In einem alten Mac-ähnliche Gerät habe ich eine Schaltung gefunden, die mich nachdenklich macht: zwei LTC1323 Transceiver sind intern an den gleichen CMOS seriellen Port angeschlossen, also RX und RX an den selben Eingang. Meine Logik sagt mir, das macht man nicht. Aber die Schaltung funktioniert. Ich kann währen des Betriebes das serielle Kabel von Port 1 auf Port 2 umstecken, und die Übertragung läuft in beide Richtungen weiter. Auch TxD, RTS, CTS, DCD, DTR sind so verbunden. Kann mir jemand erklären, warum. Und ob das riskant ist für die Chips, oder egal? Danke! Ist das ne CMOS Besonderheit? PS: Ich habe im Datenblatt nichts von OpenCollector oder TriState gesehen. Auch OutputEnable und die anderen Kontrollsignale sind direkt miteinander verbunden/ +-------< LTC1323 (1) RXD0 serial Out | CPU Serial In <---o | +-------< LTC1323 (2) RXD0 serial Out http://www.linear.com/product/LTC1323
:
Bearbeitet durch User
Die Kurven für RXDO in Figure 13 implizieren, dass es keinen aktiven Treiber für das deaktivierte Signal gibt.
Danke, Clemens. Wow, hab ich nicht erkannt. Heisst das, dass ich den Port der mit "Output Normally Low" bezeichnet ist, dann gefahrlos auf "High" ziehen kann? Und umgekehrt? Matthias
Matthias M. schrieb: > Heisst das, dass ich den Port der mit "Output Normally Low" bezeichnet > ist, dann gefahrlos auf "High" ziehen kann? Und umgekehrt? Nein. Matthias M. schrieb: > Auch OutputEnable und die anderen Kontrollsignale sind direkt > miteinander verbunden/ Welches OutputEnable meinst du? Mir sieht es so aus, also ob zumindest RXEN# der beiden Transceiver nicht zusammengelegt sein dürften. RXEN# bestimmt, welcher der Transceiver die Leitungen RXO, RXO# und RXDO treibt. Beide sollten natürlich nie gleichzeitig treiben. PS: Da CPEN#, TXDEN# und RXEN# ver-odert werden, reicht es aus, wenn nur eines dieser Signale an beiden ICs unterschiedlich ist.
:
Bearbeitet durch User
Matthias M. schrieb: > +-------< LTC1323 (1) RXD0 serial Out > | > CPU Serial In <---o > | > +-------< LTC1323 (2) RXD0 serial Out Abgesehen davon, dass der nicht benutzte Ausgang evtl. durch die Software abgeschaltet wird, ist oft der Transistor für Low deutlich stärker als der für High. Wenn du dann die Ausgänge parallel schaltest, ergibt sich so etwas wie ein Wired-OR: Der für Low zuständige Transistor gewinnt. Man kann das auch im Datenblatt sehen, unter "Receivers": VOH Output High Voltage IO = –4mA 3.5 V VOL Output Low Voltage IO = 4mA 0.4 V
@easylife: nein, das ist ja das kuriose. Die "linke Seite" beider Chips ist genau gleich verschaltet, also direkt mit Leiterbahnen verbunden. Habe ich auf einer unbestückten Platine nachverfolgt. @machtnix: ah, das klingt plausibel. RXD0 ist ja H wenn keine Daten empfangen werden (start bit ist L). So könnten dann beide Chips RXD0 jeweils für sich auf L ziehen (wobei dann aber auch schlimmstenfalls 85mA fliessen, wenn ich das richtig verstanden habe): "Receiver Iss Short_Circuit current max 85mA" Das ist dann zwar nicht wirklich gut, aber durch die thermische Sicherung wohl auch nicht zerstörerisch? Danke.
