Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Oszilloskop - Hameg HM605 Reparaturfragen


von Richi G. (richi9871)


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Hallo,

ich habe ein Hameg HM605 Oszi der ca. 10Minuten korrekt funktioniert. 
Bei der Reparatur ist mir aufgefallen das die Masseabschrimung der 12KV 
Hochvolt Leitung im Bereich der Kaskade (Z-Platiene) in der Luft hängt 
bzw abgefressen aussieht. Siehe Bild. Am anderen Ende ist der Schrirm an 
den CRT Metallschirm angelötet.

Hat das irgenwelche negativen Auswirkungen?
Sollte der Schirm mit Masse verbunden sein?
Besteht die Gefahr einer Röntgenstrahlung?
Was ist die Ursache für die Trennung der Leitung?

Vielen Dank für Hilfe.

von Klaus R. (klara)


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Richi G. schrieb:
> Besteht die Gefahr einer Röntgenstrahlung?

Schädliche Röntgenstrahlung kann man ausschliessen. Sie entsteht 
höchstens innerhalb der Röhre und zwar durch hochenergetische 
Elektronen, die auf die Vorderseite der Röhre treffen. 12kV sind schon 
einiges, allerdings habe ich erst im Zusammenhang mit den ersten 
Farbfernsehern von solchen wirksamen Effekten gehört. Alte 
Röhrenfarbfernseher mit 27kV. In die Energie geht die Geschwindigkeit 
quadratisch ein und die hängt von der beschleunigenden Spannung ab.
mfg klaus

von Richi G. (richi9871)


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Vielen Dank für die Info, beruhigt mich doch.

Hat jemand noch Ideen zu den anderen Fragen?

von Peter R. (pnu)


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Wenn das Abschirmnetz der HV-Leitung nicht mit Masse verbunden ist, gibt 
es einige Nachteile:

Der Abschirmzylinder führt dann kapazitiv über die Abschirmung 
aufgenommne Wechselspannung, die eigentlich mit der (fehlenden) 
Erdverbindung abgeleitet sein sollte.

Die Kapazität der HV-Leitung wirkt manchmal als "Ladekondensator" bei 
der HV-Gleichrichtung mit, fehlt aber dann.

Das Abschirmnetz führt, kapazitiv vom Innenleiter her eingekoppelt, 
Wechselspannung im kV-Bereich, die benachbarte Schaltungsteile stören 
können.

Die Sprühentladung an den freien Spitzen des Masseschirms kann auf 
benachbarte Leitungen überspringen.

Überschläge in der Röhre, im Innern des Kabels oder an den freien 
Drahtenden führen zu starken Spannungsspitzen in der Umgebung des 
HV-Kabels.

Also auf jeden Fall den Schirm mit Masse verbinden.

Was die Röntgenstrahlung angeht, sie entsteht höchstens im Vakuum der 
Röhre. Aber 12kV- Röntgenstrahlung ist so "weich" dass sie das Glas der 
Röhre nicht durchdringt und auch über einige dezimeter in der Luft schon 
absorbiert wäre.

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Richi G. schrieb:
> ich habe ein Hameg HM605 Oszi der ca. 10Minuten korrekt funktioniert.

Ich habe einen Hameg HM605 der Täglich einige Stunden gebraucht wird.

Neitzteilprobleme wie unterbrechende Brückengleichrichter und
schlechte Elkos gab es und eine Modifikation im Netzteil.
Und natürlich Wackelkontakte die immer dann nicht da sind,
wenn man ihn zur Prüfung geöffnet hat.

HV-Teil bisher in Ordnung.

Am besten zwei Gleichrichter huckepack einlöten.
Seither ist Ruhe an der Front.
Ich hoffe Du hast noch ein zweites Scope zur Fehlersuche ...

