Hallo Leute Gerade mal wieder in meinen Qnap Nas eingeloggt und da war ich etwas verwundert. Ich hatte seit monaten eine Festplatte mit einer Warnung current pending sector waren glaub ich 13. Ich hatte das ignoriert weil die in einem Raid verbund steckt und es regelmäßig Backups gibt. Heute zeigt er mir keine Warnung mehr an Plattenzustand ist Gut. 0 current pending sector. Kann das tatsächlich sein das die nach Monaten die Sektoren dann doch wieder ok sind?
die "pending sectors" sind Sektoren, die sich nicht mehr 100%ig lesen lassen (checksum error). Sobald diese (logischen) Sektoren einmal beschrieben worden sind, weiß die Platten-Firmware, dass die Daten darauf nicht mehr gebraucht werden, und kann die Sektoren verwerfen & ggfs. reserve-sektoren stattessen an die Stelle mappen. Deshalb: nach einem raid-scrub oder vielen Schreib-Aktionen ist es normal, dass die "pending sectors" verschwinden. Stattessen sinkt evtl. die Anzahl der verfügbaren Reserve-Sektoren.
Uto der Sabbernde schrieb: > Kann das tatsächlich sein das die nach Monaten die Sektoren dann doch > wieder ok sind? Hast Du die Kiste zufällig neu eingeschaltet od. gebootet? Bei der Gelegenheit könnte manchmal der fehlerhafte Sektor ausgelagert worden sein. uptime =? Trotzdem würde ich mißtauisch bleiben bei dieser HD und über einen rechtzeitigen Austausch nachdenken, falls Du wertvolle Daten hast.
Ja tatsächlich hatte ich den wegen usv Wartung einmal runter gefahren. Vermutlich deswegen Current pending. Die Platte hat eine Uptime von 30080H bei nur 8 Power Off. Also die platte ist sogut wie neu ;) Mal ernsthaft ich lass die laufen bis sie nicht mehr mag. Das ist ein Raid 5 aus 8 Platten mit Backup auf Lto. Bislang ist noch immer alles gut gegangen.
Uto der Sabbernde schrieb: > Raid 5 aus 8 Raid5 ist sicher wie eine Weihnachtsbaumbeleuchtung 2 HDs kaputt und finster wars. Es kommt aber ganz darauf an, wie wertvoll die Daten sind. Wegen einem TV-Film wäre ich auch nicht traurig, bei DB-Fehlern schon.
Naja aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit das zwei Platten zeitgleich sterben? Und dann hab ich immer noch die Sicherungen auf Band. Bin ich echt der einzige der seine Platten nicht nach x Stunden auf verdacht tauscht?
Uto der Sabbernde schrieb: > die Wahrscheinlichkeit das zwei Platten zeitgleich sterben? Kommt je nach Serienfehler schon mal vor. Vor Jahren starben mal die Samsung wie die Fliegen innerhalb von 3 Tagen.
Uto der Sabbernde schrieb: > Naja aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit das zwei Platten > zeitgleich sterben? Beim anstrengenden Rebuild gar nicht so gering. Bei so vielen Platten ist RAID5 nicht mehr die sicherste Variante.
Hast Du Platten mit TLER (z.B. WD "red") usw verbaut? Ein Raid stirbt schneller als man denkt.
oszi40 schrieb: > Uto der Sabbernde schrieb: >> Raid 5 aus 8 > > Raid5 ist sicher wie eine Weihnachtsbaumbeleuchtung 2 HDs kaputt und > finster wars. Es kommt aber ganz darauf an, wie wertvoll die Daten sind. > Wegen einem TV-Film wäre ich auch nicht traurig, bei DB-Fehlern schon. RAID ist nicht für die Datensicherheit da, sondern für die Verfügbarkeit. Jan H. schrieb: > Uto der Sabbernde schrieb: >> Naja aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit das zwei Platten >> zeitgleich sterben? > > Beim anstrengenden Rebuild gar nicht so gering. Ist ja auch eigentlich eine ungeschickte Konstellation, wenn man lauter gleiche Platten hat, eine davon an Altersschwäche zugrunde geht und direkt im Anschluss dann die anderen, genauso alten Platten erstmal mit etlichen Stunden Dauerlast gestresst werden.
Rolf M. schrieb: > direkt im Anschluss dann die anderen, genauso alten Platten erstmal mit > etlichen Stunden Dauerlast gestresst werden. Neben Plattenstress, Systemauslastung wäre auch die lange Rebuildzeit einer vollen Platte von bis zu mehreren Taaagen zu bedenken.
oszi40 schrieb: > Rolf M. schrieb: >> direkt im Anschluss dann die anderen, genauso alten Platten erstmal mit >> etlichen Stunden Dauerlast gestresst werden. > > Neben Plattenstress, Systemauslastung wäre auch die lange Rebuildzeit > einer vollen Platte von bis zu mehreren Taaagen zu bedenken. Das sind die "etlichen Stunden Dauerlast", von denen ich sprach.
