Ein Asynchronmotor/Käfigläufer mit 0,2 kW ist in Sternschaltung an Drehstrom angeschlossen. Geschaltet wird er von einem 3-Phasen Solid State Relais. Nach dem Ausschalten läuft der Motor ein wenig zu lange nach und müsste daher nur leicht abgebremst werden. Gibt es ein elektronisches Gerät, dass ich statt des Solid State Relais einsetzen könnte, das den Motor nach dem Ausschalten ein wenig - möglicherweise einstellbar - bremst? Das Thema führt bei einer Google/Wikipedia Suche auf Gleichstrombremsung oder Widerstandsbremsung und bezieht sich dort auf Züge und Kraftfahrzeuge. Konkrete Schaltungen mit Größenordnungen von Werten oder konkreten Gerätschaften gibt es da kaum.
Eine Wirbelstrombremse? Ein kleiner Umrichter?
Hmmm, statt Solidstate nimm ein normales Schütz und schließe das so an, dass der Motor kurz geschlossen wird, wenn das Relais abfällt. Old-Papa
https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstrombremsen ist lesenswert. Brückengleichrichter, Lampe als Vorwiderstand, kleiner Schütz und ein bischen basteln. viel Erfolg hauspapa
S. K. schrieb: > https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstrombremsen ist lesenswert. > > Brückengleichrichter, Lampe als Vorwiderstand, kleiner Schütz und ein > bischen basteln. Dazu hatte ich gerade auch einen interessanten Link gefunden: http://www.kimo.de/index.php?file=anwend/bremsen/bremsgeraete-06-10-11.html&lang=DE Wusste ich so noch nicht.
Old P. schrieb: > dass > der Motor kurz geschlossen wird Elektrischen Antriebe hatte ich jetzt schon eine Weile nicht in den Fingern. Bist Du sicher das der nicht einfach entmagnetisiert und fröhlich weiter dreht? sonnigen Tag hauspapa
S. K. schrieb: > kleiner Schütz Der Motor wird minütlich bis zu zehn mal aus- und ein geschaltet. Schütz geht also gar nicht. Daher suche ich nach einer elektronischen Möglichkeit. Eigentlich erklärt es sich mir nicht, dass es da nicht eine Flut von Geräten gibt. Solch eine Aufgabe dürfte sich sehr häufig stellen.
Dirk J. schrieb: > Der Motor wird minütlich bis zu zehn mal aus- und ein geschaltet. Und wieviel mal am Tag im Monat im Jahr? Wenn das dauernd so geht hast Du klar recht, wenn das im Mittel unter 250 Schaltspiele pro Tag bleiben könnte ein Kleinschütz da durchaus glücklich werden. Die vielen Anlauf und Bremsmanöver machen aber im Motor massiv Zusatzverluste, deher aus Sicht des Motors ein ziemlich klarer Fall für einen kleinen Umrichter. viel Erfolg hauspapa
Dirk J. schrieb: > Eigentlich erklärt es sich mir nicht, dass es da nicht eine > Flut von Geräten gibt. Gibts es doch: Frequenzumrichter.
hinz schrieb: > Gibts es doch: Frequenzumrichter. Es könnte sein das bei so häufigen Bremsmanövern der Bremswiderstand im Umrichter an seine Grenzen kommt. Im Zweifel eine Nummer grösser kaufen. Kann man das 3 Phasen SSR auch gegen 3 einphasige tauschen? Dann liesse sich mit einem 4. SSR, einer Diode, Glühlampe zur Strombegrenzung und ein bischen Zauberei in der Ansteuerung was machen. Auch wenn Lasten mit DC Anteil im Strom beim Energieversorger nicht sonderlich beliebt sind. Ist ja nur für kurze Zeit. viel Erfolg hauspapa
S. K. schrieb: > Es könnte sein das bei so häufigen Bremsmanövern der Bremswiderstand im > Umrichter an seine Grenzen kommt. Ist normalerweise extern, wird aber hier eh nicht benötigt, man nimmt einfach DC-Bremse.
Wenn sehr oft und lange gebremst wird, lohnt sich evtl. ein rückspeisender Umrichter. Der verheizt die Bremsenergie nicht, sondern speist sie ins Netz zurück. Das CNC-Bearbeitungszentrum eines Freundes macht das so (40kW Hauptspindelantrieb). Woandershin könnte man die Bremsenergie bei häufigen Drehzahländerungen auch gar nicht entsorgen, ohne das irgendwas richtig heiß wird.
S. K. schrieb: > Brückengleichrichter, Lampe als Vorwiderstand, kleiner Schütz und ein > bischen basteln. Ja, man braucht nicht viel Gleichstrom für eine ordentliche Bremswirkung. S. K. schrieb: > Old P. schrieb: >> dass >> der Motor kurz geschlossen wird > > Elektrischen Antriebe hatte ich jetzt schon eine Weile nicht in den > Fingern. Bist Du sicher das der nicht einfach entmagnetisiert und > fröhlich weiter dreht? Ich schätze auch, dass genau das passiert: Praktisch kaum Wirkung. Ben B. schrieb: > Wenn sehr oft und lange gebremst wird, lohnt sich evtl. ein > rückspeisender Umrichter. Der verheizt die Bremsenergie nicht, sondern > speist sie ins Netz zurück. Bei einem 200W Motor?
200W naja gut, ist nicht die Welt, aber mehr als nichts. Übrigens ist bei der Gleichstrombremsung zu bedenken, daß die ganze Bremsenergie in Form von Wärme auf dem nicht besonders gut gekühlten Rotor frei wird. Ich hab daher so meine Bedenken, daß sich der Motor bei ständig wiederkehrender Bremsung zu stark erhitzt. Ihn mit einem Frequenzumrichter abzubremsen und was Sinnvolles mit dem erzeugten Strom anzustellen erscheint mir als beste Lösung.
Erst einmal Danke für Eure Hinweise. Wie gesagt, suche ich einen 1:1 elektronischen Ersatz für das 3 Phasen Solid State Relais: 3 Anschlüsse Drehstrom vom Netz, drei Anschlüsse Drehstrom zum Motor, ein digitaler Eingang: High = Motor an, Low = Motor aus. Also Relais raus, Ersatz rein - und das ohne sonstiges Umverdrahten und Basteln. Da scheint der von Euch genannte "Frequenzumrichter" das richtige Stichwort zu sein, auf das ich bei meiner Suche zuvor nicht gestoßen bin. Allerdings gibt es da Versionen in Hülle und Fülle und ich finde diesen 1:1 Ersatz nicht. Es wäre schön, wenn man mich auf den Link zu einem konkreten Produkt stoßen könnte. Der Umrichter sollte den 0,2 kW Motor beim Ausschalten abbremsen, was das Solids State Relais nicht leisten kann. Optimal aber verzichtbar wäre es, wenn die Härte der Bremse an dem Frequenzumrichter einstellbar wäre.
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