An der Uni Saarbrücken sind 94% in Mathe durchgefallen. http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/mathematik-klausur-durchfallquote-von-94-prozent-a-1087935.html
"An der Uni Saarbrücken sind 94% in Mathe durchgefallen." Passiert. Ein Einzelfall wie im Artikel steht. "Seit Jahren liegen die Durchfallquoten zwischen 50 und 70 Prozent." Also wo ist das Problem?
In ET2 hatten wir 95%. In TM liegen die Durchfallquoten bei 80%, in ET1 hatten wir ,,nur'' 60%, da war der Prof mega stolz drauf. Das ist in den Mint Fächern durchaus normal. Wobei das für Mathe 1 schon heftig ist...
Thomas1 schrieb: > An der Uni Saarbrücken sind 94% in Mathe durchgefallen. > > http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/mathematik-klausur-durchfallquote-von-94-prozent-a-1087935.html Na und? Das war bei uns im Grundstudium vor allem in Mathe normal. Wobei die Durchfallquote bei den E-Technikern (ca. 50-60%) idR. geringer war als bei den Informatikern (ca. 70-90%). Wir sind mit über 40 E-Technikern (zum Sommersemester) angefangen, nach 3 Wochen waren es noch ca. 15, davon haben es 5 ins Hauptstudium und zum Diplom gebracht.
:
Bearbeitet durch User
Kommt immer drauf an! Mathe war schon immer ein Thema, weil es eines der ersten Fächer im Grundstudium ist und da noch alle drin sitzen, die meinen Studieren zu müssen. Da fliegen halt die Möchtegerns raus. Ist auch irgendwie gut so! Mathe 1 ist so etwas von leicht - eigentlich nicht mal Abiturniveau - da muss man einfach einsehen, dass man nicht dafür geeignet ist. Auch zu meiner Zeit flogen da 70% raus. Die mussten eben in die zweite Klausur, wo >80% rausflogen. In der dritten waren es >90%. Wenn man aber nachrechnet, kommen so insgesamt doch 40% weiter. Bitte mal selber nachrechnen und prüfen, ob man fit in Mathe ist. :-) Heute hängt doch jeder Heini auf der Hochschule rum und hat sich schon vor Jahren angewöhnt, alle Hausaufgaben aus Wikipedia abzuschreiben oder per Google zu lösen. In Mathe geht das eben in den Klausuren schlecht. Ergo bleiben heute nochmal mehr kleben! Dreimal 90% Durchfallquote machen immerhin noch 27% , die durchkommen. Angesichts des Umstandes, dass doppelt so viele ins Studium rennen, immer noch zu viel!
Markus F. schrieb: > Kommt immer drauf an! Mathe war schon immer ein Thema, weil es eines der > ersten Fächer im Grundstudium ist und da noch alle drin sitzen, die > meinen Studieren zu müssen. Da fliegen halt die Möchtegerns raus. Anders ausgedrückt: Da werden jene rausgeflogen, die den Laden übervölkern. In Mathe ist das am einfachsten.
Random .. schrieb: > Thomas1 schrieb: >> An der Uni Saarbrücken sind 94% in Mathe durchgefallen. >> >> > http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/mathematik-klausur-durchfallquote-von-94-prozent-a-1087935.html > > Na und? Das war bei uns im Grundstudium vor allem in Mathe normal. > Wobei die Durchfallquote bei den E-Technikern (ca. 50-60%) idR. geringer > war als bei den Informatikern (ca. 70-90%). Muss nicht sein! Faustformel: Eine Hochschule produziert nur soviele Absolventenumgelegt auf die Regelstudienzeit, wie sie auch Studienplätze hat. Den pro Studienplatz bekommt die Hochschule ja das Geld. Also eine Hochschule hat 150 Studienplätze für einen Studiengang und das Studium hat 6 Semester Regelstudienzeit, macht dann 26 Absolvent pro Semester die fergig werden sollen! Kommen aber 126 Erstsemester angerückt, wird halt die Sense rausgepacht und dann wird halt dafür gesorgt, das nur 26 weiter kommen. Kommen aber nur 20 Erstsemester, dann wird dafür gesorgt das keiner "verloren" geht"! So einfach ist "Durchfallerquote"!
Mathe 1-3 wurde bei uns für ET und Inf gemeinsam unterrichtet (Grundstudium), und da flog halt viel. Mathe 1 war da noch das einfachste (im Grunde quer durchs Abi, oder (für mich) etwas mehr als Fachoberschule). Mathe 2 war dann schon schwiriger mit Integral / Differential, dementsprechend höher die Durchfallquote.
Ja, bei uns wurde bei E-Felder mal die 4,3 bei 15% gelegt, sonst wären zu viele durchgefallen. Waren immer noch 2/3. Wobei das dann schon ein Armutszeugniss für den Prof ist. Gruss Axel
Thomas1 schrieb: > An der Uni Saarbrücken sind 94% in Mathe durchgefallen. > > http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/mathematik-klausur-durchfallquote-von-94-prozent-a-1087935.html "Weil die Professorin aber selbst nicht sicher ist, ob sie nicht doch die eine oder andere Frage unklar formuliert oder die Prüfungszeit mit 120 Minuten zu knapp bemessen hat, wird die Klausur nun wiederholt. Diesmal haben die Studenten 180 Minuten Zeit. Und die Aufgaben sind von einem Didaktiker abgesegnet." Ist doch fair.
Es ist ja nicht so das man das, was man in HM1-3 lernt nicht in den nachfolgenden Semestern braucht. Für mich als Ersti war nie klar wofür ich N-Dimensionale Räume oder Mehrfachintegrale brauchen könnte. Oder komplexe Vektoralgebra. Aber kaum war man bei Feldern und Wellen angelangt wurde das alles ziemlich wichtig und hilfreich. Es ist hald nunmal so, wer diese Grundlagen nicht versteht, der sollte sich eine andere Studienrichtung suchen. Ich selbst bin auch durch HM1 und HM3 gerasselt, das passiert schon mal. Aber dann setzt man sich hin und lernt das ganze nochmal bis mans begriffen hat und gut ists. Die Prüfungen sind auch in einem ungewohnten "Deutsch" verfasst. Die etwas eigenartigen Formulierungen der Mathematiker muss man sich auch aneignen. Das kann einen schon verwirren. Aber hohe Durchfallquoten gabs bei den Ingenieuren doch schon immer, das ist doch nichts neues. Aber wer später Brücken, Flugzeuge oder Medizinisches Gerät entwirft, der sollte auch 2+2 rechnen können.
:
Bearbeitet durch User
Das Problem mit den heutigen Studenten ist die geringe Fantasie und Abstraktionsniveau. Das hängt auch mit der heutigen digitalen, virtuellen Welt zusammen. Die Studenten können sich nicht mehr in andere Geisteswelten hineindenken. Mathe ist ein Paralleluniversum, in der alles logisch und gesetzlich geregelt ist. Unvorstellbar für einen Studenten heute, der auf seinem Smartphone nur Idioten und Nachrichten von Katastrophen und Politikern zu Gesicht bekommt. Und den Druck zur Konformität und Selbstverwirklichung gleichzeitig. Und dann soll die Uni schuld sein. Das hätte niemals jemand früher zu wagen behauptet. Das wäre als ob man Einstein und Newton widersprechen wollte.
Altreaktionär schrieb: > Das Problem mit den heutigen Studenten ist die geringe Fantasie und > Abstraktionsniveau. ..... > Mathe ist ein Paralleluniversum, .... seinem > Smartphone nur Idioten und Nachrichten von Katastrophen und Politikern > zu Gesicht bekommt. Und den Druck zur Konformität und > Selbstverwirklichung gleichzeitig. ..... > Und dann soll die Uni schuld sein. Das hätte niemals jemand früher zu > wagen behauptet. Das wäre als ob man Einstein und Newton widersprechen > wollte. Was haste gerade geraucht?
