Hallo, meine Frage hatte ich schin einmal in "HF Funk und Felder" gestellt. Dort war es evtl. im falschen Forum. Problemstellung: Ein Reiseempfänger ( Sangean ATs909 ) hat zum "Frequenzkurbeln" ein Drehencoder eingebaut. Es ist einer mit Schleifkontakten, die mit der Zeit Probleme ( übermäßiges Prellen duch Verschleiss ) verursachen. Ich möchte diesen gern durch einen hochwertigen optoelektronischen Encoder ersetzen, der an einem kurzen Kabel auch extern sein darf. Die Bauform ist also egal. Leider weiss ich nicht, wie man den bisherigen Encoder mit einem anderen im elektrischen Sinne vergleichen kann. D.h. welche Signalform und welche elektrischen Eigenschaften muss der optische Encoder haben, möglichst 1:1 den originalen zu ersetzen. Ein Schaltplan des Empfängers ist vorhanden. Wie kann man da rangehen?
Zumindest wie viele "Striche" er hat, also unterscheidbare Zustände pro Umdrehung, und ggf. ob er Rastet denn die Rastung ist normalerweise Funktion des Drehencoders. Das nimmt an, daß die Beschaltung (2 elektrische Kanäle A und B) Standard ist.
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Danke Michael, die Anzahl der Raststellungen weiss ich grad nicht. Muss ich prüfen. Wenn das Signalbild stimmt, wäre es aber wahrscheinlich nicht so wichtig. Im Idealfall soll der neue Encoder keinerlei Rastung haben. Er soll mit "Schwungradeffekt" einfach frei drehen. Wie schnell der Auswertende Controller da mitkommt, muss man sehen... Notfalls muss langsam gedreht werden. Es soll sich anfühlen, wie bei einem hochwertigen Kurzwellentransceiver, wo man schon merkt, dass hinter dem Encoder sogar noch eine schwere Schwungscheibe montiert ist. P.S.: Seltsamerweise gibt es in der Richtung noch keine Umbauanleitung für das Gerät. Da hätten viele Besitzer des ATS909 bestimmt interesse.
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Stefan M. schrieb: > Ein Reiseempfänger ( Sangean ATs909 ) hat zum "Frequenzkurbeln" ein > Drehencoder eingebaut. > Es ist einer mit Schleifkontakten, die mit der Zeit Probleme ( > übermäßiges Prellen duch Verschleiss ) verursachen. > Ich möchte diesen gern durch einen hochwertigen optoelektronischen > Encoder ersetzen, der an einem kurzen Kabel auch extern sein darf. > Leider weiss ich nicht, wie man den bisherigen Encoder mit einem anderen > im elektrischen Sinne vergleichen kann. 99% aller Drehencoder geben einen 2-Bit Graycode aus. Die mit Schleif- kontakten haben einen gemeinsamen Anschluß und die Ausgänge A und B werden mit diesem entweder niederohmig verbunden oder eben nicht. > D.h. welche Signalform und welche elektrischen Eigenschaften muss der > optische Encoder haben, möglichst 1:1 den originalen zu ersetzen. > > Ein Schaltplan des Empfängers ist vorhanden. Dann schau als erstes mal, wie der Drehencoder angeschlossen ist. Sehr wahrscheinlich liegt der gemeinsame Anschluß an GND und die Ausgänge A und B sind über Pullup-Widerstände an eine positive Spannung (5V oder 3.3V) und an die Eingänge eines µC geführt. Wenn das so ist, dann kannst du die beiden Schalter des Encoders durch zwei npn-Transistoren ersetzen. Bzw. durch zwei open-collector Ausgänge eines Logik-IC (falls du einen solchen verbauen möchtest). Einen digitalen optischen Encoder könntest du dann direkt anschließen, wenn er npn open-collector Ausgänge hat. Und wenn du aus dem Empfänger eine geeignete Betriebsspannung bereitstellen kannst. Für niedrige Auslösung kann man sich einen solchen Encoder auch selber bauen. So etwas befindet sich in meinem Vorverstärker als Lautstärke- regler. Material: zwei Kugellager 6mm innen/25mm außen, ein Stück 6mm Alu-Rohr als Welle, eine Scheibe 40mm aus Platinenmaterial, eine IR-LED 5mm, zwei Fototransistoren 5mm. Die Scheibe trägt auf einem Kreis mit Durchmesser 26mm 8 Löcher mit 5mm Durchmesser (das gibt dann auch ca. 5mm zwischen den Löchern). Die IR-LED leuchtet von der einen Seite auf die Scheibe, auf der anderen Seite sitzen die beiden Fototransistoren direkt nebeneinander. Elektrisch sind noch zwei Schmitt-Trigger (4093) hinter den Fototransistoren und zwei 4029 Auf/Ab-Zähler kaskadiert. An deren Ausgängen dann ein R-2R Netzwerk das den TDA1074 ansteuert. Du würdest einfach Schmitt-Trigger mit open-collector Ausgang nehmen (z.B. LM393). Die Auflösung ist nicht bombastisch, reicht mir aber. Mit kleineren Löchern und kleineren Empfängern - falls gewünscht auch mit Lochblenden vor dem Empfängern - läßt sich die Auflösung aber problemlos in den Bereich mechanischer Drehencoder bringen. Und eine Schwungmasse kann man auch trivial anbringen. Wieviele Striche der Original-Encoder hat, ist nicht kritisch. Die Auflösung deines neuen Encoders muß nur hoch genug sein daß du mit der gewünschten Geschwingigkeit "kurbeln" kannst. Aber andererseits auch nicht zu hoch, damit du eine Einstellung auch triffst.
