Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leitungsschutzschalter wechseln?


von Bernd F. (metallfunk)


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Mein alter Schweißtrafo ( Ich brauche den recht selten zum 
Aluschweißen),
lief bisher an einer Steckdose mit trägen 25 A Schmelzsicherungen.
Nach längerem Gebrauch verdampften die.

Nun habe ich eine Steckdose, abgesichert mit Dreifachautomat
32 A  C-Charakteristik. Den löst er schon beim Zünden aus.
( Wenn es denn läuft, kein Problem)

Wechseln gegen K-Modell ?

Grüße Bernd

von nemesis... (Gast)


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Schmelzsicherungen würde ich nehmen, weil die träger sind.
Sind zwar altmodisch, haben aber immer noch ihre Daseinsberechtigung,
gerade bei solchen Lasten. Besprich das aber bitte mit deinem
Elektriker. Selbst wenn du dir die Modifikation zutraust, kann
das im Schadenfall deine Versicherung anders sehen.

von Bernd F. (metallfunk)


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nemesis... schrieb:
> Schmelzsicherungen würde ich nehmen, weil die träger sind.
> Sind zwar altmodisch, haben aber immer noch ihre Daseinsberechtigung,
> gerade bei solchen Lasten. Besprich das aber bitte mit deinem
> Elektriker. Selbst wenn du dir die Modifikation zutraust, kann
> das im Schadenfall deine Versicherung anders sehen.

Den Elektriker hole ich mir auf jeden Fall.
Es spart aber viel Zeit und Kosten, wenn ich mein Problemchen
genau im Vorfeld beschreibe.

Laut dem angefügten Pdf sind Automaten mit K-Kennlinie
für diese Schweißgeräte geeignet.
Siehe Seite 5.

Wenn ich meinem Elektriker vorher sagen kann, welche Brocken
er einkaufen soll......

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Etrick (Gast)


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Wenn der Elektriker wirklich einer ist, dann reicht es ihm erst einmal 
die Daten von dem Schweißgerät zu geben.

Ratschläge von Laien wird er nicht brauchen, zumal Laien die Infos, die 
er zusätzlich noch braucht, eh nicht beurteilen können.

Das Problem ist übrigens nicht dadurch gelöst, dass schlicht keine 
Sicherung mehr fliegt - sonst könnte man stattdessen Kupferbolzen 
einbauen, die fliegen ja auch nicht gleich beim Einschalten raus...

von nemesis... (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Wenn ich meinem Elektriker vorher sagen kann, welche Brocken
> er einkaufen soll......

Das wird der dann schon von den Gegebenheiten abhängig machen.
Auch der Einbauraum muss ja vorhanden sein. Drei Automaten Typ K
sind wohl identisch wie die B oder C-Typen. Ein Dreierblock
Neozed oder schlimer noch, Diazed bräuchten dann mehr Platz,
aber die hätten die meisten Elektriker wohl auf Lager.
Bei den Automaten Typ K hätte ich Zweifel. Wenn dann die nicht
gehen, weil immer noch zu Flink, wirds schwieriger.
Wenns auf Rechnung geht, muss der Elektriker ja auch den
bestimmungsgemäßen Gebrauch garantieren.

von Bernd F. (metallfunk)


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Etrick schrieb:
> Wenn der Elektriker wirklich einer ist, dann reicht es ihm erst einmal
> die Daten von dem Schweißgerät zu geben.
>
> Ratschläge von Laien wird er nicht brauchen, zumal Laien die Infos, die
> er zusätzlich noch braucht, eh nicht beurteilen können.
>
> Das Problem ist übrigens nicht dadurch gelöst, dass schlicht keine
> Sicherung mehr fliegt - sonst könnte man stattdessen Kupferbolzen
> einbauen, die fliegen ja auch nicht gleich beim Einschalten raus...

Für einen normalen Elektriker sind die Werte ( Einschaltstrom)
eines  uralten Schweißgerätes technisches Neuland.

Was spricht dagegen, möglichst viel Info parat zu haben?

Das Schweißgerät ist bestimmt älter als der Elektriker.

Da ich mit dem seit Jahren zusammenarbeite und keinerlei
Beratungsresistenz feststelle, wo ist das Problem?

Natürlich muss er das verantworten können, er freut sich
aber über Informationen, die er nicht selbst suchen muss.
Die Entscheidung, wie er diese Informationen nutzt, ist seine
Sache.

Ich möchte meine ( mir gehörende) Werkstatt nicht abfackeln!

Grüße Bernd

von Dieter W. (dds5)


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Nach meinen Erfahrungen ist zwischen K und C kaum ein Unterschied.

Ich schalte einen 7,5kW Motor bei Nenndrehmoment direkt ein und da 
fallen sowohl C32 als auch K32. Mit 50m 5G6 Verlängerungskabel bleiben 
sie etwa jedes zweite Mal Einschalten drin.

Neozed Patronen 3x20A halten dagegen problemlos.

von Bernd F. (metallfunk)


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nemesis... schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Wenn ich meinem Elektriker vorher sagen kann, welche Brocken
>> er einkaufen soll......
>
> Das wird der dann schon von den Gegebenheiten abhängig machen.
> Auch der Einbauraum muss ja vorhanden sein. Drei Automaten Typ K
> sind wohl identisch wie die B oder C-Typen. Ein Dreierblock
> Neozed oder schlimer noch, Diazed bräuchten dann mehr Platz,
> aber die hätten die meisten Elektriker wohl auf Lager.
> Bei den Automaten Typ K hätte ich Zweifel. Wenn dann die nicht
> gehen, weil immer noch zu Flink, wirds schwieriger.
> Wenns auf Rechnung geht, muss der Elektriker ja auch den
> bestimmungsgemäßen Gebrauch garantieren.

