Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 27000 MHz Quarz für Atmegas ok?


von Patryk D. (pad_dy)


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Hi,

Erstmal bitte entschuldigt meine vielleicht etwas dumme Frage. Ich bin 
nicht ein Einsteiger im Bereich µC.

Kann man für die µCer der Atmega-Serie (mega8, 16, 32, 164...) auch 
27.000 MHz Quarze verwenden?
Ich habe nämlich tausende davon herumliegen...

von Thomas (Gast)


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Steht denn im Datenblatt, das das geht?

von The D. (thedaz)


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Patryk D. schrieb:
> Hi,
>
> Erstmal bitte entschuldigt meine vielleicht etwas dumme Frage. Ich bin
> nicht ein Einsteiger im Bereich µC.
>
> Kann man für die µCer der Atmega-Serie (mega8, 16, 32, 164...) auch
> 27.000 MHz Quarze verwenden?
> Ich habe nämlich tausende davon herumliegen...

Glaub ich nicht. Du meinst sicher 27MHz. Kommt auf den uC an.

von Dussel (Gast)


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Ah ja, die modernsten CPU für teilweise hunderte Euro schaffen ein paar 
wenige GHz, aber ein Mikrocontroller für ein paar Euro soll 27 GHz 
schaffen.
Es ist noch nichtmal Freitag…

von S. Landolt (Gast)


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Grundton? Die Älteren (ATmega8, -16, -32) schaffen das sehr 
wahrscheinlich nicht, bei den Neueren wie z.B. ATmega1284 bin ich 
skeptisch.
Und falls es Obertonquarze sind, erübrigt sich die Frage.

von The D. (thedaz)


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Die genannten Megas schaffen max 20MHz

von Helmut S. (helmuts)


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> Und falls es Obertonquarze sind, erübrigt sich die Frage.

Das wäre OK. Damit schwingt der Oszillator des Mikrocontrollers mit 
9MHz.

Bei 27MHz ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es Obertonquarze 
sind.

von S. Landolt (Gast)


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> Die genannten Megas schaffen max 20MHz

So pauschal würde ich das nicht sagen; auch wenn sie im Datenblatt mit 
16 MHz spezifiziert sind: bei mir läuft ein ATmega8515 problemlos mit 22 
MHz (mit 24 MHz aber nicht mehr).

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Typisch Dussel..., steht doch im Text, dass er 27MHz meint.

Und, nein, es geht nicht. Wahrscheinlich meinst du 
Fernsteuer/CB-Funk-Quarze.
Meines Wissens nach waren das alles Obertonquarze. Und die funktionieren 
nicht in der einfachen Oszillatorschaltung überlicher MCs (Bekommt man 
die eigentlich auf der Grundwelle zum schwingen?? Weiss ich gar nicht)

Aber unabhängig davon: 27MHz sind zuviel, das dürfte der flash nicht 
mitmachen. Vielleicht würde es im Einzelfall sogar scheinbar 
funktionieren, zuverlässig aber keinesfalls.

von S. Landolt (Gast)


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> Bekommt man die eigentlich auf der Grundwelle zum schwingen??
> Weiss ich gar nicht

Also bei mir werkelt seit Jahren ein ATmega644P mit einem 100 MHz Quarz 
zuverlässig auf 20 MHz.

von Dussel (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Typisch Dussel..., steht doch im Text, dass er 27MHz meint.
Zweimal wurde nach 27 tausend MHz gefragt, das sind 27 GHz.
Entweder handelt es sich um eine neue Trollmasche, so offensichtlich zu 
trollen, dass niemand (außer so klugen Leuten wie mir ;-) auf die Idee 
kommt, dass es Trollerei ist, oder die Frage ist einfach fehlerhaft.

Falls es ernst gemeint ist und es um 27 MHz geht, würde mich 
interessieren, woher ein Bastler 'tausende' Quarze einer Frequenz hat. 
Einfach aus Interesse.

Zur Funktionsfähigkeit haben andere ja schon was geschrieben.


