Gibt es Moeglichkeiten unter Linux Software auszuprobieren, ohne dabei das System zu "verschmutzen"? Klar kann ich einfach Software installieren, und deinstallieren, trotzdem bleiben dann gerne Reste, wie z.B. config-Files in /home und /etc zurueck. Oder aber die Software hat abhaengigkeiten (z.B. Eclipse -> Java) die ich nicht im normalen System haben will. Wenn ich eine Software ausprobiere, und sie mir nicht gefaellt/nicht so funktioniert wie ich mir das vorstelle, dann will ich (am besten) einfach eine Datei loeschen, wo alles drin steckt, und dann ist alles so, als haette ich die Software nie installiert. Eine VM finde ich aber totaler overkill. Vom Prinzip suche ich etwas wie Python/Virtuelenv, nur halt fuer normale Software. https://wiki.archlinux.org/index.php/Python/Virtualenv Was gaebe es da an moeglichkeiten, ausser VM? chroot? Docker? Gruesse
Wie wäre es mit btrfs und snapshots? Einige Linux-Distributionen verwenden diese z.B. bei Online-Updates zum Einfrieren der vorherigen Konfiguration, wenn das Root-Dateisystem als btrfs angelegt ist.
Das sollte eigentlich die Paketverwaltung erledigen können. Leider hast du deine Distribution nicht dazugeschrieben. Unter Debian(-ähnlichen) werden mit "apt-get purge" zB auch die Config-Files in /etc mitgelöscht. Wenn du dir dein Home-Verzeichnis nicht zumüllen willst, kannst du ja die Software mit einem anderen Benutzer ausprobieren und dort dann die Dotfiles bzw Verzeichnisse löschen.
Man kann auch ein tmpfs als overlay über root mounten. Dann sind die Änderungen im tmpfs und nach dem reboot (oder umount) verloren. Ist aber auch nicht ganz trivial. Gruß, Flo
Falls du Debian/Ubuntu benutzt:
1 | apt-get purge <packetname> |
Entfernt auch die Konfigurationsdateien.
1 | apt-get autoremove |
Entfernt nichtmehr benötigte abhängigkeiten. Falls dir das nicht ausreicht, ist eine chroot umgebung ist genau dass, was du suchst. Geht unter Debian/Ubuntu auch sehr einfach:
1 | mkdir chroot; sudo debootstrap <z.b. whezzy, jessie oder sid> http://ftp.de.debian.org/debian/ ./chroot |
anschliesend kann man mit
1 | proot -b /etc/resolv.conf -S ./chroot |
(als normaler user) die chroot umgebung "betreten". Und mit den bekannten tools pakete installieren. Am schluss verlässt man das ganze mit "exit" oder Strg+d. bei grafischen anwendungen muss zuerst außerhalb des chroots ein "xhost +localhost" erfolgen, und innerhalb des chroot ein "export DSIPLAY=:0"
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Okay, mein Fehler :-/ Ich nutze Arch, und soweit ich herausgefunden habe, kann pacman (nicht immer?) alle Dateien entfernen. Also die Pakete und Abhaenigkeiten schon, aber die Config-Files offenbar nicht.
Unter Arch scheint
1 | pacman -S base -r ./chroot |
das äquivalent zu debootsrap zu sein. Proot sollte dort auch vorhanden sein.
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Kaj G. schrieb: > Ich nutze Arch, und soweit ich herausgefunden habe, kann pacman (nicht > immer?) alle Dateien entfernen. Also die Pakete und Abhaenigkeiten > schon, aber die Config-Files offenbar nicht. Fuer ganz Paranoide :) Kannst ja auch temporaer auf ein LIVE-getrimmtes Arch zurueckgreifen und damit Softwaretests fahren, das liesse dein bestehendes System in Gaenze unangetastet. Spaeter dann gewuenschte Aenderungen am Zielsystem vornehmen. https://wiki.archlinux.org/index.php/Arch_based_distributions_%28active%29#Live_distributions
Hallo, es gibt unzählige Möglichkeiten, aber das einfachste und sichersten ist imer noch ein Disk Image, das man bei Bedarf zurückspielt. Allerdings muss man sich relativ schnell drüber klar werden, mit was man weitermachen will. VMs sind auch nicht so schlimm wie du glaubst, man erstellt sich eine Muster-VM mit Grundausstattung, die man kopiert und dann die Software installiert, und wenns nix war kann man einfach die VM-Dateien löschen. Kostenpflichtige VMs können selbst Snapshots verwalten, bequemer gehts nicht. Georg
Das einfachste wäre es wohl die Software mit einer Linux-Installation auf 'nem USB-Stick auszuprobieren.
