Moin, ich möchte mal eine Frage an euch stellen: Haben wir (und damit meine ich eigentlich nicht den Mikrocontroller-User) heute zwei linke Hände? Wenn ein Gerät kaputt ist, dann wird es weggeworfen und ein neues gekauft. Und wenn ein Reperaturversuch unternommen wird, dann geht dieser in der Regel schief, weil schon nach dem Aufschrauben irgendwelche Schrauben fehlen, Werkzeug fehlt oder man mit Gewalt an ein Gerät rangeht. Oder die Leute bauen einfach Scheiße und schließen den Gelb-Grünen Leiter an den Außenleiter an - wie mein Nachbar das z.B. heute getan hat. Ich habe momentan das Gefühl, dass in einem deutschen (PC ist mir wurscht, ihr wisst, was gemeint ist) Haushalt kein Werkzeug vorhanden ist, das über "Loch in Wand bohren und Bild aufhängen" hinausgeht. Woher kommt das? Was sind eure Erfahrungen?
Dimitri R. schrieb: > Haben wir (und damit meine > ich eigentlich nicht den Mikrocontroller-User) Falsches Forum um das zu Fragen. Die meisten hier haben wahrscheinlich sehr wohl eine Menge Werkzeug zu Hause. Frag mal im BWLer Forum nach.
Doch, doch, ich kann das nachvollziehen. Hatte vor einigen Wochen eine ähnliche Situation: In eine POM-Platte (t = 5 mm) musste ich in einer Reihe im Abstand von 19 mm (für Laborbuchsen) Löcher bohren. Mit Meßschieber auf 0,05 mm genau vorgezeichnet, angekört, mit 3,2 mm vorgebohrt, auf 6 mm aufgeweitet und beim Ansenken auf 8 mm ist es dann passiert: Senkung auf 2,5 mm eingestellt (Flott-Bohrmaschine, also schon was Ordentliches), frische HSS-Bohrer von Hoffmann und zack, beim dritten Loch geht der Bohrer ganz durch! Wozu habe ich dann den Anschlag eingestellt, wenns eh nichts bring. Beim vierten Loch hats wieder gestimmt. Kollegen haben nur hämisch gelacht. Ich fass die nächsten 15 Jahre keine Zerspannugsarbeit an! Es ist einfach so frustrierend, wenn man als Ingenieur, zwar alles ganz genau ausrechnen kann, aber es dann an der umsetzung scheitert.
Marek N. schrieb: > Es ist einfach so frustrierend, wenn man als Ingenieur, zwar alles ganz > genau ausrechnen kann, aber es dann an der umsetzung scheitert. Naja, früher haben die meisten Ingenieure vor der Ingenieurschule eine Lehre gemacht. Dort lernte man es auch, richtig mit verschie- denen Maschinen (Bohrmaschine o.ä.) umzugehen. Inzwischen sieht man wohl eine solche Vorbildung als überflüssig an.
Leider ja :-( Ich hab zwar auch Praktikum gemacht, da saß ich aber zwei Monate im Lager (Magazin) und durfte Fittinge sortieren.
Dimitri R. schrieb: > Woher kommt das? Was sind eure Erfahrungen? Kann ich soweit bestätigen. Allerdings SOLLST du doch gar nichts mehr selbst machen. Denn das Selbst-Machen ist wohl der Feind jeglichen Umsatzes! Eigene Reparaturen am Fahrzeug? "Früher" gabs die Bücher zum selbst-machen. Heute finde ich sowas meist nicht mehr. Ich denke, es gibt einfach nicht mehr den Markt dafür, weil die Leute durch die (angeblich?) so komplexe Technik überfordert wären. Siehe auch hier: Ich hatte vor ca. einem halben Jahr ein interessantes Gespräch mit einem Reifenhändler/service. Dort hatte ich mir Winterreifen gekauft, die, da mein Fahrzeug recht neu ist, mit diesen Reifendrucksensoren ausgestattet sein müssen. Der Händler war sichtlich genervt von den Dingern, da er erstmal alle 4 Reifen frisch programmieren musste bzw. bei ihnen die ID einstellen musste. Ihm wurde dieses System von irgendeinem Verkäufer/Lobbyisten/... als ganz toll angepriesen, weil: Nun können die Leute nicht mehr selbst ihre Reifen wechseln, sondern müssen zu ihm kommen, weil die keiner mehr programmieren kann. (Je nach Sensortyp und Fahrzeug ist ein Umstellen / Rekonfigurieren je Reifenwechsel, also zweimal im Jahr nötig. Ich hab mir aber Reifen mit gleicher SensorID für Winter und Sommer bestellt, so dass ich sie nun immer noch selbst wechseln kann. Die Reifen müssen nun mehr als 20(!) Meter entfernt vom Fahrzeug gelagert werden, sonst werden sie dennoch erkannt und