LG
old.

von Richi G. (richi9871)


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Peter R. schrieb:
> Wenn das Abschirmnetz der HV-Leitung nicht mit Masse verbunden ist, gibt
> es einige Nachteile:

Vielen Dank, das bringt schon mal Licht ins Dunkel. Dann werde ich den 
Schirm mal versuchen wieder anzuschliessen.
Hat jemand noch Ideen zur Ursache? Anbei noch ein Neues Foto.

von Richi G. (richi9871)


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Brückengleichrichter und Elkos habe ich schon erneuert, konnte aber 
bisher nicht wirklich defekte feststellen. Zweiter Oszi ist vorhanden 
(auch mit Macke) :)

von Peter R. (pnu)


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Nimm erst einmal ein Messinstrunment und messe nach, ob das 
Schirmgeflecht nicht über eine andre Verbindung an Masse gelegt ist.

Irgendwie ist der Eindruck bei beiden Bildern verschieden: beim ersten 
Bild ist in der Nähe des offenen Drahtendes eine Lötstelle sichtbar, in 
der anscheinend die andren Drahtenden stecken.
Beim zweiten Bild sieht es aus als ob bei einer Reparatur ein andres 
HV-Kabel eingesetzt wurde und keine dazu passende Masse-Lötstelle in der 
Nähe sei.

btw. Wie zeigt es sich, dass das Scope nicht mehr "korrekt" 
funktioniert?
leuchtet der Schirm plötzlich rot anstatt grün ?

von Richi G. (richi9871)


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Das Schirmgeflecht ist am anderen Ende an der CRT Abschrirmung 
angelötet. Die hat eine Verbindung zu Masse und Erdung. Anbei ein Bild.
Ich habe auch so einen unklaren Eindruck ob der Schirm jemals dort 
angelötet war, es gibt dort aber eine Masse-Lötstelle.

von Richi G. (richi9871)


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Peter R. schrieb:
> btw. Wie zeigt es sich, dass das Scope nicht mehr "korrekt"
> funktioniert?
> leuchtet der Schirm plötzlich rot anstatt grün ?

Nein, wäre zu einfach -)
Anbei ein Video des Fehlers. Es entsteht eine Sägezahn Line im linken 
Bereich auf beiden Kanälen.
https://www.dropbox.com/s/mre9p1jv30lfii8/2016-04-08%2006.01.34.mp4?dl=0

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Richi G. schrieb:
> Das Schirmgeflecht ist am anderen Ende an der CRT Abschrirmung
> angelötet. Die hat eine Verbindung zu Masse und Erdung.

Die Frage ist, ob damit die Abschirmung der Röhre geerdet wird oder nur 
das Kabel. Hat denn die CRT Hülle auch sonst noch Verbindung zur 
Gehäusemasse oder bekommt sie Masse nur über diesen Schirm?

von Richi G. (richi9871)


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Bei der Reparatur habe ich festgestellt das es ein HM601-1 ist. Der 
Schaltplan von Hameg zum Download ist aber abweichend. Es wird wohl die 
Version ohne -1 sein.
Hatt viellecht jemand den Schaltplan vom HM601-1 und könnte ihn mir 
bitte zukommen lassen?

Vielen Dank für die Mithilfe!

von oldeurope O. (Gast)


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??? Also auf dem im Video steht HM605.

Mit den Einstellungen müsstest Du den 1KHz Rechteck sehen.

Gehe mal auf Netztriggerung und stelle 10ms/Kästchen ein
Wenn Du dann mehrere Zacken stehend siehst, ist es doch
ein Brückengleichrichter schuld.
Die Stellung der Y-Pos-Steller ist auch nicht gesund.

Im Hochspannungsteil liegt Dein Fehler wohl eher nicht.

LG
old.

von Peter R. (pnu)


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an der Spannungsversorgung der Röhre (HV) liegts wohl nicht.

Das ist eher ein Übersprechen von Sägezahngenerator auf den Y-Kanal, 
verursacht durch: einen Spannungseinbruch auf einer der 
Betriebsspannungen, wenn die x-Ablenkung losläuft. Oder durch ein 
Übersprechen innerhalb des Y-Kanal Umschalters. Oder durch ein 
Übersprechen der Helltastung, die beim Loslaufen der Y-Ablenkung auf 
Hell schaltet.

