Hallo, vorweg muss ich sagen, dass ich eigentlich nicht aus der Elektrotechnik komme. Ich bitte also um Erklärungen ohne viele Abkürzungen und Fachbegriffe :) Und zwar geht es im Prinzip um die Funktionsweise von so einer Schaltung: http://www.bendrich.com/datenblatt_780508.htm Das Einschalten ist klar, aber beim Ausschalten habe ich noch ein paar Probleme. Ich erzähle einfach mal, wie bisher mein Stand ist: Mit dem Ausschalten wird der Kondensator,statt wie zum Laden an die High-Side, an die Low-Side angeschlossen. An der High-Side hängt dann die Masse. Die Spannung des Kondensators wirkt also der selbstinduzierten Spannung der Spule entgegen. Da diese unbedingt den Stromfluss aufrecht erhalten möchte steigt die induzierte Spannung so weit an, dass es zu einem Stromfluss gegen die Kondensatorspannung kommt -> Der Kondensator wird durch die Spule geladen. Soweit so gut. Jetzt meine Fragen: Warum kommt es aufgrund der großen Induktionsspannung trotzdem nicht zu einem höheren Strom, als vor dem abschalten? Wie groß wird die induzierte Spannung bevor sie abfällt in diesem Fall qualitativ? Damit Strom fließen kann muss sie auf jeden Fall größer als die Spannung des Kondensators sein. Wobei diese ja mit der Aufladung durch die Spule steigt, die induzierte Spannung aber sinkt betragsmäßig. Wie kann so ein Stromfluss von der Spule in den Kondensator aufrecht erhalten werden? Kann man das schnellere Abfallen des Magnetfeldes mit dieser Technik folgendermaßen begründen(Stichpunktartig): Magnetfeld ist Energie -> Der Spule muss Energie abgeführt werden Leistung bei Gleichstrom: P = U*I Ohmsches Gesetz: I = U/R Aus beidem folgt: P = U²/R Mit höherer Spannung steigt also die abgegebene Leistung. Vielen Dank schon mal! Mal abgesehen davon, dass es mich schon den ganzen Tag verrückt macht, dass ich das nicht raffe helft ihr mir damit auch bei meiner Bachelorarbeit. Also nochmal vielen Dank! Grüße Jakob
Jakob B. schrieb: > Warum kommt es aufgrund der großen Induktionsspannung trotzdem nicht zu > einem höheren Strom, als vor dem abschalten? weil die Induktionsspannung nur genau so weit ansteigt, dass der vorherige Strom weiter fließt. Sobald der Strom fließt gibt es keinen Antrieb mehr für eine weitere Erhöhung der Induktionsspannung. Jakob B. schrieb: > Wobei diese ja mit der Aufladung > durch die Spule steigt, die induzierte Spannung aber sinkt betragsmäßig. > Wie kann so ein Stromfluss von der Spule in den Kondensator aufrecht > erhalten werden? solange noch Strom von der Spule in den Kondensator getrieben wird, ist die induzierte Spannung genau so groß, wie es für den Stromfluss "nötig ist". Wenn die Spannung im Kondensator ansteigt, dann entspricht das einer ansteigenden induzierten Spannung. Und je höher die ist, desto schneller sinkt der Strom (weil U_ind proportional zu di/dt ist). Jakob B. schrieb: > Kann man das schnellere Abfallen des Magnetfeldes mit dieser Technik > folgendermaßen begründen Begründe es einfach so: di/dt ist proportional zu U_ind. Wenn eine größere (Gegen)spannung anliegt, dann sinkt der Strom schneller ab. Mit dem ohmschen Gesetz für reelle Widerstände kommst du bei der Begründung nicht weit. Du brauchst die Differentialgleichung für induktive Spannungen: U = L * di/dt
Die induzierte Spannung der Spule wird ja nicht durch die Quellenspannung begrenzt wie das bei einem Kondensator der Fall ist und kann um ein Vielfaches größer oder kleiner als diese sein. Der Vorredner hat schon die Gleichung zur Berechnung der Selbstinduktionsspannung angegeben: U = L * di/dt D.h. die induzierte Spannung ist von der Induktivität der Spule, der Stromänderung und der Zeitdifferenz, in der diese Stromänderung stattfindet, abhängig. Damit sich die Spule aufladen kann, muss sich der Strom durch die Spule zeitlich ändern. Wurde die Spule aufgeladen und es fließt weiter ein konstanter Strom der Quelle, dann Bricht die induzierte Spannung wieder ein. Wird die Spule aufgeladen und von der Quelle getrennt, so ist die Stromzufuhr plötzlich unterbrochen, und die in der Spule gespeicherte Energie wird abgegeben. Es entsteht ein kurzzeitiger hoher Impuls der Spannung und danach wird sie kleiner, je weiter die Spule entladen ist. Der Effekt der Selbstinduktion wird z.B. auch bei DC-DC Abwärts-/Aufwärtswandlern verwendet, wo die Spannung am Ausgang größer oder kleiner als die Quellspannung sein kann.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.