das Fahrzeug zickt. Also nur wenn man den Platz hat, kann man sie noch zuhause lagern... Toll...) Ich kenne Leute, die mittlerweile selbst zum Lampenwechsel bei ihrem Fahrzeug in die Werkstatt müssen, weil: 1. Der Wechsel extrem umständlich ist und Werkzeug erfordert 2. Die Leute nicht mehr so geschickt sind / nicht mehr wollen Sogar an meiner Arbeitsstelle (praktisch alles junge Ingenieure) hab ich schon in verwunderte Gesichter geschaut, als ich erzählt hab, dass ich hier und da mal ein paar kleinere Sachen am Fahrzeug selbst gemacht habe. Nun mal zu ganz simplen Dingen: - Ein Bekannter (ebenfalls Ingenieur) hat seinen Vermieter angerufen, weil ein Heizkörper entlüftet werden müsste... Der hat sich einfach nicht getraut, nicht dass da was kaputtgeht und das Werkzeug dazu hatte er ja nicht. - Ein Verwandter wusste nicht mal, dass die Unterlegscheibe nicht zwischen Wandhalterung und Wand, sondern zwischen Wandhalterung und Schraube gehört... Genügend Löcher zum Ausprobieren hatte er ja in der Wand, da man, wenn man keine Wasserwaage verwendet, auch die Löcher nicht auf Anhieb passend hinbekommt ;-) - Ein anderer Verwandter war der Meinung, der grün-gelbe Schutzleiter kann auch als Phase in einem Verlängerungskabel verwendet werden, wenn man es auf der anderen Seite genauso anschließt. WENN. Hat er nämlich nicht.... Und dann meckern, dass das Kabel nicht geht... - Ein Bekannter versuchte seinen Touchscreen (also nur die Sensorfläche) am Handy zu wechseln und hat das Display geschrottet: Mit einem Schraubendreher gehebelt zwischen Touch+Display gegen das Display. Wenigstens gabs ein schönes Muster... -.- (man musste übrigens, wie man auf Youtubevideos sieht, genau von der anderen Seite her ran und ohne Gewalt...) - Auch kenn ich Leute, die nicht mal mehr eine Lampe angeschlossen bekommen. Da muss man ja bohren und dann noch was anklemmen... Da werden dann lieber andere Leute bemüht. - Simple Wartungaufgaben im eigenen Haus (also ohne Vermieter!), wie beispielsweise: Wasserdruck im Heizkörperkreislauf korrigieren (=auffüllen). Schlauch dranhängen, zwei Ventile öffnen, warten, schließen, fertig. Da schaut keiner, der Zeiger ist schon fast auf Anschlag und man muss sich wundern, dass die Anlage noch läuft. Kann man mehrmals zeigen wie es geht, interessiert keine Sau, wird nicht gemacht. - Ebenso bei der Heizungsanlage: Selbst das Abschalten der Heizung während des Heizöl-Nachfüllens vergessen die Leute, trotz NACHDRÜCKLICHER Anweisung. Und dann wird gemosert, dass die Anlage nicht mehr läuft... (ACHTUNG: das ist schon gar nicht mehr Reparatur und DIY. Selbst sowas wird nicht mehr hinbekommen. Wie soll da irgendwas klappen?) - Genauso die Nachbarn, die den Heizungsmonteur kommen lassen, weil die Anlage defekt wäre. Der dann, trotz mehrmaliger(!) Nachfrage selbst feststellen muss, dass einfach nur der Tank leer ist... - Luftdruckkontrolle beim Fahrzeug ist auch so ein Punkt. Offenbar können das mittlerweile kaum noch Leute, so dass es die oben genannten Sensoren geben muss. An der Tankstelle wird dann nach Hilfe gefragt, weil mans selbst nicht mehr hinbekommt, die Luft nachzufüllen. Ist ja auch so schwierig... - Vom Fremdstarten spreche ich jetzt mal gar nicht... Ok, das mag schwierig sein beim ersten mal. Aber selbst die Notfall-Männer tun sich wohl schwer, wie ich von Kollegen gehört hab... Manche Leute müssen zum Blöd zum Lesen sein. Steht alles im Handbuch detailliert beschrieben, WO der Kontakt ist und WIE und WAS ich da anschließen muss. - Wieder in der Arbeit: Löten können nur noch wenige Ingenieure, besonders wenige in IT-lastigen Jobs. Und wenn man sich dann anständiges Werkzeug kauft (Beispielsweise Binokular+gute Lötstation, um feines SMD anständig Löten+Reparieren zu können) wird man belächelt. - Ebenso waren die Kollegen ganz überrascht, als das (hochpreisige) Labornetzteil wieder ging. Die kannten das gar nicht, dass bei Geräten