Hallo liebe Leute, ich habe ein Problem mit einer Ansteuerung von Modellbauservos. Konkret benutze ich einen Tiny 2313 um aus einem PPM Signal aus einem Empfänger die 8 PWM Ausgänge für die Servos zu erzeugen. Generell funktioniert die Konvertierung einwandfrei wenn ich nur ein Servo anschliesse. Schlimmer wird es wenn ich mehrere Servos anschliesse, dann zuckt das ein oder andere mal etwas, ein angeschlossener Brushlessregler lässt den Motor immer wieder kurzzeitig anlaufen wenn ein anderes Servo bewegt wird. Der AVR wird über das BEC des Brushlessreglers und eines Festspannungs-ICs 7805 mit 100nF an Vss gespeist. Meine Frage ist nun was kann ich noch machen um diese kleinen Störungen komplett zu beseitigen? Macht es Sinn hier an einer Stelle mit Opto-Kopplern zu arbeiten? Ich kann mir gut vorstellen das ich weniger Probleme mit einer 2ten Spannungsquelle hätte, jedoch möchte ich generell mit einer Stromquelle auskommen. Ich wäre für jeden hilfreichen Tipp von Euch dankbar.
Ich würde die Controllerspannung separat erzeugen. Also vom BEC entkoppeln. Bei einer 2,4GHz-Funk-Anlage würde ich dazu einen Schaltregler benutzen, bei Funk-Anlagen im MHz-Bereich einen Linear-Regler (7805, 78L05). Dann können die Stromstöße der Servos den Controller nicht mehr stören. ...
Ingo H. schrieb: > Der AVR wird über das BEC > des Brushlessreglers und eines Festspannungs-ICs 7805 mit 100nF an Vss > gespeist. Lass mal den 7805 weg.
Hallo Hannes, ich habe eine 2,4 GHz Anlage. Ist ein 7805 dann nicht geeignet? Ich werde das testen, habe diverse Schaltregler da. Hat sonst noch jemand einen Tip den ich ausprobieren könnte?
Ingo H. schrieb: > Der AVR wird über das BEC des Brushlessreglers und eines > Festspannungs-ICs 7805 mit 100nF an Vss gespeist. 100nF verhindert nur Schwingen, kann aber nichts puffern. Mach noch 100..470µF parallel. Sicher, daß es nicht doch am Programm liegt?
Wieviel Spannung kommt wohl aus nem 7805 welcher mit 5V gespeist wird?
Magnus M. schrieb: > Wieviel Spannung kommt wohl aus nem 7805 welcher mit 5V gespeist wird? Wer sagt das? Das BEC liefert knappe 6 Volt, ich denk zu viel für den Tiny!? @Peter: Am Programm liegt es ziemlich sicher nicht, denn das haben schon mehrere im Einsatz und die Probleme kommen ja erst mit dem Anschluss von mehreren Servos. Das mit dem 100..470µF probier ich aus...
Ingo H. schrieb: > Das BEC liefert knappe 6 Volt, Dann schau doch mal ins Datenblatt des 7805... z.B. hier, auf Seite 2: http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A200/ua7805.pdf Input-Voltage: mindestens 7V Ingo H. schrieb: > ich denk zu viel für den Tiny!? Und hier, der Tiny, Seite 177: http://www.atmel.com/Images/doc2543.pdf Absolut Maximum Ratings: Maximum Operating Voltage 6.0V Einfach mal die Datenblätter lesen...
Also erst mal danke für eure Antworten! Ich muß zugeben, dass der 7805 mind. 7V verlangt war mir nicht bewusst, ich habe sogar schon mehrere Schaltungen erfolgreich erstellt obwohl ich diesen Wert nicht eingehalten habe. Aber ich bin ja lernfähig... Das mit den 6 Volt war mir auch nicht wirklich bewusst, wobei es sich dabei wohl um die absolut maximale Spannung handelt? Ich habe mich bisher immer auf die erste Seite verlassen: Operating Voltages – 1.8 – 5.5V (ATtiny2313V) – 2.7 – 5.5V (ATtiny2313) Eine direkte Anschaltung ans BEC möchte ich aber dennoch nicht realisieren weil ich die Schaltung auch an anderen Systemen betreiben möchte wo evtl. ein frisch geladener Empfänger-Akku eine höhere Spannung liefern könnte. Ich bin jetzt auf jeden Fall schlauer geworden und werde berichten ...
Wenn du es nicht verkaufen willst, kannst du den AVR ruhig mit 6V betrieben. Mir ist dabei noch keiner kaputt gegangen. AVR laufen auch mit weniger, zum beispiel 3,3V. Die Servos kommen mit 3,3V Steuersignalen aus. Hinter den 6V wird ein 3,3V LDO prima funktionieren.
