Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Digitales Potentiometer @30V


von Herbs84 (Gast)


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Hallo Liebe Community,

Ich komme ursprünglich nicht aus der Elektrotechnik, versuche mich grade 
aber etwas tiefer in die Materie einzuarbeiten.

Als erstes möchte ich mich daher dafür entscheiden sollte mein Tread in 
der falschen Rubrik stehen, ich hoffe "Analogtechnik" trifft das ganze 
obwohl es ja um ein Digitales Poti geht.

Ich weiß, es wurden schon diverse Treads zu diesem Thema geführt, ich 
habe die meisten wohl gelesen, konnte aber keine passende Antwort zu 
meinem Problem finden...


Worum geht konkret?
Ich habe eine kleine Zahnradpumpe (max 7,5V ; 4,5A => Rund 30W) und 
möchte diese mit Hilfe eines Drucksensorors (frescale MPX55XXX) und 
einem Microcontroller (Arduino Uno) auf einen bestimmten Nenndruck 
regeln.

Was funktioniert:
Einlesen der Messdaten in den microcontroller => PWM ausgang => RC-Glied 
zur Glättung => Transitor mit rellativ großer Verstärkung => Pumpe
Aber:
Wenn die Pumpe im mittleren Leistungsbereich arbeitet wird enorm viel 
Wärmeleistung am Transistor umgesetzt. Mit einem zusätzlichen kleinen 
Lüfter am Kühlkörper funktioniert das zwar, aber wenn ich das später in 
eine mehr oder weniger geschlossene Box packe und dann noch mein 
Labornetzteil (auf 7,5V) gegen eine 12V Spannungsquelle eintausche 
dürfte es vorbei sein.

Meine Idee:
Ich habe einstellbare step down und step up/down Module die ich gerne 
mal hier und da zur Spannungsversorgung verwende. Diese lassen sich über 
ein kleines Potentiometer (10K) auf die gewünschte Ausgangsspannung 
(1,2-30V) einstellen. Wenn ich die nutzen könnte wäre das natürlich eine 
deutlich energieeffizientere und elegantere Lösung. Die maximale 
Spannung die dabei am Potentiometer anliegt enspricht der 
Ausgangsspanung des Moduls. Ich habe mir also MCP4XXX besorgt und über 
SPI auch zum laufen gebracht. Von der Problematik der max Spannung bei 
digitalen Potis wusste ich bis dato noch nichts... So bis 7 V 
funktionierte das ganze prima, danach dann nur noch ganz kurz ;)

Also losgelöst von meiner konkreten Anwendung (Pumpe) wäre ein 
energieeffizientes Modul zur variablen Spannungsregelung über einen 
Controller eine ziemlich praktische Sache für mich die ich wohl öfters 
einsetzten könnte.

Ich habe mich also (auch hier im Forum) auf die Suche gemacht nach 
Digi-Potis die eine höhere Spannung am Widerstand vertragen (bis 30V), 
für ihre Versorgungsspannung aber auch mit deutlich weniger auskommen 
(am besten 3,3V oder 5V wie der Controller)

Das einzige was ich gefunden habe ist die MAX54XX Serie, die ist 
allerdings verhältnesmäßig teuer, vor allem aber erst ab 50K zu haben... 
Wenn ich das jetzt nur bis 10K nutzen würde blieben von den 127 Taps 
noch ca. 25 übrig... damit lässt sich nicht wirklich etwas regeln.. Die 
anderen haben einweder einen niedrigeren Spannungsbereich am Poti, oder 
brauchen eine relativ hohe Versorgungsspannung die nicht immer umbedingt 
zur Verfügung steht...

Kennt ich noch Alternativen?

von Joachim B. (jar)


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diese Regler bilden einen Spannungsteiler vom Ausgang zum FB feedback 
Eingang des Reglers.

Es ist nicht nötig den vollen Spannungshub zu brauchen, der obere R an 
den 30V kann ein Festwiderstand sein und nur der untere Teiler wird nie 
mehr als die FB Spannung sehen um 1V und es reicht wenn der untere 
seinen Wert variiert, damit ändert sich ja auch das Teilerverhältnis und 
die Regelung kann arbeiten wie immer.

von Falk B. (falk)


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@ Herbs84 (Gast)

>Ich habe eine kleine Zahnradpumpe (max 7,5V ; 4,5A => Rund 30W) und
>möchte diese mit Hilfe eines Drucksensorors (frescale MPX55XXX) und
>einem Microcontroller (Arduino Uno) auf einen bestimmten Nenndruck
>regeln.

>Einlesen der Messdaten in den microcontroller => PWM ausgang => RC-Glied
>zur Glättung => Transitor mit rellativ großer Verstärkung => Pumpe

Das ist eine lineare Ansteuerung.

