Hallo, ich habe heute ein Beutel Kondensatoren erhalten, da ich in den letzten Wochen verschiedene Bestellt hatte, bleibt nun zu klären, welche es sind. Da auf den 0805 Kondensatoren keine Bezeichnung draufsteht, bin ich mir relativ unsicher. Auf der Rolle befindet sich die Beschriftung wie im Anhang zu sehen. Ich nehme mal an da steht '0805 100nF'? 100nF würde auch passen. Habt ihr Erfahrung mit derartigen Kennzeichnung von Kapazitäten? Grüße P.S. Mein Multimeter unterstützt keine Kapazitätmessung.
Steht doch druff: 0805/100nF. Lustiger wirds bei 1nF/uF, je nach fernöstlicher Sauklaue.
Solche kleinen Kondensatoren werden schon lange nicht mehr beschriftet, auch nicht mit Farbcodes. Man kann bestenfalls an der Farbe das Diekektrikum erkennen. X7R ist braun, NP0 grau.
100µF halte ich für recht unwahrscheinlich, da es in 0805 nur sehr wenige gibt und diese dann auch nur 2.5-4V Nennspannung haben. Eigentlich weiß man ja was man bestellt hat und kann ggf. daraus schon schließen was sein kann und was nicht.
Sonst die Sendungsnummer auf dem Umschlag mit der Nummer aus der Bestellhistorie abgleichen, damit weißt du es sicher.
Hallo, sollte man die Bauteilwerte nicht sowieso stichpunktartig nachmessen, wenn man aus solchen Quellen, hauptsache billig, bestellt.. ? Viele Grüße Christian
Hallo Max und Christian. Max M. schrieb: > ich habe heute ein Beutel Kondensatoren erhalten, da ich in den letzten > Wochen verschiedene Bestellt hatte, bleibt nun zu klären, welche es > sind. Leider kenne ich solch ein Chaos persönlich.... > Habt ihr Erfahrung mit derartigen Kennzeichnung von Kapazitäten? Die sind im allgemeinen nicht gekennzeichnet, lediglch auf dem Reel, also der Rolle, von der der Streifen stammt, klebt meist ein Aufkleber. Also bleibt in Deinem Falle die eher problematische handschriftliche Kennzeichnung, was weiter zu Christian schrieb: > sollte man die Bauteilwerte nicht sowieso stichpunktartig nachmessen, > wenn man aus solchen Quellen, hauptsache billig, bestellt.. ? führt. Du solltest also wirklich messen. Max M. schrieb: > P.S. Mein Multimeter unterstützt keine Kapazitätmessung. Die sind bei kleineren Kapazitätenauch auch eher schlecht, wenn man kein gutes hat. Mal abgesehen von den ganzen anderen Problemen, die keramische Vielschichtkondensatoren so mit sich bringen, wie starke Abhängigkeit der Kapazität von der Spannung Wenn Du Dir kein ausgesprochenes Kapazitätsmessgerät kaufen kannst (konnte ich als Jugendlicher auch nicht), kannst Du Dir zu Messzwecken einen Tongenerator mit einem NE555 aufbauen, bei dem der Kondensator das Frequenzbestimmende Bauteil ist. Aus der Tonfrequenz kannst Du dann die Kapazität "abschätzen". Die Frequenz kannst Du messen, indem Du das Signal auf einen Kanal einer Stereoanlage gibst, und einen bekannten Vergleichston auf den anderen. z.B. von einer CD oder mit einem Programm erzeugt. Eine Stimmgabel wäre aber auch geeignet. Wenn die Töne fast gleich sind, hörst Du eine "Schwebung" https://de.wikipedia.org/wiki/Schwebung Eine Schwebung hört sich ein bisschen wie ein Tremolo an. Praktisch gehst Du das so an, indem Du den NE555 Oszillator so aufbaust, dass er mit der erwarteten Kapazität den Ton triffst, machst aber einen Widerstand abgleichbar. Dann startest Du das ganze und vergleichst die beiden Töne, bis Du die Schwebung hörst. Miss nach, welchen Widerstandswert Du dafür eingestellt hast. Aus der Tonfrequenz und den Dir bekannten Widerstandswerten lässt sich nun der Kondensator berechnen. Die Formel für die Frequenz beim NE555 für gegebene Widerstände und Kondensatoren findest Du in einschlägigen Publikationen im internet. Diese einfach zur ermittlung der Kapazität umstellen. Aber erwarte nicht, dass das ganze sehr genau ist. Ist aber auch nicht nötig....bei keramischen Kondensatoren bist Du froh, wenn die Größenordnung stimmt. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Max M. schrieb: > Habt ihr Erfahrung mit derartigen Kennzeichnung von Kapazitäten? Ja, alles was so bezeichnet ist kann zwischen Markenware und Müll schwanken. Steht keine Spannungsfestikeit und kein Keramikmaterial dran. Kann also 100n 16V Y5V oder 100nF 100V X7R sein. Schick mal jemanden los der soll Wasser kaufen. Der bringt die eine glasklare unbeschriftete Flasche zurück, da steht "Wasser" drauf. Welche Qualität hat das ???? rgds
Bernd W. schrieb: > Die Frequenz kannst Du messen, indem Du das Signal auf einen Kanal einer > Stereoanlage gibst, und einen bekannten Vergleichston auf den anderen. > z.B. von einer CD oder mit einem Programm erzeugt. Warum so umständlich? Das Signal mit Audacity aufnehmen und eine Frequenzanalyse durchführen.