Ja und Nein. Teilweise ist es eigentlich schon unfair wenn aufgrund fehlender Kapazitäten seitens der Hochschule eigentlich teilweise gute Leute 'rausgeknüppelt werden. Als Beispiel fällt mir da spontan unsere Matheklausur ein: Normalerweise gibt es 30 Punkte und ab ~ 10 Punkten hat man bestanden. Tatsächlich hat er die Bestehensschwelle auf 4(!) Punkte herabgesetzt und dennoch sind 60-70% durchgefallen. Das Problem ist, dass die Aufgaben mies gestellt waren: Das ging schon damit los, dass nur die Lösung zählt "Im echten Leben kommt es auch nur auf die Lösung an". mMn habe ich aber im echten Leben Zeit, alles nachzurechnen und somit ist es wichtiger einen richtigen Ansatz zu haben. Das hat natürlich dazu geführt, dass 1.5 Seiten Rechnerei dann zu einem Antwortkästchen geführt haben und ein Vorzeichenfehler alles versaut hat. Das ging dann weiter, es war nach dem "Minimum" gefragt, also habe ich den Y-Wert angegeben. Gefragt war aber der X-Wert (also eigentlich ja die Position es Minimums). Sowas ist dann unter aller Sau, weil es Universitäten gibt, da ist eine 1 mit "ein bisschen lernen" drin. Ich hatte schon oft Ablehnungen bzw. Stirnrunzeln bei Personalern, weil ich in Mathe auf "3.3" stand, aber 14 Punkte im Matheabi hatte und eigentlich auch Fit in Mathe bin, nur die eben von ihrer eigenen Studienzeit ausgehen. Jedenfalls wurde der Professor dann vom Lehrbetrieb für Erstsemester noch während dem Semester abgesetzt, aber das nützt mir auch nichts. Statistik war auch so ein Kracher. 4 Antwortmöglichkeiten: a) ?? b) 3/4 c) Wurzel(9/16) d) 0.75 -> Man rechnet, bekommt 3/4 raus, kreuzt es an, zack die komplette Aufgabe ist falsch. Bei Verständnisfragen war es dann noch kritischer: Manches konnte man ausschließen, manches wusste man, aber man hatte immer eines zu wenig oder zu viel angekreuzt. Ich finde, man sollte lieber mehr Plätze schaffen bzw. einen strikteren NC haben, denn die Leute so abzuschießen filtert nicht wirklich nach Können. Schon gar nicht nach fachlichem Können. Ein 0815-Ingenieur hat auch keinen all zu großen Zeitdruck, warum also in den Klausuren? Manche Fächer haben ihre Formelsammlung dabei und massig Zeit, die anderen weder das eine noch das andere. Autisten sind die einzigen, die am Ende bestehen. Was mich zum letzten Punkt meines Gesülzes bringt: Eigentlich ist es Schade - Die Noten spiegeln eigentlich nicht so direkt das Können wieder. Besonders nervöse Menschen, Menschen OHNE Fotografisches Gedächtnis oder sonstige Superminds haben erheblich geschmälerte Chancen. Klar, es gibt keinen anderen einfachen Weg, aber es ist Schade. btw: Ich studiere Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen im 6. Semester, kann das also gut nachvollziehen.
Ich verstehe auch nicht wo das Problem liegt. Wobei ich beim Lesen des Titels erst an verdorbene Nahrung denken musste. Faktisch hat das "Lord of Lightning" gut formuliert. Dazu möchte ich noch anmerken, dass ich 180 Min für eine HM1 Klausur für viel zu lange halte. Die Formulierung im Artikel seitens der betreuenden Professoren spiegelt für mich klar die Arroganz wieder, die man hier eigentlich nicht sehen sollte, vor allem in Informatikstudiengängen aber absolut normal ist. Der Freiversuch ist keine gute Idee, was sollte der denn bitte bringen? Mich würde die Klausur als solche interessieren und das Vorwissen der Studenten. Sieht man hier die Auswirkungen der verkürzten Abiturjahrgänge? Für die Ingenieure unter euch - Mathe für Informatiker unterscheidet sich an einigen Hochschulen doch deutlich von dem für Ings. Ein Teil des Semester wird hier oft zusammen gelehrt, weitere Themen dann nur von einem der Studiengänge betreut. Ironie daran ist, dass die Studiengänge mit mehr Themen zwar mehr ECTS bekommen aber weniger Zeit zum Lernen auf die Klausur haben da die Vorlesungen ja länger im Semester dauern, die mit weniger ECTS aber häufiger die Klausur versauen. In den Ing. Studiengängen kommt hier selten das "mathematische Beweisen" als Solches dran, in den Informatikstudiengängen ist das spätestens im heutigen Master notwendig!
As-I-Roved-Out schrieb: > Für die Ingenieure unter euch - Mathe für Informatiker unterscheidet > sich an einigen Hochschulen doch deutlich von dem für Ings. Ja. Die Informatiker lernen keine komplexe Rechnung.
Ich sags ganz klar, was das Problem ist. Die heutigen Studis habe viel zu wenig Zeit zum Lernen. Wichtiger sind viele Nebensächlichkeiten und man ist optimistisch, das einem die Klausur nicht killt, wie doch auch die Klausuren beim Abi doch noch immer gut gegangen sind. Man hofft auf ein "Lucky Strike". Wenn man realistisch wäre und die Klausur der einzige Versuch, der Fortkommen existentiell, quasi lebenswichtig, dann würden viele überhaupt erst gar nicht zur Klausur antreten.
Marc S. schrieb: > kreuzt es an, zack die komplette > Aufgabe ist falsch. Wir hatten einen genialen Prof in ET3 (mehr Strom/Spannung, grosse Maschinen, Trafos, Netze etc.). Der hat seine Klausuren in eine Excel Tabelle umgesetzt, in welche er die Zwischenergebnisse der Studenten übernehmen konnte (sofern man den Rechenweg aufgeschrieben hatte). Hat man sich also irgendwo unterwegs vertan, der Lösungsweg war aber ansonsten richtig, gab es immernoch einige (Teil-)Punkte.
Bei uns sah das so aus in Mathe/INF 1 Lineare Algebra 2 Zahlentheorie 3 Analysis 4 Numerik Von diesen allen war Zahlentheorie das Schlimmste, mit weitem Abstand Die Ingenieure haben in dieser Zeit 'nur' LinAlg und Analysis gemacht soweit ich weiß, dafür wesentlich intensiver.
Ing schrieb: > As-I-Roved-Out schrieb: >> Für die Ingenieure unter euch - Mathe für Informatiker unterscheidet >> sich an einigen Hochschulen doch deutlich von dem für Ings. > > Ja. Die Informatiker lernen keine komplexe Rechnung. Bei uns war Mathe für E, I und M im Grundstudium gleich, was man an den Durchfallquoten für Informatik besonders gut sah.
> Autor: Thomas1 (Gast) > Datum: 21.04.2016 15:16 > An der Uni Saarbrücken sind 94% in Mathe durchgefallen. > http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/mathemati... Das wundert mich nicht. Bei Zuckerle waren es 96 % gewesen. Es gibt ja noch die Trostrunde. Da werden nochmal 4 - 6 % bestehen. Der Rest wird wohl BWL studieren.
Axel L. schrieb: > Ja, bei uns wurde bei E-Felder mal die 4,3 bei 15% gelegt, sonst wären > zu viele durchgefallen. Waren immer noch 2/3. > > Wobei das dann schon ein Armutszeugniss für den Prof ist. Nee Uni ist nicht Schule wo der Lehrer für den Lernerfolg der Schüler verantwortlich ist. Für schlechte Leistungen nach dem Selbststudium ist man selbst Schuld. Deshalb heist es ja Selbststudium.
As-I-Roved-Out schrieb: > Die Formulierung im Artikel seitens der betreuenden Professoren spiegelt > für mich klar die Arroganz wieder, die man hier eigentlich nicht sehen > sollte, vor allem in Informatikstudiengängen aber absolut normal ist. > Der Freiversuch ist keine gute Idee, was sollte der denn bitte bringen? Du verwechselst Arroganz mit Anspruch. So ein Durchfaller beim Freiversuch ist wie eine Sportverletzung - Manche lernen erst nach dem Schmerz das es ohne Techniktraining, Aufwärmen und das richtige Equipoment keinen Sinn macht nach Höchstleistungen zu streben.
Bitwurschtler schrieb: > Nee Uni ist nicht Schule wo der Lehrer für den Lernerfolg der Schüler > verantwortlich ist. Für schlechte Leistungen nach dem Selbststudium ist > man selbst Schuld. Deshalb heist es ja Selbststudium. Dem stimme ich zu. Vielleicht ist das generell ein heutiges Problem. Zu einem ähnlichem Thema habe ich in einem Nachbar-Thread auch schon etwas geschrieben gehabt. Ich habe dort auf die Problematik hingewiesen, dass es viele Eltern den Grund für die Inkompentenz ihrer Kinder lieber bei den Lehrern suchen, anstatt ihrem Kind auf den Zahn zu fühlen. Und vielleicht resultiert aus solch einer kompromisslosen Erziehung halt auch ein Verhalten, dass die Gründe für die eigenen Fehlleistungen im Studium nur beim Professor liegen können. Ich habe das bei Bekannten gesehen, die sich trotz massiver Geld- und Zeitknappheit sehr erfolgreich durch das E-Technik-Studium gequält haben. Man soll natürlich nicht pauschalisieren, aber es gibt immer auch Beispiele, die unter diesen schwierigen Umständen doch bestanden haben. Und damit rede ich nicht von irgendwelchen Autisten oder Überbegabten.