Zum Testen reicht es auch, eine Reihendiode in die Pluszuleitung (oder auch 2) + die o.a. Elkos zu schalten. Dann weißt Du, ob es an der Versorgung des Attiny liegt. Gruß
Stefan U. schrieb: > Wenn du es nicht verkaufen willst, kannst du den AVR ruhig mit 6V > betrieben. Mir ist dabei noch keiner kaputt gegangen. Genau wie bei anderen parallelgeschaltete LEDs nicht kaputt gehen.
Schaltplan statt Prosa hilft bei der Frage nach EMV Problemen ungemein weiter. So könnte man Dir sagen welche Flanken Du langsamer machen soltest und wo man die Störungen an der Ausbreitung hindern kann. Layout oder Foto des Aufbaus runden das ganze ab.
Ingo H. schrieb: > ich habe eine 2,4 GHz Anlage. Ist ein 7805 dann nicht geeignet? Ein Linear-Regler wie '7805 hat eine hohe Verlustleistung, denn er verbrät Spannungsdifferenz mal Verbraucherstrom als Wärme, belastet den Akku also mit dem vollen Verbraucherstrom. Dafür schwingt er (bei richtiger Dimensionierung) nicht und erzeugt keine Oberwellen, die den Funkempfang im MHz-Bereich stören. Ein Schaltregler wie z.B. http://www.ebay.de/itm/371451186027 erzeugt viel weniger Verlustleistung und belastet daher den Akku weniger. Dafür schmeißt er Oberwellen im MHz-Bereich ohne Ende und macht damit MHz-Empfänger taub. In den GHz-Bereich reichen die Oberwellen aber nicht rein. Ich habe etliche Gartenbahn-Loks auf Akkubetrieb und RC-Steuerung (2,4 GHz) umgebaut und keinerlei Probleme mit den oben erwähnten Schaltreglermodulen gehabt. Wenn aber Servos ins Spiel kommen (Entkuppler), bekommen die einen eigenen Schaltregler, um die Controllerspannung nicht zu verseuchen. Peter D. schrieb: > Sicher, daß es nicht doch am Programm liegt? Diese Frage ist mehr als berechtigt. Werden Deine Servo-Impulse gleichzeitig erzeugt oder nacheinander? Bei gleichzeitigem Impulsbeginn entstehen Stromstöße im Bereich mehrerer Ampere. Der nächste Impuls sollte also erst begonnen werden, wenn der vorige beendet ist. Herkömmliche Servos ziehen nämlich nur während des aktiven Impulses Strom. ...
Flip B. schrieb: > Die Serbos hängen aber nicht am LM7805? Die meisten BEC von Fahrtreglern sind mit '7805 realisiert, um Störungen im MHz-Bereich zu vermeiden und den Einsatz an MHz-Anlagen zu ermöglichen. ...
Hannes L. schrieb: > Die meisten BEC von Fahrtreglern sind mit '7805 realisiert, Ah was,..... Nicht mal "früher" wurde der dafür benutzt. Es waren schon immer LDOs. Heute werden auch leistungsstarke Schaltregler fürs BEC benutzt.
> Die meisten BEC von Fahrtreglern sind mit '7805 realisiert,
Wohl kaum, denn dann könnte man nicht einen Akku gleichzeitig zum
betrieb der Servos und für den Hauptantrieb verwenden. Wegen dem
Spannungsabfall unter Last.
Früher stimmte das. Da waren es aber auch 7-8 Zellen NiCd, dadurch war die Spannungsdifferenz nicht so hoch. Ab 12V musste man in der Regel auf Schaltregler gehen. Außerdem hatten die Servos früher auch weniger Leistung und die geringe Kapazität der NiCd sorgten für kurze Betriebszeiten (Weniger Zeit zum erwärmen).
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Für die 5mA für den MC reicht auch ein Linearregler. Sollte natürlich keiner sein, der selber schon 5mA verbraucht.
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Sicher, dass es ein EMV Problem ist und nicht eine einbrechende Spannung beim Motoranlauf / Takten?
..und: Masseanbindung prüfen! Masse von Motoransteuerungen möglichst nah an Masse Versorgung.
Flip B. schrieb: > Die Serbos hängen aber nicht am LM7805? Natürlich nicht, nur der Tiny bekommt seine Versorgungsspannung. Ist übrigens genau gesagt ein 78L05, also max. 100 mA.
> > Peter D. schrieb: >> Sicher, daß es nicht doch am Programm liegt? > > Diese Frage ist mehr als berechtigt. Werden Deine Servo-Impulse > gleichzeitig erzeugt oder nacheinander? Bei gleichzeitigem Impulsbeginn > entstehen Stromstöße im Bereich mehrerer Ampere. Der nächste Impuls > sollte also erst begonnen werden, wenn der vorige beendet ist. > Herkömmliche Servos ziehen nämlich nur während des aktiven Impulses > Strom. > > ... Die Signale werden nacheinander erzeugt, eben so wie sie im PPM Singnal ankommen. Selbst wenn es nicht so wäre sehe ich das nicht als generelles Problem, denn es ist nicht sehr wahrscheinlich das sich mehrere Servosignale innerhalb 2ms großartig verändern und wenn das dennoch eintritt sollte das Gesammtsystem das auch abkoennen. Nicht selten werden Servos auch paralell an einem Ausgang betrieben. Aber generell möchte ich diese Schaltung auch dann bedenkenlos einsetzen koennen wenn ich tatsächlich mehrere Strom durstige Digitalservos an starken BECs betreiben möchte.