ein Schaltplan + Trouble-Shooting-Guide mitgeliefert wird. Noch mehr waren sie verwundert, dass man das selbst reparieren konnte. Dimitri R. schrieb: > [...] das über "Loch in Wand bohren und Bild aufhängen" hinausgeht. Ehrlich? Selbst das traue ich den meisten Leuten heutzutage nicht mehr dazu, sofern es sich um eine Ziegel und/oder Betonwand handelt. Der Grund dafür? Arroganz und Faulheit. Arroganz: Reparaturarbeiten sind was für die körperlich arbeitende Unterschicht. Warum sollte man sich denn noch selbst die Hände schmutzig machen? Da kann man doch genauso gut viel Geld ausgeben und das wen anders machen lassen, dann ist mehr Zeit für andere sinnfreie Dinge. Faulheit: Da müsste man ja denken und selbst mal was tun. Solange sich ein anderer Blöder (notfalls für Geld) finden lässt, gehts doch auch. Was KEIN Grund ist: Komplexität oder einfach die Fülle an Geräten. Heutzutage gibt es zu so vielen Dingen so viele Anleitungen/Pläne etc. Oft sogar youtubevideos. Früher gings wohl auch ohne. Aber: Ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass da die FHler (eventuell noch mit Ausbildung!) gegenüber den Leuten von der Uni tendenziell einen Vorsprung haben. Mit denen habe ich weitgehend gute Erfahrung gemacht, wenns um Werkzeug und praktisches Arbeiten geht. Die Leute von der Uni sind da oft zu arrogant für solche Sachen. (und das sage ich, als Uni-Absolvent!) Auch Profs erzählten uns, dass es früher üblich war, dass ein technisches Praktikum vor dem Studium abgeleistet werden musste. Das wurde bei uns schon gestrichen. Schade. Ich versuche soviel wie möglich selbst zu machen. Aber auch da stoße ich an Grenzen: - Garantie + Garantieverlängerung verhindert für ca. 5 Jahre, dass ich größere Sachen an meinem Fahrzeug machen kann. - Manches ist so gebaut, dass es nicht repariert werden soll/kann (verklebt anstatt geschraubt etc.) Um mal Vorurteile zu zerstören: Ich gehöre keinesfalls zu irgendwelchen alten Ingenieuren, bin noch weit unter 30. Aber in meiner Generation wird lieber weggeworfen und neu gekauft anstatt repariert. Ich konnte es mir lange nicht leisten, andere Leute für mein (wenig) Geld arbeiten zu lassen. Wenn was kaputt war, dann musste es selbst repariert werden. (Beispielsweise das Fahrzeug, mit dem ich zur Uni und Arbeit kam. Wirklich eine Alternative gabs da nicht...)
Ich denke auch einfach an Zeitdruck, der das Reparieren Einstellen Warten der Dinge verhindert. Anderer Faktor sind die Weiber. Denen wird alles zu langsam oder nicht professionell genug, wenn man es selber macht. Schwiegermütter gehören ebenfalls dazu. Z.B. heute meine Frau, die hat gemeckert, daß das vordere Schaltgetriebe ihres Fahrrades nicht mehr geht oder nur doppelte Stufenweichsel hinbekommt. Dann hat sie gedroht es zur Werkstatt zu bringen. (Grrrr. allein dafür müsste man sie bestrafen...:) Na gut, schönes Wetter hatten wir grade, also kommt Martin der Macher ran. Ne Stunde an dem Teil rumgefriemelt, Sonne genossen, Kinder haben auch dabei geholfen. Geht wieder. Frau wieder glücklich. Aber mal ehrlich. Wer die Teile entwickelt hat, der sollte mal darüber nachdenken, die Anzahl der verschiedenen Stellschrauben zu reduzieren. Da kannste an 5 verschiedenen Stellen drehen, und nix ändert sich... Wozu braucht man eigentlich 24 Gänge-Schaltgetriebe an einem Damenfahrrad? Bei manchen Dingen sind die Profis aber besser investierte Geld/Zeit. Letztens ist vor Ostern der Küchen-Spülen-Abfluss verstopft gewesen. Pömpel half nix. Da hab ich die Kanalservice Leute da gehabt mit ihrem riesen Saugerfahrzeug. War lustig. Die haben das Rohr richtig ausgeputzt. Nix mit halben Sachen. Da ich nie einen Sifon in der Spüle hatte, und jetzt das Ding total sauber ist, höre ich jeden Nachbarn aufs Klo gehen oder andere Spülaktivitäten. Und riechen tuts auch stark. Das bedeutet, dieses Rohr wurde bis jetzt nie richtig durchgeputzt und ich muß mir einen Sifon kaufen...