Gerade bei den ersten Mathe Klausuren für die E-Techniker, Maschinenbauer und Informatiker fallen schon viele durch. Das ist mehr oder weniger normal. Zum einen sind da noch viele bei, die einfach überfordert sind und besser was anderes studieren sollten - ohne Mathematik geht es halt nicht. Vielen ist am Anfang auch einfach nicht klar wie wichtig Mathematik auch für Fächer wie Informatik ist. Einiges strengen sich dann noch an und schaffen es dann im 2. oder 3. Versuch. Auch ist das Niveau bei der Mathematik an einigen Schulen wirklich schlecht. Schon das übliche Bewertungsmuster an den Schulen wo man mit knapp 50% der richtigen Lösungen noch durch kommt, merken dann viele nicht das sie die Mathematik eigentlich nicht richtig beherrschen. Bei längeren Aufgaben reicht es dann halt nicht mehr wenn man jeden Schritt nur zu etwas mehr als 50% beherrscht - nach 10 Schritten wäre es da schon fast ein Wunder wenn mal was richtiges raus kommt. Später braucht man es aber, dass man sich auf der Ergebnis von 2 Seiten Rechnung verlassen kann - 1 % Trefferquote sind da einfach viel zu wenig, selbst 1% Fehlerquote bei Brücken ist schon nicht gut.
Lurchi schrieb: > Auch ist das Niveau bei der Mathematik an einigen Schulen wirklich > schlecht. Schon das übliche Bewertungsmuster an den Schulen wo man mit > knapp 50% der richtigen Lösungen noch durch kommt, merken dann viele > nicht das sie die Mathematik eigentlich nicht richtig beherrschen. Bei > längeren Aufgaben reicht es dann halt nicht mehr wenn man jeden Schritt > nur zu etwas mehr als 50% beherrscht - nach 10 Schritten wäre es da > schon fast ein Wunder wenn mal was richtiges raus kommt. Stimmt. Lurchi schrieb: > Später braucht > man es aber, dass man sich auf der Ergebnis von 2 Seiten Rechnung > verlassen kann - 1 % Trefferquote sind da einfach viel zu wenig, selbst > 1% Fehlerquote bei Brücken ist schon nicht gut. In den letzten 10 bis 15 Jahren habe ich keinen Ingenieur mehr gesehen, der beruflich "zu Fuss" rechnet. Dafür gibt es heute Programme. Meine Einschätzung: nach 2 bis 3 Berufsjahren würde jeder Ingenieur in den Matheklausuren durchrasseln.
lächler schrieb: > In den letzten 10 bis 15 Jahren habe ich keinen Ingenieur mehr gesehen, > der beruflich "zu Fuss" rechnet. Dafür gibt es heute Programme. > Meine Einschätzung: nach 2 bis 3 Berufsjahren würde jeder Ingenieur in > den Matheklausuren durchrasseln. Nur hat Mathematik nichts mit rechnen zutun und Mathe 1/2/3 etc. zumindest an einer wissenschaftlichen Hochschule auch nicht!
Axel L. schrieb: > Ja, bei uns wurde bei E-Felder mal die 4,3 bei 15% gelegt, sonst wären > zu viele durchgefallen. Waren immer noch 2/3. So gings weiter: 10%: 5,0 5% : 6,0 0% : doppelt durchgefallen ab -5%: exmatrikuliert
Also ich weiß noch, dass in Mathe im Dipl. ETechnik Studium im ersten Semester nach so ziemlich genau 3,5 Wochen der gesamte Abi-Stoff als Wiederholung durchgenommen war. Es hieß dann, "ist alles bekannt, sollte also drin sein". Und dann gings mit dem neuen Stoff los. Selbst ich, der ohne Pause direkt aus dem Abi mit Leistungskurs Mathe gekommen bin, war da schon reichlich entsetzt. Jene, die grad den Grundwehrdienst (seinerzeit noch 18mon) hinter sich hatten (+ die Wartezeit bis zum Studiumsbeginn im WS), waren da ziemlich in den Hintersten gekniffen. Im Gegenzug durften seinerzeit aber BWL-Studenten in den drei Semestern Informatik, die man so machen musste, mit Keller und Halde und einer vom Prof selbst ausgedachten Sprache erst eine Waschmaschine und dann eine Apfelreinigungsmaschine programmieren. Und 90% der Damen im Studium (+60 der Herren) verstanden selbst zum Prüfungszeitpunkt davon wirklich nur Bahnhof... (fairerweise sei gesagt, dass inet damals noch Mosaic oder Novell Netscape 2.0 hiess und html was für langhaarige Linuxer war)
:
Bearbeitet durch User
Eine Schule mit elitaerem Anstrich, sprich die sich in der oberen Liga sieht muss eine hohe Durchfallquote haben. Es ist auch fuer Absolventen einer solchen Schule wichtig zu wissen, dass sie zu den sehr wenigen Auserwaehlten, aeh zaehen supermitivierten Schnelldenkern, aeh Ueberlebenden, gehoeren. Das ergibt schon eine ganz andere Position bei irgendwelchen Verhandlungen.
theo schrieb: > Nur hat Mathematik nichts mit rechnen zutun und Mathe 1/2/3 etc. > zumindest an einer wissenschaftlichen Hochschule auch nicht! Prinzipiell korrekt. Aber in der Klausur scheitern laut dem was ich so erlebt habe viele der Leute, die mit schlechten Noten bestehen oder knapp durchfallen dann doch eher am schnellen Rechnen und nicht an "Wie macht ich das jetzt?"
Naja...letztendlich sagen die Noten heute kaum noch etwas aus. Die meisten Personaler haben das bereits mitgekriegt. Ich zum Beispiel habe auch keine superguten Noten. Na und? Ich hab Komilitonen mit deutlich besseren Noten dafür noch im dritten Semester den Spannungsteiler oder das ohmsche Gesetz erklärt. Da hieß es dann halt in der Aufgabe nicht mehr explizit ohmsches Gesetz, sondern dann ging um irgendeine Anwendung. Wer hat nun also aus seinem Studium mehr mitgenommen?
Random .. schrieb: > Ing schrieb: >> As-I-Roved-Out schrieb: >>> Für die Ingenieure unter euch - Mathe für Informatiker unterscheidet >>> sich an einigen Hochschulen doch deutlich von dem für Ings. >> >> Ja. Die Informatiker lernen keine komplexe Rechnung. > > Bei uns war Mathe für E, I und M im Grundstudium gleich, was man an den > Durchfallquoten für Informatik besonders gut sah. Bei mir (FH) war Mathe 1 und Statistik für Ings und Info zusammen Ab Mathe 2 waren es verschiedene Schienen. Während Ings hier eher Werkzeug für Problemlösungen bekamen, wurden Informatiker mit Abstrakterem konfrontiert. Bitwurschtler schrieb: > As-I-Roved-Out schrieb: >> Die Formulierung im Artikel seitens der betreuenden Professoren spiegelt >> für mich klar die Arroganz wieder, die man hier eigentlich nicht sehen >> sollte, vor allem in Informatikstudiengängen aber absolut normal ist. >> Der Freiversuch ist keine gute Idee, was sollte der denn bitte bringen? > > Du verwechselst Arroganz mit Anspruch. Ein "Anspruch" ist definiert und messbar - der würde die 50 - 70% im Ansatz erklären. Ausserdem erklärt es "den Anforderungen eines Informatikstudiums nicht gewachsen." diesen Teil der Aussage. Der Teil "Die Studenten seien schlicht zu faul zum Lernen" deutet dann eher auf Arroganz hin. "zu faul" ist ein vom Individuum definiertes Maß und damit nicht vergleich- bzw. reproduzierbar. Zu fragen wäre hier tatsächlich, wie sich die Durchflugquote im Lauf der letzten sagen wir mal 15-20 J verändert hat. Der Inhalt sollte ja ähnlich bis gleich sein. Schaut man sich dann mal noch die Rahmenbedingungen des Studiums, die Änderungen im Fachinhalt und die Änderungen der Lehrenden an, könnte man herausfinden, wie man die Qualität des Studiums langfristig verbessern könnte. Klingt fast nach einer "Bachelorarbeit" für Sozis :-)
Mike B. schrieb: > Im Gegenzug durften seinerzeit aber BWL-Studenten in den drei Semestern > Informatik, die man so machen musste, mit Keller und Halde und einer vom > Prof selbst ausgedachten Sprache erst eine Waschmaschine und dann eine > Apfelreinigungsmaschine programmieren. Strafe muß sein! Denke der Prof. wollte einfach was andres machen als bei den BWL`lern asbzuhängen! Allgemein ist Inf. bei den BWL mehr SAP und Excel und Co.!
Demnächst schreibt der Spiegel wohl auch noch über die Umfallquote von chinesischen Reissäcken und indischen Fahrrädern. Deutscher Qualitätsjournalismus eben.
