Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik SPI über Distanz (3,5m)


von Albert C. (a_c)


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Guten Tag,

ich arbeite momentan mit einem digitalen Potentiometer (AD5292), welcher 
über SPI angesteuert wird. Nun wäre es wünschenswert wenn ich diese 
Ansteuerung über eine längere Leitung (ca 3,5m) erreichen könnte. Leider 
ist mir dies bisher noch nicht gelungen, daher würde ich mich freuen 
wenn man mir hier Tipps dafür geben könnte.

Die Problematik besteht darin, dass Pakete nicht richtig erkannt werden. 
Dies ist wahrscheinlich auf "ringing" zurückzuführen.

Was ich bereits versucht habe um dies zu beheben:

- Wellenwiderstand (Vorwiderstand)
- Tiefpassfilter (passiv, erste Ordnung)
- Tiefpassfilter (aktiv(OPA), erste Ordnung)
- erhöhung der Spannung zur Übertragung (über OPA)

Mir ist bewusst dass SPI ursprünglich nur zur Übertragung auf 
Platinenebene gedacht war, aber ich habe bezüglich des digitalen 
Potentiometers keine weitere Auswahl, außerdem sollte diese 
Übertragungslänge laut Quellen in Internet möglich sein.
Mir ist auch die Möglichkeit einer Übertragung über eine andere 
Schnittstelle (zb USART) bewusst, allerdings bräuchte ich dann wohl 
einen weiteren µC auf Empfängerseite, was wenn möglich vermieden sein 
will.

Es handelt sich zudem nur um Sendeoperationen auf SPI, daher sollten 
Timingverschiebungen keine Rolle spielen. Die Frequenz beträgt 8KHz.

Erfolg hatte ich bisher lediglich mit bis zu 2,5m Länge und einem 
anschließenden Tiefpass. Überraschenderweise hat hierbei der 
Wellenwiderstand am wenigsten geholfen, obwohl dies nach meiner 
Information am wichtigsten schien.

Falls erwünscht kann ich selbstversändlich noch genauere Details zu 
meinem Aufbau geben, sowie Oszilloskop-Bilder, aber ich würde mich schon 
über allgemeine Tipps zu diesem Thema freuen.


Danke im Voraus

A.C.

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Wer sendet die SPI Signale. Kannst Du die Slew Rate der Ausgaenge 
heruntersetzen? Wieviele Masseleitungen hast Du? Bei der Masse hilft 
viel meist auch viel.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Albert C. schrieb:

> ich arbeite momentan mit einem digitalen Potentiometer (AD5292), welcher
> über SPI angesteuert wird. Nun wäre es wünschenswert wenn ich diese
> Ansteuerung über eine längere Leitung (ca 3,5m) erreichen könnte.

Ich würde die Signale auf differentiell umsetzen, also 3 RS485- bzw. 
RS422-Transmitter hinter die Signalquelle und 3 entsprechende Receiver 
vor den Empfänger.

Grüßle,
Volker.

von Stefan F. (Gast)


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Benutze RS422 Transceiver.

von Rudolph (Gast)


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Mach doch mal bitte ein Bild mit SCK, MOSI und CS an der 
Empfänger-Seite, vielleicht auch noch VCC dazu.

8kHz ist für SPI ziemlich wenig, macht der Empfänger das überhaupt mit?
Das IC läuft mit bis zu 50 MHz Takt und ich habe spontan keinen 
maximal-Wert gefunden, aber 125000 ns statt der maximal zulässigen 20 ns 
ist ja quasi auch ein wenig aus der Spezifikation raus. :-)
Wäre blöd, wenn da irgendwo Timeouts die StateMachine zurück setzen.

Funktioniert das ganze mit 10 cm Leitung?
Oder was passiert wenn der Takt auf z.B. 250kHz hoch gedreht ist und wie 
sehen die Signale dann aus?

von Falk B. (falk)


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@ Albert C. (a_c)

>wenn man mir hier Tipps dafür geben könnte.

Siehe Wellenwiderstand

Beitrag "Re: Skurriles Problem mit BS170 Mosfets"

>- Wellenwiderstand (Vorwiderstand)

Was GENAU?

>- Tiefpassfilter (passiv, erste Ordnung)
>- Tiefpassfilter (aktiv(OPA), erste Ordnung)
>- erhöhung der Spannung zur Übertragung (über OPA)

Alles nicht sinnvoll.