Dimitri R. schrieb: > ich möchte mal eine Frage an euch stellen: Haben wir (und damit meine > ich eigentlich nicht den Mikrocontroller-User) heute zwei linke Hände? Warum fragst du das ausgerchnet in einem Forum für Selberbauer? Das ist in etwa so sinnvoll, wie in der Kneipe zu fragen, warum heutzutage so viele Leute Abstinenzler sind. > Wenn ein Gerät kaputt ist, dann wird es weggeworfen und ein neues > gekauft. Und wenn ein Reperaturversuch unternommen wird, dann geht > dieser in der Regel schief, weil schon nach dem Aufschrauben > irgendwelche Schrauben fehlen, Werkzeug fehlt oder man mit Gewalt an ein > Gerät rangeht. Sprichst du von dir? Oder von wem? > Oder die Leute bauen einfach Scheiße und schließen den Gelb-Grünen > Leiter an den Außenleiter an - wie mein Nachbar das z.B. heute getan > hat. Allein aus der Beobachtung, daß es einen Deppen gibt, folgt doch nicht automatisch daß es nur Deppen gibt. > Ich habe momentan das Gefühl, dass in einem deutschen (PC ist mir > wurscht, ihr wisst, was gemeint ist) Haushalt kein Werkzeug vorhanden > ist, das über "Loch in Wand bohren und Bild aufhängen" hinausgeht. Das kommt ja wohl auf den Haushalt an. Auf meinen Haushalt trifft das jedenfalls nicht zu. Und auf den meiner Eltern auch nicht. > Woher kommt das? Was sind eure Erfahrungen? Meine Erfahrung ist, daß Leute als Erwachsene das tun, was sie als Kinder vorgelebt bekommen haben. Wenn die Eltern selber Bücher lesen, dann lesen sehr wahrscheinlich die Kinder auch. Wenn der Vater Sachen am Auto selber repariert, dann macht der Sohnemann das später wahrscheinlich auch. Wenn Mami selber kocht, dann kocht die Tochter später sicher auch selber. Fortgeschrittene Arbeitsteilung, der Wahn für alles und jedes einen "Spezialisten" bemühen zu wollen, die Schere zwischen "alle Zeit geht für den Job drauf" auf der einen Seite und "viel Zeit weil arbeitslos, aber kein Geld für Werkzeug und Material" auf der anderen Seite machen heute natürlich viele DIY-Ansätze kaputt. Dazu kommen kulturelle Unterschiede. ich bin z.B. in der DDR sozialisiert. Da gab es keine Wegwerfmentalität. DIY ist aber durchaus wieder im Kommen. Die Bewegung gegen geplante Obsoleszenz, diverse Reparaturforen und Selbsthilfegruppen zeigen das recht deutlich. Und nicht zuletzt will die Industrie ja auch keine Reparaturen. Oder langlebige Geräte. Sonst würde ja keiner mehr was Neues kaufen. Enstprechend legen sie den Leuten Steine in den Weg. Spezialschrauben die man mit normalem Werkzeug nicht aufkriegt. Oder gleich ganz verschweißte oder verklebte Gehäuse. Keine Schaltpläne. Keine Ersatzteile (zumindest nicht an Privatleute und/oder zu prohibitiven Preisen und/oder nur ganze Baugruppen). Zu letzterem eine Anekdote: der Waschtrockner meiner Eltern hat ziemlich genau 3 Monate nach Ablauf der Gewährleistung die Trockenfunktion eingestellt. Grund: ein Lager (Kugellager) am Lüftermotor ist defekt. AEG liefert als Ersatzteil nur die komplette Lüftereinheit mit Motor und allem drum and dran. Kostenpunkt: ca. 30% der Kosten für einen neuen Waschtrockner. Hat mein Vater also das Lager ausgebaut und vermessen. Ist ein Katalogteil, kann er über die Firma bestellen. Kosten: kleiner EUR 10,- für das Material. Arbeitszeit darf man natürlich nicht betrachten. OK, bei seinem Stundensatz auch kein Ding.
