Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik steuerbares Kleinstnetzteil


von Martin (Gast)


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Hallo zusammen,

ich bin leider nicht sonderlich bewandert in Elektronik und hoffe auf 
eure Hilfe. Zur Zeit arbeite ich an einem Projekt, bei dem ich ein 
Peltierelement (PE) mit einem Kleinstnetzteil betreiben möchte. Ein 
Regler registriert durch ein Thermoelement eine Temeperatur des durch 
das PE zu kühlenden/heizenden Körpers und gibt dementsprechend eine 
Steuerspannung von 0 bis 10 Volt aus. Diese soll das Kleinstnetzteil 
registrieren und in eine Spannung umsetzen, die das PE dann betreibt. 
Ich habe bereits Bauelemente für ein Kleinstnetzteil beschafft, die 
meine Anforderungen erfüllen können. Wie ich die Teile verschalte, weiß 
ich allerdings noch nicht genau. Das Hauptproblem ist aber, einen 
regelbaren Trimmwiderstand zu finden. Ich dachte hierbei an einen 
MOSFET, der seinen Widerstand mit der Steuerspannung 0-10 Volt 
einstellt.

Folgende Bauteile habe ich beschafft:
- ACFM-02: Es handelt sich hierbei um ein EMC Filtermodul.
- MPM-12S-12EPB: AC/DC Power Supply (www.micropowerdirect.com/PDF 
Files/Datasheets/ACDC/MPM/MPM-12EPB-Datasheet.pdf)
- SRS05A-12-5.0 (www.micropowerdirect.com/PDF 
Files/Datasheets/Noniso/SRS-05A-xx-xx-Datasheet.pdf) <- hier muss der 
MOSFET verwendet werden

Wie sähe eine Schaltung aus, die mein Vorhaben realisieren kann? Gibt es 
Dinge, die ich vergessen habe zu beachten? Habt ihr Vorschläge für 
meinen Trimmwiderstand?

Über Antworten freue ich mich sehr!

Gruß
Martin

: Verschoben durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ein Peltierelement ist eine relativ träge Angelegenheit. Statt es mit 
einer linear veränderlichen Spannung anzusteuern, kannst Du es auch mit 
einer zeitlich veränderlichen Spannung ansteuern - Stichwort 
Pulsweitenmodulation (PWM).

Dafür brauchst Du zwischen Deinem Netzteil und dem Peltierelement 
lediglich einen Leistungsschalter, wie er sich mit einem Mosfet umsetzen 
lässt, und diesen steuerst Du mit einer PWM an, deren 
Puls/Pause-Verhältnis ("duty cycle") mit Deiner Steuerspannung 
korreliert.

Die Grundfrequenz der PWM kann hierbei recht niedrig sein, ein paar Hz 
reichen da völlig aus, da Dein Peltierelement eben eine ziemlich träge 
Angelegenheit ist.

von Der Andere (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> kannst Du es auch mit
> einer zeitlich veränderlichen Spannung ansteuern - Stichwort
> Pulsweitenmodulation (PWM).

Besser wäre eine Stromregelung, z.B. mit einer geschalteten Stromquelle. 
Denn der Wirkungsgrad nimmt bei steigendem Strom ab.

Es geistert auch immer wieder die Theorie herum PWM würde 
Peltierelemente "zerstören", allerdings habe ich noch nirgends dazu eine 
nachvollziehbare Begründung gelesen.

von S.Siebenhaar (Gast)


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An allen Ecken und Ende liest man:
Peltier + PWM = Nix gut

Da es sich wohl um eine Temperaturregelung handelt, würde ich den guten, 
alten 2-Punkt-Regler (Ein/Aus nahe Referenzwerten) aus der Schublade 
holen.

von Harald W. (wilhelms)


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Der Andere schrieb:

> Es geistert auch immer wieder die Theorie herum PWM würde
> Peltierelemente "zerstören", allerdings habe ich noch nirgends dazu eine
> nachvollziehbare Begründung gelesen.

Der Wirkungsgrad von Pelrierelementen ist sowieso ziemlich schlecht.
Durch Betrieb mit PWM hat man einen gewissen Wechselstromanteil.
Dieser wird nichtin Kälte, sondern zusätzlich in Wärme umgewandelt.
M.E. wäre ein Stromregler, ausgeführt als P-Regler am besten.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Harald W. schrieb:
> Durch Betrieb mit PWM hat man einen gewissen Wechselstromanteil.
> Dieser wird nichtin Kälte, sondern zusätzlich in Wärme umgewandelt.
Aber sicher nicht bei sehr geringen Frequenzen.
Wie oben schon bemerkt wurde, ist eine solche Temperaturregelung eine 
eher sehr träge Angelegenheit. Die PWM sollte da auch wegen EMV nur sehr 
langsam arbeiten, z.B. mit einer Periodendauer von 5...10 Sekunden.
Gruß Öletronika

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Martin schrieb:
> ich bin leider nicht sonderlich bewandert in Elektronik und hoffe auf
> eure Hilfe.
Ja gut, aber warum machst du dir dann das Leben so schwer?
Alleine die korrekte VDE-gerechte Applikation des ausgewählten NT incl. 
der EMV-gerechten Beschaltung ist nix für elektrotechnische Laien.
http://www.auva.at/portal27/portal/auvaportal/content/contentWindow?&contentid=10008.544307&action=b&cacheability=PAGE

> Zur Zeit arbeite ich an einem Projekt, bei dem ich ein
> Peltierelement (PE) mit einem Kleinstnetzteil betreiben möchte.
Warum nimmst du nicht einfach ein fertiges Steckernetzteil? Damit hast 
du schon mal einige Probleme der elektrischen Sicherheit und EVM 
erledigt.