>Es handelt sich zudem nur um Sendeoperationen auf SPI, daher sollten
>Timingverschiebungen keine Rolle spielen. Die Frequenz beträgt 8KHz.

Die Frequenz ist nebansächlich, entscheidend ist die Flankensteilheit.

>Erfolg hatte ich bisher lediglich mit bis zu 2,5m Länge und einem
>anschließenden Tiefpass. Überraschenderweise hat hierbei der
>Wellenwiderstand am wenigsten geholfen, obwohl dies nach meiner
>Information am wichtigsten schien.

Man kann alles falsch machen. Du musst schon GENAU sagen, was du gemacht 
hast, siehe Netiquette!

von Albert C. (a_c)


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Uwe B. schrieb:
> Wer sendet die SPI Signale. Kannst Du die Slew Rate der Ausgaenge
> heruntersetzen?

Ich sende mit einem RX63N von Renesas. Ich werde gleich mal überprüfen 
ob ich sie heruntersetzen kann.

Uwe B. schrieb:
> Wieviele Masseleitungen hast Du? Bei der Masse hilft
> viel meist auch viel.

Ich bin momentan lediglich auf einem Steckbrett unterwegs. 
Zugegebenermaßen ist es ein wenig Kabelwust, da ich vier der digPots in 
einer Daisychain Konfiguration verwende. Massen sind alle miteinander 
verbunden (µC, digPot und digPot Versorgung/Terminal B)

Volker B. schrieb:
> RS422-Transmitter hinter die Signalquelle und 3 entsprechende Receiver
> vor den Empfänger

Danke für den Hinweis, ich werde dies umsetzten falls ich mit meiner 
Konstellation nicht weiterkommen sollte, aber primär wäre es mir lieber 
wenn ich es simpler halten könnte.

Rudolph schrieb:
> Funktioniert das ganze mit 10 cm Leitung?

Funktioniert bis zu 2,5m Länge momentan, wenn auch nur mit einem 
Tiefpassfilter vor dem Empfänger (100Ohm-47pF)

Rudolph schrieb:
> Mach doch mal bitte ein Bild mit SCK, MOSI und CS an der
> Empfänger-Seite, vielleicht auch noch VCC dazu.

Ich könnte ziemlich viele Bilder hochladen, deswegen belasse ich es mal 
nur mit der SCK von 2,5m (funktionierend), 3,5m mit Tiefpass und 3,5m 
ohne weitere Maßnahmen. Soweit ich es verstehe sollten MOSI und SSL 
unkritisch sein, nur Zittern in der CLK führt eben zu mehrfachem Lesen 
eines Wertes. Ich bitte um Korrektur falls ich mir hierbei irre.
(Ja ich habe es als Jpg hochgeladen, aber dieses Format nimmt noch den 
geringsten Platz ein. Leider lässt mich Picoscope keinen eingezoomten 
Bereich als png speichern, und beim vollständigen erkennt man zu wenig)


Falk B. schrieb:
>>- Wellenwiderstand (Vorwiderstand)
>
> Was GENAU?

Nun, ich habe versucht die Impendanz des Kabels zu messen und einen 
dementsprechenden Widerstand am Sender in Reihe zu schalten. Dies war 
leider nur bis zu 1m Länge hilfreich.

Falk B. schrieb:
> Man kann alles falsch machen. Du musst schon GENAU sagen, was du gemacht
> hast

Dann versuche ich dies hier nochmal anzugeben:

- RX63N µC als Sender
- AD5292 Empfänger. 4 davon in einer Daisy chain Konfiguration, sollte 
aber keine Rolle spielen, da wenn die CLK korrekt vom ersten gelesen 
wird die Daten auch korrekt weitergeschickt werden (alle erhalten die 
selbe CLK).
- 3,5m geschirmtes Koaxialkabel
- 3,3V Vlogic
- 15V Versorgungsspannung für digPot (nur wichtig für den Ausgang 
desselben)
- Laut meiner Messung hatte das Kabel eine Impendanz von 500 Ohm 
(http://www.afug-info.de/Tipps-Tricks/Impedanz-messen/). Erschien mir 
aber auch hoch, habe bis zu 50 Ohm probiert, 100Ohm schien am besten.
- Alle GNDs sind verbunden. Falls das nicht der Fall ist lassen sich die 
DigPots überhaupt nicht programmieren.