Martin G. schrieb: > Z.B. heute meine Frau, die hat gemeckert, daß das vordere Schaltgetriebe > ihres Fahrrades nicht mehr geht oder nur doppelte Stufenweichsel > hinbekommt. > Ne Stunde an dem Teil rumgefriemelt, Sonne genossen, Kinder haben auch > dabei geholfen. Geht wieder. Frau wieder glücklich. > Aber mal ehrlich. Wer die Teile entwickelt hat, der sollte mal darüber > nachdenken, die Anzahl der verschiedenen Stellschrauben zu reduzieren. > Da kannste an 5 verschiedenen Stellen drehen, und nix ändert sich... Im Zweifel sollte man vorher beim Hersteller (meistens Shimano) die Montage/Einstellanleitung herunterladen. Das ist Pillepalle, wenn man der Anleitung folgt. Ansonsten gibt es von Fahrrad-Zeitschriften Reparaturguides im Web. Und Youtube Videos. Teilweise von Profis (z.B. Federgabel-Service von SRAM/Rockshox) und dann richtig gut gemacht. > Wozu braucht man eigentlich 24 Gänge-Schaltgetriebe an einem > Damenfahrrad? Braucht man nicht. 7-Ganz Nabenschaltung und fertig. Schaltet sich einfacher und ist viel leichter zu warten. Und ein Kettenschutz geht dann auch wieder.
Axel S. schrieb: > Meine Erfahrung ist, daß Leute als Erwachsene das tun, was sie als > Kinder vorgelebt bekommen haben. Wenn die Eltern selber Bücher lesen, > dann lesen sehr wahrscheinlich die Kinder auch. Wenn der Vater Sachen am > Auto selber repariert, Oder genau das Gegenteil passiert. Wenn Sohnemann die drecks Qualmerei seines Nikotin süchtigen Vaters jahrelang erdulden muss und zudem seine täglichen Bierfahnen als wenig erstrebenswert erfährt, obendrein der ganze permanente (Ehe-) Streit, der sich durch dieses Verhalten ergibt und realisiert mit was für scheiss "Freunden" (eher Saufkumpane) sich der Vater zeitlebens lieber umgab, als mit seiner eigenen Familie, dann lernt man daraus (wenn man nicht der letzte Volldepp auf dem Planeten ist), dass man diese Marotten genau NICHT nachahmt sondern lieber vollständigen Verzicht in speziell diesen Disziplinen sorgsam einhält.
Martin G. schrieb: > Bei manchen Dingen sind die Profis aber besser investierte Geld/Zeit. > Letztens ist vor Ostern der Küchen-Spülen-Abfluss verstopft gewesen > Pömpel half nix. Da hab ich die Kanalservice Leute da gehabt mit ihrem > riesen Saugerfahrzeug. War lustig. Die haben das Rohr richtig > ausgeputzt. Nix mit halben Sachen. Da ich nie einen Sifon in der Spüle > hatte, und jetzt das Ding total sauber ist, höre ich jeden Nachbarn aufs > Klo gehen oder andere Spülaktivitäten. Und riechen tuts auch stark. Das > bedeutet, dieses Rohr wurde bis jetzt nie richtig durchgeputzt und ich > muß mir einen Sifon kaufen... Na da hättest mal lieber einen kompetenten Handwerker aus dem deutschen Mittelstand gerufen, der hätte damit dem Sifon auch ordentlich erledigt: https://m.youtube.com/watch?v=dImqkEq_GMs
Johannes O. schrieb: > Ehrlich? Selbst das traue ich den meisten Leuten heutzutage nicht mehr > dazu, sofern es sich um eine Ziegel und/oder Betonwand handelt. Ja. Da muss ich allerdings auch eine Geschichte erzählen. Ein Kumpel - Dipl. Inf. - ist mit seiner Freundin zusammengezogen. Er hat versucht mit seiner kleinen Bohrmaschine ein Loch in eine Betonwand zu bohren. Ging natürlich nicht. Also ruft er mich an und leiht sich meinen Bohrhammer aus. Hilti Bohrhammer, ca. 5 J pro Schlag. Die Löcher in der Betonwand waren sehr schnell gebohrt. Doch dann dachte er sich, dass er jetzt den Bohrer von mir hat. Da könnte er auch weitermachen. Also ging es zur Rigips Wand. Er setzte das Gerät an, es machte den ersten Schlag und dann war er schon auf der anderen Seite der Wand. Ok, nicht er selbst, sondern "nur" der Bohrhammer. Aber die Wand gab es fast nicht mehr. Johannes O. schrieb: > Der Grund dafür? Arroganz und Faulheit. Das wäre eine Erklärung, wieso die Leute die Reparaturen ganz lassen. Aber nicht wieso da so ein Müll passiert. Martin G. schrieb: > Anderer Faktor sind die Weiber. Denen wird alles zu langsam oder nicht > professionell genug, wenn man es selber macht. > Schwiegermütter gehören ebenfalls dazu. Ich weiß nicht, ich finde, dass Weiber eher auf Männer stehen, die alles selbst machen können. Axel S. schrieb: > Dazu kommen kulturelle > Unterschiede. ich bin z.B. in der DDR sozialisiert. Da gab es keine > Wegwerfmentalität. DIY ist aber durchaus wieder im Kommen. Die Bewegung > gegen geplante Obsoleszenz, diverse Reparaturforen und > Selbsthilfegruppen zeigen das recht deutlich. Und was wird da repariert? In der Regel sind es Handys oder Notebooks, die heruntergefallen sind oder einen Wasserschaden haben. Und wie laufen die Gespräche in den Foren so ab? - Hilfe, mein Handy ist ins Wasser gefallen! > Scraube das Handy auf und klemme den Akku ab - Aber ich habe garkein Schraubenzieher (entweder pentalobe oder PH000) Oder: - Das Handy geht nicht mehr an? > Wieviel Strom zieht denn das Handy, wenn du es an ein Ladegerät hängst? - Ich habe nichts zum Messen. Das ist immer wieder das gleiche Spiel. Ja, die Leute möchten etwas reparieren. Sich allerdings kein Werkzeug kaufen, oder das Gehirn einschalten. Die schreiben "das Handy geht nicht an" und erwarten, dass denen gleich die Lösung auf dem Silbertablett präsentiert wird.