Wühlhase schrieb: > Naja...letztendlich sagen die Noten heute kaum noch etwas aus. Die > meisten Personaler haben das bereits mitgekriegt. > > Ich zum Beispiel habe auch keine superguten Noten. Na und? Ich hab > Komilitonen mit deutlich besseren Noten dafür noch im dritten Semester > den Spannungsteiler oder das ohmsche Gesetz erklärt. Da hieß es dann > halt in der Aufgabe nicht mehr explizit ohmsches Gesetz, sondern dann > ging um irgendeine Anwendung. Wer hat nun also aus seinem Studium mehr > mitgenommen? Ja, da hast du recht, leider weiß das aber nicht jeder, bzw diejenigen, welche Formal besser sind, meinen dann oft auch, das sie besser wären als die anderen, was im Team gewaltige Spannungen verursachen kann.
Na ja, was willste machen... In meiner Zeit als HiWi musste ich auch einige Grundsemester-Klausuren beaufsichtigen, in den Jahren davor hatte es öfters mal sehr ausgefeilte Betrugsversuche gegeben und die Profs haben dann so viele Leute wie möglich zusammengetrommelt damit die Studis nicht spicken können. Der Höhepunkt des ganzen war eine ET-Klausur in der der Chef des NT-Labors eine komplette Messstation (gut sichtbar für alle) aufgebaut hat und die üblichen Mobilfunkbänder auf Uploads überwacht hat. KA was wir gemacht hätten wenn er da was gesehen hätte, aber effektiv gings ja nur um Abschreckung. :D Anyway, eine der Klausuren bei der ich Aufpasser spielen durfte war eine ET1-Klausur für angehende Wirtschaftsingenieure. Durchfallquote war mörderisch, von ~120 Leuten haben 12 bestanden, also Quote auch so um den Dreh wie in diesem Artikel beschrieben. Aber war die Klausur tatsächlich zu schwer? Na ja, als ich die Zettel von den Studis eingesammelt hab, hab ich natürlich mal geschaut, was die so eingetragen haben... und mich hats fast aus den Latschen gehauen. In den Jahren davor hatte der Prof eigentlich immer eine Aufgabe drin, in welcher man ein Netzwerk mittels Maschenstromverfahren berechnen sollte. Und weil bei uns nur Ergebnisse zählen (er sieht's nicht ein alleine hunderte von Klausuren durchzurechnen, ist ja auch irgendwie verständlich) muss man die Endergebnisse auf das Aufgabenblatt eintragen. Bei dieser Aufgabe musste man noch nicht mal was berechnen, sondern lediglich die Matrix korrekt ausfüllen. D.h. auf dem Blatt stand sowas wie: [ _ ] [I1] = [U1] [ _ ] * [I2] = [U2] [ _ ] [I3] = [U3] Und man musste nur noch die richtigen Widerstände eintragen. Sollte ja an sich nicht so schwer sein. Ist es auch nicht. Und das sind dann sowas wie 10 sichere Punkte von 50. Und du brauchst ~20 zum Bestehen. Nur hatte dieses Mal der Prof die Dreistigkeit, dieselbe Aufgabe mit dem Knotenpotentialverfahren zu stellen. Matrix sah also ein bisschen anders aus. Aufgabenstellung las sich auch etwas anders: "Füllen Sie die Leitwerte ein." [ _ ] [U1] = [I1] [ _ ] * [U2] = [I2] [ _ ] [U3] = [I3] Gut, sollte auch nicht so schwierig sein... aber was seh ich bei vielen Studis auf dem Aufgabenzettel (nein, nicht nur bei einzelnen... bei EINZELNEN wars richtig... .__.)? [ R1 R2 R3 ] * [U1] = [I1] Kopf -> Wand. Wollen Etechniker werden (gut, Wirtschafts-Etechniker) aber können weder lesen ("Leitwerte"!!!!!), noch den URI... In meiner Zeit als Klausuraufsicht habe ich folgendes gelernt: Die Klausuren sind nicht zu schwer, eher zu einfach, und wenn trotzdem 80% durchfallen dann liegt das einzig und alleine daran, dass die Studis zu rotzdoof sind.
:
Bearbeitet durch User
Random .. schrieb: > Mathe 1 war da noch das einfachste (im Grunde quer durchs Abi, oder (für > mich) etwas mehr als Fachoberschule). > Mathe 2 war dann schon schwiriger mit Integral / Differential, > dementsprechend höher die Durchfallquote. Was habt ihr im Abi gemacht, wenn nicht Integral- und Differentialrechnung? Euer Mathe 1 war dann ehr unser Mathe Vorkurs.
Cha-woma M. schrieb: > Mike B. schrieb: >> Im Gegenzug durften seinerzeit aber BWL-Studenten in den drei Semestern >> Informatik, die man so machen musste, mit Keller und Halde und einer vom >> Prof selbst ausgedachten Sprache erst eine Waschmaschine und dann eine >> Apfelreinigungsmaschine programmieren. > > Strafe muß sein! > Denke der Prof. wollte einfach was andres machen als bei den BWL`lern > asbzuhängen! > Allgemein ist Inf. bei den BWL mehr SAP und Excel und Co.! heutzutage vielleicht, aber damals hatte der Prof, der von der Inf-Fakultät zu den Wirtschaftlern für diesen Kurs abgestellt worden war, da wohl keine Ahnung davon/keinen Bock drauf und hat stur seinen Grundkurs von-Neumann-Maschine als Inf für Wirtschaftler durchgezogen an der FH wurde im gleichen Kurs im Vordiplom wenigstens FoxPro (für Datanbanken) gelehrt, auch etwas sehr speziell aber für BWLer "sinnvoller" als von-Neumann-Masschinen zu programmieren
:
Bearbeitet durch User
Es war ein Freiversuch. Da schreibt jeder Dödel mit, auch die die nix gelernt haben und meinen da komme ich vielleicht auch ohne Vorbereitung besoffen durch 'raten' durch. Deshalb auch Abgaben mit 30 leeren Blättern. Das hat weder was mit dem schwerem Fach, fiesem Prof, ... zu tun. Das ist angewandte Psychologie auf das Verhalten von Erstsemesterstudenten. Das dient eher zum Wachrütteln, dass jetzt Kindergeburtstagslernen ala Abi mit lustigen Streichen vorbei ist. Manche begreifen es, manche nicht, später sehen die Quoten anders aus, weil viele von selbst merken, dass sie dort nix mehr geschenkt bekommen wie in der Schule.
As-I-Roved-Out schrieb: > Der Teil "Die Studenten seien schlicht zu faul zum Lernen" deutet dann > eher auf Arroganz hin. "zu faul" ist ein vom Individuum definiertes Maß > und damit nicht vergleich- bzw. reproduzierbar. Aber genau hier wird der Anspruch sichtbar: Absolventen sollen nach dem Studium in der Lage sein sich -selbstständig- in Problemstellungen einzuarbeiten und Lösungsansätze aufstellen - das ist der Zweck des Studiums. Und wer es nicht schafft sich -selbst- durch Selbststudium auf die Prüfung vorzubereiten sondern immer noch meint es genügt wie in der Schule Anwesenheit und der Lehrer macht den Rest, der zeigt genau den Mangel an -Initiative- der auch mit Faulheit bezeichnet wird. Was "Lernen" bedeutet ist nun mal an Schule und Hochschule für viele Studentinnen total gegensätzlich; IMHO gerade für die denen es in der Schule leicht fiel und die es nie realisiert haben das man sich Lehrstoff auch -selbst- erarbeiten muss. Und das hat nichts mit Arroganz zu tun sondern einfach nur mit dem Aussprechen -unbequemer Wahrheiten-: 1. Wer es an die Uni schafft ist (meistens) IQ-mäßig dem Studium gewachsen 2. Wer die Prüfung nicht schafft und bspw. ein leeres Blatt abgibt obwohl er es IQ-mäßig drauf, hat sich nicht richtig vorbereitet. 3. Wer sich nicht richtig vorbereitet ist zu faul.