Ich hoffe dass sind alle wichtigen Daten. Wie bereits erwähnt, bis 2,5m 
wird das Signal zu 100% erkannt unter Verwendung eines Tiefpassfilters 
am Ende.

Falk B. schrieb:
> Beitrag "Re: Skurriles Problem mit BS170 Mosfets"
 Wolltest du mich hierbei auf die Terminatoren hinweisen? Verstehe ich 
das richtig dass dies die "Parallelterminierung" wäre von der in deinem 
Link zum Wellenwiderstand die Rede ist?

Danke für eure Rückmeldung

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Schau mal in die TI App note rein. Das sollte fuer Deinen Fall genau 
passen.
So ein Poti ist ja nix Dynamisches, wie weit kannst Du denn runter mit 
der Frequenz bei 3.5m?

von Albert C. (a_c)


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Albert C. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> Wer sendet die SPI Signale. Kannst Du die Slew Rate der Ausgaenge
>> heruntersetzen?
>
> Ich sende mit einem RX63N von Renesas. Ich werde gleich mal überprüfen
> ob ich sie heruntersetzen kann.

Habe leider bezüglich der Slew-rate keine Einstellmöglichkeit bei der 
CLK-Generierung gefunden.

Mark W. schrieb:
> Schau mal in die TI App note rein. Das sollte fuer Deinen Fall genau
> passen

Habe ich, leider hat mir das nicht zuviel geholfen. Für meinen Fall wäre 
davon ja nur die Terminierung sowie der RS422 Standart interessant, 
ersteres hat ja nicht geholfen und letzteres würde ich ja zunächst 
lieber außen vor lassen (mir ist bewusst dass es möglicherweise dennoch 
darauf hinauslaufen wird).

Mark W. schrieb:
> So ein Poti ist ja nix Dynamisches, wie weit kannst Du denn runter mit
> der Frequenz bei 3.5m?

Meinst du wie weit ich mit dem µC runter komme oder wie weit "unten" der 
digPot es noch annimmt(bei kurzem Kabel)?

Ich habe auch mal beim Support angefragt, und bekam uA die Information 
ich könnte es mit einem Schmitt-Trigger versuchen. Dies werde ich nun 
auch tun.

von Falk B. (falk)


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@ Albert C. (a_c)

>Nun, ich habe versucht die Impendanz des Kabels zu messen

Wie hast du denn gemessen?

> und einen
>dementsprechenden Widerstand am Sender in Reihe zu schalten.

WELCHEN WIDERSTAND?!!! Lass dir doch nicht jede Scheiß Angabe aus der 
Nase ziehen!!!

ZAHLEN!!!

>- AD5292 Empfänger. 4 davon in einer Daisy chain Konfiguration, sollte
>aber keine Rolle spielen,

Nimm trotzdem erstmal nur EINEN!

>da wenn die CLK korrekt vom ersten gelesen

Es heißt DER TAKT!

>wird die Daten auch korrekt weitergeschickt werden (alle erhalten die
>selbe CLK).

Es heißt DER TAKT!

>- 3,5m geschirmtes Koaxialkabel

Nett, aber eher hohe Kapazität. Geht am Ende aber auch.

>- Laut meiner Messung hatte das Kabel eine Impendanz von 500 Ohm

Niemals. Koaxkabel hat zwischn 40-100 Ohm, die Klassiker haben 50 bzw. 
75 Ohm.

>(http://www.afug-info.de/Tipps-Tricks/Impedanz-messen/). Erschien mir
>aber auch hoch, habe bis zu 50 Ohm probiert, 100Ohm schien am besten.

Warum sagst du dann, du hättest 500 Ohm gemessen?

> Wolltest du mich hierbei auf die Terminatoren hinweisen?

Ja. Und die Masseleitungen.

> Verstehe ich
>das richtig dass dies die "Parallelterminierung" wäre von der in deinem
>Link zum Wellenwiderstand die Rede ist?

Ja.

von Jonas B. (jibi)


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>Schmitt-Trigger

Der nur steile Flanken macht, bleibt die Frage wie deine Signale 
aussehen?

Beachte:
>Benutze RS422 Transceiver.

Gruß J

von Wuhan (Gast)


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> WELCHEN WIDERSTAND?!!! Lass dir doch nicht jede Scheiß Angabe aus der
> Nase ziehen!!!

> ZAHLEN!!!

Die abnormale Häufung von Ausrufezeichen zeigen eine hohe berufliche 
Belastung und/oder eine niedrige Toleranzschwelle an.

