Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unterwasserlampe vor Kurzschluss sichern


von Olaf B. (anlauf)


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Hallo,

ich hoffe das ich hier richtig bin.

Ich habe folgendes Problem:

Ich habe mir eine Unterwasserlampe gebaut die mit 8 Akkus a 1,2 Volt 
betrieben wird.
Diese werden durch außenliegende Kontakte geladen.
Wie kann ich verhindern, das bei Gebrauch unter Wasser durch diese 
Kontakte eine Entladung oder ein Kurzschluss verursacht wird.

Da ich elektronisch nicht allzu fit bin, bitte möglichst einfach 
erklären.

Danke

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du befürchtest Elektrolyse oder Leitung durchs Wasser? Dagegen hilft, 
eine Diode in die Leitung einzufügen:
1
+Ladekontakt
2
o------------|>|------o +Akku
3
            
4
-Ladekontakt
5
o---------------------o -Akku

Wenn du nicht mehr als etwa 800mA Ladestrom erwartest, reicht eine 
1N4002 - 1N4007.
Beachte, das an der Diode etwa 0,6-0,7 Volt abfallen.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Zumindest in eine Zuleitung eine gut sperrende Diode bauen, die den 
Ladestrom aushält, z.B. 1N4001, besser aber in beide Zuleitungen.
1
+ o--:--|>|--+
2
             |
3
Lader      Akku
4
             |
5
- o--:--|<|--+
Das Ladegerät muss galt 2V mehr liefern als nötig sind. Eine exakte 
Akkuspannungsüberwachung von aussen ist damit nicht mehr möglich und 
muss innen erfolgen.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Du schaltest einfach eine Diode in Reihe von den äußeren Ladekontakt zu 
den Akkus (oder der eingebauten Ladeelektronik) die Diode wirkt wie ein 
Ventil, welches den Strom nur in eine Richtung läßt.

von Olaf B. (anlauf)


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Vielen Dank für die schnellen Antworten.

Das habe ich sogar sofort verstanden.

Damit ist meine Frage beantwortet.

von Stefan F. (Gast)


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Wir reden hier von wenigen Volt, oder nicht? Mess mal nach, wie viel 
Strom fließt, wenn du zwei Drähte mit entsprechender Spannung ins 
Aquarium hälst.

Ich wette, da kommt bei weitem kein Kurzschluss zustande. Wasser leitet 
Strom, aber so gut nun wieder nicht.

Durchlauferhitzer mit 400V haben im Innern oft blanke Heizspiralen, die 
direkt vom Wasser umflossen werden. Wenn da da geht, dann erst Recht bei 
einer Taschenlampe.

von anlauf (Gast)


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Da ich das Teil auch im Salzwasser benutzen will, denke ich das da schon 
Strom fließen wird. Ich werde es aber mal in einer Salzlösung testen.

von Kopfschüttler (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Wir reden hier von wenigen Volt, oder nicht? Mess mal nach, wie viel
> Strom fließt, wenn du zwei Drähte mit entsprechender Spannung ins
> Aquarium hälst.
>
> Ich wette, da kommt bei weitem kein Kurzschluss zustande. Wasser leitet
> Strom, aber so gut nun wieder nicht.

Junge junge. Der Körper leitet Strom, aber so gut auch wieder nicht. 
Packst du deshalb in die Steckdose? Nein? Merkste was?

Und hier ist die Rede von Salzwasser. Auch bei 10V wird das ordentlich 
Elektrolyse geben, bis die Kontakte nach innen weg sind und die ganze 
Kiste volläuft.

Auch Dioden haben übrigens einen Rückstrom, wenn auch einen recht 
geringen. Steht im Datenblatt. Ewig werden das deine Ladekontakte auch 
nicht mitmachen. Miss einfach mal an einer Diode in Sperrrichtung die 
Spannung.

Kannst das ganze ja einfach mal im Glas ausprobieren.

Stefan U. schrieb:
> Durchlauferhitzer mit 400V haben im Innern oft blanke Heizspiralen, die
> direkt vom Wasser umflossen werden. Wenn da da geht, dann erst Recht bei
> einer Taschenlampe.

Wie zum Teufel hast du in dieses Forum gefunden????

von Oliver F. (oliver_f)


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Google mal nach Zersetzungsspannung.

Ich hab schon mal mit Elektrolyse im kleinen Maßstab zu tun gehabt, also 
so ein ähnliches Problem das du auch hast.

