Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie genau muss die Wertigkeit dieses Widerstandes passen?


von Tobias V. (t0biasvogel)


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Hallo zusammen,


ich verwende den TPS76750QD Spannungsregler von Texas Instruments in 
einer Schaltung.

Vom gleichen Spannungswandler gibt es auch eine Adjustable-Version.

Während das Datenblatt (http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tps767.pdf) 
relativ umfassend auf die Berechnung der Widerstandswerte für die 
Adjustable-Variante eingeht, wird auf den verwendeten Widerstand 
zwischen Reset und Out-Pins in der Fixed-Variante nicht weiter 
eingegangen.

Lediglich auf Seite 16, unten, Figure 29 "Typical Application", wird der 
Widerstand mit 250k eingezeichnet, aber im Text wiederum nicht darauf 
eingegangen.

Nun ist 250k ja nicht gerade ein Standardwert aus den E12 oder E24 
Reihen; daher die Frage wie genau der Wert übereinstimmen muss? Kann ich 
einen 220k oder 270k nehmen? Oder vielleicht aus zwei paralell 
geschalteten Widerständen einen 250k "basteln" (lieber nicht... :-S) ?


Beste Grüsse

Tobi

von René F. (Gast)


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220k sollten auch funktionieren, du solltest bloß nicht zu hochohmig 
werden wenn ich das richtig sehe.

von Rasputin (Gast)


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Brauchst du das Reset-Signal? Ansonsten, lass den Anschluss doch einfach 
offen.

von Rasputin (Gast)


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René F. schrieb:
> wenn ich das richtig sehe.

Wo hast du denn das her?


Datenblatt schrieb in Abschnitt 9.3.2 Reset Indicator:
> The open-drain output requires a pullup resistor. If not used, it can be left 
floating.

von buff (Gast)


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"If not used, it can be left floatin"
heißt wenn du Ihn nicht brauchst kannst du ihn offen lasen ansonsten 
passt du den Widerstand des open-drain Reset Ausganges an die 
Erfordernissen deiner Schaltung an (Stromaufnahme des Einganges der 
folgenden Logischen Schaltung / uC oder sonstiges.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich würde den Widerstand als eine Art Pull Up interpretieren.
Auch wenn das so nicht genau stimmt, braucht der genaue Wert wohl kaum 
besser als Daumen mal Pi zu sein. Siehe hierzu auch Bild 26. Der 
tatsächliche Wert wird wohl vom Eingangswiderstand der folgenden 
Reseterkennung abhängen.
Mir sind schon häufiger, in TI-Schaltungen, "unmögliche" Widerstände 
aufgefallen, bzw. solche die unnötig der Serie E96, oder noch schlimmer, 
entstammen.

von Carl D. (jcw2)


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> Mir sind schon häufiger, in TI-Schaltungen, "unmögliche" Widerstände
> aufgefallen, bzw. solche die unnötig der Serie E96, oder noch schlimmer,
> entstammen.

Wenn der Applikations-Ing im Labor eine E192 Regalwand hat und die 
E24-Werte schon alle weg sind, ...   ;-)

von Sebastian S. (amateur)


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>Wenn der Applikations-Ing im Labor eine E192 Regalwand hat und die
>E24-Werte schon alle weg sind, ...   ;-)
Ich gehe eher davon aus, dass er einen Taschenrechner mit jeder Menge 
Nachkommastellen hat.

Ich gestehe aber, dass ich noch nie eine E192-er Wand gesehen habe. Bei 
uns reichen E48-er aus, zu denen die "Sonderfälle" hinzu bestellt 
werden.

von Carl D. (jcw2)


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Sebastian S. schrieb:
>>Wenn der Applikations-Ing im Labor eine E192 Regalwand hat und die
>>E24-Werte schon alle weg sind, ...   ;-)
> Ich gehe eher davon aus, dass er einen Taschenrechner mit jeder Menge
> Nachkommastellen hat.

Und dann kommt er auf exakt 250000Ω für einen Pullup ;-)

von Mani W. (e-doc)


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Es ist eben fast immer so, dass ein Taschenrechner etwas
anzeigt und dieser Wert dann eingetragen wird, obwohl vielleicht-
oder meistens - kein Bezug zur Realität herrscht...


Dann kommen manche (Entwickler?) eben auf 249 978 R und auch
auf 0,0456 uF oder auch ähnliche Werte...


Nächstliegenden sinnvollen Wert nehmen wie 220K oder 270K oder
0,047uF fällt manchen eben schwer, weil die Praxis fehlt,
von Bauteiltoleranzen ganz zu schweigen...

von oszi40 (Gast)


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Wenn der Student den Wert auf 18 Stellen hinter dem Komma GENAU 
ausgerechtet hat, nimmt der Praktiker einen 20%-Wert und es 
funktioniert. https://de.wikipedia.org/wiki/E-Reihe

von 6a66 (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> solche die unnötig der Serie E96

Also 1%er kosten in Massen nicht (viel) mehr wie die 5%er, deswegen 
setzen wir grundsätzlich 1%er ein. Aber natürlihc versuchen wir deswegen 
immer noch die E24 zu treffen. In genannten Beispiel halt den 220k.

Mani W. schrieb:
> Es ist eben fast immer so, dass ein Taschenrechner etwas
> anzeigt und dieser Wert dann eingetragen wird, obwohl vielleicht-
> oder meistens - kein Bezug zur Realität herrscht...

Ein fertiger Ingenieur ist erst dann ein richtiger wenn er erst mal drei 
Jahre in einem Unternehmen Produkte entwickelt hat :)

rgds

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