Was ist mit dir los? Was läuft bei dir falsch? Was stimmt mit dir nicht?

von Falk B. (falk)


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@ Jonas Biensack (jibi)

>>Schmitt-Trigger

>Der nur steile Flanken macht, bleibt die Frage wie deine Signale
>aussehen?

Kurz vor dem Empfänger ist das schon sinnvoll.

von Albert C. (a_c)


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Falk B. schrieb:
> Wie hast du denn gemessen?

http://www.afug-info.de/Tipps-Tricks/Impedanz-messen/

ja mir ist bewusst dass ich wiederholt Fehler bei der Messung gemacht 
haben muss, weiß aber nicht welchen. Deswegen habe ich ja verschiedene 
Widerstände einfach ausprobiert, und der geringste "Zacken" wurde eben 
mit 100 Ohm erreicht, wie ich ebenfalls beschrieben habe.

Jonas B. schrieb:
>>Schmitt-Trigger
>
> Der nur steile Flanken macht, bleibt die Frage wie deine Signale
> aussehen?

Muss mir erst noch einen zusammenbasteln (mit OPAs), dann kann ich dies 
testen.

Jonas B. schrieb:
> Beachte:
>>Benutze RS422 Transceiver.

Ja, wahrscheinlich werde ich mir noch einen bestellen müssen, ich würde 
nur gerne vorher noch andere Möglichkeiten überprüfen, da dann 
weniger/simplere Bausteine.

Falk B. schrieb:
>> Verstehe ich
>>das richtig dass dies die "Parallelterminierung" wäre von der in deinem
>>Link zum Wellenwiderstand die Rede ist?
>
> Ja.

"Parallelterminierung absorbiert die ankommende Welle am Ende einer 
Leitung. Damit treten zu keinem Zeitpunkt Reflexionen auf. Nachteilig 
ist der Stromverbrauch bei HIGH-Pegel. Diese Terminierung ist nicht für 
5 oder 3.3V CMOS geeignet. "

Sicher dass das anwendbar ist? Es ist hierbei nur der µC der es treibt.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@Albert C. (a_c)

>Muss mir erst noch einen zusammenbasteln (mit OPAs), dann kann ich dies
>testen.

Vergiss die Operationsverstärker!

>Ja, wahrscheinlich werde ich mir noch einen bestellen müssen,

Nein, mußt du nicht. Der Op in meinem Link hast DEUTLICH größere 
Kabellängen auch nur mit 5V CMOS-Signalen erreicht.

>"Parallelterminierung absorbiert die ankommende Welle am Ende einer
>Leitung. Damit treten zu keinem Zeitpunkt Reflexionen auf. Nachteilig
>ist der Stromverbrauch bei HIGH-Pegel. Diese Terminierung ist nicht für
>5 oder 3.3V CMOS geeignet. "

>Sicher dass das anwendbar ist? Es ist hierbei nur der µC der es treibt.

Nun, es ist Thevenin-Therminierung, die braucht nur den halben Strom. 
Geht schon, wenn auch nicht perfekt. Echte 100 Ohm gegen GND gehen in 
der Tat nicht.

von Rudolph (Gast)


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Albert C. schrieb:
>> Mach doch mal bitte ein Bild mit SCK, MOSI und CS an der
>> Empfänger-Seite, vielleicht auch noch VCC dazu.
>
> Ich könnte ziemlich viele Bilder hochladen, deswegen belasse ich es mal
> nur mit der SCK von 2,5m (funktionierend), 3,5m mit Tiefpass und 3,5m
> ohne weitere Maßnahmen.

Da ist kein SCK zu sehen, nur eine einsame Flanke.
Und sieht soweit doch super aus, sogar ohne weitere Maßnahmen ist das 
okay.

Nur, wie sieht das alles miteinander aus, meinetwegen auch bei 3,5m mit 
dem Tiefpass?
So einige Bits und ein ganzer Datenrahmen?

von Albert C. (a_c)


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Rudolph schrieb:
> Nur, wie sieht das alles miteinander aus, meinetwegen auch bei 3,5m mit
> dem Tiefpass?
> So einige Bits und ein ganzer Datenrahmen?

Habe hier mal DIN und SDO vom ersten DigPot(leider nicht über PC-Oszi 
weil der nur einen Kanal hat). Wie man sehen kann erkennt/übermittelt er 
es nicht richtig: DIN ist 0x1803 und SDO ist 0x1806.