Die Reparatur Bücher für Autos gibt es übrigens noch immer. Schaut mal ins Regal bei A.T.U. rein. Es scheint mir nur als ob immer weniger Leute bereit wären sich einzulesen. Oft wird die Komplexität der neuen Autos als Argument vorgeschoben, warum man nichts mehr machen könnte. Meiner Meinung nach ist das Unsinn. In manchen Punkten ist das zwar richtig, aber bei weitem nicht bei allen. Um z.B. Bremsklötze und -scheiben zu wechseln sind ganze 3 Schrauben zu öffnen, Spezialwerkzeug ist nicht nötig. Ich vermute dass es daran liegt, dass Leute einfach zu viel Freizeitangebote haben und sich seit Internet, privaten Medien und gestiegenem Wohlstand eben mit anderen Dingen beschäftigen und diese Fähigkeiten von Kindheit an nicht mehr erlernen. Das liegt auch daran wie es von den Eltern vorgelebt wird und was überhaupt für Möglichkeiten vom Umfeld her da sind. In der kleinen Stadtwohnung ist es halt schwierig eine Werkstatt oder nen Bastelraum zu haben. In meinem Fall war es auch so, dass ich zunächst eine Ausbildung als Industrieelektroniker gemacht hatte, worin auch eine Metall Grundausbildung enthalten war. Die komplette Ausbildung hat mir schon sehr geholfen ordentliche Arbeit abzuliefern. Später kam dann erst das Studium. Aber es gibt hier wie da einfach nur Pfuscher, die obwohl sie es besser wissen müssten, furchtbare Ergebnisse abliefern. Manchmal ist es wohl auch einfach nur Pech oder Nachlässigkeit. So hat zum Beispiel der Installateur bei nem Kollegen bei der Haus Neuinstallation eine zweite Phase auf die Steckdosen gelegt, statt des N Leiters. Da hat es dann erst mal alle angeschlossenen Geräte geschossen...
Stephan S. schrieb: > Um z.B. Bremsklötze und -scheiben zu > wechseln sind ganze 3 Schrauben zu öffnen, Spezialwerkzeug ist nicht > nötig. Naja, bei mir wird dafür z.B. ein 7mm Inbusschlüssel gebraucht. Den findet man in den üblichen Sätzen eher selten. :-(
Stimmt, bei mir auch. In den kleinen Sätzen ist der nicht drin. Aber was kostet so ein Schlüssel? 5 Euro wenn man nen guten kauft und 5 bis 10 Euro wenn man nen billigen großen Satz bei Pollin oder aus der Wühlkiste holt? Ich habe zufällig den vom Pollin. Der lag mal irrtümlich bei ner Bestellung mit im Karton. Die wollten ihn auch garnicht zurück. Ich bin zwar geheilt vom Gedanken billiges Werkzeug zu kaufen, aber der hat es bisher tatsächlich getan.
Harald W. schrieb: > Naja, bei mir wird dafür z.B. ein 7mm Inbusschlüssel gebraucht. > Den findet man in den üblichen Sätzen eher selten. :-( Und das Problem ist jetzt wo? Entweder man erkundigt sich vorher, welches Werkzeug man braucht und besorgt es sich eben - ein 7mm Inmussschlüssel kostet 1€ in Billig und 4€ in Teuer - oder man fängt an zu schrauben, merkt dass das Werkzeug fehlt und fährt dann in den Baumarkt. Oder man organisiert sich mit Kollegen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich es schon lange versuche mich mit freunden zu organisieren um zusammen z.B. die Räder zu wechseln. Hydraulik-Wagenheber, Druckluft-Schlagschrauber mit Kompressor und anderes Werkzeug habe ich da. Aber die lassen die Räder lieber entweder wechseln oder gleich einlagern.