Lu R. schrieb: > Kopf -> Wand. Wollen Etechniker werden (gut, Wirtschafts-Etechniker) > aber können weder lesen ("Leitwerte"!!!!!), noch den URI... > > In meiner Zeit als Klausuraufsicht habe ich folgendes gelernt: Die > Klausuren sind nicht zu schwer, eher zu einfach, und wenn trotzdem 80% > durchfallen dann liegt das einzig und alleine daran, dass die Studis zu > rotzdoof sind. Das ist zum einen das was ich meine: Durch den Zeitdruck bzw. das "Um die Wette Studieren" hat man nicht mehr Zeit die Thematik zu verstehen sondern lernt nur noch, wie man am schnellsten/besten die Klausur besteht. Das macht man dann mit Altklausuren und ist aufgeschmissen wenn sich etwas ändert. Andererseits hat man sonst kaum eine Wahl. Wollte man ein Fach verstehen müsste man noch nebenher ggf. mal in einem Fachbuch schmökern bzw in dem Falle jetzt selbst ein Netzwerk ausrechnen und nachmessen. Jetzt hast du aber 6 Fächer, da fehlt schlicht die Zeit. Und ja, kann sein dass da viele "dumm" sind. Ich behaupte mir wäre das aufgefallen, zumindest wenn man bei der Aufgabe kurz ins Denken kommen muss statt nur drüber zu rasen. Was du jedoch ggf. unterschätzt: Du hast das als entspannter Beobachter gesehen: Du interessierst dich für ETech, du kannst das alles schon und du hast nichts zu verlieren, du sitzt deine Zeit quasi ab. Klar kannst du da entspannter und strukturierter Denken. In Eile/Stress übersieht man doch gerne mal ein Detail im Vergleich zu einem unbeteiligten Beobachter. Edit: Und wahrscheinlich wollen sie nichts mit ETech zu tun haben, müssen es aber machen weil es eben Pflichtveranstaltung ist.
:
Bearbeitet durch User
Marc S. schrieb: > Das ist zum einen das was ich meine: Durch den Zeitdruck bzw. das "Um > die Wette Studieren" hat man nicht mehr Zeit die Thematik zu verstehen > sondern lernt nur noch, wie man am schnellsten/besten die Klausur > besteht. Nee Zeitdruck gibt es nicht per se - den macht man sich selbst > Das macht man dann mit Altklausuren und ist aufgeschmissen wenn sich > etwas ändert. Wenn sich Altklausuren büffel als zweckfrei erwiesen hat -> warum machst du das dann weiter? Mit Lernen nach falscher Methode erhöhst du den Zeitdruck noch. > Andererseits hat man sonst kaum eine Wahl. Wollte man ein Fach verstehen > müsste man noch nebenher ggf. mal in einem Fachbuch schmökern bzw in dem > Falle jetzt selbst ein Netzwerk ausrechnen und nachmessen. ja und - mach das doch? Genau deswegen studiert man ja -> um das Fach zu verstehen. Wer das Fach nicht verstehen will der soll auch nicht studieren. Es gibt im Unterschied zur Schulpflicht keine Hochschulpflicht -> vielleicht ist ja genau das das Problem.
Marc S. schrieb: > Edit: Und wahrscheinlich wollen sie nichts mit ETech zu tun haben, > müssen es aber machen weil es eben Pflichtveranstaltung ist. Das... genau das. > In Eile/Stress übersieht > man doch gerne mal ein Detail im Vergleich zu einem unbeteiligten > Beobachter. Natürlich, aber das wird später im Beruf nicht besser. Wenn die Hütte brennt weil ein Liefertermin kurz vorm Platzen ist kannst du auch nicht noch mal kurz schmökern. Mich hat diese Klausur auch deshalb so sehr geärgert, weil ich in dem Semester selbst eine ET-Tutorien abgehalten hab. Und ich hab die Studis quasi jede Woche auf Knien angfleht, dass sie die Aufgabenstellung sorgfältig durchlesen sollen bevor sie mit dem Rechnen anfangen. Und nicht wegen dem "Aussehen" der Aufgabe direkt auf ein bekanntes Schema zu schließen. Genutzt hat es wenig. Ich hab das auch mal getestet, das Tutorium mit einer Übung begonnen die bis auf ein Detail ähnlich zu einer Übung der vorherigen Woche "aussah" und die Studis rechnen lassen. Selbst da hat der Großteil wild drauflos gerechnet und sich gefreut, dass man ja das gelernte Schema F aus der Vorwoche anwenden kann - obwohl es hier keinerlei Zeitdruck gab.
Ich habe damals die "höhere Mathematik" Klausuren so lange verschoben bis ich sicher war es zu schaffen. Habe also erst am Ende des Studiums diese geschrieben. Allerdings hatte ich dann auch eine der besten Noten in HM1-3. Zum Glück war das an meiner Uni möglich. Das hat mir eine Menge Stress erspart.
doppellaeufiger Troll schrieb: > Eine Schule mit elitaerem Anstrich, sprich die sich in der oberen Liga > sieht muss eine hohe Durchfallquote haben. Es ist auch fuer Absolventen > einer solchen Schule wichtig zu wissen, dass sie zu den sehr wenigen > Auserwaehlten, aeh zaehen supermitivierten Schnelldenkern, aeh > Ueberlebenden, gehoeren. Das ergibt schon eine ganz andere Position bei > irgendwelchen Verhandlungen. Wäre ja wünschenswert. Ich kannte aber auch Fachhochschulen (an denen es angeblich superschwer war) an denen nach 4,5 Semestern locker 35 % ihr Vordiplom hatten. Da musstest Du aber dann die Fünfen auch suchen (nenne bewusst keinen Namen). Ohne gescheite Durchfallquoten wird der Abschluss immer mehr entwertet. Das hilft eigentlich kaum einem wg. dem Massenauschuss.
Thomas1 schrieb: > Durchfallquote an Hochschulen Ach, die hängt immer stark von der Qualität der Mensa ab, leider oft höher als gedacht.
Lord of L. schrieb: > Für mich als Ersti war nie klar wofür > ich N-Dimensionale Räume oder Mehrfachintegrale brauchen könnte. Oder > komplexe Vektoralgebra. Das ist u.a. auch dafür da, das Denken zu trainieren. Erst, wenn man vieles von dem nachvollzogen hat, was Generationen vor einem erdacht haben, kann man als Ingenieur dahin kommen, selber vielleicht mal was neues zu entwickeln. Und: Das Gehirn ist irgendwie wie ein Muskel: Es muss trainiert werden, um leistungsfähig zu werden. Es gibt also zwei Punkte bei dem Lehrthema: 1) Die weniger begabten raussortieren 2) Die gut begabten fördern Ich sehe das an mir: Als ich mal angefangen hatte, Fourrier zu kapieren, purzelten die Schlussfolgerungen in der Signalverarbeitung nur so raus. Vieles gab es schon, einiges eben noch nicht. 2 Patente sind es inzwischen geworden und dazu einige trickreche Umsetzungen von Verfahren, die es so noch nicht gab und die auch keiner kennt / kannte. Das Interessante: Eine Überlegung triggert die nächste an. Vieles, von dem, was ich heute kann, hätte ich vor 5 Jahren nicht verstanden. Und da geht permanent weiter: Ich habe gerade eine Software in der Mache, die ich jetzt umschreibe, nachdem ich sie vor 2 Jahren entwickelt hatte. Das Verfahren war damals schon gut, aber es gibt inzwischen neue Ideen. Das Lernen wird irgendwann mal angeschubst und hört dann idealerweise nicht mehr auf.
Ich sehe das Ganze zweischneidig: 1. Aussieben im Studium bringt gegenüber einem NC allen die Möglichkeit das Studium zu wählen und mit dem entsprechenden Eifer oder Talent auch zu schaffen. Es sind also nicht irgendwelche Schulnoten ein Ausschlusskriterium. Dies ist eindeutig positiv. 2. Für jeden Prof ist sein Fach das Wichtigste. Mathematik als Kopftraining oder auch als Handwerkszeug ist unumgänglich, auch wenn ich nun nach vielmehr 30 Berufsjahren sagen muss, ich brauche heute das Wenigste davon. Es ist halt einfach Basiswissen und gehört zu den Grundkenntnissen eines Ingenieurs. Bei uns gehörten dazu eben auch Fächer wie Technische Mechanik. Warum ich als Elektroingenieur die Statik von Fachwerkhäusern berechnen können muss habe ich nie verstanden. Biegemomente und Hebel usw sollte man mal kennengelernt haben, warum an diesem Fach dann 70% scheitern sollen verstehe ich nicht. Die faule Ausrede war, die Aufgaben wären nicht schwerer geworden, nur das Wissen der Studenten schlechter. Auch aus großer Distanz erinnere mich an die unlösbaren Probleme die der Prof hatte, wenn er an der Tafel mal eine Kraftpfeil abweichend vom Werk seines Vorgängers eingezeichnet hatte. Es ist also auch durchaus möglich das die Qualität des Lehrenden Einfluss auf das Ergebnis hat. Unsere Fachschaft hat damals eine geniale Aktion gestartet: Nach jedem Prüfungsblock im Vordiplom wurde der Professor mit der höchsten Durchfallquote mit dem "Goldenen Sieb" ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wurde im Hörsaal in Anwesenheit von Presseleuten übergeben, die natürlich auch nachgehakt haben. Merkwürdigerweise hat von da an nie zweimal hintereinander das gleiche Fach dieses Sieb erhalten.