Gibt es nicht bei den AVR die Tendenz, bei höherer Spannung höhere 
Taktraten zu 'vertragen'? Also Controller an 12 V, dann gehen 27 MHz und 
bei 230 V vielleicht sogar 27 GHz. ;-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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H.Joachim S. schrieb:
> Und, nein, es geht nicht. Wahrscheinlich meinst du
> Fernsteuer/CB-Funk-Quarze.

27,000Mhz klingt allerdings mehr nach VGA Karte oder Videotextdecoder. 
Es kann in diesem Fall auch gut ein Grundtonquarz sein.

von Patryk D. (pad_dy)


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Natürlich 27 MHz :)

Wow, danke für die schnellen Antworten.

Dann werde ich glich mal paar 16 MHz Quarze in die Einkaufsliste packen.

MfG

von Klaus (Gast)


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Patryk D. schrieb:
> Dann werde ich glich mal paar 16 MHz Quarze in die Einkaufsliste packen.

Nimm lieber Oszillatoren. Kosten auch nicht viel mehr und du sparst dir 
einen ellenlangen Thread über die passenden Kondensatoren.

MfG Klaus

von S. Landolt (Gast)


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> Nimm lieber Oszillatoren.

Das sehe ich anders, 2* 15..22 pF hat bei mir noch immer funktioniert.

von Lurchi (Gast)


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Bei den neueren Megas sind die Chancen gar nicht so schlecht, dass es 
auch mit 27 MHz funktioniert, wenn man die CKDIV8 Fuse aktiv lässt. Dann 
läuft nur der Oszillator und der Teiler mit 27 MHz, der eigentlich µC 
sieht dann nur etwa 3,5 MHz.

Die ganz neuen (....PB) haben aber sowieso wohl Einschränkungen beim 
Quarz - da braucht es dann für 20 MHz ggf. schon einen kompletten 
Oszillator.


Ein Obertonquarz schwingt in der Regel auch auf dem Grundton, wenn der 
Oszillator nicht für den Oberton ausgelegt ist.

von Max M. (maxmicr)


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Klaus schrieb:
> Kosten auch nicht viel mehr und du sparst dir
> einen ellenlangen Thread über die passenden Kondensatoren.

Steht doch im Datenblatt:

http://www.farnell.com/datasheets/321153.pdf

von Patryk D. (pad_dy)


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S. Landolt schrieb

> Das sehe ich anders, 2* 15..22 pF hat bei mir noch immer funktioniert.

Das sehe ich auch so.

Ist glaube ich auch das einfachste...

von Schluckauf (Gast)


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vorteil von Oszis: Man verfust sich nichts.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Klaus schrieb:
> Nimm lieber Oszillatoren.

Du meinst jetzt aber nicht die teuren, stromfressenden und 
grossklotzigen  EMV-Schleudern, oder doch??
http://www.reichelt.de/OSZI-16-000000/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=13686&artnr=OSZI+16%2C000000&SEARCH=oszillator

Da kann  ma einen dahaben als fuse-Retter -dafür reicht aber auch ein 
NE555 oder ein Tiny mit 5 Zeilen Programm. Ich echt würde ich die 
niemals einsetzen.

von The D. (thedaz)


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H.Joachim S. schrieb:
> ...Ich echt würde ich die niemals einsetzen.

Vor allem, weil die meist größer bauen als der uC selbst.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das meinte ich mit grossklotzig :-)

von Stefan F. (Gast)


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> Dann werde ich glich mal paar 16 MHz Quarze in die Einkaufsliste packen.

Die Serielle Schnittstelle läuft allerdings mit 14,7456 Mhz wesentlich 
präziser.

Und wenn du auf 7,3728 Mhz runter gehst, kannst du geringere 
Versorgungsspannungen verwenden und die serielle Schnittstelle läuft 
immer noch präzise.

Merke: Höhere Taktfrequenzen sind nicht automatisch besser.

von rxlo (Gast)


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Nach meiner Erfahrung schwingen Quarze über 20MHz an den alten AVRs bei 
f/2 oder f/3.

Man kann einen AVR aber bei 30MHz bereiben, wenn man ihm > 6V spendiert, 
einen externen Taktoszillator benutzt und ihn gegebenenfalls kühlt.

von Stefan F. (Gast)


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> Man kann einen AVR aber bei 30MHz bereiben, wenn man ...

