Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil: Potiwerte begrenzen


von Fred F. (fred-feuerschein)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo.
Ich habe neulich in Quick-Dirty gesehen, wie man ein Netzteil 
einstellbar macht. Das sah so einfach aus, das sich mir das auch 
zutraute. Das habe ich schon ganz gut hinbekommen, aber jetzt muss ich 
noch die Potiwerte begrenzen, damit es nicht unter 5V kommt und oben 
nicht über 20V. Die Widerstandswerte, die ich dafür brauche habe ich im 
Anhang.
Ich habe hier ein Druckernetzteil, das im Originalzustand 18V abgibt.
die Ladeelkos am Ausgang da drin sind bis 25V beschriftet. Ich lass die 
erstmal so, deswegen will ich auch nicht mehr als 20V einstellen.
bei unter 5V schwankt die Spannung etwas. Weniger brauche ich wohl 
ohnehin nicht.
Die Frage ist jetzt, wie ich das hinbekomme, dass ich ein Poti nur 
innerhalb dieser Widerstandswerte einstellen kann. Da komme ich nicht 
weiter. Ich habe das mit einem 1-Megaohm Poti durchgekurbelt :D

: Verschoben durch User
von Student (Gast)


Lesenswert?

Das ist eigentlich ganz einfach:

Für ein Poti gilt ja U_pot = R1 / R1 + R2 * U_ges.

Damit ist deine Minimalspannung ja R1 = 0, sprich 0V. Wäre R1 jetzt 
immer >= 100 Ohm, dann hättest du (100 / 100 + R2) * U_ges.
-> Widerstand in Reihe zum Poti bestimmt Minimalspannung

Mit 5V/18V = (R1+R3) / ((R1+R3) + R2) musst du jetzt nur noch ein 
Wertepaar suchen das dieser Gleichung genügt.
Du kannst der Einfachheit halber R1+R3 als lediglich R3 ansehen, wenn 
dein Poti bis 0 Ohm runter geht. Wenn nicht ziehst du von R3 dann halt 
den Minimalwiderstand ab.


Die Maximalspannung liegt an, wenn R1 >> R2, also bspw. 100kOhm / 
101kOhm * U_ges.

Du kennst jetzt ggf. schon R1 (dein Poti, bzw hier eher R1 + den 
Widerstand in Reihe) und bestimmst damit den Widerstand. Ich gehe jetzt 
mal von 9V aus, denn tatsächlich regulierst du ja nur die 
Feedbackspannung und nicht die angegebenen 5V/20V.

mit 9V/18V = (R1 + R3) / (R1 + R2 + R3)

Hier bezeichnet allerdings R1 nicht mehr 0 Ohm sondern den höchsten 
Widerstand den der Poti liefert. Damit und mit R3 kommst du dann zu 
deinem gesuchten R2. In unserem Fall muss R2 = R1 + R3 sein.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


Lesenswert?

was Student damit sagen möchte:


du brauchst eine Anordung wie folgt:

Einspeisung (z.B. +25V) -> Widerstand_1 -> Poti mit Mittelabgriff -> 
widerstand_2 -> Masse

Solch eine Schaltung ist aber nur tauglich für ganz kleine Lasten. 
Welchen Strom möchtest du denn deinem Netzteil entnehmen?

von Student (Gast)


Lesenswert?

Genau!

Wobei ich ja eher vermute, dass er die Feedbackspannung eines 
Schaltreglers ansteuert, denn mit einem konventionellen Poti kommt man 
ja nicht über die Eingangsspannung, hat keine Siebelkos und wird auch 
nicht in einem Drucker verbaut worden sein.

Aber ja, ich habe es wohl ein bisschen kompliziert ausgedrückt, am 
besten er baut die Schaltung mal in einer Simulation nach und testet 
Potis seiner Wahl durch und passt dann die Widerstände an

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Fred F. schrieb:
> damit es nicht unter 5V kommt und oben
> nicht über 20V.

Wo ist Dein Problem ein Stück Kuchen in 3 Teile zu teilen?
Masse---R1--Poti---R2---Deine Spannung
R1 und R2 sind Deine Begrenzungswiderstände und am Schleifer des Potis 
nimmst Du die einstellbare Spannung ab.

Fred F. schrieb:
> habe das mit einem 1-Megaohm Poti durchgekurbelt

Wie sieht Deine Schaltung aus und wie hoch wird der Spannungsteiler 
belastet. Ein 1MOhm ist recht hochohmig. Rechne selbst 
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0201111.htm

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Für den TL431, den ich in meinem Netzteil (ich nehme an, du beziehst 
dich darauf) benutzt habe, ist es gut zu wissen, das er probiert, seinen 
ADJ Eingang immer auf 2,5V gegen Anode zu halten. Steigt die Spannung an 
ADJ darüber, leitet die 'Zenerdiode' zwischen Anode und Kathode.

Ich habe also den Feedback Optokoppler mit Vorwiderstand versehen 
(immerhin ist da eine LED drin) und dann mit der Kathode des TL431 
verbunden. Die Anode des TL431 liegt auf Masse, die Anode der OK-LED auf 
+ des Netzteiles.
Im angehängten Bild bestimmt also R2 die höchste einstellbare Spannung 
und R1 die niedrigste.
R1 darfst du so klein machen wie du willst (mit einer theoretischen 
unteren Grenze von 2,5V), aber R2 darf nie Null werden, weil sonst das 
Netzteil ohne Regelung läuft.
Das im o.a. Bild die Kathode mit + verbunden ist, soll dich hier nicht 
stören, im realen Netzteil ist sie an der LED des OK.
Schau dir das Bild des Projektes nochmal an und vergleiche es mit dem 
Bild aus dem Datenblatt:
Beitrag "Re: Quick&dirty - schnelle Problemlösungen selbst gebaut"

Der von unten eingelötete Mini-MELF Röllchen Widerstand in 'Epson_2.jpg' 
ist die Begrenzung für die max. Spannung (in Serie mit dem unteren Ende 
des Potis).
Im Bild 'Epson_3.jpg' ist also von links nach rechts zu sehen: 
Optokoppler, 2,2k LED Vorwiderstand, TL431, Präzisionstrimmer 20k.

: Bearbeitet durch User
von Fred F. (fred-feuerschein)


Lesenswert?

ja genau den Baustein habe ich da statt der originalen Z-Diode 
eingesetzt.
Ich muss nochmal genauer nachschauen. Da hatte ich jetzt 152K und 345K 
als Vorwiderstände vors Poti gesetzt und das Poti zwischen die 
Wiederstande. Auf 5V begrenzt es jetzt aber es will am anderen Ende bis 
25V hochjubeln.
Noch ist das Netzteil heil ;)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.