Gerade bei den Ingenieuren ist das Niveau bei der Mathematik leider erschreckend schlecht. Das Problem ist eigentlich nicht das die Vorlesungen so schlecht oder die Klausuren so schwer sind. Im Zweifelsfall muss man halt den Stoff aus einem Lehrbuch verstehen, wenn die Vorlesung einem nicht liegt. Für so etwas elementares findet man ja noch reichlich Lehrbücher - das ginge ggf. auch ohne Vorlesung. Das ist aber nicht nur hier so, in den USA ist es soweit ich es da mitbekommen habe ähnlich, wenn nicht schlimmer. Kritisieren könnte man ggf. dass bei den Massenveranstaltungen eine frühere Rückmeldung / Kontrolle des Lernstandes oft fehlt - und seien es nur Hausaufgaben, die nicht zur Note beitragen und entsprechend auch selber gerechnet werden. Für einige war es halt an der Schule noch nicht nötig sich auch für Mathematik mal hinzusetzen und zu lernen. Für mich persönlich waren die Hausaufgabe oft lehrreicher als Vorlesungen. Erschreckender als die hohe Quote der schlechten Klausuren war für mich eigentlich wie verbreitet und dreist versucht wurde zu schummeln.
Lurchi schrieb: > Erschreckender als die hohe Quote der schlechten Klausuren war für mich > eigentlich wie verbreitet und dreist versucht wurde zu schummeln. Was erschreckt dich da? In der heutigen "Überall-Handy Generation" ist man doch blöd wenn man nicht schummelt.
> Autor: Heiner (Gast) > Datum: 22.04.2016 14:44 > Durchfall (Diarrhö) > Als Durchfall (Diarrhö) wird Stuhl bezeichnet, der bei Erwachsenen mehr > als dreimal täglich auftritt, in der Menge vermehrt und / oder dünn ist. Schreibe nicht so eine Gülle !
Lurchi schrieb: > Erschreckender als die hohe Quote der schlechten Klausuren war für mich > eigentlich wie verbreitet und dreist versucht wurde zu schummeln. Das scheint je nach Uni/Studiengang sehr Unterschiedlich zu sein. Ich habe das bei uns Abgesehen von Mathe B (Erklärung siehe unten) nie mitbekommen. Liegt vielleicht aber auch daran, dass vor so gut wie jeder Klausur noch mal erläutert wurde, dass das je nach Schwere des Täuschungsversuchs zur direkten Exmatrikulation führen kann. Dreistigkeit in der Diskussion über Noten und erlaubte Hilfsmittel („Kann ich meinen Laptop als Taschenrechner benutzen?“), ja - aber Schummeln während der Klausur habe ich nur bei besagter Mathe B Klausur mitbekommen. Da war der Hörsaal so voll, dass alle direkt neben einander saßen und man froh war, überhaupt einen Sitzplatz bekommen zu haben (Schlecht geplant - der Prof hat danach aber auch Aufgehört). Und wenn des Nachbarn Lösung so nahe liegt, dann ist das für viele an diesem Tag eben die naheliegendere Lösung gewesen...
Wass man zu dem Thema Mathe allerdings sagen muss, ist das die Matheprofs didaktisch oft eine absolute katastrophe sind. Also der Dozent spielt da schon mit rein. Auch wenn zB die Aufgabenstellung katastrophal ist liegt das weniger an den Studenten. Allerdings kann man als student nicht alles auf den prof schieben, da macht man es sich einfach mit. Was mir auffällt in meinem Studium ist das viele zB ET gewählt haben weil sie dachten sie sind in Mathe/Physik ganz gut gewesen und können das ja einfach mal machen. Aber die haben in den meisten fällen zu der Thematik nie vorhher ein bezug gehabt und auch während des studiums fast keinen. Auch nie das private Interesse an solchen sachen gehabt und auch während des studiums nicht entwickelt. Selbst im vierten Semester haben viele noch nie einen Lötkolben in der hand gehabt. Wenn das Interesse und der bezug nicht da ist dann kann das auch nicht wirklich klappen. So jedenfalls meine sicht der dinge
:
Bearbeitet durch User
M. S. schrieb: > Was mir auffällt in meinem Studium ist das viele zB ET gewählt haben > weil sie dachten sie sind in Mathe/Physik ganz gut gewesen und können > das ja einfach mal machen. Aber die haben in den meisten fällen zu der > Thematik nie vorhher ein bezug gehabt und auch während des studiums fast > keinen. Auch nie das private Interesse an solchen sachen gehabt und auch > während des studiums nicht entwickelt. Selbst im vierten Semester haben > viele noch nie einen Lötkolben in der hand gehabt. Wenn das Interesse > und der bezug nicht da ist dann kann das auch nicht wirklich klappen. > So jedenfalls meine sicht der dinge Elektrotechnik Ingenieur ist ein Beruf wie Anwalt oder Arzt. Warum wird aber nur von Ingenieuren erwartet auch die Freizeit für den Scheiß zu opfern. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme bin ich froh mal abzuschalten. Es gibt im Leben viel spaßigere Sachen als nur mit irgendwelchen Lötkolben rumzuhantieren. Mir ist ein gutes Buch oder Sport tausend mal lieber als irgendeine Schaltung zu entwickeln in der Freizeit, unbezahlt...
> Was mir auffällt in meinem Studium ist das viele zB ET gewählt haben > weil sie dachten sie sind in Mathe/Physik ganz gut gewesen und können > das ja einfach mal machen. Aber die haben in den meisten fällen zu der > Thematik nie vorhher ein bezug gehabt und auch während des studiums fast > keinen. Auch nie das private Interesse an solchen sachen gehabt und auch > während des studiums nicht entwickelt. Selbst im vierten Semester haben > viele noch nie einen Lötkolben in der hand gehabt. Wenn das Interesse > und der bezug nicht da ist dann kann das auch nicht wirklich klappen. > So jedenfalls meine sicht der dinge Das mag zwar meistens stimmen, bei mir wars aber anders. Habe mich schon immer für Technik und Elektronik interessiert. Habe selber gebastelt und programmiert. Leider habe ich trotzdem nach erfolgreichem Abschluss meines Studiums (ist jetzt schon über 10 Jahre her) nie einen Job als Ingenieur gefunden. Habe mich deshalb mit fachfremden Jobs fast auf Hartz-IV Niveau durchgeschlagen. Jetzt habe ich immerhin 15€/h und darf verschiedene elektrische Maschinen reparieren, VDE701-702 Prüfungen durchführen, Mitarbeiter ohne Schulbildung in Elektroarbeiten einweisen (auch wenn das rechtlich nicht OK ist), Pinwände aufhängen, Hausmeisterarbeiten durchführen, Post sortieren, manchmal Möbel schleppen, "Mädchen für alles" spielen, unbezahlte Überstunden machen usw. Und das alles um nicht nach Hartz-IV abzurutschen.
Ich bin zwar nicht aus der ET-Branche (Maschinenbauer) aber was mir aufgefallen ist, ist das viele junge nur noch am PC Konstruieren können(so einigermaßen). Ich weiß nicht in wie weit sich das auf euch im ET-Bereich übertragen lässt aber vielen jungen Ing. im Maschinenbau würde eine Lehre in diesem Bereich gut tun um einfach ein besseres praktisches denken zu haben was die Bedienbarkeit usw. der konstruierten Anlage/Bedienelemente usw. angeht. Fachliche Korrektheit ist eben nicht alles, zumindest bei uns im Bereich hat der Mensch noch viel mit der Maschine zu tun und da spielen solche Elemente eben auch eine (sehr) wichtige Rolle. Wer dann nie in der Praxis richtig mit angepackt hat dem fehlt dann leider oft die Inspiration/Ideenreichtum um eine richtig gut Arbeit abzuliefern. Eine gute und solide Basis wäre für einen Ing. wenn er vor Studienantritt 2 Jahre praktisch arbeiten muss bzw. eine Lehre machen muss um überhaupt studieren zu können. Noten usw. sollte es keine geben, es geht einfach darum das ganze mal kennen zu lernen. Ich denke da würde richtig guter Nachwuchs daraus entstehen. Die Praktikums sind ja leider oftmals anders orientiert.
Dirk schrieb: > Habe > selber gebastelt und programmiert. Leider habe ich trotzdem nach > erfolgreichem Abschluss meines Studiums (ist jetzt schon über 10 Jahre > her) nie einen Job als Ingenieur gefunden. Kannst Du auch die Gründe nennen, wieso du als erfolgreicher Absolvent mit hohem Interesse am Fach keinen Job gefunden hast? Und als was arbeitest du jetzt?