Axel S. schrieb: > Für niedrige Auslösung kann man sich einen solchen Encoder auch selber > bauen. Für etwas höhere Auflösung kann man auch einen aus einer alten Rollkugelmaus ausbauen. Für das Anpassen an einen Drehknopf braucht man da aber auch etwas mechanisches Bastelgeschick.
Danke für die Vorschläge. Axel S. schrieb: > 99% aller Drehencoder geben einen 2-Bit Graycode aus. Das ist eine wichtige Information. Danach werde ich dann mal suchen. Der Selbsbau des Encoders ist natürlich auch ein lustiges Projekt, für diesen Fall wollte ich aber einen fertigen kaufen. Es ging mir vor allem darum, dass ich den richtigen kaufe.
Stefan M. schrieb: > Es ging mir vor allem darum, dass ich den richtigen kaufe. Dann zeige zur Sicherheit den Ausschnitt des Schaltplanes mit dem Drehgeber. Es gibt nämlich auch Ausführungen mit Richtungs- und Taktsignal, die seinerzeit die Auswertung per µC vereinfachen sollten.
Noch ein Beispiel für einen fertigen, optischen Drehgeber: http://de.rs-online.com/web/p/drehgeber/8275007/
m.n. schrieb: > Noch ein Beispiel für einen fertigen, optischen Drehgeber: > http://de.rs-online.com/web/p/drehgeber/8275007/ Hmm. Da werde ich aus dem Datenblatt nicht recht schlau. Hat der nun push-pull Ausgänge oder nicht? Eine U_OH ist zwar angegeben, aber kein I_OH dazu.
Er muß push-pull-Ausgänge haben, sonst wäre die Angabe für die minimale Ausgangsspannung sinnlos und die Anstiegszeit am Ausgang nicht mit 200 ns angegeben. http://www.bourns.com/pdfs/bourns_em14_brochure.pdf Es gibt ihn sogar in der Apotheke: https://www.conrad.de/de/encoder-schaltpositionen-64-bourns-em14a0d-c24-l064s-1-st-447182.html
Stefan M. schrieb: > Wie schnell der Auswertende Controller da mitkommt Selbst der lansgamste schneller als du Schwung geben kannst, ein AVR schafft 1 Mio Striche pro Sekunde.
Stefan M. schrieb: > Der Selbsbau des Encoders ist natürlich auch ein lustiges Projekt, Du meinst, eine alte Rollkugelmaus und alles wegsägen was nicht zum Encoder gehört ?
Stefan M. schrieb: > Axel S. schrieb: >> 99% aller Drehencoder geben einen 2-Bit Graycode aus. > > Das ist eine wichtige Information. > Danach werde ich dann mal suchen. Das wird dir für die Suche nicht so richtig nützen, weil es bei den Encodern meistens nicht dabei steht.
Wolfgang schrieb: > Stefan M. schrieb: >> Axel S. schrieb: >>> 99% aller Drehencoder geben einen 2-Bit Graycode aus. >> >> Das ist eine wichtige Information. >> Danach werde ich dann mal suchen. > > Das wird dir für die Suche nicht so richtig nützen, weil es bei den > Encodern meistens nicht dabei steht. Bzw. es wird anders genannt. Der von m.n. oben verlinkte optische Encoder von Bourns würde z.B. passen, aber im Datenblatt wird es "quadrature signal" genannt. Apropos dieser Encoder: da der anscheinend push-pull Ausgänge hat, ist er u.U. auch dann nicht direkt austauschbar, wenn der jetzige Encoder mit dem Common Anschluß an GND liegt. Im Zweifelsfall zwei kleine Schottky-Dioden zwischen Encoder und Empfänger schalten (Kathode zum Encoder).
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