Martin G. schrieb: > Aber mal ehrlich. Wer die Teile entwickelt hat, der sollte mal darüber > nachdenken, die Anzahl der verschiedenen Stellschrauben zu reduzieren. > Da kannste an 5 verschiedenen Stellen drehen, und nix ändert sich... Tja, so fühlt es sich an wenn man nicht weiß wofür die Stellschrauben gut sind. Wenn man es weiß, ergibt jede Schraube plötzlich einen Sinn ;) Du hast an den Umwerfern (Die Schalteinheiten vorne und hinten) jeweils Endanschlagschrauben um die Endanschläge einzustellen (größtes/kleinstes) Ritzel. Die anderen "Stellschrauben" definieren einfach nur die Zugspannung. Die muss man erhöhen wenn du nicht auf das höchste Ritzel kommst, und erreichen wenn du nicht auf das niedrigste Ritzel kommst. Mal so grob und einfach beschrieben, ein Ingenieur kann mit diesen Informationen sich den Rest herleiten ;)
Axel S. schrieb: > Grund: ein Lager (Kugellager) am Lüftermotor ist defekt. > AEG liefert als Ersatzteil nur die komplette Lüftereinheit mit Motor und > allem drum and dran. Kostenpunkt: ca. 30% der Kosten für einen neuen > Waschtrockner. Hatten wir auch bei unserem AEG. Pech war aber dass er erst ein halbes Jahr alt war. Reparaturkosten= 0 :-)
Harald W. schrieb: > Naja, bei mir wird dafür z.B. ein 7mm Inbusschlüssel gebraucht. > Den findet man in den üblichen Sätzen eher selten. :-( Typisch für Opel. Ich habe ihn. :-)
Jörg P. R. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Naja, bei mir wird dafür z.B. ein 7mm Inbusschlüssel gebraucht. >> Den findet man in den üblichen Sätzen eher selten. :-( > > Typisch für Opel. Ich habe ihn. :-) Opel ist in der Gegend hier eher ein Schimpfwort.. Gruß, Holm
Dimitri R. schrieb: > Ich habe momentan das Gefühl, dass in einem deutschen (PC ist mir > wurscht, ihr wisst, was gemeint ist) Haushalt kein Werkzeug vorhanden > ist, das über "Loch in Wand bohren und Bild aufhängen" hinausgeht. Da die Leute immer mehr dem Geld hinterher rennen, bigger better + höher und schneller im Job bleibt alles andere auf der Strecke. Eben auch sich Zeit zu nehmen und mal ein Bild aufzuhängen oder was zu reparieren. Generell finde ich aber das es einen deutlichen Trend zum reparieren gibt - Sichtwort Fablab, Repaircafe und offene Werkstätten. Zumindest hier im Stuttgarter Raum ist eine große Resonanz da um wieder mehr selbst zu machen und auch nicht alles weg zuwerfen. Es ist quasi noch nicht alles verloren ;) Johannes O. schrieb: > - Luftdruckkontrolle beim Fahrzeug ist auch so ein Punkt. Offenbar > können das mittlerweile kaum noch Leute, so dass es die oben genannten > Sensoren geben muss. An der Tankstelle wird dann nach Hilfe gefragt, > weil mans selbst nicht mehr hinbekommt, die Luft nachzufüllen. Ist ja > auch so schwierig... Die Sensoren sind aber auch gut wenn die Luft aus dem Reifen während der Fahrt entweicht. Der Sensor spricht sehr schnell an, da merkt man noch nicht mal das sich das Fahrverhalten verschlechtert. So hat man Zeit anzuhalten bevor es "komisch" wird.
Jörg P. R. schrieb: >> Naja, bei mir wird dafür z.B. ein 7mm Inbusschlüssel gebraucht. >> Den findet man in den üblichen Sätzen eher selten. :-( > > Typisch für Opel. Ich habe ihn. :-) Bingo! Inzwischen fahre ich aber Peugeot.
