Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Zeitrelais 0,01-1 Stufenlos


von Philipp K. (philipp_k59)


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Hi,

ich suche als Ersatz ein einfaches Zeitrelais das Stufenlos von 0,01-1 
Sekunde einstellbar ist und ein externes Potentiometer hat.

Ich konnte bisher nur 2 Volldigitale für 200€ finden denen der externe 
Poti fehlt.

Vielleicht hat ja schonmal jemand ähnliches gesucht, selbst gebaut habe 
ich es auch schon. Mir wäre eine zertifizierte Industrielösung etwas 
zusagender, darf ich sowas eigentlich selbst als Facharbeiter in der 
EnergieElektronik für eine innerbetriebliche Steuerung löten?

Anmerkung:
Es gibt viele Zeitrelais die das anscheinend können und im Datenblatt 
eine "Ansprechverzögerung" von 50ms angegeben haben.

von Karl M. (Gast)


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Guten Morgen,

Was heißt/ ist gemeint mit "zertifizierte Industrielösung" ?


Gibt es dazu eine Referenz ?

von MiWi (Gast)


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Philipp K. schrieb:darf ich sowas eigentlich selbst 
als Facharbeiter in der
> EnergieElektronik für eine innerbetriebliche Steuerung löten?
>

Wenn Dein Chef damit schriftlich einverstanden ist (anfrage per email), 
Du damit durch die strenge Kammer gehst und auch die sonstigen Normen 
einhälst... who cares? Mach Dir doch vor lauter Vorschriftsangst nicht 
gleich in die Hose...

Ich find dieses "nur die Experten dürfen das" schlicht und einfach 
schlimm, denn es bremst jede Art "mach ma" und hilft - abgesehen von den 
Besitzstandverwahreren - niemandem.

iaW: ich hab mich noch nie gefragt ob ich das darf. Ich hab mich immer 
gefragt ob ich das will, ob ich mit das fehlende Wissen aneignen kann 
und ob ich bereit bin die Konsequenzen darvon zu tragen.... und fahre 
seit nun mehr als 30 Jahren sehr interessantem Berufsleben nicht so 
schlecht damit....

Grüße

MiWi

von Simpel (Gast)


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Vielleicht sowas hier:

http://www.automation24.de/schalttechnik/analoges-multifunktions-zeitrelais-selec-600xu-a-1-cu-i119-2195-0.htm?refID=adwords_shopping_DE&gclid=CK_hgOKi48wCFfMW0wod0CMETQ

Hat allerdings einen Analogbereich von 1:10.

Evtl. liesse sich das Intervall durch anpassen der zeitbestimmenden R,C 
oder des Potis auf 1:100 erweietrn.

von Harald W. (wilhelms)


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MiWi schrieb:

> "nur die Experten dürfen das"

Zumal es nur sehr wenige davon gibt. Möglicherweise bin ich der
einzige in dieser Runde. Ich habe nämlich mal bei einer Firma
"Perthen" gearbeitet. Jetzt arbeite ich nicht mehr dort, also
bin ich ein "Ex-Perthe".
SCNR

von Martin K. (Gast)


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Philipp K. schrieb:
> eine "Ansprechverzögerung" von 50ms angegeben haben.
das wundert nicht, diese Zeit wird benötigt, um
1. das interne Netzeil aufzuladen
und
2. das ausgangsseitige Relais zum Anziehen zu bringen.

Wenn diese 50ms zu viel sind, dann brauchst du eines , was ständig am 
Saft hängt ( U=? ) und folglich einen separaten Steuereingang haben muss 
(der üblicherweise intern entstört ist was auch noch x ms kostet)
und
als Ausgang einen Transistor hat.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Danke für eure Antworten.

Das alte Zeitrelais hat auch nur ein Trafo, wenige Kondensatoren, 
Widerstände und Dioden... das schafft allerdings mitm Oszi gemessen 
15ms.

Idee wäre vielleicht noch eine NE555 Schaltung hinter einem 12V Trafo 
mit 12V Relais.

Martin K. schrieb:
>> eine "Ansprechverzögerung" von 50ms angegeben haben.
> das wundert nicht, diese Zeit wird benötigt,
Jupp, nur sind das halt dann minimum 0,06

Karl M. schrieb:
> Was heißt/ ist gemeint mit "zertifizierte Industrielösung" ?
Die "Referenz" ist die Garantie der minimalen Zuverlässigkeit, habe ich 
vielleicht das falsche Wort gewählt. Oder eins zuviel.

MiWi schrieb:
> Ich find dieses "nur die Experten dürfen das" schlicht und einfach
> schlimm
Find ich auch, Fragen schadet ja nicht.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Hat sich dann erledigt, Ich habe das alte Zeitrelais überholt..

Neues Poti, das Printrelais getauscht und diverse Kalte Lötstellen 
nachgelötet.


Trotzdem komisch das wenn man das als fertige Lösung brauch schon 
ziemlich teuer wird.

von Noch einer (Gast)


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Bei der produzierten Stückzahl wird ein Stück halt so teuer.

Da ist mal die Umlage der Entwicklungskosten auf die produzierten Teile. 
Spritzgussform bauen lohnt nicht. Standardgehäuse bohren dauert seine 
Zeit. Du bestellst es nicht nach Katalog, sondern rufst beim Vertrieb 
an.