Würde man den Schaltplan verstehen, könnte man durch schrittweisers 
Stillegen den Bereich des Übersprechens einkreisen.
Das sgeht halt nicht ohne Schaltplan.

von Richi G. (richi9871)


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Nochmal der Schrirm aus einer anderen Perspektive.

von Richi G. (richi9871)


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Und nun Angelötet.
Leider habe ich immer noch keine Erlärung warum sich die Verbindung 
getrennt hat.

Peter R. schrieb:
> an der Spannungsversorgung der Röhre (HV) liegts wohl nicht.

Das sehe ich auch so. Ich habe vom Netzteil alle Elkos und Gleichrichter 
erneuert. Die alten gemessen und keinen annähernd defekten gefunden. Das 
Fehlverhalten hat sich mit "Line" triggern lassen. Zusammenbau und Test 
folgt.

von Hp M. (nachtmix)


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Richi G. schrieb:
> Nochmal der Schrirm aus einer anderen Perspektive.

Wozu?
Man sieht doch schon auf den vorherigen Bildern deutlich, wo die mit 
Zinn getränkte Litze abgebrochen ist.

von Richi G. (richi9871)


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Matthias S. schrieb:
> Die Frage ist, ob damit die Abschirmung der Röhre geerdet wird oder nur
> das Kabel. Hat denn die CRT Hülle auch sonst noch Verbindung zur
> Gehäusemasse oder bekommt sie Masse nur über diesen Schirm?

Es besteht noch eine dicke Fette Verbindung von der Abschirmung der 
Röhre zur Gehäusemasse. Nach weiterem Zerlegen entdeckt.

von Torben K. (tokuhila)


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Bei den staubigen Bildern ist es schwierig das mit dem Schaltplan/Layout 
in Einklang zu bringen. Aber die große Kupferfläche ist lt. Layout 
Masse. Wird dein Problem aus dem Video trotzdem nicht lösen.

von Richi G. (richi9871)


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Torben K. schrieb:
> Wird dein Problem aus dem Video trotzdem nicht lösen.

Ja klar, ist ja auch nur mit entdeckt worden.

von oldeurope O. (Gast)


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Richi G. schrieb:
> Das sehe ich auch so. Ich habe vom Netzteil alle Elkos und Gleichrichter
> erneuert. Die alten gemessen und keinen annähernd defekten gefunden. Das
> Fehlverhalten hat sich mit "Line" triggern lassen. Zusammenbau und Test
> folgt.

Zacken alle 20ms oder alle 10ms?
Wenn es sich um den HM605 handelt ?????

Richi G. schrieb:
> Bei der Reparatur habe ich festgestellt das es ein HM601-1 ist.

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Könnten die +68V Regelung defekt sein. Da wird einiges zu heiß.

OXI T. schrieb:
> und eine Modifikation im Netzteil.

Verschiebst sich auch Y-Pos. beim Auftreten des Fehlers?

LG
old.

von Richi G. (richi9871)


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OXI T. schrieb:
> Richi G. schrieb:
>> Bei der Reparatur habe ich festgestellt das es ein HM601-1 ist.
>
> ???????????????????????????????????????????????????????????????????????? ?????
Keine Panik, nur Vertipper. Sollte heißen: HM605-1
Falls jemand den hat, ich habe immer noch interrese! Layout und Platine 
sind bei mir unterschiedlich.


> Könnten die +68V Regelung defekt sein. Da wird einiges zu heiß.
>
> OXI T. schrieb:
>> und eine Modifikation im Netzteil.

Der Oszi ist gestern über 1 Stunde gelaufen. Scheint durch das Ersetzen 
alle Elkos und Gleichrichter im Netzteil (und div. nachlöten) behoben zu 
sein.
@ OXI T.: welche Modifikation im Netzteil? Mehr Infos?

Vielen Dank an alle Mithelfenden!

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