Diese setzt erst ab einer gewissen Spannung ein. Genaues kann ich dir 
dazu nicht auswendig sagen aber Google weiß ziemlich viel.Ich vermute, 
wenn du die 1,2V Parallel nutzt die Spannung zu gering für die 
Elektrolyse ist. Selbst wenn du 2,4V hast wird der Salzgehalt zu gering 
sein für die Elektrolyse, somit wird auch kein nennenswerter Strom 
Fließen können.

von TotiTa (Gast)


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anlauf schrieb:
> Ich werde es aber mal in einer Salzlösung testen.

Neee, lass mal, das ist nicht nötig und führt zu chemischen 
Veränderungen an den Kontakten. Auf jeden Fall die Diode einbauen...

von Der Andere (Gast)


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Wobei die Kontakte wegen des Salzwassers eh schon aus 
korrosionsbeständigem Material sein müssen. Aber da noch eine 
Gleichspannung drauf, die im Salzwasser elementares Chlor aus den 
Chlorid-ionen erzeugt muss wirklich nicht sein.
Also Dioden oder alternativ ein Reed Relais innen, das man von aussen 
über einen Magneten einschalten kann. In den Ladestecker dann einen 
Magneten und das so mechanisch anordnen, dass der Ladestecker beim 
anstecken das Relais automatisch einschaltet.

von Olaf B. (anlauf)


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Ups hier habe ich mich Eingangs nicht deutlich ausgedrückt.

die Akkus sind in Serie wir reden also von 9,6 Volt.

Der Einsatz der Reed Relais schein mir der sicherste zu sein.

Damke für den Hinweis

von Stefan F. (Gast)


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> Junge junge. Der Körper leitet Strom, aber so gut auch wieder nicht.
> Packst du deshalb in die Steckdose? Nein? Merkste was?

Der Vergleich ist unpassend, wegen der anderen Spannung und weil es 
nicht um Stromfluss durch den Menschen geht.

> Und hier ist die Rede von Salzwasser.

Bis zu meinem Beitrag hatte der TO das nicht erwähnt.

> Miss einfach mal an einer Diode in Sperrrichtung die Spannung.

Wenn wir dazu eine gewöhnliche Diode verwenden und ein gewöhnliches 
Multimeter, wird das gar keine Spannung anzeigen, da der Sperrstrom der 
Diode sehr gering ist. Wir reden hier von einigen nano-Ampere!

Selbst die olle 1N4001, die für ihren besonders hohen Sperrstrom bekannt 
ist und hier die falsche Wahl wäre, kommt nur auf 5 Mikroampere. Für den 
Elektrolyse Effekt ist das praktisch nichts.


> Der Einsatz der Reed Relais schein mir der sicherste zu sein.

Unnötiger Firlefanz, für sowas wurden Dioden erfunden.

von Kopfschüttler (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Wenn wir dazu eine gewöhnliche Diode verwenden und ein gewöhnliches
> Multimeter, wird das gar keine Spannung anzeigen, da der Sperrstrom der
> Diode sehr gering ist. Wir reden hier von einigen nano-Ampere!

Du solltest über die Anschaffung eines neuen Multimeters nachdenken.

Ich habe täglich mit Elektrolyse und ihren Wegen und Folgen zu tun, 
glaube mir, das ist so einfach nicht dauerhaft gelöst.

Ich befürchte allerdings, dass die Tauchlampe des TE noch andere 
Schwachstellen aufweisen könnte, die die Lebensdauer anderweitig arg 
begrenzen, wodurch dann die Elektrolyse der Ladekontakte durch dien 
Sperrstrom tatsächlich unwichtig werden.

von Olaf B. (anlauf)


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Stefan U. schrieb:
>>
> Selbst die olle 1N4001, die für ihren besonders hohen Sperrstrom bekannt
> ist und hier die falsche Wahl wäre, kommt nur auf 5 Mikroampere. Für den
> Elektrolyse Effekt ist das praktisch nichts.

Welche Diode wäre denn die richtige Wahl?

von RugbyWinne (Gast)


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Hi
Du kennst bestimmt die UW-Lampen von Kowalski.
Die haben Ladung von außen, über zwei Edelstahlbuchsen.

"Innen" sitzt ein stinknormaler Brückengleichrichter.

Dann brauchst Du dir auch keine gedanken über die Polung deines 
Ladegeräts zu machen.

Funktioniert seit mehr als 40 Jahren problemlos.

Beste Grüße

von Stefan F. (Gast)


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> Welche Diode wäre denn die richtige Wahl?
Kommt auf den Ladestrom an. Bis 250mA kannst du die 1N4148 nehmen, die 
hat einen IR von nur 0,025µA.

> "Innen" sitzt ein stinknormaler Brückengleichrichter.
> Funktioniert seit mehr als 40 Jahren problemlos.

Dann ist ganz egal, welche Diode du nimmst, solange sie den Strom 
aushält.

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