Luca E. schrieb: > Bernd W. schrieb: > Die Frequenz kannst Du messen, indem Du das Signal auf einen Kanal einer > Stereoanlage gibst, und einen bekannten Vergleichston auf den anderen. > z.B. von einer CD oder mit einem Programm erzeugt. > > Warum so umständlich? Das Signal mit Audacity aufnehmen und eine > Frequenzanalyse durchführen. Das ist eine Geschichte aus Bernds Zeiten zu der es wahrscheinlich noch nicht mal Taschenrechner sondern nur Rechenschieber gab. Soll lediglich den Einfallsreichtum der damaligen Bastler zeigen.
Das Ding ist ganz praktisch für sowas: http://www.pollin.de/shop/dt/NzA3OTYxOTk-/Messtechnik/Messgeraete/Sonstige_Messgeraete/SMD_Messpinzette_MASTECH_MS8910.html
Messgeraet schrieb: > Das Ding ist ganz praktisch für sowas: Wenn man solche hochkapazitiven Keramikkondensatoren nicht einlötet, sondern so misst, wie sie aus dem Gurt fallen, kann die Kapazitätsbestimmung ziemlich daneben gehen. Ich hatte schon SMD-Kondensatoren mit Y5V-Keramik reklamiert, die unter solchen Umständen nur etwa die halbe Kapazität zeigten. Wie sich später herausstellte, hatten sie nach dem Einlöten den Sollwert. Grund war wahrscheinlich, dass der Hersteller beim Endtest die Kondensatoren mit einer hohen Gleichspannung aufgeladen hat um einen Durchschlag zu provozieren. Dadurch wurde das Dielektrikum so stark polarisiert, das seine Permittivität bleibend auf die Hälfte absank. Durch die Erhitzung beim Löten wurde das ferroelektrische Dielektrikum über seine Curietemperatur erwärmt und danach war die Welt wieder in Ordnung.
Hallo Luca, Herbert und HP M. Luca E. schrieb: > Warum so umständlich? Das Signal mit Audacity aufnehmen und eine > Frequenzanalyse durchführen. Du hast Recht. Wenn ich schon vorschlage, ein PC-Program zur Erzeugung einer Vergleichsfrequenz heranzuziehen, dann könnte man auch direkt mit PC-Software messen. Danke für den Hinweis auf Audacity. Ich hatte nicht im Hinterkopf, dass Audacity das kann, dazu benutzte ich es zu selten. Aber gut zu wissen, dass es damit geht. In dem Fall kann man sich den Trimmwiderstand im NE555 Oszillator auch schenken. Mann nimmt einen Festwiderstand, damit wird das ganze eh genauer, und ermittelt halt die tatsächliche Frequenz, und daraus die Kapazität. Herbert schrieb: > Das ist eine Geschichte aus Bernds Zeiten zu der es wahrscheinlich noch > nicht mal Taschenrechner sondern nur Rechenschieber gab. Soll lediglich > den Einfallsreichtum der damaligen Bastler zeigen. Taschenrechner gab es schon, aber die waren noch extrem teuer. Es wurde darum in der Schulpflegschaft lange hin und her diskutiert, ob man nicht einen Klassensatz wissenschaftlicher Taschenrechner anschafft, damit wenigsten die Oberstufe die Möglichkeit hatte, damit zu üben. Letztlich wurden dann auch welche gekauft. War irgendwann mitte der 70er Jahre. Damals funktionierten Schulpflegschaften noch, und hatten auch Geld, sogar in Duisburg. Goldene Zeiten waren das damals. Trozdem habe ich noch viel im Kopf, schriftlich oder mit dem Rechenschieber gemacht. Hat mir trozdem nichts genützt. Hp M. schrieb: > Wenn man solche hochkapazitiven Keramikkondensatoren nicht einlötet, > sondern so misst, wie sie aus dem Gurt fallen, kann