> Ein Regler registriert durch ein Thermoelement eine Temeperatur des durch
> das PE zu kühlenden/heizenden Körpers und gibt dementsprechend eine
> Steuerspannung von 0 bis 10 Volt aus.
Wenn du schon einen Regler hast, warum benutz du diese dann nicht auch 
als "Regler" und nicht nur als Messgerät zum Erfassen des Istwertes?

> Diese soll das Kleinstnetzteil
> registrieren und in eine Spannung umsetzen, die das PE dann betreibt.
Das ausgesuchte NT macht das nicht.
Du brauchst also immer noch eine Regelstrecke. Aber die hat der Regler 
evtl. ja auch schon?

> Ich habe bereits Bauelemente für ein Kleinstnetzteil beschafft, die
> meine Anforderungen erfüllen können. Wie ich die Teile verschalte, weiß
> ich allerdings noch nicht genau.
Als Laie erst irgend was zu kaufen und dann zu fragen, was man wie damit 
machen kann, ist nicht unbedingt clever.

> Das Hauptproblem ist aber, einen
> regelbaren Trimmwiderstand zu finden. Ich dachte hierbei an einen
> MOSFET, der seinen Widerstand mit der Steuerspannung 0-10 Volt
> einstellt.
So einfach ist es leider nicht.
Evtl. solltest du das Gesamtkonzept überdenken.

> Folgende Bauteile habe ich beschafft:
> - ACFM-02: Es handelt sich hierbei um ein EMC Filtermodul.
> - MPM-12S-12EPB: AC/DC Power Supply (www.micropowerdirect.com/PDF
> Files/Datasheets/ACDC/MPM/MPM-12EPB-Datasheet.pdf)
> - SRS05A-12-5.0 (www.micropowerdirect.com/PDF
> Files/Datasheets/Noniso/SRS-05A-xx-xx-Datasheet.pdf) <- hier muss der
> MOSFET verwendet werden
Aha, muß er das?

Grundsätzlich ist das alles so möglich, aber vermutlich eine eher 
umständliche und fehleranfälligsten Lösung. Wie du selber schreibst, 
hast du von Elektronik nicht so viel Ahnung. Was wird also, wenn diese 
Lösung merkwürdige Macken zeigt und sich nicht auf Anhieb so verhälk wie 
du es erwartest?
Vermutlich wirfst du das dann irgend wann in die Tonne uhd fängst von 
vorne an.
Gruß Öletronika

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das Peltier-Element wird durch PWM nicht zerstört, aber der sowieso 
schon miese Wirkungsgrad wird noch schlechter. Ursache dafür ist, daß 
die in der on-Zeit transportierte Wärme in der off-Zeit wieder zur 
kalten Seite zurückfließen kann und danach erneut transportiert werden 
muß.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Ben B. schrieb:
> Das Peltier-Element wird durch PWM nicht zerstört, aber der sowieso
> schon miese Wirkungsgrad wird noch schlechter. Ursache dafür ist, daß
> die in der on-Zeit transportierte Wärme in der off-Zeit wieder zur
> kalten Seite zurückfließen kann und danach erneut transportiert werden
> muß.
auch das kann ich irgendwie nicht ganz einsehen. Am Ende wirkt genau der 
Mittelwert.
Ist aber auch egal, solange es eh nur um ein paar W geht.

Solange man noch Regelreserve hat, ist das Ziel der Regelung doch 
erreicht.

Spätestens wenn die Einschaltzeit 100% beträgt, hat sich auch das 
Problem des angebliche schlechteren Wirkungsgrade erledigt.
Gruß Öletronika

von Автомат К. (dermeckrige)


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U. M. schrieb:
>> Harald W. schrieb:
>> Durch Betrieb mit PWM hat man einen gewissen Wechselstromanteil.
>> Dieser wird nichtin Kälte, sondern zusätzlich in Wärme umgewandelt.
> Aber sicher nicht bei sehr geringen Frequenzen.

Die Frequenz ist egal, entscheidend ist das Tastverhältnis (bzw. 
Tastgrad)

https://de.wikipedia.org/wiki/Effektivwert#Pulsdauermodulierte_Gleichspannung

Ursache sind die mit der Stromstärke quadratisch ansteigenden Verluste. 
Gerade bei sehr kleinen Tastgraden ist Scheitelfaktor sehr groß, so das 
der Effektivwert des Stromes stark gegenüber dem Mittelwert ansteigt. 
Und damit steigen auch die Verluste.

U. M. schrieb:
> Am Ende wirkt genau der
> Mittelwert.

Am Ende wirkt genau der Effektivwert (siehe Link) :-)

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