Hannes L. schrieb: > > Ein Schaltregler wie z.B. http://www.ebay.de/itm/371451186027 erzeugt > viel weniger Verlustleistung und belastet daher den Akku weniger. Naja, wir reden hier aber nur über die paar wenigen mA die der Tiny verbraucht! Aber genau diesen Regler habe ich gestern mit der Schaltung verbunden, der Funktionstest steht aber noch aus. Ich werde berichten...
So, heute habe ich den oben genannten Schaltregler getestet. Resultat war, die Störungen sind evtl. etwas weniger geworden aber nicht aufgehoben. Anbei wie schon gewünscht das Platinenlayout...
Ingo H. schrieb: > So, heute habe ich den oben genannten Schaltregler getestet. > Resultat war, die Störungen sind evtl. etwas weniger geworden aber nicht > aufgehoben. Hast du zu irgendeiner Zeit mal in Erwägung gezogen die Spannung nach dem Regler zu messen?
Da fehlt doch ein 100nF Blockkondensator für den Tiny?
Ingo H. schrieb: > So, heute habe ich den oben genannten Schaltregler getestet. Resultat > war, die Störungen sind evtl. etwas weniger geworden aber nicht > aufgehoben. Solange du dem Tiny2313 keinen Abblockkondensator direkt zwischen VCC und Gnd spendierst, kann es leicht sein, dass der Instabil läuft und sporadische Aussetzer zeigt.
Magnus M. schrieb: > Ingo H. schrieb: >> So, heute habe ich den oben genannten Schaltregler getestet. >> Resultat war, die Störungen sind evtl. etwas weniger geworden aber nicht >> aufgehoben. > > Hast du zu irgendeiner Zeit mal in Erwägung gezogen die Spannung nach > dem Regler zu messen? Der Regler ist einstellbar, d.h. ich musste ihn justieren bevor ich ihn an den Tiny anschließe! Und ja, auch während des Betriebes passt die Spannung.
Womit hast du das gemessen? Multimeter? Oszilloskop?
Conny G. schrieb: > Da fehlt doch ein 100nF Blockkondensator für den Tiny? Der gezeichnete Kondensator zwischen GND und OUT hat 100nF. Muss dieser näher an VCC des Tiny? Ich habe evtl. hier ein Verständnis-Problem.
Ingo H. schrieb: > Der gezeichnete Kondensator zwischen GND und OUT hat 100nF. > Muss dieser näher an VCC des Tiny? Du brauchst einen am Ausgang vom Spannungsregler und einen direkt an den Versorgungspins des Tiny.
Ingo H. schrieb: > Ich kann mir gut vorstellen das ich weniger Probleme mit einer 2ten > Spannungsquelle hätte, jedoch möchte ich generell mit einer Stromquelle > auskommen. Jetzt mach doch bitte noch EINEN Versuch: Versorge den Tiny mit einer separaten, zuverlässigen Spannungsquelle. Wenn es dann immer noch unzuverlässig läuft: Fotos vom Aufbau (Verkabelung) posten. Dein Programm hat auch noch keiner sehen dürfen.
Magnus M. schrieb: > Ingo H. schrieb: >> So, heute habe ich den oben genannten Schaltregler getestet. >> Resultat war, die Störungen sind evtl. etwas weniger geworden aber nicht >> aufgehoben. > > Hast du zu irgendeiner Zeit mal in Erwägung gezogen die Spannung nach > dem Regler zu messen? Oder gar vermutet, daß ein nicht erwartetes Verhalten weder der Hardware noch dem Compiler angelastet werden kann. Ich schreibe seit 35 Jahren Software und immer noch finde ich darin Bugs. Weniger als früher, aber immer mal wieder. Niemand ist davor sicher. Wenn also ein Servo dran hängt, dann funktioniert dieses. Auch noch, wenn man einen anderen Kanal bewegt? Dann müßte das einzelne ja still verharren. BTW, das Wichtigste, was man über die Jahre lernen kann (/sollte), ist eine geschickte Fehlersuche. Und, entweder selber finden, oder andere in die Source schauen lassen.
Ingo H. schrieb: > Conny G. schrieb: >> Da fehlt doch ein 100nF Blockkondensator für den Tiny? > > Der gezeichnete Kondensator zwischen GND und OUT hat 100nF. > Muss dieser näher an VCC des Tiny? > Ich habe evtl. hier ein Verständnis-Problem. http://rn-wissen.de/wiki/index.php/Abblockkondensator http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung
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Ich hatte mal große Probleme mit einer Tiny-Schaltung, nach Hinzufügen des 100nF ging es: Beitrag "Re: "Bierdeckelprogrammer" tut nicht so recht."
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