Mika Z. schrieb: > > Johannes O. schrieb: >> - Luftdruckkontrolle beim Fahrzeug ist auch so ein Punkt. Offenbar >> können das mittlerweile kaum noch Leute, so dass es die oben genannten >> Sensoren geben muss. An der Tankstelle wird dann nach Hilfe gefragt, >> weil mans selbst nicht mehr hinbekommt, die Luft nachzufüllen. Ist ja >> auch so schwierig... > > Die Sensoren sind aber auch gut wenn die Luft aus dem Reifen während der > Fahrt entweicht. Der Sensor spricht sehr schnell an, da merkt man noch > nicht mal das sich das Fahrverhalten verschlechtert. So hat man Zeit > anzuhalten bevor es "komisch" wird. Das ist aber auch so ein Zeichen für die Verblödung mancher Leute. Früher hat man, wenn das Auto komisch fuhr, angehalten, ist ums Auto rumgegangen und hat geschaut, ob man was auffälliges feststellt. Heute fahren sich die Leute lieber die Felge kaputt. Wobei andererseits die Masse an Baumärkten und das Angebot dort eher dafür spricht, dass die Leute mehr selber machen als früher. Gruss Axel
Harald W. schrieb: > Naja, bei mir wird dafür z.B. ein 7mm Inbusschlüssel gebraucht. > Den findet man in den üblichen Sätzen eher selten. :-( bei Ford war es eine Torx Sternschraube die in keinem SchlüsselSet dabei war, musste ich extra bei Hazet kaufen.
Ich habe bei meinem Auto den Ölwechsel schon immer selbst gemacht. Beim aktuellen Wagen ( VW Touran ) braucht man eine Bühne oder eine Grube oder einen Arm zwei Ellenbogengelenken. Die Ablassschraube liegt nämlich "um die Ecke" versteckt eher waagerecht anstatt einfach gerade an der Unterseite der Ölwanne gut sichtbar zu sein. Die Hersteller denken sich alles möglich aus, damit Otto Normalhandwerker auch sowas einfaches nicht mehr selbst machen kann. Zum Glück habe ich eine Grube... Topic: Das Problem der zwei linken Hände ist oft auch die Unwissenheit und die daraus resultierende Angst vor dem Unbekannten. Ich sage mir immer:" Menschen haben es zusammengebaut. Ich bin ein Mensch, also kann ich es auch reparieren." Eizige Hürde sind evtl. nicht beschaffbare Ersatzteile und wie schon erwähnt wurde auch Spezialwerkzeuge. Einen Braunkohlebagger würde ich auch nicht angehen... Geschichte: Eine Bekannte hat alle ihre Steckdosen zu Hause mit Kindersicherungen nachgerüstet. Sie hat keine Kinder, aber einen Hund. Und sie befürchtete, dass der Hund ja auch... ( Aaaarghh ).
Stefan M. schrieb: > Eine Bekannte hat alle ihre Steckdosen zu Hause mit Kindersicherungen > nachgerüstet. > Sie hat keine Kinder, aber einen Hund. Wenn sie dann mal Kinder haben sollte, bekommen die sicher ein Halsband und einen eigenen Napf. ;-) MfG Paul
Stefan M. schrieb: > Die Ablassschraube liegt nämlich "um die Ecke" versteckt eher waagerecht > anstatt einfach gerade an der Unterseite der Ölwanne gut sichtbar zu > sein. Das macht ja auch Sinn: So wird die Schraube nicht gleich abgerissen, wenn man mal mit der Ölwanne aufsetzt. > Zum Glück habe ich eine Grube... "Stefan in der Grube, saß und schlief..." :-) Übrigens, wo lässt Du denn das Altöl? > Einen Braunkohlebagger würde ich auch nicht angehen... Da braucht man vermutlich einen "Spezialschlüssel" mit SW 50 oder 100. :-)
Harald W. schrieb: > Übrigens, wo lässt Du denn das Altöl? Im Gulli... Nein, bei uns gibt es einen Wertstoffhof, der auch Altöl nimmt. Wenn es nicht gerade ein ganzes Faß ist. Ausserdem sollte man "Altöl" draufschreiben. So nehmen die es dann an.
Axel L. schrieb: > Das ist aber auch so ein Zeichen für die Verblödung mancher Leute. > Früher hat man, wenn das Auto komisch fuhr, angehalten, ist ums Auto > rumgegangen und hat geschaut, ob man was auffälliges feststellt. Wer schonmal einen Reifenplatzer auf der Autobahn bei 200 Sachen hatte, der wird dankbar sein, wenn das System vorher zumindest etwas sagt, sodass man noch die Chance hat beide Hände ans Lenkrad zu legen und etwas abzubremsen. Dummerweise war beim tatsächlichen Reifenplatzer kein solches System im Fahrzeug verbaut und bei der ersten Meldung des Systems war es ein False Positive. Stefan M. schrieb: > Ich sage mir immer:" Menschen haben es zusammengebaut. Ich bin ein > Mensch, also kann ich es auch reparieren." Genau!
Claus M. schrieb: > Dimitri R. schrieb: >> Haben wir (und damit meine >> ich eigentlich nicht den Mikrocontroller-User) > > Falsches Forum um das zu Fragen. Die meisten hier haben wahrscheinlich > sehr wohl eine Menge Werkzeug zu Hause. Frag mal im BWLer Forum nach. Einspruch! Ich hab auch 'ne Menge Werkzeug hier! ;)
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