Neugierig schrieb: > Kannst Du auch die Gründe nennen, wieso du als erfolgreicher Absolvent > mit hohem Interesse am Fach keinen Job gefunden hast? - Ich war nicht unter den besten 10% - Die Stelle wo ich mein Praktikum machte gibt es nicht mehr, die Firma hat massiv Abteilungen geschlossen, ebenso war es bei der Firma bei der ich meine Diplomarbeit schrieb. Da war es vorher schon klar, dass niemand übernommen wird. Sonst fallen mir keine Gründe ein. Vielleicht ist meine Heimatregion Darmstadt nur für Überflieger aussichtsreich. Die Firmen in Stuttgart, Nürnberg, München, Köln haben mich vielleicht abgelehnt weil sie nur heimatnahe Leute wollten. Woher soll ich das wissen? > Und als was arbeitest du jetzt? Steht in meinem Beitrag
Neugierig schrieb: > Dirk schrieb: >> Habe >> selber gebastelt und programmiert. Leider habe ich trotzdem nach >> erfolgreichem Abschluss meines Studiums (ist jetzt schon über 10 Jahre >> her) nie einen Job als Ingenieur gefunden. > > Kannst Du auch die Gründe nennen, wieso du als erfolgreicher Absolvent > mit hohem Interesse am Fach keinen Job gefunden hast? Das schockt mich schon irgendwie. ich meine auch jemand der das Studium geschafft hat und nicht zu den besten 10% gehört ist doch nicht schlecht oder so... Und wenn jemand wirklich Interesse an seinem Fach hat und sich auch gerne privat damit befasst dann weiß man doch als Unternehmer das man da keine Lusche hat die da rumsitzt und die Arbeitszeit totschlägt sondern jemand der an dem Bereich spaß hat... Welche vertiefung hast du denn gewählt bzw auf welches Themengebiet hattest du dich spezialisiert? Liegt es vllt da dran?
Also ich gehörte zu den besten 10 % meines Jahrgangs (laut ECTS-Note) und habe mein Studium in nahezu Regelstudienzeit absolviert (Uni Rostock). Leider habe auch ich in meiner Region (Usedom) nichts gefunden. Für mich sind Mikrocontroller damit auch nur noch Hobby.
Bitwurschtler schrieb: > ja und - mach das doch? Genau deswegen studiert man ja -> um das Fach zu > verstehen. Nicht notwendigerweise. Es gibt mehr als nur eine mögliche Motivation, um ein Fach zu studieren. Beispiel: Um als Softwareentwickler zu arbeiten, braucht man für viele Stellen einen Hochschulabschluss. Der wird von den Firmen einfach verlangt. Wenn ich nun die Informatik komplett verstehen wollte, müsste ich z.B. auch die Komplexitätstheorie und die Berechenbarkeitstheorie richtig verstehen. Das tue ich nicht, ich verstehe sie gerade mal so halbwegs. Zudem ist vieles, was ich darüber mal gelernt habe, mangels Anwendung in Vergessenheit geraten. Das Gute ist: Man braucht weder zwingend tiefgehendes Wissen über Komplexitätstheorie noch über Berechenbarkeitstheorie, um in der Industrie ein guter Softwareentwickler zu sein. Aber den Hochschulabschluss, den braucht man. Ohne den braucht man sich auf viele Stellen gar nicht erst zu bewerben. > Wer das Fach nicht verstehen will der soll auch nicht > studieren. Die Schlussfolgerung ist falsch, weil sie auf einer falschen Annahme beruht. Wer z.B. Mathe und Sport auf Lehramt studiert, der will auch nicht unbedingt die Mathematik insgesamt verstehen. Ohnehin kommt es bei Lehrern viel mehr auf Didaktik an als auf Theorie. Wir erinnern uns: Didaktik ist das, wovon viele Hochschulprofs absolut keine Ahnung haben.
:
Bearbeitet durch User
M. S. schrieb: > Das schockt mich schon irgendwie. ich meine auch jemand der das Studium > geschafft hat und nicht zu den besten 10% gehört ist doch nicht schlecht > oder so... Und wenn jemand wirklich Interesse an seinem Fach hat und > sich auch gerne privat damit befasst dann weiß man doch als Unternehmer > das man da keine Lusche hat die da rumsitzt und die Arbeitszeit > totschlägt sondern jemand der an dem Bereich spaß hat... Welche > vertiefung hast du denn gewählt bzw auf welches Themengebiet hattest du > dich spezialisiert? Liegt es vllt da dran? Bedenke, dass die Trollwahrscheinlichkeit hoch ist.
:
Bearbeitet durch User
Mark B. schrieb: > Wer z.B. Mathe und Sport auf Lehramt studiert, der will auch nicht > unbedingt die Mathematik insgesamt verstehen. Ohnehin kommt es bei > Lehrern viel mehr auf Didaktik an als auf Theorie. Wir erinnern uns: > Didaktik ist das, wovon viele Hochschulprofs absolut keine Ahnung haben. Mehr noch: als bei uns den Profs angeboten wurde, ihre Hochschuldidaktik aufzufrischen oder erst überhaupt damit mal in Berührung zu kommen, haben viele ihre Abscheu und Renitenz nicht verborgen und sich darüber auch noch offen in den Vorlesungen witzigen gemacht. Didaktik sei Gedöns, um damit sein Nichtwissen besser aussehen zu lassen.
Naja, dass mit der Durchfallquote würde ich nicht so eng sehen. Ich kenne es von der FH so, dass die Prüfungen von Semester zu Semester nicht gleich schwer sind. Auch wenn es der selbe Prüfer ist. Auch musste ich feststellen, dass die Qualität der Professoren nicht gleich gut ist. Manche geben sich voll die Mühe, andere schaffen es nicht mal nach 10 Jahren die Fehler ihrer Test-Aufgaben zu korrigieren. Aus diesem Grund sind Noten nicht unbedingt aussagekräftig. Auch die Dauer eines Studium sagt nicht immer etwas aus. Wichtig ist, dass man sein Studium in angemessener Zeit packt. Den Rest lernt man dann eh auf Arbeit bzw. da fangt das große Lernen erst so richtig an.
Wobei ich sagen muss, dass spätestens an der Uni oder FH die Sache mit Didaktik auch keinen Sinn mehr hat. Die Studenten müssen jetzt selbständige Leute werden. Soll auch noch bei der Bachelor-/Masterarbeit jemanden ihnen über die Schulter gucken und ihnen auf die Sprünge helfen!? Soll bei der wissenschaftlichen Arbeit am Lehrstuhl der Prof dann auch immer noch die Quellen suchen und ihre Papers strukturieren!? Soll bei der Entwicklertätigkeit dann auch noch immer noch der Ober-Ing. kommen und sagen, was wie zu tun ist. Irgendwann muss klar die Grenze gezogen werden, auch wenn es noch so hart, unfair und unmenschlich erscheint. Und das muss am Anfang des ersten Semesters sein.
Hach, das waren noch Zeiten, an der FH Mathe büffeln. Ich bin auch hier und da durchgerasselt, aber am Ende stand die Urkunde :-) Ca 1/3 der Anfangsteilnehmer kam durch. Im Rückblick würde ich heute vieles anders machen als damals, ist auch schon 20 Jahre her. Wenn ich mein Studium heute machen würde, würde ich da ganz anders rangehen, aber man war ja jung. Ich denke, viele haben heute noch mehr anderes im Kopf als wir, die Schulen sind da auch viel lascher geworden, die Schüler haben kaum Hausaufgaben (Gymnasium, 9/11 Klasse rede ich von), und die Aufgaben sind auch sehr simpel, trotzdem sind die Noten schlecht, Handy und Computer ist überall wichtiger. Die Schüler lernen heute nicht mehr wie man lernt, sie machen die Arbeiten und vergessen dann alles wieder. Sieht man auch gut an der Rechtschreibung.
Ich verstehe das ganze Jammern um schlechte Didaktik an der Universität nicht. Die Uni ist keine Schule mehr. Wenn der Dozent nichts taugt habe ich die Aufgabe mir den Stoff selber anzueignen. Auch die Aussage "ich bin nur schlecht in XY und werde das später nie mehr brauchen" finde ich am Thema vorbei. Im Job kann ich mir später auch nicht aussuchen was gerade relevant ist und worin ich gut bin - ich muss mich dann halt einfach mit der Thematik so lange beschäftigen bis ich es hinreichend verstanden habe. Was ich hingegen sehr negativ sehe sind Prüfungen auf Zeitdruck. Eine richtig komplizierte Prüfung mit deutlich mehr Zeit als notwendig finde ich wesentlich sinnvoler als eine Prüfung bei der es nur auf Geschwindigkeit geht. Ohnehin bin ich der Meinung, dass man erst in einer mündlichen Prüfung wirklich erkennt ob der Prüfende den Stoff begriffen hat oder nicht.
Name schrieb: > Ich verstehe das ganze Jammern um schlechte Didaktik an der Universität > nicht. Die Uni ist keine Schule mehr. Wenn der Dozent nichts taugt habe > ich die Aufgabe mir den Stoff selber anzueignen. Die Aufgabe hat man als Student natürlich auch. Das darf aber keine Entschuldigung für qualitativ schlechte Arbeit der Dozenten sein, wenn sie ihre Vorlesungen halten. Schließlich werden sie dafür sehr ordentlich bezahlt - unter anderem von Deinem und meinem Steuergeld! Dafür sollen sie sich ruhig auch Mühe bei der Lehre geben.
