Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Thyristor Aufgabe


von TM F. (p_richner)


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Hallo zusammen

Im Anhang ist eine Schaltung. Die Frage lautet: Wie lange brennt die 
Lampe?

Ich hatte eine längere Konversation mit meinem Lehrer, wie lange die 
Lampe wirklich brennt, wobei wir nicht auf die selbe Zeit kamen. Wie 
sieht ihr das, wie lange brennt sie?

MfG

: Verschoben durch Moderator
von Holm T. (Gast)


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Meinst Du die Leute hier ziehen die Hosen mit dem Kran an?

Zu welchen Ergebnissen bist Du und zu welchen Dein Lehrer gekommen?

Gruß,

Holm

von TM F. (p_richner)


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Der Lehrer sagt 2s und 10ms und ich sage 1s und 10ms

von Pool (Gast)


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Moin,
schreib doch erstmal Deinen Lösungsansatz auf.
Dann können wir weiter sehen...

von hp-freund (Gast)


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Die Frage wäre wohl besser formuliert:

Wie lange wird die Lampe bestromt?

Das setzt natürlich voraus das die Ansteuerung auch vernünftig 
realisiert ist.

von Pool (Gast)


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Übrigens, ein Thyristor sperrt bei negativen Halbwellen, sobald der 
Haltestrom unterschritten wird. Bei ohmscher Last jeweils am 
Nulldurchgang.
Also fällt der negative Zeitanteil weg...

von The D. (thedaz)


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Beide falsch, wenn es um real existierende Bauelemente geht. Der 
Thyristor sperrt wenn der Haltestrom unterschritten wird, nicht erst, 
wenn der Sinus der Laststromkreises den Nulldurchgang hat. Außerdem 
fehlt hier noch Information, wann genau der Zündimpuls relativ zum 
Lastsinus kommt.

von TM F. (p_richner)


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Pool schrieb:
> schreib doch erstmal Deinen Lösungsansatz auf.

Der Thyristor sperrt die negative Halbwelle. -> Während das Gate 
angesteuert ist, leitet der Thyristor -> Der Thyristor leitet während 
der halben Zeit, wo das Gate angesteuert wird -> Die Lampe brennt total 
1s und 10ms

von hp-freund (Gast)


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Definiere: brennt

von TM F. (p_richner)


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hp-freund schrieb:
> Definiere: brennt

Leuchtet.

The D. schrieb:
> Beide falsch, wenn es um real existierende Bauelemente geht

Die Bauteile werden ideal angenommen.

Der Gateimpuls beginnt mit dem Nulldurchgang der Sinushalbwelle

von Andrew T. (marsufant)


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TM F. schrieb:
> hp-freund schrieb:
>> Definiere: brennt
>
> Leuchtet.
>
> The D. schrieb:
>> Beide falsch, wenn es um real existierende Bauelemente geht
>
> Die Bauteile werden ideal angenommen.
>
> Der Gateimpuls beginnt mit dem Nulldurchgang der Sinushalbwelle

Und damit endet der Gateimpuls auch im Nulldurchgang dar Sinushalbwelle, 
da 2s ein ganzahliges Vielfaches von 10ms ist.

Somit kommt in der von die zusätzlich angenommenen 2,01 s Sequenz der 
Thyristor nicht mehr zum Zündung durch dne Gateimpuls -- eben weil bei 
idealiserten Baulelemnten keine Freiwerdezeit, keine sonstigen Effekte 
angenommen werden.

Ebenso erlischt die "ideale Lampe" sofort nach Stromabschaltung, also 
ist "dunkel" während der negastiven Halbwellen.

1s wäre unter diesen annahmen die korrekte Antwort, die die Lampe 
bestromt wird.

Das die Realität (ca. 2s + Nachleuchtzeit) nicht mit der akademischen 
Aufgabenstellung übereinstimmt, weiß jeder der das Experiment mal 
gemacht hat .-)

von hp-freund (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> 1s wäre unter diesen annahmen die korrekte Antwort, die die Lampe
> bestromt wird.

Sehe ich auch so. Hast Du schön formuliert, so das ich meine Erklärung 
wieder gelöscht habe ;-)

von Stefan F. (Gast)


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Das sind diese typischen doofen Aufgaben, wo man erstmal die Bedeutung 
jedes einzelnen Wortes ausdiskutieren muss.

