische Energie -> magnetische Energie
magnetische Energie -> elektrische Energie

Alles würde über Induktion ablaufen, ähnlich zu einem Trafo, nur mit DC 
statt AC und ohne direkt die Energie wieder abzugreifen, sondern diese 
im Feld gespeichert lassen, bis wieder gebraucht wird.

von Bernd F. (metallfunk)


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Natürlich darfst du gern den billigen, effektiven Energiespeicher
erfinden.

Aber: Denke an die grünen Mitbürger.
Ein Pumpspeichersee geht nicht, weil da ein paar Bäume
wegmüssten.

Akkus sind ohnehin bäh, weil du da Schwermetalle oder sonst
ein giftiges Zeug brauchst.

Mit Magneten? Das geht gar nicht, wegen seltener Erden, China,
Kinderarbeit usw.

Vergiss es lieber :)

Grüße Bernd

von Christian B. (luckyfu)


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Nunja, das ist wie überall, alle wollen weg von der Kernenergie und der 
Kohleenergie. Hin soll es natürlich zu grünen Energien gehen. Diese aber 
auf keinen Fall direkt vor der eigenen Haustür (Obwohl, wegen kurzer 
Transportwege das am effizientesten wäre). Somit ist wohl Geothermie die 
Sinnvollste, weil nahezu unsichtbare Form der grünen Energiegewinnung. 
Leider kann aber bei Fehlern dort der Schaden auch immens sein. (Gibt es 
da nicht eine Stadt in Deutschland, wo ein Gipslager angebohrt wurde und 
diese sich nun hebt und dabei nach und nach die Gebäude zerstört?

Allerdings können gerade Pumpspeicherkraftwerke sich sehr gut in die 
Landschaft integrieren. Für Flora und Fauna sind diese auch nicht zu 
verachten, da dort üblicherweise keine Personen an die Ufer können.

von (prx) A. K. (prx)


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Nimbys gibts in allen Farben. Auch in grün.

von Timm T. (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Hin soll es natürlich zu grünen Energien gehen. Diese aber
> auf keinen Fall direkt vor der eigenen Haustür (Obwohl, wegen kurzer
> Transportwege das am effizientesten wäre).

Ich habe keine Probleme mit WKA oder Solaranlagen hier nebenan. Ich freu 
mich immer, wenn ich nach einer langen Autobahnfahrt nachts die Lichter 
der WKA ehe, dann bin ich gleich zu Hause.

Ich habe ein Problem damit, wenn hier Wald abgeholzt werden soll für PV, 
obwohl derjenige, der es installieren will, eine riesige Fabrikhalle 
hat, auf deren Dach die PV könnte. Was aber in der Installation etwas 
mehr kostet.

Wenn irgendwann mal die ultimative Kernfusion für alle die 
Energieprobleme gelöst hat ;-) dann lassen sich die WKA auf jeden Fall 
besser rückbauen und recyceln als die AKW.

Christian B. schrieb:
> Allerdings können gerade Pumpspeicherkraftwerke sich sehr gut in die
> Landschaft integrieren.

Leider werden Pumpspeicherwerke nicht ausreichen. Die momentan 
installierte Kapazität wäre mit 3 Stunden Starkwind voll. Strom zu 
Wasserstoff und ins Gasnetz eingespeist könnte Starkwind für 7 Tage 
speichern - bei 1% Ausnutzung der Speicherkapazität.

A. K. schrieb:
> Nimbys gibts in allen Farben. Auch in grün.

Der Witz ist ja, daß die Grünen hier immer vorgeschoben werden, es aber 
durchaus die Schwarzen sind, die oft blockieren. Wie zum Beispiel auch 
mal wieder bei uns gerade.

von Falk B. (falk)


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@Timm Thaler (timm-thaler)

>Leider werden Pumpspeicherwerke nicht ausreichen. Die momentan
>installierte Kapazität wäre mit 3 Stunden Starkwind voll.

Eben, das ist fast nix.

> Strom zu
>Wasserstoff und ins Gasnetz eingespeist könnte Starkwind für 7 Tage
>speichern

Bei welchem Gesamtwirkungsgrad?

> - bei 1% Ausnutzung der Speicherkapazität.

Kaum. Denn die bestehenden Gaspuffer stehen nicht ungenutzt in der 
Gegend rum, die werden schon zum puffern der aktuellen Versorgung 
benötigt!

von Timm T. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Denn die bestehenden Gaspuffer stehen nicht ungenutzt in der
> Gegend rum, die werden schon zum puffern der aktuellen Versorgung
> benötigt!

Diesen Textbaustein hast Du bereits verwendet.

Laut den Lügnern von statistika sind die Kavernen durchschnittlich zu 
85% vermarktet. Da ist ein Prozentpunkt mehr natürlich nicht drin.

Also vermarktet heißt, das ist der am Markt zur Verfügung stehende 
Anteil. Das sagt noch nicht, wieviel davon wiederum auch voll sind.

Das man staatlicherseits zulässt, daß Gaskavernen an Gasprom verkauft 
werden, ist dagegen dann gottgegebene Blödheit.

Falk B. schrieb:
> Bei welchem Gesamtwirkungsgrad?

Uninteressant, weil die WKA sonst stillstehen, Du aber für die 
stillstehenden Anlagen trotzdem bezahlen würdest.

Aber Du bist natürlich schlauer als die Leute bei Linde, Audi... die 
Forschung in Power-to-Gas investieren.

von Holm T. (Gast)


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Power to Gas?

...so wertvoll wie ein kleines Steak ..und so wichtig wie ein drittes 
Knie.

https://www.youtube.com/watch?v=jm9h0MJ2swo

Gruß,

Holm

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Die Kombination "motionless" und "electromagnetic"

würde ich eher in Richtung Transformator einordnen als Generator.

aber wie so oft:
es gibt Leute die haben einfach nur viel zuviel Zeit,
sonst würde es solche Webseiten nicht geben.

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