Und da werden halt 1000 Stück produziert, die 10 Jahre auf Lager liegen, 
bis du eines kaufst. Kostest Zinsen und Lagerplatz. Dazu das Risiko, in 
10 Jahren lässt sich so etwas nicht mehr verkaufen.

von Thomas B. (thombde)


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Mit dem Poti die 0,01Sek.-1,00Sek. einzustellen ist aber auch sportlich.
Wie wird das den angezeigt?
Analoge Scala, oder digital?
Spindelpoti?

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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Philipp K. schrieb:
> die Garantie der minimalen Zuverlässigkeit

Och, DAS ist problemlos möglich! :-D


Thomas B. schrieb:
> Mit dem Poti die 0,01Sek.-1,00Sek. einzustellen ist aber auch sportlich.
> Wie wird das den angezeigt?
> Analoge Scala, oder digital?
> Spindelpoti?

Logarithmisch!?


Gruß

Jobst

von Harald W. (wilhelms)


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Jobst M. schrieb:

> Logarithmisch!?

Bei logarithmischen Potis lohntes noch nichteinmal, eine Zeitskala
anzubringen, so ungenau, wie die sind.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Ganz normale Potis..
hab sogar nur 2,2M anstatt der 10M vorher genommen da ich sowieso 
unterhalb von 0,1 Sekunde bleiben musste.

von Michael B. (laberkopp)


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Philipp K. schrieb:
> Mir wäre eine zertifizierte Industrielösung etwas zusagender,

Welche Spanung eigentlich ?

12V (NE555) ist einfacher als 230V, da braucht man schon einen Trafo 
(schon damit das Poti netzisoliert ist).

Problem beim Schalten von 230V für 0.01s ist, daß das nur eine Halbwelle 
wäre. Deine Zeiten sind also für 50Hz Netzwechselspannung eher an den 
Haaren herbeigezogen.

> darf ich sowas eigentlich selbst als Facharbeiter in der
> EnergieElektronik für eine innerbetriebliche Steuerung löten?

Sicher.

Das Gerät muss allerdings ebenfalls CE erfüllen.
Die nötigen Vorschriften sollten dir aber bekannt sein.

Das hier
https://www.elektroradar.de/zeitrelais-multifunktion-mfz12-230v.html?gclid=CLa42bfGos0CFdEy0wodz-kNGA
schaltet mit den sinnvolerehn 100ms mindestens, aber man kann es 
vermutlich umbauen damit es schneller schaltet (wie wenig Sinn das auch 
immer macht).

von Philipp K. (philipp_k59)


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Michael B. schrieb:
> Philipp K. schrieb:
>> Mir wäre eine zertifizierte Industrielösung etwas zusagender,
>
> Welche Spanung eigentlich ?
230V

> 12V (NE555) ist einfacher als 230V, da braucht man schon einen Trafo
> (schon damit das Poti netzisoliert ist).
Wenn ich es edel mit Display und AVR mache brauch ich das auch.

> Problem beim Schalten von 230V für 0.01s ist, daß das nur eine Halbwelle
> wäre. Deine Zeiten sind also für 50Hz Netzwechselspannung eher an den
> Haaren herbeigezogen.
also Laut Oszilloskop hat das Original immmerhin 0,025 Sekunden 
geschaltet und war da nichtmal auf 0.. wovon mindestens 0,015S der 
Wechselkontakt des Relais war.

> Das hier
> 
https://www.elektroradar.de/zeitrelais-multifunktion-mfz12-230v.html?gclid=CLa42bfGos0CFdEy0wodz-kNGA
> schaltet mit den sinnvolerehn 100ms mindestens, aber man kann es
> vermutlich umbauen damit es schneller schaltet
Ich hatte die Schaltung Notdürftig mit 2 Zeitrelais aufgebaut.. welche 
über die Differenz beider Zeiten stufenlos schaltbar waren aber durch 
die addierte Wiederholungsgenauigkeit beider Relais war das nicht die 
beste Lösung ;)

>(wie wenig Sinn das auch immer macht).
Den Sinn das das eine Anforderung einer Schaltung war und lediglich ein 
Erstaz für ein vorhandenes Bauteil ist.. die zeitliche Anforderung habe 
ich mit einem Oszilloskop ermittelt.

Das alte tuts wieder für 10€ Bauteile.

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

MiWi schrieb:
> iaW: ich hab mich noch nie gefragt ob ich das darf. Ich hab mich immer
> gefragt ob ich das will, ob ich mit das fehlende Wissen aneignen kann
> und ob ich bereit bin die Konsequenzen darvon zu tragen.... und fahre
> seit nun mehr als 30 Jahren sehr interessantem Berufsleben nicht so
> schlecht damit....

naja... Dann machst Du Dir ja womöglich Gedanken üner Deinen aktuellen 
Wissensstand, hinterfragst gefundene Informationen, denkst über mögliche 
Folgen und Konsequenzen nach, bildest Dir ein eigenes Urteil und stehst 
auch noch dazu...

Dann kannst Du womöglich aufkommende Fragen mit fachlichen Argumenten 
beantworten und eignest Dir bei unklaren Fragen zusätzliches Wissen 
an...

Du bist falsch in dieser Welt. Ich vermutlich aber auch. :-)

Gruß aus Berlin
Michael

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