Wenn die Lampe nur bei jeder zweiten halbwelle bestromt wird, zählt dann 
die gesamte Zeit als Brenndauer oder nur die Hälfte? Und so weiter. 
Spielen thermische Verzögerungen eine Rolle, oder sollen die 
vernachlässigt werden? Kann der Zündzeitpuntk relativ zur Phasenlage 
vernachlässigt werden?

Ich hatte mich mit meinem Ausbilder regelmäßig in den Haaren, wegen 
sowas. Meine Noten waren trotzdem gut, weil ich bei Prüfungen/Arbeiten 
gut einschätzen konnte, wie die Fragen gemeint waren.

In diesem Konkreten Fall würde ich sicherheitshalber so antworten:

Die Lampe wird 2 Sekunden lang mit jeder zweiten Halbwelle bestromt, 
sowie je nach Phasenlage eventuell eine Halbwelle mehr.

von oszi40 (Gast)


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TM F. schrieb:
>> Definiere: brennt
> Leuchtet.

Leuchtet kann bei DICKEM Glühfaden heißen: Leuchtet mindestens 2s und 
eine angefangene Halbwelle. Dann kühlt sich der Glühfanden langsam ab.

Bei dünnem Glühfaden wie 230V 15W flackert die Lampe nur bei jeder 
Halbwelle WENNNNNN der Thyristor gezündet hat also effektiv 
1s+angefangene Halbwelle aber insgesamt 2s+ evtl. 10ms je nachdem bei 
welcher Halbwelle.

von Stefan F. (Gast)


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Salamitaktik?
> Die Bauteile werden ideal angenommen.

Brennt die Lampe denn bei halber Leistung? Man könnte ja auch sagen, sie 
brennt gar nicht, sondern sie flackert nur, oder glimmt. Kommt doch sehr 
auf die konkrete Glühlampe und die persönliche Auslegung des Ergebnisses 
an.

Was ist schon eine ideale Glühlampe? In erste Linie wohl eine, die 
keinen Strom verbraucht und ewig Leuchtet, oder nicht?

Welche Eigenschaften hat denn ein Idealer Thyristor? Muss man auch 
erstmal definieren.

> Der Gateimpuls beginnt mit dem Nulldurchgang der Sinushalbwelle

Und welche Polung hat die erste Halbwelle?

Von welcher Spannung reden wir überhaupt? Nur mal so als Denkansatz: Bei 
1V würde die Glühlampe gar nicht brennen. Bei Spannungen knapp über 2V 
ergibt sich ein völlig andere Timing, als bei 200 Volt.

von TM F. (p_richner)


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So wie ich das sehe haben wir beide recht.
Ich habe recht, dass die effektive Leuchtdauer der idealen Bauteile 
1,01s ist und er ist richtig, dass die effektive Leuchtdauer der realen 
Bauteile 2,01s ist.

von hp-freund (Gast)


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Und wer hat das mit den idealen Bauteilen gesagt?

von The D. (thedaz)


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TM F. schrieb:
> So wie ich das sehe haben wir beide recht.
> Ich habe recht, dass die effektive Leuchtdauer der idealen Bauteile
> 1,01s ist und er ist richtig, dass die effektive Leuchtdauer der realen
> Bauteile 2,01s ist.

Nein, die extra 10ms sind bei euch beiden Quatsch.

von hp-freund (Gast)


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Vielleicht ist das Ganze sogar nur eine Fangfrage!?

Ich habe oben schon mal die Ansteuerung bemängelt.
Ohne Bezug Gate/Kathode oder zur Wechselspannung oder irgendeiner Masse 
kann man solange Spannung am Gate anlegen wie man will, da leuchtet oder 
brennt garnichts.

von Stefan F. (Gast)


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> Und wer hat das mit den idealen Bauteilen gesagt?

TM FW (p_richner):
> Die Bauteile werden ideal angenommen.

von Stefan F. (Gast)


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> Vielleicht ist das Ganze sogar nur eine Fangfrage!?
Fürchte ich auch.

von hp-freund (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> TM FW (p_richner):
>> Die Bauteile werden ideal angenommen.

Ja, aber von ihm oder dem Lehrer?
Das bestimmt die Sicht auf die Dinge ;-)

von TM F. (p_richner)


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hp-freund schrieb:
> Ja, aber von ihm oder dem Lehrer?

Von mir. Effektiv ist nichts angegeben.

von hp-freund (Gast)


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Ok. Ich halte mich dann jetzt lieber raus.
Die Aufgabe ist somit nicht lösbar.

von Marco H. (damarco)


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Mit angesteuerten Gate steigt der Sperrstrom erheblich und deswegen geht 
die Lampe nie wirklich aus.

