Hallo, ich möchte einen TDA7231 bei 12V (max. 13,8V) mit einem 4-Ohm-Lautsprecher betreiben. (bisher war ein 8-Ohm-Lautsprecher bei der genannten Spannung angeschlossen) Leider gibt das Datenblatt so weit ich sehe keine klare Auskunft, ob das möglich ist. Im Diagramm Figure 5 und der Tabelle "ELECTRICAL CHARACTERISTICS" sind für 4 Ohm nur Werte bis 10V angegeben. Kann der Anschluss von 4 Ohm bei max. 13,8V den TDA7231 zerstören?
Ich würd's nicht machen. Offensichtlich hat der Chip nichtmal einen Thermischen Schutz. Du könntest sicherheitshalber einen 4 Ohm Widerstand in Reihe zum Lautsprecher schalten.
LMM schrieb: > Leider gibt das Datenblatt so weit ich sehe keine klare Auskunft, ob das > möglich ist. Wahrscheinlich wird bei so einer großen Last (bzw. so geringem Widerstand) der Output Peak Current ungesund überschritten. Ich würde meine Abschätzung auf diese Angabe beziehen.
Ich danke euch für die Antworten! Über einen Reihenwiderstand hatte ich auch schon nachgedacht. Der TDA7231 wird normalerweise ohne Kühlkörper betrieben. Bei meinem Aufbau habe ich ihm einen KK spendiert. Eventuell reicht das schon, um thermische Probleme bei 4-Ohm-LS zu beseitigen. Könnte es sein, dass bei 4 Ohm über 10V einfach nur der Klirrfaktor unter den Messbedingungen sprunghaft ansteigt und deshalb keine Werte mehr aufgenommen wurden?
Der Reihenwiderstand verbrät dann einfach die Hälfte der Leistung und vernichtet so den Vorteil der niederohmigeren Lautsprecher. Den angegebenen Spitzenstrom darfst du wahrscheinlich auch bei Einhaltung der Leistungsgrenzen nicht nennenswert überschreiten oder du hast Einbußen in der Lebensdauer zu erwarten.
LMM schrieb: > ich möchte einen TDA7231 bei 12V (max. 13,8V) mit einem > 4-Ohm-Lautsprecher betreiben. Da der TDA7231 für gerade mal 1,6W ausgelegt ist, würde ich ihn nicht mit einer so hohen Leistung quälen. Es gibt genug auch billige ICs, die mit der bei 12V erzielbaren Leistung von ca. 7W problemlos zurechkommen (natürlich mit Kühlkörper).
Spitzenstrom schrieb: > Den angegebenen Spitzenstrom darfst du wahrscheinlich auch bei > Einhaltung der Leistungsgrenzen nicht nennenswert überschreiten oder du > hast Einbußen in der Lebensdauer zu erwarten. ABSOLUTE MAXIMUM RATINGS: Io Output Peak Current max. 1 A Also sollte man den Spitzenstrom in jedem Fall unter 1 A halten. > Der Reihenwiderstand verbrät dann einfach die Hälfte der Leistung und > vernichtet so den Vorteil der niederohmigeren Lautsprecher. Vielleicht kann man den Reihenwiderstand grade so groß bemessen, dass die 1 A eingehalten werden. Um mal rechnerisch an die Sache ranzugehen: 1 A durch 4 Ohm entspricht 4V Sinus. 4V Sinus = 11,3V pp Die Batterie liefert max. 13,8V. Jetzt ist natürlich die Frage, welche Spannung im TDA "hängenbleibt". Ptot Total Power Dissipation at Tamb = 50 °C 1.25W at Tcase = 70 °C 4.00W Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Tamb und Tcase, irgendwie verstehe ich den Vergleich nicht. Bei 70°C Gehäusetemperatur darf das Gehäuse auf jeden Fall nicht mehr als 4W verbraten, wenn ich es richtig verstehe.