Platz ist ausreichend vorhanden. ( ca. 30 cm )
Da lassen sich auch locker 3 Schmelzsicherungen unterbringen.

So ein Automat hat natürlich auch Vorteile.
Ein Klick, und es läuft wieder.

Der gesamte Rest meiner Werkstatt läuft mit Schmelzsicherungen.
16 A, so 2-3 pro Jahr brauche ich da schon.

Irgendwas ist halt immer :)

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Dieter W. schrieb:
> Nach meinen Erfahrungen ist zwischen K und C kaum ein Unterschied.
>
> Ich schalte einen 7,5kW Motor bei Nenndrehmoment direkt ein und da
> fallen sowohl C32 als auch K32. Mit 50m 5G6 Verlängerungskabel bleiben
> sie etwa jedes zweite Mal Einschalten drin.
>
> Neozed Patronen 3x20A halten dagegen problemlos.

Das ist doch mal eine Aussage.

Danke
Bernd

von Tester (Gast)


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Wenn die 20A Sicherungen nach längerer Benutzung auslösen ist entweder 
die Sicherung zu klein, der Schweisstrafo überlastet oder das 
Schweissgerät defekt.

Vielleicht ist dein Schweissgerät nicht auf Dauerbetrieb ausgelegt.
Hierzu auf dem Typenschild nach "ED" schauen.

Mach doch mal ein Bild vom Typenschild - daraus kann man die nötige 
Sicherung entweder berechnen oder direkt ablesen - größer absichern als 
nötig würde ich nicht. Bei großen Verbrauchern mit hohen 
Einschaltströmen würde ich immer Schmelzsicherungen verwenden.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich würde dem Elektrischen auf jeden Fall nähere Informationen zukommen 
lassen.
Zumindest hat er so keinen Grund für eine zweite Anfahrt: "Diese 
Automaten habe ich nicht dabei, die muss ich erst holen".

von Bernd F. (metallfunk)


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Sebastian S. schrieb:
> Ich würde dem Elektrischen auf jeden Fall nähere Informationen zukommen
> lassen.
> Zumindest hat er so keinen Grund für eine zweite Anfahrt: "Diese
> Automaten habe ich nicht dabei, die muss ich erst holen".

Das ist es doch.
Gute Informationen zur rechten Zeit sparen Geld.

In der Leistungsklasse bastel ich nicht selbst.

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Da denke ich immer dran:)

Grüße Bernd

von nemesis... (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Da denke ich immer dran:)

Wenn das Kondommännchen sind, dürfte bei Silikon oder Latex kein Strom 
fließen. ;-b

Bernd F. schrieb:
> So ein Automat hat natürlich auch Vorteile.
> Ein Klick, und es läuft wieder.

Wenn du allerdings über den Tag mehrere Male das machen musst und
bei den Schmelzsicherungen nur ein paar mal im Leben, was wäre dann
komfortabler? Außerdem kann man leichter eine höhere Sicherung
(eine Stufe) einsetzen und der Schutz bleibt stets gewahrt.
Bei Automaten muss man den Alten ausbauen und dann einen Neuen
einbauen. Ist also erheblich mehr Aufwand. Jedes der Systeme
hat eben seine Vor-und Nachteile.

von Der Andere (Gast)


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nemesis... schrieb:
> Außerdem kann man leichter eine höhere Sicherung
> (eine Stufe) einsetzen und der Schutz bleibt stets gewahrt.

Nein das wird mit den entsprechenden Passeinsätzen in den 
Neozed-Sicherungshaltern zum Glück verhindert.

Bernd F. schrieb:
> Da denke ich immer dran:)

Es macht aber kein Unterschied ob du jetzt an eine Phase die mit 10A 
abgesichert ist fasst oder eine mit 63A.
Insofern traue ich dir ohne weiteres zu auch einen 3 x 32A Neozed 
Sicherungseinsatz selbst einzubauen.
Wie das mit der BG und der Versicherung aussieht weil du ja ein Gewerbe 
hast steht auf einem anderen Blatt, aber das weisst du bestimmt besser 
als ich.

Zum Thema:
Bernd F. schrieb:
> lief bisher an einer Steckdose mit trägen 25 A Schmelzsicherungen.
> Nach längerem Gebrauch verdampften die.

deutet darauf hin, dass der Strom höher als 25A ist.
Ich würde in dem Fall auch für 32A Neozed stimmen, zumindest wenn Kabel 
und Steckdose für die Belastung ausgelegt sind.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> wenn Kabel und Steckdose für die Belastung ausgelegt sind.
Wenn nicht, einfach die Amper hochskillen.

Wenn sich die Sicherungen ausschließlich über den Einschaltstromstoß 
beschweren, könnte man auch das Schweißgerät etwas modifizieren und 
einen Trafo-Softstart nachrüsten. Sowas wie den Trafo vormagnetisieren 
und dann im Scheitelpunkt der nächsten Halbwelle an's Netz knallen. 
Nicht ungünstig magnetisiert und dann auch noch im Nulldurchgang 
einschalten, das erzeugt eine Stromspitze so hoch wie der Mount Everest.

von oszi40 (Gast)


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Tester schrieb:
> Wenn die 20A Sicherungen nach längerer Benutzung auslösen ist entweder
> die Sicherung zu klein, der Schweisstrafo überlastet oder das
> Schweissgerät defekt.

Bei großer Impulslast glüht der Sicherungsdraht kurz und mit der Zeit 
verzundert dieser Draht wie jede Lötkolbenspitze. Dadurch verringert 
sich der Querschnitt. Folglich brennt sie irgenwann durch.

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