Rudolph schrieb:
> Da ist kein SCK zu sehen, nur eine einsame Flanke.

Ja, habe reingezoomt damit man den kritischen Teil sieht, hätte evtl 
dazuschreiben sollen dass das die Flanke des Taktsignals ist.

Rudolph schrieb:
> Und sieht soweit doch super aus, sogar ohne weitere Maßnahmen ist das
> okay.

Dachte ich mir auch, aber dem DigPot reicht es wohl leider nicht.


Ich schaffe es gerade leider nicht mir einen brauchbaren Schmitt-Trigger 
zusammenzubasteln. Evtl bestelle ich mir einen und schaue mir jetzt mal 
diese Paralellterminierung näher an.

von Falk B. (falk)


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@Albert C. (a_c)


>Habe hier mal DIN und SDO vom ersten DigPot(leider nicht über PC-Oszi
>weil der nur einen Kanal hat). Wie man sehen kann erkennt/übermittelt er
>es nicht richtig: DIN ist 0x1803 und SDO ist 0x1806.

Falscher SPI-Modus? Auf welcher Flanke will der IC die Daten abtasten?

>> Und sieht soweit doch super aus, sogar ohne weitere Maßnahmen ist das
>> okay.

>Dachte ich mir auch, aber dem DigPot reicht es wohl leider nicht.

Ist es auch nicht, weil die Zeitauflösung viel zu schlecht ist, hier 
16us/DIV. Wenn man was sehen will, braucht man ehr 100ns/DIV und 
weniger! Außerdem hat dein Oszi bzw. Tastkopf zu wenig Bandbreite.
Das ist ein billiges Picscope, ich tippe mal auf 25-40 MHz. Das ist zu 
wenig.

>Ich schaffe es gerade leider nicht mir einen brauchbaren Schmitt-Trigger
>zusammenzubasteln.

Den kauft man auch fertig! 74HC14!

von Albert C. (a_c)


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Falk B. schrieb:
> Falscher SPI-Modus? Auf welcher Flanke will der IC die Daten abtasten?

Zur fallenden Flanke

Falk B. schrieb:
> Ist es auch nicht, weil die Zeitauflösung viel zu schlecht ist, hier
> 16us/DIV

Das stimmt, an diesem Bild kann man nichts erkennen, ich habe es 
lediglich hochgeladen zwecks Verständnis, und weil ich darum gebeten 
wurde.

Davon abgesehen, Leute, ich habe es versaut :/
Mit dem ganzen umgestecke und den OPs habe ich versehentlich die 15V 
Versorgung für die DigPots an den µC gesteckt und ihn zerstört.
Ich bestelle einen neuen, aber das heißt leider bis dieser da ist kann 
ich nicht viel machen, außer andere erwähnte Bausteine gleich 
mitzubestellen.

Ich danke euch dennoch schonmal für eure Hilfe, wenn der neue da ist und 
ich das erwähnte getestet habe (insbesondere Schmitt-Trigger, 
Parallelterminierung und RS422) werde ich mich hier nochmal melden.

Grüße

Albert

von Joe F. (easylife)


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Albert C. schrieb:
> Habe hier mal DIN und SDO vom ersten DigPot(leider nicht über PC-Oszi
> weil der nur einen Kanal hat). Wie man sehen kann erkennt/übermittelt er
> es nicht richtig: DIN ist 0x1803 und SDO ist 0x1806.

Die Signale sehen eigentlich sehr gut aus.
Vielleicht machst du eher einen logischen Fehler?

0x1803 heisst doch folgendes:
DB15 = 0
DB14 = 0
Command 0110'b = Write Contents of serial data to control register
Und die Daten sind 0x03

Also steht nach diesem Befehl einfach nur das Command "Store Wiper 
settings" im Command Register.
Daran kann man ja jetzt nicht wirklich einen Fehler erkennen.


Du willst doch vermutlich den Wiper auf 0x003 setzem und wieder 
auslesen, oder?

Dann müsstest du dem Poti erstmal 00000100_00000011'b = 0x0403 schicken.
Danach dann 00001000_00000000'b = 0x0800 (Read RDAC wiper setting ... in 
next frame).
Und danach dann ein 0x0000 (NOP).
Während das NOP übertragen wird, siehst du den aktuellen Wiper-Wert 
(sollte dann 3 sein) auf DOUT.
So verstehe ich zumindest Table 11 im Datenblatt (Command Operation 
Truth Table)

: Bearbeitet durch User
von Albert C. (a_c)


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Joe F. schrieb:
> Also steht nach diesem Befehl einfach nur das Command "Store Wiper
> settings" im Command Register.

