Forum: HF, Funk und Felder Quarz Parameter


von Ben L. (elecblu)


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Hallo zusammen,
benötige nochmal Hilfe bezüglich eines Quarz. Ich benötige für die 
Bestellung (Anfertigung) eines Quarz dessen genaue Parameter. Vorhanden 
ist ein Quarz mit 91,070 MHz, diesen muss ich durch einen mit 92,140 MHz 
ersetzen, für eine vorhandene Platine aus einem HP8594E. Angehängt die 
Platine, der Quarz sitzt im linken Bereich bei den drei Lötpunkten auf 
der Rückseite (zusätzlich noch mit Heizkappe, äußere Messung Kontakte).
Herausgefunden habe ich bisher dass es sich um einen 3. Oberton handelt 
(schwingt bei 30,3 MHz und 91,07 MHz angeregt durch Network 
Analyzer/Tracking Gen)
Wo ich nicht so recht weiter gekommen bin ist die Lastkapazität. Da ich 
diese aus der Schaltung nicht direkt ablesen oder messen kann, scheint 
eine Methode zu sein diese aus dem Blindwiderstand des Quarz 
herauszurechnen.
http://www.statek.com/pdf/tn33.pdf
Seite 4
Hat damit jemand Erfahrung?

: Verschoben durch Moderator
von Peter R. (pnu)


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Ben L. schrieb:
> o ich nicht so recht weiter gekommen bin ist die Lastkapazität. Da ich
> diese aus der Schaltung nicht direkt ablesen oder messen kann, scheint
> eine Methode zu sein diese aus dem Blindwiderstand des Quarz
> herauszurechnen.

Bei Oberwellenbetrieb ist eigentlich Serienresonanz das Normale

Ermitteln kann man das anhand einer Probeschaltung: Quarz durch einen 
Widerstand in der Größe des Verlustwiderstandes der betreffenden 
Oberwelle einsetzen. Wenn der Oszillator dann in etwa auf der 
Quarzfrequenz schwingt, ist Serienresonanz beabsichtigt.


Ben L. schrieb:
> zusätzlich noch mit Heizkappe

Mit Heizkappe? Da muss doch angegeben werden, dass bei der Temperatur 
der Heizkappe der waagerechte Verlauf der Temperaturkurve erreicht wird.

Nebenbei: Falls Du da den bisherigen Quarz ersetzen willst: Bist Du ganz 
sicher, dass es wirklich am Quarz liegt? Quarze gehen nur selten kaputt: 
Eigentlich nur dann, wenn man die Anschlussdrähte mit einem 
Seitenschneider abzwickt und der das mit einem scharfen Klick macht.

: Bearbeitet durch User
von Ben L. (elecblu)


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hm, und wie komm ich auf den Verlustwiderstand? Auch aus dem Verlauf des 
Blindwiderstands bei der Resonanzfrequenz (hier 30,3 MHz)? (Bild von 91 
MHz Resonanz, aber ist ja äquivalent, habe nur ein Foto da)

Ach und der Quarz ist nicht kaputt, sondern in die Baugruppe muss eine 
minimal andere Frequenz, weil ich das TG Modul in einem Specci mit 
anderer ZF verbaue.

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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> Wo ich nicht so recht weiter gekommen bin ist die Lastkapazität

Dies ist die Kapazität, bei welcher der Quarz die korrekte 
Schwingfrequenz erreicht. Sie kann so nicht direkt herausgemessen 
werden. Am Besten nimmt man einen Trimmer und stellt damit den Quarz auf 
seine Sollfrequenz ein. Die Summe aus Schaltungs- und Trimmerkapazität 
entspricht dann der Lastkapazität.

> wie komm ich auf den Verlustwiderstand?

Geh mal grob von 50 Ohm aus. In Resonanz verhält sich der Quarz ohmisch, 
zusammen mit der SA-Eingangsimpedanz ergibt sich ein Spannungsteiler. 
Aus dem Abfall des Meßsignals gegenüber dem Generatorsignal kann dann 
auf den Serienwiderstand des Quarzes geschlossen werden.

: Bearbeitet durch User
von Ben L. (elecblu)


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okay, danke soweit.
Aber zum Verständis, der Verlustwiderstand ist ein reeller Widerstand R, 
wie aber wird dann der in der PDF oben genannte Blindwiderstand X 
gemessen? Ich hätte den intuitiv wie von dir beschrieben ermittelt, was 
aber auch nicht zum Verständis einer Resonanz passt, daher herrscht 
leichte Verwirrung.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hier steht, wie aus Serien- und Parallelresonanz die Quarzparameter 
ermittelt werden können.

http://www.giangrandi.ch/electronics/crystalfilters/xtaltest.html

Die Parallelkapazität wird einfach gemessen.

Beim Quarz muss  es sich zwangsläufig um einen Oberwellenquarz handeln. 
Vermutlich befindet sich die Grundschwingung bei 18,2 MHz, dann ergeben 
sich weitere Resonanzen bei ungeradzahligen Oberwellen, also bei 54.6, 
bei 91 und bei 127.5 MHz. Jede dieser Resonanzen hat wieder ihre eigenen 
Parameter, nur die Parallelkapazität bleibt gleich.

: Bearbeitet durch User
von Ben L. (elecblu)


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dritter Oberton, eine Resonanz bei 30,3 und dann 91,07

von B e r n d W. (smiley46)


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> dritter Oberton, eine Resonanz bei 30,3 und dann 91,07

Ok, gut zu wissen, was man in der Hand hält. Falls du einen schleifen 
läßt, geht prinzipiell auch die andere Variante. 30 MHz 
Grundwellenquarze sind schon ziemlich dünn.

von Ben L. (elecblu)


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