> Dirk schrieb: > Leider habe ich trotzdem nach > erfolgreichem Abschluss meines Studiums (ist jetzt schon über 10 Jahre > her) nie einen Job als Ingenieur gefunden. Auch eine Bulettenbude kann ihren Mann ernähren.
Tippgeber schrieb: > Als ich mal angefangen hatte, Fourrier zu kapieren, purzelten die > Schlussfolgerungen in der Signalverarbeitung nur so raus. Vieles gab es > schon, einiges eben noch nicht. 2 Patente sind es inzwischen geworden > und dazu einige trickreche Umsetzungen von Verfahren, die es so noch > nicht gab und die auch keiner kennt / kannte. Der Typ hieß Fourier ;-) Aber hast schon recht, die Theorie dahinter ist ganz nett und vor allem gibts viele wichtige Anwendungen. In Mathe muss man sich manchmal einfach die Zeit zum Nachdenken nehmen. In 99% der Fälle führt das zum Ziel. Die restlichen Fälle will man nicht verstehen, die lernt man auswendig :-) Sowohl in Inf als auch ET hab ich Mathe jetzt nie als besonders schwierig angesehen. Man darf es aber auch nicht unterschätzen.
Name schrieb: > Was ich hingegen sehr negativ sehe sind Prüfungen auf Zeitdruck. Eine > richtig komplizierte Prüfung mit deutlich mehr Zeit als notwendig finde > ich wesentlich sinnvoler als eine Prüfung bei der es nur auf > Geschwindigkeit geht. Ist aber schwer zu stellen, wenn der Stoff immer derselbe ist und die Studis dazu neigen, alles auswändig zu lernen.
Hallo, ich würde mal behaupten, dass 80% bis 90% der Uni-Absolventen den größten Teil des "anspruchsvollen" Mathe-Stoffs, den sie mal gelernt haben, im Beruf sowieso nicht mehr brauchen oder brauchen werden, es sei denn sie haben an der Uni eine wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen oder sie bilden sich privat weiter.
Mark B. schrieb im Beitrag #4555190: > M. S. schrieb im Beitrag #4555158: >> Wenn man übrigens nem Physiker erzählen würde das man als Ing schwere >> matheklausuren hatte dann wird der auch nur schmunzeln. Für viele von >> denen sind Ingenieure ,,nur Ingenieure''. > > Big Bang Theory lässt grüßen ;-) Ja das auch ^^ aber von denen haben wirklich viele diese Einstellung. Noch schlimmer sind Mathematiker - mit denen darf man gar nicht anfangen über sowas zu diskutieren
M. S. schrieb im Beitrag #4555158: > Wenn man übrigens nem Physiker erzählen würde das man als Ing schwere > matheklausuren hatte dann wird der auch nur schmunzeln. Für viele von > denen sind Ingenieure ,,nur Ingenieure''. Wenn, wie an meiner damaligen Uni, die HM-Vorlesungen für Physiker und E-Techniker die gleichen waren, dann gilt das denke ich nicht.
Auch die E-Techniker brauchen schon noch einiges an Mathematik. Vielleicht nicht so direkt im späteren Beruf, aber es ist ausgesprochen schwer den folgender Stoff in der E-Technik zu verstehen, wenn man die Grundlegende Mathematik nicht versteht. Hinter vielen Techniken steckt halt doch recht viel und teils fortgeschrittene Mathematik. Man muss die Mathematik ggf. nicht ganz so streng nach Axiomen und mit allem Beweisen durchnehmen - gerade da sind die Ingenieure teils intellektuell überfordert, bzw. weniger dran interessiert. Für einige geht das dann leider nach hinten los, weil sie nur dass lernen um die Klausur mit möglichst wenig Aufwand und etwas Glück zu bestehen, und nicht den Teil den sie eigentlich benötigen. So richtig hilfreich wird die Mathematik auch vor allem dann, wenn man es richtig beherrscht, sich also bei den Ergebnisse auch sicher ist und nicht nur hofft das wenigstens 50% stimmen, um damit die Klausur zu bestehen. Der große Wert liegt ja in den absoluten Aussagen der Mathematik - das spart einem dann viel Zeit, wenn man weiß das man nach unmöglichen Lösungen nicht mehr suchen muss.
Nach dem die Zeit erhöhrt wurde für die Klausur, sind nur noch 44% durchgefallen. Daran kann man eigentlich sehen, was das eigentlich für eine absurde Scheinwelt ist.
M. S. schrieb: > Mark B. schrieb im Beitrag #4555190: >> M. S. schrieb im Beitrag #4555158: >>> Wenn man übrigens nem Physiker erzählen würde das man als Ing schwere >>> matheklausuren hatte dann wird der auch nur schmunzeln. Für viele von >>> denen sind Ingenieure ,,nur Ingenieure''. >> >> Big Bang Theory lässt grüßen ;-) > Ja das auch ^^ aber von denen haben wirklich viele diese Einstellung. > Noch schlimmer sind Mathematiker - mit denen darf man gar nicht anfangen > über sowas zu diskutieren das Argument kommt ohnehin immer, wenn Studium A mehr Theorieanteile hat und Studium B mehr Praxisanteile hat. -> Dann sagt Theoriestudent, dass Praxisstudent ja nur fertige Dinge anwendet ohne diese zu verstehen -> Und Praxisstudent sagt, dass Theoriestudent im Elfenbeinturm lebt und sich mit Scheinproblemen auseinandersetzt. Das trifft oft zu: Uni <-> FH, Physik <-> Mathe, Mathe <-> ET usw. Wenn man dann aber mal zusammenarbeitet, dann ist die Diversität ganz gut und man erkennt, dass man doch über eine gewisse Grundbasis an gemeinsamen Wissen verfügt, das die Kommunikation deutlich vereinfacht. Mir hat eine Mischung aus beidem eigentlich immer gut gefallen: Praxis und Theorie. Ich empfinde die reine Mathematik mit ihren Beweisen durchaus als "schön". Man kommt mit schlüssiger Argumentation ziemlich weit. Irgendwann muss man sich aber auch eingestehen, dass die Mathematik bei aller Schönheit nur ein Werkzeug ist um die Wirklichkeit möglichst gut zu beschreiben (zu modellieren). Ich hab halt geschaut, dass ich Mathematik so weit verstehe dass ich die Publikationen in meinem Bereich verstehen konnte. Das reicht dann in der Regel schon. Für die Durchfallquote bei der oben genannten Klausur hab ich wenig Verständnis. Da sind sicher genug hingegangen ohne irgendwas angeschaut zu haben. Dass das von den Medien breitgetreten ist einigermaßen sinnlos, damit ist keinem geholfen. Vor allem ist keinem geholfen, wenn der Standard nun gesenkt wird. Mathe1 ist nun wirklich nicht schwierig, wer da (trotz lernen!) massive Probleme hat sollte das Informatik Studium bleiben lassen. Und im besten Fall haben einige kapiert, dass Informatik != Websites "proggen".
As-I-Roved-Out schrieb: > "Lord of Lightning" hat das gut formuliert. > Dazu möchte ich noch anmerken, dass ich 180 Min für eine HM1 Klausur für > viel zu lange halte. Das kommt drauf - wie ich immer sage: Die Leute müssen aufhören, unklare Abkürzungen wie HM1, HM2, usw. zu verwenden. Unsere Klausur in Höherer Mathematik I war auf der Uni eine der seltenen sogenannten K4-Klausuren, also 4 Zeitstunden, und deckte das erste Studienjahr ab. Höhere Mathematik II war K3 und deckte das zweite Studienjahr ab. Im mathematischen Wahlpflichtfach im 5. Semester wurden wir mündlich geprüft, nachdem als Vorleistung (wie im Grundstudium) ein heftiger Beleg als Hausaufgabe durchzurechnen war. > Sieht man hier die Auswirkungen der verkürzten > Abiturjahrgänge? Welche Auswirkungen sollten das sein? Soll jetzt wie immer G8 schuld sein?
DonkeyStrength schrieb: > Elektrotechnik Ingenieur ist ein Beruf wie Anwalt oder Arzt. Warum wird > aber nur von Ingenieuren erwartet auch die Freizeit für den Scheiß zu > opfern. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme bin ich froh mal > abzuschalten. Es gibt im Leben viel spaßigere Sachen als nur mit > irgendwelchen Lötkolben rumzuhantieren. > Mir ist ein gutes Buch oder Sport tausend mal lieber als irgendeine > Schaltung zu entwickeln in der Freizeit, unbezahlt... Es gibt eben solche und solche Fachleute...
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.