die > Kapazitätsbestimmung ziemlich daneben gehen. Die Teile sind in jeder Hinsicht empfindlich. Auch mechanisch. Genauigkeit kann man davon auch nicht erwarten. > Dadurch wurde das Dielektrikum so stark polarisiert, das seine > Permittivität bleibend auf die Hälfte absank. > Durch die Erhitzung beim Löten wurde das ferroelektrische Dielektrikum > über seine Curietemperatur erwärmt und danach war die Welt wieder in > Ordnung. Naja, nun stell Dir mal vor, das Teil sieht im regulären Betrieb einen heftigen Transienten und polarisiert sich danach.....d.h. die Teile müssen grundsätzlich so Dimensioniert werden, dass es auch danach noch passt. Das bedeutet: Spannungsreserve vorsehen. Ein Kondensator für 12V sollte daher für mindestens 50V bemessen sein. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Max M. schrieb: > P.S. Mein Multimeter unterstützt keine Kapazitätmessung. Dann ändere das und bestellt dir das nächste Mal, wenn du nach China kommst, einen Transistor-/Komponententester für gut 10€ mit (z.B. ebay 191870868908) Beitrag "Transistortester mit AVR"
Wolfgang schrieb: > Dann ändere das und bestellt dir das nächste Mal, wenn du nach China > kommst, einen Transistor-/Komponententester für gut 10€ mit Wird schwierig, da SMD Bauteile dran zu klemmen, oder?
Ich sehe was, was du nicht siehst! Auf den Chinateilen sind meist Pad für SMD mit drauf.
Bernd W. schrieb: > Naja, nun stell Dir mal vor, das Teil sieht im regulären Betrieb einen > heftigen Transienten und polarisiert sich danach.....d.h. die Teile > müssen grundsätzlich so Dimensioniert werden, dass es auch danach noch > passt. Das bedeutet: Spannungsreserve vorsehen. Ein Kondensator für 12V > sollte daher für mindestens 50V bemessen sein. Auch auch ein 50V-Kondensator würde während der Herstellung mit deutlicher Überspannung getestet werden. Anschließend hätte er dann auch nur einen Bruchteil seiner Kapazität, zumindest solange er noch nicht hinreichend erhitzt worden wäre. Auch bei einem 1000V-Kondensator wäre es genauso, abgesehen davon, dass es diese derzeit wohl nicht in Y5V-Keramik gäbe. Wenn man in der Anwendung unbedingt Kondensatoren mit einigermaßen eng tolerierter Kapazität benötigt, sind die hochkapazitiven Keramikkondensatoren eh ungeeignet. Bei Abblockkondensatoren kommt es hingegen eher auf einen niedrigen ESR und eine möglichst hohe Resonanzfrequenz an. Hauptsächlich bei Schaltregler kann eingangsseitig eine erhebliche Transientenfestigkeit bei dauerhaft hoher Kapazität wichtig sein. Wenn ein Schaltregler ausgangsseitig hohe Transienten erzeugt, hat man noch ganz andere Probleme als die Kapazitätskonstanz der Kondensatoren. Bei Kondensatoren als ESD-Schutz an externen Anschlüssen oder elektrostatisch aufladbaren Bedienelementen eines Geräts muss man die Spannungsfestigkeit natürlich auch so bemessen, dass sie durch den ESD-Impuls nicht überschritten wird. Das bedeutet aber keineswegs, dass man da immer z.B. 8kV-Kondensatoren verbauen muss, sondern dass man lieber Kondensatoren mit geringem ESR und hoher Impulsfestigkeit nimmt. Mit schnöden 100nF-Standardkondensatoren an langsamen Eingängen fährt man schon ganz gut, zumindest bei ESD-Modellen wie z.B. HBM.