Kaj G. schrieb: > Okay, mein Fehler :-/ > > Ich nutze Arch, und soweit ich herausgefunden habe, kann pacman (nicht > immer?) alle Dateien entfernen. Also die Pakete und Abhaenigkeiten > schon, aber die Config-Files offenbar nicht. Also ich meine dass pacman -Rs alles bis auf die config im Homeordner löscht. Aber ich würd dir auch zu btrfs raten. Dann kann man machen was man will und einfach wieder zurückspringen. Wenn große Updates (wie Gnome 3.20 letztens) kommen mach ich auch öfter schnell nen Snapshot, dauert ja keine Sekunde, und sicher ist sicher (ist ein Produktivsystem das höchstens mal am Wochenende einen Schluckauf haben darf)
Kaj G. schrieb: > Eine VM finde ich aber totaler overkill. Wenn man für diese Zwecke eine VM vorhält und dann die Testkandidaten in einen Snapshot installiert, ist das kein Overkill. Hinterher wird der Snapshot weggeworfen, dann ist die Test-VM wieder sauber für den nächsten Test.
Kaj G. schrieb: > Eine VM finde ich aber totaler overkill. Schau Dir mal Vagrant an. Damit kannst Du virtuelle Maschinen erzeugen, automatisch Software installieren und konfigurieren und auch wieder zerstören, mit nur jeweils einem einzigen Befehl auf der Kommandozeile, in Sekundenschnelle und wiederholgenau daß es nur so eine wahre Freude ist. Und alles ohne ein einziges Mal umständlich in den Virtualbox-Einstellungen rumzustochern. vagrant up und die Maschine kommt hoch (wenn sie nicht existiert wird automatisch eine neue gemacht und gemäß Deinen Angaben vollautomatisch konfiguriert) vagrant halt und sie fährt per ACPI event runter. vagrant destroy und sie ist wieder spurlos gelöscht. https://www.youtube.com/watch?v=FSxS6iPJMFw
Simon S. schrieb: > Aber ich würd dir auch zu btrfs raten. Kommt drauf an... http://events.linuxfoundation.org/sites/events/files/slides/AFL%20filesystem%20fuzzing%2C%20Vault%202016_0.pdf Btrfs war das schnellste bis zum ersten Bug (5 Sekunden). Ob der/die Fehler behoben sind, kann ich nicht sagen. Eine andere Option für den TO wäre u.U. noch UML (User-Mode-Linux), was auch für den obigen Dateisystem-Fuzzing-Test verwendet wurde... http://user-mode-linux.sourceforge.net/ (die Anleitungen stehen z.Z. anscheinend nur auf http://user-mode-linux.sourceforge.net/old/) https://wiki.archlinux.org/index.php/User-mode_Linux
Arc N. schrieb: > Eine andere Option für den TO wäre u.U. noch UML (User-Mode-Linux), was Das ist so geil wo man sich nich alles ein Linux hinduebeln kann! Sorry, musste mal gesagt werden. :) ---- Aber kommt echt, Vorschlaege werden ja immer aufwendiger. Wenn das wie vorher vorgeschlagen nicht schon auf einem btrfs laeuft muesste man auchg erst ein FS anlegen und umziehen um dann z.b. snappern zu koennen. Evtl. funktioniert 'snapper' auch mit gebraeuchlichem ext2/3/4? Was ist bei Arch denn das vorgeschlagene Standard-FS?
So, erstmal vielen dank für eure Antworten. btrfs werd ich mir mal anschauen :) moep schrieb: > Was ist bei Arch denn das vorgeschlagene Standard-FS? Bei openSUSE sind btrfs und zfs die Vorgeschlagenen Dateisysteme (btrfs für / und zfs für /home glaube ich). Sowas gibt es bei Arch aber nicht, es wird dir nicht mal eine Partitionierung vorgeschlagen. Du hast alles selbst in der Hand.
ich finde docker geht am einfachsten ... das benutzen wir hier immer für testinstallationen ... www.docker.com
... wobei wir auf arch auch lxc benutzen wiki.archlinux.org/index.php/Linux_Containers
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