Ich glaube hier liegt ein Missversändnis vor. Das ist beides dasselbe 
Kommando (Schreibschutz entfernen). allerdings wird es nicht korrekt 
übermittelt/erkannt, wie man am SDO erkennen kann. SDO ist der Serielle 
Ausgang des DigPots, der, solange kein anderweitiges Kommando kommt, 
einfach weitergibt was er in der vorherigen Übermittlung erhalten hat.

Insgesamt werden 16 Pakete übertragen, bestehend aus Schreibschutz 
Entfernung, dummy-writes (0x00) und Befehlen zum Setzen der 
Schleiferpositionen.

Bis zu <2,5m Leitung werden alle Kommandos auch richtig 
erkannt/ausgeführt, dies ist lediglich ein Paket bei 3,5m Länge. Das 
Problem hierbei liegt bei der Übermittlung des Takts, da fallende 
Flanken erkannt werden wo keine sind, und daher teilweise Bits doppelt 
gelesen werden(DIN) oder doppelt gesendet werden (SDO).

von Ib Hansen (Gast)


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Oder  2*LTC6820 und 100 meter cat5 kabel

von eProfi (Gast)


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Versuche es doch mal mit einem Flachbandkabel, bei dem jede 2. Ader auf 
Masse gelegt ist.

Rs auf der jeweiligen Senderseite reduzieren die Slew-Rate und damit die 
Überschwinger.
Die kritische Leitung ist Clk, die bekommt den größten R, demit 
sichergestellt ist, dass die Daten schon gültig sind, wenn die 
Clk-Flanke erkannt wird.
"Sauberer" Aufbau ist wichtig! Gnd-Verbindungen müssen innerhalb der 
Empfänger-Seite kurz sein, Steckbrett ist nicht immer ideal.
Ist die Versorgung auch gut abgeblockt?
Wenn man es richtig macht, geht es auch. Wir hatten (vor der Umstellung 
auf CAN) über 10 Meter lange SPI-Kabel mit bis zu 80 Teilnehmern.

Wenn man unbedingt auf der Empfängerseite abschließen will, dann mit 
einem RC-Filter (Snubber), weil er keine Gleichspannungsverluste hat, 
sondern nur den HF-Anteil bedämpft.
Viel Erfolg

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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> Mark W. schrieb:
>> So ein Poti ist ja nix Dynamisches, wie weit kannst Du denn runter mit
>> der Frequenz bei 3.5m?
>
> Meinst du wie weit ich mit dem µC runter komme oder wie weit "unten" der
> digPot es noch annimmt(bei kurzem Kabel)?

Genau, so ungefaehr. Einfach mal bei Bspw. bei 10MHz eine kurze 
Verbindung nehmen und das Kabel stueckweise verlaengern. Dann sehen bis 
wie weit es funktioniert. Dann auf 1MHz runter gehen und sehen we weit 
es dann noch geht.
Das sollte eine Gefuehl geben wie Leitungslaenge und Frequenz mit 
einander zusammenhaengen.

von Albert C. (a_c)


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Hallo nochmal,

Der neue µC ist nun angekommen, und ich war in der Lage mir empfohlene 
Ansätze zu testen, ich fasse hier die Ergebnisse nochmal kurz zusammen:

- Schmitt-Trigger vor dem Empfänger:

Das Taktsignal über einen Schmitt-Trigger an die Digitalen Potis zu 
geben war erfolgreich, verwendet den von Falk B. empfohlenen 74HC14.

- RS422

Ansteuerung über RS422 war ebenfalls erfolgreich. Verwendet habe ich den 
SN75176BP von TI.

- Thevenin-Terminierung:

Diese Terminierung hat leider nichts geholfen. Signal scheint sauberer 
zu sein, aber es ist nichtmehr 0V - 3,3V, sondern geringer. Ich vermute 
dass das ein Grund sein könnte. Da es aber bereits mit Schmitt-Trigger 
sowie RS422 funktionert werde ich darauf nicht weiter eingehen.

Ich danke nochmal allen hier für ihre Hilfe.

Viele Grüße

Albert

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