Matthias M. schrieb: > So könnten dann beide Chips RXD0 > jeweils für sich auf L ziehen (wobei dann aber auch schlimmstenfalls > 85mA fliessen, wenn ich das richtig verstanden habe) So verstehe ich das Datenblatt auch. Und 85mA sind auf Dauer eher nicht witzig. Ich verstehe sowieso nicht, warum das Gerät 2 Ports hat, wenn man offenbar nur jeweils in einen Port ein externes Gerät einstecken kann und darf... Ich würde in diesem Fall eher mal von einem sehr schlechten Design ausgehen als von einer zulässigen Beschaltung.
Joe F. schrieb: > Ich würde in diesem Fall eher mal von einem sehr schlechten Design > ausgehen als von einer zulässigen Beschaltung. Ja, zu dem Schluss bin ich inzwischen auch gekommen. Das ist übel, lässt sich aber nicht ändern. Und erschwert mir die Lösung. Danke noch mal für die Hilfe!
Joe F. schrieb: > Ich würde in diesem Fall eher mal von einem sehr schlechten Design > ausgehen als von einer zulässigen Beschaltung. Da wir nicht mehr über das Gerät wissen, kann es auch einen anderen Grund haben. Vielleicht war nie vorgesehen, dass auf beiden was steckt, was auch sendet. "Zwei Stecker - zwei Ausbauoptionen - beide zugleich wird im vorgesehenen Betrieb nie passieren."
leeer schrieb: > Da wir nicht mehr über das Gerät wissen, kann es auch einen anderen > Grund haben. Oh, Entschuldigung. Ich dachte es würde vielleicht tl;dr . Es geht um den Apple Newton MessagePad, so ziemlich der allererste PDA von 1994. Das MessagePad ist ein geniales Gerät für seine Zeit, Handschrifterkennung, 4MB Flash, usw. . Der PalmPilot und WindowsCE kamen erst einiges später: https://de.wikipedia.org/wiki/Newton_(PDA) Leider kann das Gerät kaum noch mit der Umwelt kommunizieren. Die serielle Schnittstelle hat eine Spezialbuchse, für die es heute keine Kabel mehr gibt. Alternativ kann man per WLan kommunizieren durch eine PCMCIA WLan Karte. Leider kann aber keine dieser Karten WPA2, also de facto nicht mehr ins Netz. Ausserdem kriegt man ohne serielles Kabel den PCMCIA Treiber nicht in das Gerät. Was bleibt ist ein interner Stecker, auf den Apple ursprünglich mal ein Modem stecken wollte, dass aber nie gebaut wurde. Um jetzt wieder die verbleibenden 50 oder so MessagePads online zu bekommen, wollte ich eine interne Platine mit ESP8266 WLan chip entwerfen, die sich wie ein Modem verhält, aber eben per WPA2 in's Netz kann. Das würde alle Probleme mit einem Schlag lösen. Dieser Erweiterungsstecker hat sogar einen Pin, mit dem man den Treiber der internen Schnittstelle abschalten könnte. Könnte. Kann man aber nicht. Denn weil das Modem nie gebaut wurde, hat man auch dieses Feature in ROM nie aktiviert. Mist! Trotzdem gibt es eine einzige interne Karte von einem privaten Entwickler, die seltsamerweise funktioniert. Sie hat den gleichen Treiberchip wie die Hauptplatine und bietet einen Apple DIN differential serial port (also ebenfalls relativ nutzlos). Ich habe mich immer gewundert, ob ich irgendetwas nicht verstanden habe, denn die Karte funktioniert, obwohl ich im ROM keine Code gefunden habe, der den internen Treiber abschaltet und mir das auch im Schaltplan nicht erklären konnte. Meine Frage ist insofern abschliessend beantwortet: die serielle Karte funktioniert durch Zufall und belastet die internen Chips, was bei historischen Geräten eine gaaanz schlechte Idee ist. Ich muss also meine Karte so bauen, dass sie diesen Fehler nicht macht. Das geht, benötigt aber zusätzliche Software, die ich aber nur einspielen kann, wenn ich ein serielles Kabel habe. Also genau das Kabel, dass ich ja eigentlich ersetzen will. AAAAaaaaah.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.