Deswegen ist die Lösung 2sec und 10ms Naheliegend.

Da dieser durch die positive Spannung am Gate nie sperrt, der Rückstrom 
ist so groß das die Lampe leuchtet und erst nach dem das Gate keine 
Spannung hat wird beim Nulldurchgang der Thyristor gelöscht.

von Peter R. (pnu)


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Ihhh!

trennt das nochmals in mehrere Fälle:

Wenn der Steuerimpuls direkt beim pos. Nulldurchgang einsetzt, wird er 
nach exakt 2s in einem pos. Nulldurchgang beendet. Da gibt es schon zwei 
Möglichkeiten:

- Der Thyri braucht Zeit zum Erlöschen (einige µs) brennt also für eine 
pos. Halbwelle weiter.  Ergebnis: 2s + 10 ms

-Der Thyri erlischt schnell genug, geht also sofort aus.
Ergebnis 2s

Setzt der Steuerimpuls z.B. 4ms nach dem pos. Nulldurchgang ein, werden 
6ms der pos. Halbwelle schon genutzt. Das Ende der Steuerspannung kommt 
dann 4ms nach einem pos. Nulldurchgang, diese Halbwelle kommt damm voll, 
also 6ms lang fließt Strom ohne Steuerspannung.
Ergebnis 2s + 6ms

Setzt der Steuerimpuls in einer neg.Halbwelle ein, z.B. 4ms nach neg. 
Nulldurchgang. wir der Thyri erst nach dem pos.Nulldurchgang leitend. 
Nach 2s endet der Steuerimpuls in der neg Halbwelle, wo der Thyri 
sowieso schon  4ms lang im Sperrzustand ist.
Ergebnis: 2s - 4ms

Vorschlag: mit einem Generator alle 200ms einen Steuerimpuls erzeugen, 
der 20ms Dauer hat. mit den 200ms eine Oszilloskop triggern. Auf dem 
Schirm die Spannung an Last beobachten. Wenn dann die 5Hz der Pulsfolge 
nicht exakt stimmen, sieht man wie die Ein-bzw.Ausschaltvorgänge bei der 
sich ändernden Phasenverschiebung Steuer-Lastspannung ablaufen.

: Bearbeitet durch User
von W.A. (Gast)


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TM F. schrieb:
> Der Lehrer sagt 2s und 10ms und ich sage 1s und 10ms

Dann hat dein Lehrer wohl recht. Eine Glühbirne geht nicht aus, nur weil 
sie 10ms lang mal keinen Strom kriegt.

von Peter R. (pnu)


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Übrigens: Die ganze Überlegung hängt noch etwas vom Thyri ab, wie er 
sich in der neg.Halbwelle verhält, mit anliegender Steuerspannung. Evtl. 
"leitet" er dann auch in der neg.Halbwelle. (siehe auch Beitrag von 
Marco H.)

von Wolfgang (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Übrigens: Die ganze Überlegung hängt noch etwas vom Thyri ab, wie er
> sich in der neg.Halbwelle verhält, mit anliegender Steuerspannung. Evtl.
> "leitet" er dann auch in der neg.Halbwelle. (siehe auch Beitrag von
> Marco H.)

Hast du dir schon mal die Kennlinie eines Thyristors angesehen. Der 
Verlauf im 3.ten Quadranten trägt nicht zum Spaß die Bezeichnung 
"Sperrbereich".

von Marco H. (damarco)


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Das Problem ist das die meisten Diagramme das Verhalten nicht mit 
Positiven Gate darstellen. Der Sperrstrom nimmt aber mit positiven Gate 
deutlich zu und damit auch die Verlustleistung. Der Bereich ist wie 
schon angesprochen zu vermeiden. Zum Zünden reicht ein Impuls mit 
gewissen Gatestrom ja aus und mit richtiger Ansteuerung kann der Fall 
eigentlich nicht eintreten.

Auch der Haltestrom wird mit dem Gatestrom beeinflusst und damit auch 
wann der Thyristor gelöscht wird.

Die Aufgabe dient dazu sich mit dem Thema zu beschäftigen ;) Was dem 
Lehrer wohl gelungen ist.

Seine Vorgabe ist als Tip zu verstehen in welche Richtung man denken 
muss und dies lässt eigentlich zur eine Lösung zu.

: Bearbeitet durch User
von Marco H. (damarco)


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So ruhig hier ? Ich will natürlich wissen ob ich richtig lag :)

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