Harald W. schrieb: > Da der TDA7231 für gerade mal 1,6W ausgelegt ist, würde ich ihn > nicht mit einer so hohen Leistung quälen. Habe auch einige andere Audio-ICs hier - der TDA7231 ist aber ein Softclipper - sprich, der Klirrfaktor macht sich bei Übersteuerung weniger bemerkbar und mittlerweile habe ich mich an den leicht röhrigen Sound sehr gewöhnt :O)
LMM schrieb: > Leider gibt das Datenblatt so weit ich sehe keine klare Auskunft, ob das > möglich ist. Doch, im Datenblatt sind für 4Ohm 9V aufgeführt.
michael_ schrieb: > Doch, im Datenblatt sind für 4Ohm 9V aufgeführt. Man könnte ja einen 7809 vorschalten. Das wären immer noch weniger Verluste als bei einem 4 Ohm Reihenwiderstand zum Lautsprecher.
Vielleicht könnte man dem TDA einen kleinen Nachbrenner aus BD135/BD136 anhängen?!! Der Lautsprecher soll auf der anderen Seite nicht mehr als 2W abbekommen. Eigentlich müsste ein Bleiakku mit 9 oder 10V her, aber den wirds wohl nicht geben...
LMM schrieb: > Der Lautsprecher soll auf der anderen Seite nicht mehr als 2W > abbekommen. Dann musst Du die Betriebsspannung Deines Verstärkers deutlich veringern. Die Ausgangsleistung eines Verstärkers wird nicht durch den IC-Typ bestimmt, sondern aus der Betriebsspannung und dem Lastwiderstand berechnet. Allerdings sollte man dabei die zulässigen Maximalwerte des ICs beachten und diese auch nicht voll auslutschen, weil so die Lebensdauer des ICs stark verkürzt wird.
Harald W. schrieb: > Man könnte ja einen 7809 vorschalten. Das wären immer noch weniger > Verluste als bei einem 4 Ohm Reihenwiderstand zum Lautsprecher. Bis 10V würde ich es riskieren, die sind immerhin noch im Diagramm aufgeführt. Wenn der Bleiakku bis runter auf 12V betrieben wird, benötigt man in jedem Fall einen LowDrop-Regler. Gibt es so etwas wie einen 78L10? Oder einen LM317, den man auf 10V Ua einstellt, der aber mit einem Drop um 2V auskommt?
Harald W. schrieb: > Dann musst Du die Betriebsspannung Deines Verstärkers deutlich > veringern. Da hast du recht! > Die Ausgangsleistung eines Verstärkers wird nicht > durch den IC-Typ bestimmt, sondern aus der Betriebsspannung > und dem Lastwiderstand berechnet. Also bei 4 Ohm bringt der IC laut Diagramm etwa 1,8W mit einer Vs von 9,5V. (Habe leider nur einen einzigen 4-Ohm-LS von der Sorte, sonst würde ich einfach zwei Stück in Reihe schalten und eine neue Frontplatte bauen)
LMM schrieb: > Also bei 4 Ohm bringt der IC laut Diagramm etwa 1,8W mit einer Vs von > 9,5V. Der theoretische Grenzwert beträgt 2,8W. Dabei idst die Restspannung an den CE-Strecken der Endtransistoren aber nicht berücksichtigt.
LMM schrieb: > Also bei 4 Ohm bringt der IC laut Diagramm etwa 1,8W mit einer Vs von > 9,5V. Harald W. schrieb: > Der theoretische Grenzwert beträgt 2,8W. Dabei ist die Restspannung > an den CE-Strecken der Endtransistoren aber nicht berücksichtigt. Dann dürften im Umkehrschluss bei 9,5V und Vollaussteuerung 1,8W in den 4-Ohm-LS fließen und 1W wird dabei von den CE-Strecken verheizt. Sagt man nicht auch, eine AB-Endstufe stellt ca. 60% der Leistung dem LS zur Verfügung und 40% werden von der AB-ES selber verheizt?!
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