Hallo Andreas. Andreas S. schrieb: >> Naja, nun stell Dir mal vor, das Teil sieht im regulären Betrieb einen >> heftigen Transienten und polarisiert sich danach.....d.h. die Teile >> müssen grundsätzlich so Dimensioniert werden, dass es auch danach noch >> passt. Das bedeutet: Spannungsreserve vorsehen. Ein Kondensator für 12V >> sollte daher für mindestens 50V bemessen sein. > Auch auch ein 50V-Kondensator würde während der Herstellung mit > deutlicher Überspannung getestet werden. Anschließend hätte er dann auch > nur einen Bruchteil seiner Kapazität, zumindest solange er noch nicht > hinreichend erhitzt worden wäre. Das ist richtig. Aber was ist mit anschliessend, wenn er Eingebaut ist, und dort Transienten sieht? Die müssen ja nicht aus einem Schaltregler kommen, es gibt genug anderer Kram, der Transienten verursacht. > Auch bei einem 1000V-Kondensator wäre > es genauso, abgesehen davon, dass es diese derzeit wohl nicht in > Y5V-Keramik gäbe. Die "klassischen" bedrahteten Keramischen Kondensatoren aus den 70er Jahren, als es diese Probleme zwar schon gab, aber diese noch nicht so akut waren, waren 50V Typen verwendet für 12-24V und erfahrungsgemäß impulsfest bis ca. 200V. Was die Datenblätter damals dazu sagten, weiss ich nicht mehr. Aber sie hielten halt.... Klar, der Stromanstieg und der Spitzenstrom war durch die langen Zuleitungen auch deutlich reduziert. Abgesehen davon waren die Teile ja selbst gegenüber aktuellen THT Bauteilen riesig. Da verteilt sich dann alles auf viel Dielektrikum. Natürlich wurde das gemacht, weil die Qualität des Dielektrikums nicht so gut war wie heute, und man die Reserven brauchte. Aber dadurch ging man natürlich auch weniger dicht an die Grenzen des Möglichen. Das entkrampfte die Situation. Die verwendeten Dielektrika waren auch andere...und vor allem nicht so rein und so extrem. > > Wenn man in der Anwendung unbedingt Kondensatoren mit einigermaßen eng > tolerierter Kapazität benötigt, sind die hochkapazitiven > Keramikkondensatoren eh ungeeignet. Richtig. NP0 würde ich in erster Näherung wählen, oder Glimmer. Folie Polystyrol oder Polyester ist am besten, aber es darf dann nicht furchtbar schnell sein.*) > Bei Abblockkondensatoren kommt es > hingegen eher auf einen niedrigen ESR und eine möglichst hohe > Resonanzfrequenz an. Hauptsächlich bei Schaltregler kann eingangsseitig > eine erhebliche Transientenfestigkeit bei dauerhaft hoher Kapazität > wichtig sein. Eine bedämpfte Seriendrossel kann gegen Transienten und Spikes auch hilfreich sein. Zumindest wird der Anstieg durch die Drossel verlangsamt, so dass auch langsamere Kondensatoren besser wirken. Natürlich kann diese Drossel selber Problemfall sein, wenn sie Spikes liefert...aber das ist meist weniger als sie abfängt. > Das bedeutet aber keineswegs, dass > man da immer z.B. 8kV-Kondensatoren verbauen muss, sondern dass man > lieber Kondensatoren mit geringem ESR und hoher Impulsfestigkeit nimmt. > Mit schnöden 100nF-Standardkondensatoren an langsamen Eingängen fährt > man schon ganz gut, zumindest bei ESD-Modellen wie z.B. HBM. Ja. Stimmt. Aber HBM ist ja auch hochomig verglichen mit MM, und demzufolge wirkt der Kondensator zusammen mit dem Innnenwiederstansd stärker als Tiefpass (verglichen zu MM), der den Anstieeg des Pulses verlangsamt. Dann muss der Kondensator auch nicht mehr so flott sein. Unter ESD und EMV Gesichtspunkten ist es sowieso besser, langsam zu bleiben, wenn möglich. ;O) *) Musealer Zusatz: Ich hatte vor Jahren (so 2002) mal ein Problem, Polystyrolkondensatoren aus aktueller Produktion zu bekommen, weil diese nicht mehr hergestellt würden. Kontaktierung des Herstellers ergab als Erklärung, dass die bisherigen Hersteller der Folie die Produktion mangels ausreichender Nachfrage eingestellt hatten, und die Hersteller, die den Ersatz lieferten, keine ausreichende Qualität lieferten, so dass der Ausschuss zu hoch wurde. Ich habe dann die Sache digital mit einem kleinen PIC-Controller gelöst, statt analog mit einem Zeitglied. Der Takt des internen RC-Oszillators war ausreichend genau. Wie es aktuell mit Polystyrolfolienkondensatoren aussieht, habe ich nicht mehr verfolgt. Gelegentlich werden welche angeboten, aber ich weiss nicht, ob das eine aktuelle Produktion oder Altbestände sind. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Ein L-C Messer zum Bestimmen der Werte sollte bei keinem Elektroniker fehlen. Wenn du, der TO das nicht willst, dann verabschiede dich von dem Hobby. Jeder soll auch entscheiden, welche Genauigkeit er will. In langen Jahren hab ich noch nie erlebt, das ich nicht einen C zuordnen konnte. Daß man ihn erst einlöten muß, das ist eine Geschichte aus dem Märchenwald.