>Wenn die Pumpe im mittleren Leistungsbereich arbeitet wird enorm viel
>Wärmeleistung am Transistor umgesetzt.

Logisch.

>Ich habe einstellbare step down und step up/down Module die ich gerne
>mal hier und da zur Spannungsversorgung verwende. Diese lassen sich über
ein kleines Potentiometer (10K) auf die gewünschte Ausgangsspannung
>(1,2-30V) einstellen.

Kann man machen, ist aber doppelt gemoppelt. Betreibe deine Pumpe DIREKT 
mit PWM.

Motoransteuerung mit PWM.

>Kennt ich noch Alternativen?

Man muss ja nicht das digitale Poti direkt an die hohe Ausgangsspannung 
anschließen. Es reicht, wenn man den Fußpunktwiderstand durch das 
Digitalpoti ersetzt, denn dieser hat meist nur 1-2V Spannungsabfall. Der 
Großteil der Spannung fällt dann über dem normalen Vorwiderstand ab. 
Siehe Anhang.

von Carl D. (jcw2)


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PWM hast du ja schon, dann einfach so weiter machen:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Motoransteuerung_mit_PWM#1-Quadrantensteller_mit_diskretem_Mosfettreiber
Also kein RC, kein "Analogleustungsverstärker".

von MaWin (Gast)


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Steure deine Zahnradpumpe direkt mit einem per langsamer PWM 
geschalteten (MOSFET) Transistor an, das step down ergibt sich dann 
durch die Motorinduktivität und die Freilaufduode von selbst und der 
schaltende Transistor wird auch nicht warm.
Achte drauf, dass der Transistor den 
Anlaufstrom=Blockierstrom=Betriebsspannung/Innenwiderstand schalten 
kann, das sind deutlich mehr als 4.5A.
Du kannst auch 12V statt 7.5V als Spannungsquelle verwenden, gehe dann 
nie auf 100% PWM und rechne (Formel oben) mit noch höherem Anlaufstrom.

von Joachim B. (jar)


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Falk B. schrieb:
> Man muss ja nicht das digitale Poti direkt an die hohe Ausgangsspannung
> anschließen.

ich würde am Poti Fusspunkt noch einen R vorsehen um nicht nach NULL und 
damit oben an den SpannungsAnschlag MAX stellen zu können.

Die Potis müssen nicht zwingend als Teiler arbeiten, Schleifer und ein 
Ende kann auch gebrückt sein dann arbeitet das Poti als veränderlicher 
R.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Für so eine ähnliche Pumpe habe ich vor einiger Zeit eine Schaltung 
gemacht, die von einer Funk-Fernsteuerung geregelt wird (Vor- und 
Rückwärtslauf). Kannste dir ja mal anschauen:
Beitrag "RC-Servoelektronik für DC-Motor"

von Achim S. (Gast)


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Herbs84 schrieb:
> Das einzige was ich gefunden habe ist die MAX54XX Serie, die ist
> allerdings verhältnesmäßig teuer

es gäbe noch von Microchip die MCP41HV.../MCP45HV... Serie. Aber wie 
schon von den anderen geschrieben wurde: du brauchst in dieser 
Anwendungen kein Digipot für hohe Spannungen, wenn du es einfach nur an 
der richtigen Stelle einsetzt.

von Herbs84 (Gast)


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Hallo Liebe Community,

Ich danke euch allen ganz herzlich für eure Hilfe und fasse zusammen:

1. Lösungsansatz:
Das Poti am Fusspunkt ansetzen, bzw zwei Anschlüsse zusammenfassen um 
einen einstellbaren Widerstand zu erhalten.
Ich habe mir aufgrund dieses Ansatzes mal die Mühe gemacht die kleine 
Platine durchzumessen um überhaupt erstmal zu verstehen wie das Ding 
Funktioniert. Ich hatte zuvor nur mehrere Kondensatoren und auch 
Induktivitäten erkennen können und hatte angenommen das diese Teil eines 
Schwingkreises seien dessen Frequenz ich mit dem Poti verändere, aber es 
sind ja wirklich nur zwei Widerstände un Reihe die Regeln!!!! Der ganze 
Rest ist Spnnungsglättung und Absicherung der Rückstömdiode...
Folgendes: Zwei der Anschlüsse des Potis sind auf der Platine bereits 
zusammengefasst, sprich das Poti arbeitet nur als verstellbarer 
Widerstand. Außerdem ist das Poti bereits der Fusswiderstand ABER der 
"Kopfwiderstand" (sagt man das so?) hat nur 430 Ohm...  Also +OUT 
(1,3-30V) -> 430ohm -> Poti 10K -> GNG Zwichen den beiden Widerständen 
wird dann die Spannung für den LM2596 abgegriffen. Sprich im Endeffekt 
passiert eben doch genau dass, was was ihr vermutet hattet, die 
Hauptspannung fällt übers Poti ab...

Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich die Logig verstanden habe, aber so 
wie die Schaltung aufgebaut ist kann man die Spannung am IC mit dem Poti 
ja quasi (fast) zwischen GND und +Out regeln. Muss dafür nicht das Poti 
immer deutlich größer als der feste Widerstand sein? Und habe ich dann 
nicht immer das Problem, dass am größeren Widerstand die Hauptspannung 
abfällt sobald ich das Poti ein bischen hochdrehe?

2. Lösungsansatz:
Einen MOSFET nehmen und direkt über PWM regeln.
Ich habe bislang noch nie mit MOSFETs gearbeitet... Vielleicht sollte 
ich damit mal anfangen... Scheint ja ganz gut erklär zu sein wie man das 
aufbaut... Kennt jemand eine gute Quelle wo erklärt is was ein MOSFET 
eingentlich ist, wie er funktioniert und was er tut? Ich muss wohl bei 
Null anfangen...

3. Ansatz:
MCP41HV nehmen
Danke Achim S., dass du direkt auf meine Frage geantwortet hast, ich 
werde mir das Modell merken, könnte ja nochmal nützlich sein. Wenn ich 
dich und die Mehrheit hier im Forum richtig verstehe scheint das ja aber 
nicht wirklich der Weg zu sein...

von Falk B. (falk)


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@Herbs84 (Gast)

>sind ja wirklich nur zwei Widerstände un Reihe die Regeln!!!!

Nö, sie teilen die Spannung und messen damit die Spannung. REGLEN tut 
der REGLER, der steckt im IC.

>Widerstand. Außerdem ist das Poti bereits der Fusswiderstand ABER der
>"Kopfwiderstand" (sagt man das so?) hat nur 430 Ohm...

Kann nicht dein. D ist eher der Fußpunktwiderstand konstant (hier 430 
Ohm) und der Oberspannungswiderstand veränderlich. Das hat den Vorteil, 
das der Poti linear wirkt.

Wenn der Oberspannungswiderstand fest ist und der Fußpunktwiderstand 
variabel ist, dann ist das Ganze sehr nichtlinear, das ist ein Nachteil.

> Also +OUT
>(1,3-30V) -> 430ohm -> Poti 10K -> GNG

Sicher? Ich tippe mal, daß der Poti eher an der Ausgangsspannung hängt.

>Zwichen den beiden Widerständen
>wird dann die Spannung für den LM2596 abgegriffen. Sprich im Endeffekt
>passiert eben doch genau dass, was was ihr vermutet hattet, die
>Hauptspannung fällt übers Poti ab...

Das widerspricht aber deiner Beschreibung oben!

>Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich die Logig verstanden habe, aber so
>wie die Schaltung aufgebaut ist kann man die Spannung am IC mit dem Poti
>ja quasi (fast) zwischen GND und +Out regeln. Muss dafür nicht das Poti
>immer deutlich größer als der feste Widerstand sein?

Ist es doch, 10k zu 430 Ohm, macht Faktor ~20.

von Joachim B. (jar)


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dann wird der obere Teiler vom Poti verändert, das kann man auch 
umdrehen, oben an der horen Spannung der Festwiderstand unten am FB das 
digitale Poti.

Die Spannung am FB Eingang also zum IC kannst du ja messen ich tippe um 
1V egal welche Ausgangsspannung du einstellst, bei 0 Ohm am Poti kommt 
eben die kleinste Ausgangsspannung raus, ist das Poti auf maximum 
gedreht kommt eben die größte Ausganganspannung raus.

Da die Spannung am FB vom IC nie größer als ca 1V werden kann ist das 
für digital Potis kein Problem, du musst nur dafür sorgen das der ober 
die 30V aushält Festwiderstand, der untere das digital Poti bestimmt 
dann die Teilung,

je nach Hub muss eben unten zwischen 1 Ohm und 10k Ohm -> dig. Poti & 
oben 100 Ohm fest liegen

dann kannst du von 99% Umax bis 1% Umax stellen wenn ich das halbwegs 
passend ohne Plan und aus dem Kopf und Kenntnis der mir bis jetzt 
untergekommenden Wandler überblicke.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Joachim B. schrieb:
> je nach Hub muss eben unten zwischen 1 Ohm und 10k Ohm -> dig. Poti &
> oben 100 Ohm fest liegen

wobei: bei 30V muss man noch mal nachrechnen

U²/100 = 9W für den oberen R und ein Strom von 0,3A das verkraften 
digitale Potis wohl nicht, also den maximalen Strom für das Poti finden 
und den oberen Teiler vergrößern

: Bearbeitet durch User
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