@TO: Kurzes Video. Beispiele für SMART Fehlermeldungen und ein bisserl Gesülze über RAID und TLER.... https://www.youtube.com/watch?v=n9NmEhz6b14
Jan H. schrieb: > Beim anstrengenden Rebuild gar nicht so gering. Bei so vielen Platten > ist RAID5 nicht mehr die sicherste Variante. Wobei es weniger um die Chance geht, dass im Rebuild eine zweite Disk verreckt. Entscheidend ist vielmehr, dass zumindest auf Basis der von den Herstellern spezifizierten Zuverlässigkeit von SATA Disks die Wahrscheinlichkeit nicht mehr vernachlässigbar ist, dass beim Rebuild auf den anderen Disks irgendwelche Sektoren nicht fehlerfrei lesbar sind. Die Wahrscheinlichkeit pro Bit blieb über all die Jahre unverändert. Die Kapazität aber nicht, die hat nun die Wahrscheinlichkeit eingeholt. Den garantierten(*) Zahlen nach kann man bei heutigen SATA Disks nicht mehr sicher damit rechnen, sie komplett fehlerfrei lesen zu können. 2,5er SAS Disks liegen 2 Zehnerpotenzen besser, da ist das noch weniger kritisch. *: Das ist ein Spiel mit spezifizierten Zahlen. Realistische Werte aus der Praxis habe ich nicht. Zumal auch die Interpretation dieses Zuverlässigkeitswertes nicht völlig klar ist. Uto der Sabbernde schrieb: > Wehre R10 da besser? Bei grösseren RAID Gruppen verwendet man heute 2 Redundanz-Disks. Also sowas wie RAID6 oder RAID-DP. Damit ist das oben erwähnte Problem abgehakt, denn kein Lesefehler wird auf 2 Disks an der genau dem gleichen Inhalt zugeordneten Stelle auftreten. Gegen Serien- oder Firmwarefehler, bei denen innert weniger Tage das ganze Platteninventar verreckt, hat Redundanz freilich kaum eine Chance. Der Tipp, deswegen verschiedene Hersteller oder zumindest Herstellungschargen zu wählen, ist bei einer grösseren Anzahl Disks unrealistisch. Ein weiteres Problem ist "bit rot", also unerkannte Fehler. Dagegen hilft auf RAID-Ebene routinemässiger Integritätscheck (scrubbing) und in neueren Filesysteme findet man deshalb einen Schutz mindestens der Metadaten durch Prüfsummen.
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Uto der Sabbernde schrieb: > Naja aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit das zwei Platten > zeitgleich sterben? Und dann hab ich immer noch die Sicherungen auf > Band. Die größte Ausfallwahrscheinlichkeit haben mechanische Platten unmittelbar nach dem Einschalten und Platten in einem RAID werden typischerweise gemeinsam aus- und wieder eingeschaltet. Wenn Du also noch eine zweite Platte im Verbund hast, die sich dem Ende ihre Lebenszeit nährt, ist die Wahrscheinlichkeit nicht unerheblich, dass nach der nächsten Downtime beide zusammen den Geist aufgeben werden. Die erhebliche Last beim Rebuild nach Ausfall einer Platte wurde ja schon mehrfach erwähnt.
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A. H. schrieb: > Die erhebliche Last beim Rebuild nach Ausfall einer Platte wurde ja > schon mehrfach erwähnt. Die Last beim Rebuild entspricht ungefähr der beim Scrubbing. Und beide beschäftigen zwar die Leseelektronik, belasten aber die Kopfpositionierung dank des stark sequentiellen Charakters nicht übermässig. Vorausgesetzt es ist nicht sowieso grad viel los. Man könnte natürlich auch zur Schonung der Disks auf Backups verzichten. Ein Vollbackup stresst nämlich ähnlich. ;-)
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A. K. schrieb: > Man könnte natürlich auch zur Schonung der Disks auf Backups verzichten. > Ein Vollbackup stresst nämlich ähnlich. ;-) Guter Punkt.
Mal was aus der Praxis. Zwei nicht sehr alte Systeme der gehobenen Klasse vom gleichen Hersteller. Ein Sekundärsystem mit vielleicht 100 3,5er SATA Disks und ein Primärsystem mit um die 200 2,5er SAS Disks. Beim Primärsystem gibts statistisch vielleicht einen Ausfall auf 1-2 Monate, beim Sekundärsystem weniger als einen pro Jahr. Die Ausfallrate der 2,5er SAS Disks liegt auch weit oberhalb der alten 3,5er SAS Disks eines ehemaligen Primärsystems, das als Testsystem weiter betrieben wird. Reparaturen durch Scrubbing treten auch beim Sekundärsystem so gut wie nicht auf.
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