Besser gleich einen Xmega nehmen. Der kann das offiziell.

von Soul E. (Gast)


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Patryk D. schrieb:

> Kann man für die µCer der Atmega-Serie (mega8, 16, 32, 164...) auch
> 27.000 MHz Quarze verwenden?
> Ich habe nämlich tausende davon herumliegen...

Wenn das Quarze vom CB-Funk oder Modellfernsteuerung sind, werden sie 
bei der üblichen Pierce-Beschaltung mit den zwei Kondensatoren nur auf 
1/3 der Frequenz schwingen. D.h. um 9 MHz. Wenn Du damit klar kommst, 
kannst Du sie einsetzen.

Für 27 MHz muss der Quarz auf der dritten Oberwelle angeregt werden. Das 
erfordert zusätzliche Beschaltung. Darüber hinaus sind die meisten 
ATmegas nur für 16 oder 20 MHz ausgelegt. 24 MHz klappt häufig noch, 27 
ist aber schon ziemlich grenzwertig.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Bei mir laufen 4 ATMega324P mit 25Mhz bei 5V als Echtzeit-Debugger. Über 
5 Jahre gab es keine Probleme damit. Verkaufen würde ich das aber nicht. 
Insofern könnte 27Mhz noch laufen, muss es aber nicht. Anstelle von 
CLKDIV8 kann man den Takt natürlich auch durch 2 teilen, dann hat man 
13.5MHz, was durchaus innerhalb der Spezifikationen liegt. Der 
Oszillator schafft die 27Mhz locker, wenn die Lastkapazität stimmt.

von Arduinoquäler (Gast)


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Knut B. schrieb:
> Bei mir laufen 4 ATMega324P mit 25Mhz bei 5V als Echtzeit-Debugger.

Bei 25° +-5° vielleicht.
Aber nicht garantiert sonst immer.

von Arduinoquäler (Gast)


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Knut B. schrieb:
> Der Oszillator schafft die 27Mhz locker,

Dann hat man einen freischwingenden Oszillator ohne Prozessor.

Auch schön.

von Lurchi (Gast)


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Wenn der Oszillator mit 27 MHz läuft, wird auch der Rest der CPU mit 
einem geteilten (anfangs durch 8 und per Programm dann auf :2 
einstellbar) Takt klar kommen. Der Teiler sollte da auch keine Probleme 
machen, auch wenn nicht extra dafür spezifiziert.

von Thomas F. (igel)


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Patryk D. schrieb:
> Dann werde ich glich mal paar 16 MHz Quarze in die Einkaufsliste packen.

Wenn man mit UART arbeiten will nimmt man lieber 18,432MHz oder 
14,7456MHz.

von m.n. (Gast)


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Thomas F. schrieb:
> Wenn man mit UART arbeiten will nimmt man lieber 18,432MHz oder
> 14,7456MHz.

Wenn man mit 62,5 kBd arbeiten will, sind 16 MHz doch optimal, was sich 
auch bis 115,2 kBd nicht ändert.

von Stefan F. (Gast)


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> sind 16 MHz doch optimal, was sich auch bis 115,2 kBd nicht ändert.

Geeignet ja, aber nicht optimal. Siehe Datenblatt Seite 172 und 190.

16Mhz  8  115200 = 17,36

geht also nicht glatt auf. Du bist gezwungen, von der gewünschten 
Baudrate abzuweichen.

Bei 62500 baud geht die Rechnung hingegen glatt auf, aber von dieser 
Baudrate habe ich noch nie gehört. Wo braucht man die denn?

von m.n. (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> geht also nicht glatt auf.

Was ist im Leben schon 'glatt'? Hast Du denn eine Vcc von genau 5,000 V 
oder sind es 'unglatter weise' etwa nur 4,9 V? Braucht ein ADC immer 
eine Vref von 4,096 V? Warum ergibt 10/3 nicht exakt 3?

62,5 kBd ist eine kleine Schwester von 1 MBd ;-)

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Oder der große Bruder von MIDI ;-).

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