Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mit Oszilloskop AC messen. Was mache ich falsch?


von Maik D. (iltedesco)


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Hallo zusammen,
erst einmal vorweg. Ich bin ein absoluter Neuling was Messtechnik 
angeht.

Hier kurz mein Problem:
Ich habe ein 9V AC Steckernetzteil beim Aufräumen gefunden. Es wird wohl 
zu irgendeinem alten Gerät gehören welches ich nicht mehr ausfindig 
machen kann.

Ich habe am Ausgang sowohl mit einem Tischmultimeter als auch mit einem 
Handmultimeter 11V AC gemessen. Es sind zwar keine 9V. Aber das liegt 
wohl noch im Toleranzbereich des Netzteils.
Wenn ich nun mit meinem Oszilloskop messe zeigt es mir eine wunderschöne 
50Hz Sinuskurve an. Allerdings ist die Spannung über die komplette 
Amplitude 32V.

- Am Anfang dachte ich dass eventuell ein Tastkopf defekt ist. Also habe 
ich einen anderen angeschlossen. Das gleiche Ergebnis.
- Also habe ich das Oszilloskop eine Selbstkalibrierung durchführen 
lassen. Ebenfalls ohne Erfolg.
- Oszilloskop defekt? Ich habe dann meinen Funktionsgenerator eine 9V 
50Hz Sinuswelle erzeugen lassen und mit dem Oszilloskop gemessen. Alles 
in Ordnung; die Welle wird mit den richtigen Werten dargestellt.

Ich denke also dass das Oszilloskop in Ordnung ist.
Was mache ich falsch?

Hat es irgendwie mit der Erdung oder Masse des Netzteils zu tun?

Ich bin einfach neugierig was es sein kann. Ich hoffe ihr könnt mich 
aufklären.

Danke schon mal im Voraus.
Maik

von Helmut S. (helmuts)


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Das Voltmeter zeigt den Effektivwert.

11V*Wurzel(2)*2 = 31,1Vpp

von The D. (thedaz)


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Im unbelasteten Zustand kann die Ausgangsspannung ungeregelter Netzteile 
überraschend hoch sein. Häng mal ne Last dran und messe nochmal.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Maik D. schrieb:
> Allerdings ist die Spannung über die komplette Amplitude 32V.

Der Begriff "komplette Amplitude" ist etwas gewöhnungsbedürftig.

In der Beschreibung einer Wechselspannung U(t)
1
U(t) = Uo * sin (2 pi f t)
ist Uo die Amplitude. Dann gibt es noch den Effektivwert. Das ist der 
Wert, der auf dem Netzteil angegeben ist. Den kann man aber nicht direkt 
der Kurve auf dem Oszi entnehmen, weil er aus einem Integral über eine 
ganze Periode bestimmt wird.

von Maik D. (iltedesco)


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OK,
dazu müsste ich mal schauen wo das original Gerät ist zudem dieses 
Netzteil gehört. Die meisten Geräte die ein Steckernetzteil benötigen 
sind ja DC Geräte.

Aber wieso messen die Multimeter korrekt? Liegt das am hohen 
Innenwiderstand?

von ek16 (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Das Voltmeter zeigt den Effektivwert.
>
> 11V*Wurzel(2)*2 = 31,1Vpp

von Maik D. (iltedesco)


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Ihr seid aber schnell.
Und weitergeholfen habt ihr mir auch. Ich glaube ich habe es jetzt 
verstanden.

Es stimmt ja dann alles. Und ich dachte schon das Oszilloskop sei 
defekt.
Ich muss mich einfach mehr mit der Materie beschäftigen. Leider hat man 
nicht unendlich Zeit...

Danke euch vielmals.
Ist ein super Forum hier.

Ciao Maik

von Jobst M. (jobstens-de)


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Maik D. schrieb:
> Ich habe dann meinen Funktionsgenerator eine 9V
> 50Hz Sinuswelle erzeugen lassen und mit dem Oszilloskop gemessen. Alles
> in Ordnung; die Welle wird mit den richtigen Werten dargestellt.

Und hast Du dort auch nochmal mit dem Multimeter nachgemessen?


Maik D. schrieb:
> Aber wieso messen die Multimeter korrekt? Liegt das am hohen
> Innenwiderstand?

Beides ist doch korrekt. Man muss damit nur umgehen können.


Gruß

Jobst

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