0805 ist die Bezeichnung für die Gehäuseform. 100nF steht drauf, Du kannst messen, es gibt Kapazitätstoleranzen: ± 5%, ± 10% und ± 20% ansonsten, siehe oben, sagt die Farbe etwas aus.
Sekunde - das Signal aus dem NE555 ist doch immer noch 'n Rechteck, oder? Sprich: Eine Geundschwingung überlagert von fast beliebig vielen hochfrequenten Schwingungen. Sollte einem da das shannon'sche Abtasttheorem nicht um die Ohren fliegen?
Hallo dokter. dokter schrieb: > Sekunde - das Signal aus dem NE555 ist doch immer noch 'n Rechteck, > oder? Sprich: Eine Geundschwingung überlagert von fast beliebig vielen > hochfrequenten Schwingungen. > > Sollte einem da das shannon'sche Abtasttheorem nicht um die Ohren > fliegen? Ja klar. Allerdings ist die Grundschwingung die kräftigste. Die Oberwellen lassen dann an Amplitude schnell nach, so das Probleme mit dem Shannonschen Abtasttheorem erst bei Oberwellen auftritt, die eine sehr kleine Amplitude haben. Die geschilderten Methoden funktionieren trozdem. Bei der Klavierstimmer Methode mit der Vergleichsfrequenz und der Schwebung hörst Du das Tremolo trozdem deutlich. Die nächste Stelle mit Schwebung ist eine Oktave entfernt, und das hört sich schon irgendwie merkwürdig an. Ok, zugegeben, sollte man vieleicht doch vorher mal geübt haben. Bei mir langte als Übung, dass der Lehrer im Physikunterricht (oder war das doch jemand anderes?) das einmal vorgeführt hatte. Und meine Ohren waren besser, weil ich noch viel jünger war. Aber es ist wirklich sehr charakteristisch. Ein Zähler hat eigentlich wenig Probleme, einen reinen Rechteck zu zählen. Wenn er einen Sinus zählen soll, muss das Signal erst mit Schmidt-Triggern so aufbereitet werden, dass er "saubere" Flanken zum Zählen hat. Bei einem Rechteck sollten die Flanken von vorne herein ausreichend gut sein. Und bei einer Frequenzanalyse ist der Peak mit der niedrigsten Frequenz aus der Kette von Peaks mit gleichem Abstand die Grundschwingung. Aber Achtung: Bei der verwendeten diskreten Fourier Analyse wird ein zeitdiskretes endliches Signal (Die Aufnahme, oder ein Zeitfenster daraus) immer wieder an sich selber angehängt, um ein unendliches Signal zu erhalten. Das bedeutet aber auch, dass durch das periodische Aneinanderreihen der immer gleichen Signalprobe als Artefakt ein Signal auftritt, dass dieser Wiederholfrequenz entspricht, und natürlich die Mischung dieses Artefakts mit anderen Frequenzen. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Diskrete_Fourier-Transformation#Leck-Effekt_.28Leakage_effect.29 Der Effekt wird aber klein, wenn die Periodenlänge des endlichen, aber wiederholten Signales (die Aufnahme bzw. ein Zeitfenster daraus) groß gegenüber der Grundperiode des darin enthaltenen Rechtecks ist. Praktisch erkennt man das daran, dass die Analyse eines solchen Signales einen Peak am linken Ende fast bei Null enthält. Unter ungünstigen Bedingungen kann dieser das Erkennen der Grundfrequenz des Rechtecks verhindern. Natürlich dürfen auch andere Kriterien wie das Nyquist Kriterium nicht verletzt werden. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Diskrete_Fourier-Transformation#Alias-Effekt Ich fürchte nur, das solche Betrachtungen weit an dem konkreten Problem des TOs vorbeigehen. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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michael_ schrieb: > Ein L-C Messer zum Bestimmen der Werte sollte bei keinem Elektroniker > fehlen. Welches ausreichend genau würdest du empfehlen? Sollte möglich sein, damit SMD-Bauteile zu messen (also mit Fühlern oder einer Klemmstation).
Den genannten Transistortester bauen oder einen Clon aus China. Ein MM mit Kapazitätsmeßbereich. Deines kann das nicht? Oder ein LCR. http://www.reichelt.de/Induktivitaets-Kapazitaetsmesser/PEAKTECH-3730/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90702&GROUPID=4060&artnr=PEAKTECH+3730
Hm, also manchmal muß man sich schon wirklich wundern, wie eine simple Problemstellung so einen Riesenthread hervorrufen kann ;-) Einen halben Kilometer weiter oben stand doch bereits die Lösung für Dein Problem, nämlich die fast spottbillige Messpinzette von Pollin: http://www.pollin.de/shop/dt/NzA3OTYxOTk-/Messtechnik/Messgeraete/Sonstige_Messgeraete/SMD_Messpinzette_MASTECH_MS8910.html Das Ding ist abgesehen von seinem chargenabhängig etwas aufdringlichen Geruch jeden Pfennig wert, aber Du sollst es Dir ja auch nicht unters Kopfkissen legen... Für das schnelle manuelle Rausmessen unklarer SMD-Kondensatoren (oder Widerstände) von der Rolle gibt es jedenfalls kein besseres Konzept, allein schon wegen der einhändigen Bedienung. Der Transistortester ist prinzipiell auch ein tolles Ding (das Du früher oder später ebenfalls beschaffen solltest!), aber bei losen SMD-Kondensatoren ist der Gebrauch der Pinzette einfach um Größenordnungen schneller. michael_ schrieb: > Oder ein LCR. > http://www.reichelt.de/Induktivitaets-Kapazitaetsmesser/PEAKTECH-3730/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90702&GROUPID=4060&artnr=PEAKTECH+3730 Genau, bei ernsthafterem Beschäftigen mit der Elektronik gehört sowas unweigerlich irgendwann auch mal in die Schublade. P.S. Bei Pollin entfallen ab 25Euro Bestellwert über Pfingsten die Versandkosten.
Ich hätte nochmal eine Frage zu dieser Messzange: http://www.pollin.de/shop/dt/NzA3OTYxOTk-/Messtechnik/Messgeraete/Sonstige_Messgeraete/SMD_Messpinzette_MASTECH_MS8910.html Kann man den Abstand der Kontakte entsprechend einstellen, so dass man auch kleinere Bauteile wie 0805 und 0603 noch messen kann?
Ja lässt sich einstellen. Mit deinen Fingern. Das ist ne Pinzette, mit nem Messgerät hintendran
Max M. schrieb: > Ich hätte nochmal eine Frage zu dieser Messzange: > http://www.pollin.de/shop/dt/NzA3OTYxOTk-/Messtech... > > Kann man den Abstand der Kontakte entsprechend einstellen, so dass man > auch kleinere Bauteile wie 0805 und 0603 noch messen kann? Die Kontakte federn, d.h., man kann sie zusammendrücken.
Max M. schrieb: > Kann man den Abstand der Kontakte entsprechend einstellen, so dass man > auch kleinere Bauteile wie 0805 und 0603 noch messen kann? Ja doch! Aber nur, wenn du nicht zwei Hände hast, wo der Daumen rechts ist. Mir graust der Gedanke, wer in D demnächst mit so einer Hilflosigkeit Elektronik macht.
Es ging um nen Streifen 0805er mit 100nF. gut jetzt...
Bist du auch von der hilflosen Sorte? Er will Platinen bestücken, evtl. sogar auf einem Automaten und scheitert am Ausmessen. Weint rum, dass sein MM keine C messen kann. Gehts noch? Und noch fragen, wie man eine Pinzette bedient? Gut, ich bin von Gestern, setze vielleicht andere Maßstäbe wie in der heutigen Hui-hui-Gesellschaft an.
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